Commentarium Catholicum
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.

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Auf Fußwallfahrt nach Etzelsbach mit Bischof Norbert Trelle

Es war ein ziemliches Gewusel vor der St.-Cyriakus-Kirche am späten Vormittag des 23. September 2011, als sich der Pilgerzug gen Etzelsbach formierte. Bischof Norbert Trelle schritt mit der ersten von 22 Gruppen flott voran. Später sah ich ihn nicht mehr. Er war aber die ganze Zeit dabei, wie ich als zuverlässiger Quelle weiß.

Zur Orientierung mögen ein paar geografische Hinweise dienen. Wir befinden uns ziemlich im Süden des Bistums Hildesheim, das im Norden bis vor die Tore Hamburgs und weiter nach Cuxhaven reicht. Von Duderstadt nach Cuxhaven sind es 335 Straßenkilometer. Das Bistum Erfurt liegt von hier aus gesehen südlich.

Wir gehen über die Marktstraße, die Hauptstraße der Stadt und heutige Fußgängerzone, zunächst ein Stück in Richtung Westen, vorbei am historischen Rathaus, das oben links im Bild zu sehen ist. Von der Marktstraße biegen wir links in Richtung Süden ab und folgen der historischen Bundesstraße 247, die heute freilich auf einer Ringstraße um den Stadtkern herum geführt wird.

Im Pilgerzug werden einige Kreuze und Fahnen mitgeführt. Ansonsten könnten wir aber auch eine große Wandergruppe sein. Die Stimmung ist gelöst und nicht übermäßig fromm. Here comes everybody, sozusagen. Das Wetter ist phantastisch. Gegen Mittag wird es ziemlich warm, doch dann ziehen einige Wolken auf, was in der zweiten Septemberhälfte im Norden Deutschlands schnell für Abkühlung sorgt.

Scheinbar endlos zieht der Lindwurm der Pilgerschar durch die Fluren, hier zwischen Duderstadt und Gerblingerode, dem letzten Ort vor der ehemaligen Zonengrenze, der heutigen Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Thüringen sowie der Bistumsgrenze zwischen Hildesheim und Erfurt. Just an dieser Grenze befindet sich heute ein Grenzlandmuseum, das an die Zeiten von Stacheldraht und Selbstschussanlagen erinnert. Dort halten wir die erste von drei geplanten Stationen, es wird gebetet und gesungen. Neues Geistliches Lied, das Unvermeidliche.

In Teistungen, dem ersten Ort in Thüringen, sehen wir Fahnen und Wimpel. Direkt hinter Teistungen passieren wir eine Straßensperre. Ab hier, es sind noch etwa neun Kilometer bis Etzelsbach, sind die Straßen für Autofahrer gesperrt. Spätestens jetzt verschwimmen endgültig die Grenzen zwischen unserem Hildesheimer Pilgerzug und dem allgemeinen Pilgerzustrom gen Wallfahrtskapelle.

Am Fußballplatz von Rot-Weiß Berlingerode halten wir gegen 13 Uhr Mittagsrast. Der Malteser-Hilfsdienst gibt Erbsensuppe mit Bockwurst aus. Offensichtlich haben die Pilger Dispens vom Freitagsopfer erhalten. Jedoch ist auch eine vegetarische Gemüsesuppe erhältlich. Ich entscheide mich für die Erbsensuppe inklusive Wurst. Nach dem Essen halten wir die zweite Station. Es ist inzwischen 14 Uhr geworden, um 16 Uhr soll das Pilgerfeld schließen. Bis dahin liegen noch etwa sechs Kilometer vor uns, also ist jetzt Eile geboten.

Hinter Berlingerode steigt der Pilgerweg St. Kilian langsam, aber stetig an. Zu einer Wallfahrt gehören selbstverständlich der Anstieg auf einen Berg und die damit verbundene Anstrengung. Das Eichsfeld ist eine sanft hügelige Landschaft, südlich vom Harz gelegen, einem der nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands. Jahrhundertelang gehörte das Eichsfeld zum Erzbistum Mainz, weshalb sich die Eichsfelder zuweilen eher als Süd- denn als Norddeutsche verstehen.

Inzwischen scheint auch die Sonne wieder, und es wird heiß. Die Pilgergruppen ziehen sich weit auseinander, weil jeder sein eigenes Tempo geht. Ich treffe unseren ehemaligen Kaplan wieder, der auf dem Anstieg den Rosenkranz betet.

Die Wege sind eigens für diesen Tag ausgebaut und geschottert worden. Inzwischen haben wir mehrere Stationen der Malteser passiert, die Wasser und Schokoriegel an die Pilger ausgeben. Oben im Wald gibt es ein besonders steiles Stück. Ich passiere einige Pilger, denen der Anstieg sichtlich Mühe bereitet. Ein Mann muss von den Sanitätern versorgt werden, er liegt auf dem Boden, ist aber guter Dinge.

Am Waldrand schließlich sehen wir erstmals das Pilgerfeld, schon ganz aus der Nähe. Wir nähern uns von der Altarseite. Die dritte Station unserer Wallfahrt, die eigentlich in Kleingruppen kurz vor Etzelsbach gehalten werden sollte, fällt aus Zeitgründen aus. Wir versammeln uns vor der Sicherheitsschleuse und warten darauf, bis unsere Pilgergruppe wieder vollständig ist. Das dauert einige Zeit, und inzwischen ist es nach 16 Uhr.

Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Das Pilgerfeld wird pünktlich geschlossen. Die inneren Segmente, die später der Papst in seinem Papamobil umrunden wird, sind bereits gefüllt. Als wir endlich die Sicherheitsschleuse passiert haben, immer in Gruppen zu maximal 20 Personen, da führt kein Weg mehr zu unseren Plätzen.

Eigentlich hätten wir in einem der Bereiche, die mit dem Buchstaben F und einem Dreieck gekennzeichnet sind, Platz finden sollen. Doch dafür war es offensichtlich zu spät. Als unser Bischof davon erfährt, ist er einigermaßen empört. Wir Pilger nehmen es gelassen.

Dieses Bild, aufgenommen um kurz vor 17 Uhr, gibt unsere Sicht auf den unteren Teil des Pilgerfelds mit dem Altar und der Nebenbühne wieder. Wir befinden uns im mittleren Feld “L Quadrat”, unweit der dort eingezeichneten Dixitoiletten. Auf der LED-Wand am linken Bildrand ist Kardinal Meisner zu sehen, der gerade zu den Pilgern spricht. Aber das ist eine andere Geschichte, die im folgenden Teil erzählt werden soll.


Ein langer Pilgerweg nach Etzelsbach

Als sich Anfang des Jahres die Gerüchte zu verdichten begannen, der Papst würde während seines Deutschlandbesuches auch das Eichsfeld besuchen, da war mir klar: Ich als alter Eichsfelder durfte dort nicht fehlen. Dass ein Papst, noch dazu ein Deutscher und ein großer Intellektueller, meinen Heimatlandstrich aufsuchen würde, erschien mir sofort als ein Jahrtausendereignis. Einmal im Leben.

Den Hildesheimer Bischof Norbert Trelle überkam nach seinen Worten während der Feier der Chrisammesse der Heilige Geist mit der Vision von einer Jugendwallfahrt aus Duderstadt nach Etzelsbach. Ohne sich vorher rückversichert zu haben, lud er noch in der gleichen Messe die Jugend des Bistums zu just jener Wallfahrt ein. Dazu muss man wissen, dass im Bistum Hildesheim seit bald 30 Jahren die Chrisammesse in der Karwoche als große Jugendmesse gefeiert wird, und zwar am Mittwoch vor dem Gründonnerstag – ich weiß, das ist ein Tag zu früh, aber in einem Flächenbistum wie Hildesheim mit langen Anfahrtswegen kaum anders zu machen.


Der Südturm von St. Cyriakus am Morgen des 23. September 2011

Die Priester des Bistums reisen also nicht mehr oder weniger alleine zum Bischofssitz, um an der Weihe der Heiligen Öle teilzunehmen, sondern sie nehmen ihre Pfarrjugend mit. Der Dom oder, da die Bischofskirche derzeit saniert wird, St. Godehard platzen aus allen Nähten, Jugendliche sitzen überall auf dem Boden, eine Band spielt. So habe ich es seinerzeit in den achtziger Jahren als Jugendlicher erlebt, und so erleben es auch die Jugendlichen von heute. Liturgisch ist das vielleicht nicht das Nonplusultra, es hat aber binnen einer Generation einen starken Sinn für die Gemeinsamkeit im Bistum und die Verbundenheit mit dem Bischof geschaffen.

In dieser besonderen Situation also sprach unser Diözesanbischof die Einladung an die Jugend aus, mit ihm zusammen von meiner Heimatstadt Duderstadt aus nach Etzelsbach zu pilgern. Wie sich später herausstellte, ist das eine Strecke von gut 13 Kilometern, also ein ordentlicher Halbtagsmarsch. Spätestens seit dieser Einladung, die später noch auf alle Altersgruppen ausgeweitet wurde, war mir klar, dass ich dabei sein würde. So fuhr ich also am Donnerstag direkt aus dem Büro in Hamburg südwärts. In Rhumspringe, nicht weit von Duderstadt entfernt, traf ich noch unseren ehemaligen Kaplan und jetzigen Pfarrer, der dort mit den Weltjugendtagspilgern seiner Pfarreien auf eine Gruppe aus dem Dekanat Unterelbe wartete – meinem Dekanat.

Die Fußwallfahrt begann am Freitagmorgen mit einem Aussendungsgottesdienst in meiner alten Heimatkirche St. Cyriakus. Von dort brachen wir in 22 Gruppen zu je 50 Personen auf, die Rede war von insgesamt 1.150 Teilnehmern, was mathematisch nicht ganz stimmen kann. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass sogar 1.400 Fußwallfahrer mitgegangen sein sollen, was durchaus möglich ist, da sich unterwegs unentwegt weitere Pilger anschlossen. In Etzelsbach, so hieß es noch am gleichen Abend, sollen insgesamt 90.000 Pilger gewesen sein.

Ich bin kein Freund von Zahlenhuberei. Doch um zu verstehen, was diese Zahl bedeutet, ist ein Blick in die Statistik unvermeidlich. Das kleine Bistum Erfurt zählte 2009 insgesamt 156.021 Katholiken. Wenn die Marienvesper in Etzelsbach und die Heilige Messe in Erfurt insgesamt 120.000 Teilnehmer anzogen, dann waren das 76,9 Prozent aller Katholiken des Bistums, vom Säugling bis zum Greis.

Nun waren einige Teilnehmer bei beiden Gottesdiensten dabei, und nicht wenige kamen so wie ich auch aus den Nachbarbistümern. Trotzdem schmälert dies nicht das Verdienst der tapferen Erfurter um die enorme Mobilisierung. Während es vorher klar war, dass der Erfurter Domplatz nicht mehr als 30.000 Menschen fassen würde, war das Etzelsbacher Pilgerfeld auf 100.000 Pilger ausgelegt. Angesichts der freien Flächen hätten es auch noch mehr werden können, oder aber die Zahl von 90.000 war deutlich übertrieben – ich weiß es nicht.

Auf der nahegelegenen Autobahn, die für diesen Tag gesperrt und zum Busparkplatz umfunktioniert wurde, standen über 800 Busse. Was bei 50 Passagieren pro Bus allein schon mehr als 40.000 Pilger ergeben würde. Dazu kamen die Bahn, die einen Pendelverkehr zu zwei nahegelegenen Bahnhöfen eingerichtet hatte, sowie Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger. Alle hatten mehr oder weniger weite Fußwege zurückzulegen. Die Straßen im weiten Umkreis waren komplett gesperrt, die Schulkinder hatten frei. Das öffentliche Leben, soweit es nicht in und um Etzelsbach stattfand, kam praktisch zum Erliegen.

Diese Grafik gibt einen groben Eindruck davon, wie große Teile des Obereichsfelds auf die Wallfahrt vorbereitet waren und welche Wege zurückzulegen waren. Duderstadt liegt etwa vier Kilometer nördlich von Teistungen, das am oberen Bildrand zu sehen ist. Wir kamen über den Pilgerweg St. Kilian, der in pink eingezeichnet ist.

Im Vergleich zur Erfurt und Etzelsbach nehmen sich die Zahlen aus Berlin und Freiburg eher bescheiden aus. 61.000 Teilnehmern im Olympiastadion stehen immerhin 392.958 Katholiken im Erzbistum Berlin (ca. 15,5 Prozent) gegenüber. Ganz zu schweigen von 130.000 Teilnehmern an den beiden Freiburger Gottesdiensten – das Erzbistum Freiburg zählt fast zwei Millionen Katholiken (ca. 6,5 Prozent).

In Etzelsbach war also buchstäblich alles, was laufen kann, auf den Beinen. Schon in unserer Pilgergruppe war vom Kind bis zum Rentner jede Altersgruppe vertreten. Ein ähnliches Bild zeigte sich dann auch auf dem Pilgerfeld. Meine Eltern, beide im achten Lebensjahrzehnt, und mein Bruder, Onkel und Tanten, Freunde und Bekannte aus alten Zeiten wie auch aus der norddeutschen Diaspora – alle waren dabei. Ich traf eine einzelne Pilgerin aus dem nahen Göttingen, die aus dem Saarland stammt und sich auf den Fußweg gemacht hatte.

Es war schier unglaublich, das alles zu erleben. Doch genug für heute. Im nächsten Teil folgt mein Bericht von der Fußwallfahrt selber.


Der Papst setzt Maßstäbe

Den Stereotypen der in Deutschland veröffentlichten Meinung gilt Papst Benedikt XVI. als Konservativer. Doch spätestens mit seinen Reden beim jüngsten Deutschlandbesuch hat er sich eher als Reformer zu erkennen gegeben. Allerdings nicht in einem vordergründig-aktionistischen Sinn, wie er der platten Reformrhetorik vorschwebt, die trotz ihres langandauernden Niedergangs gerade ein weiteres Mal ihr hässliches Haupt erhob.

Nein, dieser Papst reformiert, indem er Maßstäbe setzt, an denen sich das konkrete Handeln messen lassen muss. So hat er mit seinen Freiburger Reden Pflöcke eingehauen, an denen der deutsche Dialogprozess nur noch um den Preis seiner eigenen Bedeutungslosigkeit vorbeikommen kann. Dem spießigen Strukturkonservatismus, der sich hinter der Reformagenda verschanzt, hat er eine an Deutlichkeit kaum zu überbietende Absage erteilt.

Ganz ähnlich verfährt er in Sachen Liturgie, indem er mit seinen päpstlichen Messfeiern ein Beispiel für die würdige und sinnerfüllte Feier in der ordentlichen Form gibt – und ihr zugleich die alte Messe als überkommenen Maßstab an die Seite stellt. Beides sind keine kurzfristigen, aktionistischen Reformen, sondern einfache Maßnahmen mit langfristiger Wirkung. Dem verbreiteten liturgischen Missbrauch hilft diese päpstliche Praxis nicht kurzfristig ab, doch entzieht er ihm Schritt für Schritt die vermeintliche Legitimation.

Maßstäbe hat Papst Benedikt auch längst für die Ökumene gesetzt, und zwar am Beispiel der Anglikaner. Während für die Orthodoxie mit den katholischen Ostkirchen längst eine Blaupause vorlag, gibt es nun auch eine für die Rückkehr der westlichen Schismatiker, die es zur Einheit mit Rom drängt. Nach dem Vorbild der anglikanischen Ordinate lassen sich in Zukunft auch Strukturen für Lutheraner denken, die ihrer ökumenischen Rhetorik endlich Taten folgen lassen wollen.

Auch dies sind keine hastigen Reformen, sondern Weichenstellungen mit Langzeitwirkung, die weit über das aktuelle Pontifikat hinausreichen werden. Dieser Papst hat es nicht nötig, irgendetwas zu überstürzen. Die Zeit arbeitet für ihn, trotz oder gerade wegen seiner 84 Jahre. Auch dies ist eine wunderbare Ironie unserer Gegenwart.


Ecclesia semper reformanda

Von Kirchenreform war in diesem Jahr wahrlich nicht zu selten die Rede. Papst Benedikt machte da bei seinem Besuch in Deutschland keine Ausnahme. Doch was er gestern im Freiburger Konzerthaus sagte, das ist dazu angetan, die Debatte vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen.

Mit dem Stichwort Entweltlichung hat er die Grundlagen für ein Programm gelegt, das weit radikaler ist als die schale Reformagenda, wie sie auch dem Papst bei seinem Besuch entgegenschlug. Der säkularen Entkirchlichung der Welt mit einer Entweltlichung der Kirche zu begegnen, ist ein anspruchsvolles und zugleich bestechend einfaches Konzept. Statt die Kirche einer heillosen Welt anzupassen, fordert Benedikt XVI. dazu auf, sie von politischen und materiellen Sachzwängen zu befreien.

Der Verzicht auf weltliche Güter, soweit sie bei der Erfüllung ihres göttlichen Auftrags eher hinderlich sind – das ist starker Tobak für die immer noch reiche, durch Kirchensteuer finanzierte Kirche in Deutschland. Sie müsste, wenn sie dieses Reformprogramm ernst nähme, ihren Überhang an Strukturen – auch dies ein Schlüsselwort dieses Besuches – zurückschneiden und sich von allem verabschieden, was ihr eher zum Ballast geworden ist.

Viele Strukturdebatten kranken ja am Versuch, auf Teufel komm raus die überkommenen, bequemen Strukturen samt Pfründen zu erhalten, auch wenn die finanziellen und personellen Mittel dazu längst fehlen. Entweltlichung und der Verzicht auf unnötige Strukturen könnten hier eine Befreiung sein. Statt sinkenden Einnahmen und zurückgehenden Kopfzahlen hinterherzusparen, könnte sich die Kirche beizeiten auf eine Zukunft ohne Steuereinnahmen einstellen.


Was ist normal?

“Was ist normal?”, fragt Miriam Meckel in einem Interview mit der FAZ. “Mit diesem Begriff habe ich nie etwas anfangen können. ‘Normal’ ist ausgehandeltes Mittelmaß.”

Miriam Meckels Definition ist heute sicher mehrheitsfähig und sagt viel über ihre Persönlichkeit. Aber ist sie auch richtig? Schon die Wikipedia erscheint mir da treffender, wenn sie schreibt:

normal ist: […] in der Soziologie was als üblich betrachtet wird, siehe Soziale Norm

Und weiter heißt es dann:

Soziale Normen (Gesellschaftliche Normen, Soziale Skripte) sind konkrete Vorschriften, die das Sozialverhalten betreffen. Sie definieren mögliche Handlungsformen in einer sozialen Situation. Sie unterliegen immer dem sozialen Wandel, sind gesellschaftlich und kulturell bedingt und sind daher von Gesellschaft zu Gesellschaft verschieden. Normen sind (äußerliche) Erwartungen der Gesellschaft an das Verhalten von Individuen. Die Verbindlichkeit dieser Erwartungen variiert (siehe auch Tabu). Sie sind zu unterscheiden von (innerer) vernunftgemäßer Gewissensprüfung von Handlungen (siehe Moral, Ethik, kategorischer Imperativ).

Normal ist also, was den geltenden Normen entspricht. Normen postulieren ein Sollen, das dem empirischen Sein gegenübersteht. Sich als Einzelner nicht an Normen zu halten, heißt noch nicht, dass diese falsch wären oder nicht gelten würden.

Womit wir, und dieser Sprung sieht nur auf den ersten Blick gewagt aus, bei Charlotte Roche wären. Auch sie ist, wie Miriam Meckel, derzeit in eigener Sache unterwegs, um ihr jüngstes Buch zu bewerben. Bei einer Lesung in München fiel dabei einem Bericht der SZ zufolge der plakative Satz:

“Ich lieeeeebe Wissenschaft, weil sie das schlechte Gewissen weg macht.”

Unterliegt womöglich auch Charlotte Roche dem naturalistischen Fehlschluss? Das Gewissen kann sich ja nur auf Moral beziehen, also auf ein Sollen, während die Wissenschaft das Sein beschreibt. Wie könnte also Wissenschaft auf ein schlechtes Gewissen einwirken? Doch nur, indem Charlotte Roche vom Sein auf das Sollen schließt.


Henscheid über Käßmann

Wer geht Ihnen im Moment von all den öffentlichen Figuren besonders auf die Nerven?

Henscheid: Unter den neuen und allerneuesten hat sich eine Gestalt hervorgetan, die „den Bürgern draußen im Lande“, wie Willy Brandt immer zu sagen pflegte, als ganz besonders tapfere kleine Frau gilt, nämlich die inzwischen sehr bekannte Bischöfin Margot Käßmann. Ich war nachweislich einer der ersten, der mit einer kritischen Käßmann-Einlassung vor sieben Jahren schon den richtigen Riecher hatte. Nicht weil sie betrunken durch Hannover fuhr und so Todesopfer riskierte. Aber dieses Gesamtkunstwerk an Bluff, Simulationskunst, Selbstbeschwörung und spätlutheranischer Frauenaufrechtheit ist zumindest mir, um es mit einem Wort zu sagen, zuwider.

Quelle: Mainpost


Eine deutsche Nationalkirche? Ein Szenario

Seit einigen Wochen geistert das Gespenst einer deutschen Nationalkirche durch die Gazetten. Eine solche Kirche würde sich von Rom lossagen und eine eigene Struktur bilden. Zur Debatte stehen:

eine horizontale Kirche der Abstimmung und des Dauerdialogs, in der auch Glaubenssätze Mehrheitsfragen werden können, und eine vertikale Kirche, die die überlieferten Sakramente durch die Zeiten trägt.

Einmal abgesehen davon, dass es solche horizontalen “Kirchen” im protestantischen Raum schon seit langem gibt, dieses Marktsegment also hinreichend abgedeckt ist – wie könnte sich ein solches Schisma (denn das wäre es) konkret vollziehen? Und welche Handlungsmöglichkeiten bleiben dem einfachen Laien in einem solchen Falle?

Die Schlüsselfiguren in diesem schlechten Spiel sind auf jeden Fall die Bischöfe. Sagen sich einzelne Bischöfe oder Gruppen von Bischöfen von Rom los, kommt es zum Schisma. Vermutlich wird dies nicht durch eine Erklärung geschehen, sondern wie schon im Falle der Priesterbruderschaft St. Pius X. durch unerlaubte Bischofsweihen. Doch wie kann es dazu kommen?

Die abtrünnigen Bischöfe können wahrscheinlich zunächst auf die Milde und Langmut des Vatikans und des Papstes setzen. Schon als Präfekt der Glaubenskongregation hat Joseph Ratzinger seine Machtmittel nur im äußersten Notfall eingesetzt, dann nämlich, wenn ihm auch kirchenrechtlich keine andere Wahl mehr blieb. Er hat als Papst bereits mehrfach die Exkommunikation unerlaubt geweihter Bischöfe aufgehoben, in China wie auch im Fall der Piusbruderschaft.

Wenn sich die deutschen Bischöfe nicht äußerst ungeschickt verhalten, dann wird es also nur dann zum offenen Bruch kommen, wenn ein vakanter Bischofsstuhl gegen den Willen Roms besetzt werden soll und sich mindestens ein Bischof zu einer unerlaubten Weihe hinreißen lässt. In diesem Fall wäre das Schisma perfekt, und mindestens zwei Bischöfe, der Geweihte und der Weihende, zögen sich die Tatstrafe der Exkommunikation (excommunicatio latae sententiae) zu.

Dann wäre die Reihe an den jeweiligen Bistümern, angefangen vom direkten Apparat des Bischofs, seinem Generalvikariat, den Priestern und Diakonen und den Laien im kirchlichen Dienst. Eine Schlüsselrolle hat der Finanzdirektor, der die Kirchensteuereinnahmen verwaltet und die Gehälter überweist. Verweigert er sich dem unerlaubt geweihten Bischof, kommt es zum offenen Machtkampf. Von dessen Ausgang hängt der weitere Verlauf des Schismas ab.

Klar scheint mir, dass ein unerlaubt geweihter Diözesanbischof in Deutschland ohne Zugriff auf die Kirchensteuermittel keinen großen Einfluss hätte. Im umgekehrten Falle dürften dem Lockruf des Geldes wohl viele, wenn nicht die meisten Kleriker und Laien eines Bistums erliegen. Sprich: Sie sind dann vor die Alternative gestellt, ohne Geld Rom treu zu bleiben oder mit Gehalt einem abtrünnigen Bischof zu folgen.

Nun setzt allerdings eine Abstimmung mit den Füßen ein. Romtreue Priester werden wahrscheinlich die Diözese wechseln und sich ebensolchen Bischöfen anschließen und umgekehrt. Rom dürfte sich, auf geltende Konkordate und romtreue Bischöfe gestützt, relativ schnell an die Wiedererrichtung kirchenrechtlich gültiger Bistümer auf dem Territorium der abtrünnigen (Teil-)Diözesen machen.

Mit der Existenz von parallelen Strukturen wäre das Schisma zunächst stabilisiert. Die schismatischen Bischöfe und Bistümer samt ihren Gemeinden verlieren in der Folge mindestens das Attribut “römisch”, wenn nicht auch “katholisch”. Um weiterhin Kirchensteuer erheben zu können, müssten sie vom Staat als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt werden, was aber kein Problem sein dürfte – die Altkatholiken haben das auch geschafft.

Die einzelnen Gemeinden hingegen bleiben zunächst ihrem Bischof zugeordnet. Sollte der Pfarrer das Weite suchen und sich einem romtreuen Bischof anschließen, so besteht eine gewisse Chance auf einen neuen, schismatischen Pfarrer, der aus einem anderen Bistum wechselt. Denkbar ist auch der Wechsel ganzer Gemeinden, und zwar in beide Richtungen – weg von Rom ins Schisma oder umgekehrt.

Der einfache Laie wird dann am Namen des Bischofs, der im Hochgebet genannt wird, die Zugehörigkeit seiner Gemeinde erkennen. Wird ein romtreuer Bischof genannt, ist alles in Ordnung. Andernfalls wäre der Wechsel zu einer romtreuen Gemeinde angezeigt. Das könnte, insbesondere in der Diaspora, durchaus schwierig werden.

Zu prüfen ist außerdem, an welchen Bischof die Kirchensteuer fließt. Notfalls wäre vor den staatlichen Stellen der Austritt aus der Kirche zu erklären, um zu verhindern, dass Kirchensteuern an schismatische Bischöfe und Bistümer fließen. Dann wäre es vermutlich angezeigt, die entsprechenden Beträge monatlich auf ein Sperrkonto einzuzahlen, um sie zu gegebener Zeit dem rechtmäßigen Bischof zukommen zu lassen.

Wie realistisch ist dieses Szenario? Bis jetzt gab es nur einen designierten Weihbischof in Österreich, der unter massivem Druck auf sein Amt verzichtete. Wann wird der erste designierte Bischof in eine vergleichbare Situation geraten? Und wann wird zum ersten Mal der Versuch unternommen, Rom einen bestimmten Bischofskandidaten aufzuzwingen? Was passiert, wenn Rom diesem Druck standhält?

Ein Szenario ist keine Prognose. Es könnte so kommen, es könnte auch ganz anders sein. Zu wünschen ist, dass es gar nicht dazu kommt.


Seminarkirche in Hildesheim

Wer als an katholische Kirchen gewöhnter Mensch die Hildesheimer Seminarkirche betritt, der wähnt sich zunächst in einer evangelischen Kirche. Denn auf den ersten Blick fehlen der Tabernakel und das ewige Licht. Und am Seiteneingang, durch den ich die Kirche zuerst betrat, gibt es auch kein Weihwasserbecken.

Der Raum ist schlicht, die Wände weiß, der Boden schwarz, die Möblierung minimalistisch und größtenteils beweglich. Der Altarquader wirkt zunächst wie ein massiver Steinblock, stellt sich aber bei näherer Betrachtung als aus mehreren Elementen montiertes Werkstück heraus.

Wer die Seminarkirche von außen betrachtet, sieht eine barocke Fassade und vermutet dahinter eine ebensolche Innenausstattung. Doch eine Bombe zerstörte im Zweiten Weltkrieg den Innenraum vollständig, von der Ausstattung blieben nur wenige Schnitzfiguren erhalten.

Dazu gehört eine kleine Pieta, die nun in einer Nische hinten rechts einen merkwürdigen Kontrast zum ansonsten schmucklosen Raum bietet. Eine weitere erhaltene Figurengruppe ist heute auf dem Gang des Priesterseminars an einer Wand zu sehen.

Der Wiederaufbau nach dem Krieg hatte zu keiner wirklich überzeugenden Raumgestaltung geführt. Wer die Kirche vor ihrer jüngsten Renovierung kannte, wird den Nachkriegszustand kaum vermissen. Ich habe den Raum als etwas düster und wenig erhebend in Erinnerung.

Durch den barocken Grundriss hat das Gotteshaus eine klare Achse. Auf dieser Mittelachse sind, ausgehend vom Haupteingang, zunächst das Weihwasserbecken, sodann der Priestersitz und das Ambo angeordnet. In der Mitte des Raumes steht die Osterkerze auf einem Leuchter, und der Altar befindet sich am Ostende des Raumes.

Vor der Ostwand, die rechts und links mit zwei weißen Glastüren ausgestattet ist, steht ein schlichtes Metallkreuz, das indes mobil ist wie der größte Teil des Mobiliars. Die schlichten schwarzen Holzstühle stehen für gewöhnlich rechts und links des Priestersitzes bis hin zum Ambo, können aber auch anderswo positioniert werden.

Die Seminarkirche wird heute vor allem von Gruppen aus dem dortigen Tagungshaus und von Schulklassen genutzt. Im Grunde kann (und muss) die Möblierung an die jeweilige Gruppe angepasst werden. Fest installiert ist kein Möbel außer dem Altar und der Orgel.

Das kleine Instrument aus der Nachkriegszeit steht neben dem Haupteingang auf der linken Seite. Damit ist die Ausstattung vollständig beschrieben, von den vier Kerzenleuchtern neben Ambo und Altar einmal abgesehen. Die einzigen Farbtupfer im ansonsten streng monochromen Raum bilden die bunten, abstrakt gehaltenen Fenster und die rote Sitzfläche des Priestersitzes.

Durch die beiden Milchglastüren am Ostende gelangt der Besucher in die Sakramentskapelle. Dort ist der Tabernakel an der Rückseite der Ostwand über einem schwarzen Marmoraltar im Stil der 50er Jahre eingelassen, auf dem das ewige Licht brennt. Darüber an der Wand ist ein großes Kruzifix angebracht.

Der große Kirchenraum wirkt beim Betreten wie tot. Das dürfte am fehlenden ewigen Licht liegen, das sonst die Gegenwart des Herrn anzeigt. Dieses Manko soll demnächst behoben werden, ein zweites ewiges Licht für die Ostwand der Kirche ist bereits in Auftrag gegeben.

Des Weiteren fehlen Apostelleuchter. Dafür sind die zwölf schlichten schwarzen Apostelkreuze auf der weißen Wand zu sehen. Unter diesen Kreuzen sollen bei entsprechendem liturgischen Bedarf Kerzen aufgestellt werden.

Der Besucher vermisst zudem einen Kreuzweg. Der sei in dieser Kirche seit mindestens 30 Jahren nicht mehr gebetet worden und daher verzichtbar, lautete die Auskunft. Dies stimmt bedenklich, handelt es sich doch um die Kirche des Bischöflichen Priesterseminars. Die Seminaristen indes studieren meistenteils in St. Georgen und halten sich nur selten im Haus auf.

Die Kirche ist in der Summe praktisch schmucklos, sie wirkt streng, kalt, kahl und etwas trostlos. Die grauen Steine, die am Rande des schwarzen Fußbodens den Übergang zu den weißen Wänden bilden, passen in dieses Bild. An den Seitenwänden gibt es neben der einen Nische, in der die Pieta aufgestellt ist, weitere leere Nischen. Es könne sein, dass sich diese Nischen in Zukunft noch füllen werden, heißt es.

Der bischöfliche Auftrag für die Neugestaltung sei gewesen, einen Raum zu gestalten, der dem entspricht, wie wir heute Liturgie feiern. Daher rühren die Positionen von Ambo und Altar als “Tisch des Wortes” und “Tisch des Brotes” in den beiden Brennpunkten des Raumes, daher fehlen Bänke und Kniebänke.

Und deshalb ist das Sanctuarium ein rechteckiges Feld in der Raummitte, das vom Priestersitz bis hinter den Altar reicht und sich nur in einer farblichen Nuance und anderen Oberflächenstruktur vom übrigen Boden abhebt, der nicht mehr als eine Umrandung bildet. Hier gibt es außer der Sakramentskapelle keinen heiligen Raum, der vom übrigen Kirchenraum abgesondert wäre.

Das Konzept dieses Kirchenbaus kann ich intellektuell durchaus verstehen, bei allen Schwächen und fehlenden Ausstattungsgegenständen. Die lassen sich schließlich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nach und nach ergänzen. Doch ob sich damit das grundlegende Manko beheben lässt?

Die Seminarkirche ist einfach, aber nicht schön. Es fehlt der göttliche Glanz, die Schlichtheit ist einfach nur schlicht, nicht mehr. Es gibt Beispiele schlichter Kirchen, die in sich durchaus überzeugen und nicht so trostlos erscheinen wie die Seminarkirche.

Zudem setzt die Bestuhlung, wie auch immer sie angeordnet wird, den Besucher auf den Präsentierteller. Für das Zwiegespräch mit dem Herrn, das persönliche Gebet bleibt da wenig Raum.

Obwohl die Kirche eine klare Ostung hat, der Altar und die Sakramentskapelle im Osten liegen, erlebt der gläubige Gottesdienstbesucher sie hauptsächlich in Nord-Süd-Richtung. Dominant ist so immer der Kreis der Versammlung selbst, der sich nicht zum Herrn hin öffnet.

Dieses Problem teilen allerdings viele Kirchenneu- und Umbauten seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist kein Spezifikum der Seminarkirche, sondern ein grundlegendes Problem, das im Verlust der liturgischen Orientierung besteht.

Foto: Bistum Hildesheim


Fronleichnam in der Diaspora

Hier im Norden sind ja Häretiker, Agnostiker, Atheisten und die Anhänger anderer Religionen (die Reihenfolge stellt keine Wertung dar) in der Mehrheit. Deshalb ist Fronleichnam leider kein gesetzlicher Feiertag. Üblicherweise kein Problem, denn es gibt ja Abendmessen.

Heute allerdings musste ich einen Elternabend wahrnehmen, da die Frau meines Herzens anderweitig beschäftigt war. Was mich schließlich dazu bewog, um 10 Uhr die Messe im Mariendom zu besuchen und meinen Arbeitstag entsprechend später zu beginnen. Nun hatte ich allerdings die Anreise nicht optimal geplant und demzufolge einige Zeit im Stau verbracht. Auch ein Parkplatz ist vormittags in St. Georg nicht leicht zu finden.

Zudem handelte es sich bei der Messe, was mir erst klar wurde, als es zu spät war, um den Schulgottesdienst der Domschule St. Marien. Waren wir als Schüler in den Schulmessen eigentlich auch so laut wie die heutige Generation? Was die Liturgie betrifft, so scheint sich wenig geändert zu haben – sie kommt heute wie damals nicht ohne Anpassungen an die vermeintlichen Erwartungen der Zielgruppe aus.

Bedauerlich. Wenigstens zum eucharistischen Segen am Schluss kam Weihrauch zum Einsatz. Ansonsten war die Liturgie eher karg, was vermutlich in meiner heutigen Heimatgemeinde deutlich anders gewesen wäre. Dort war um 9.30 Uhr Messe. Allerdings liegt meine Gemeinde nicht gerade am Arbeitsweg, im Gegenteil: Es ist genau die andere Richtung. Alternativ wäre noch eine Messe um 8 Uhr in unmittelbarer Nähe meiner Arbeitsstelle in Frage gekommen, allerdings hätte ich dann das Haus eine Stunde früher als gewöhnlich verlassen müssen. So blieb der Mariendom.

Ansonsten habe ich den Feiertag zusammen mit einem Kollegen beim Italiener mit Scaloppina nebst Dessert und Espresso gewürdigt, um dann zeitig gen Gymnasium zum Elternabend aufzubrechen. Ich kam trotzdem ein paar Minuten zu spät, weil im Elbtunnel mal wieder die Feuerwehr in Aktion treten musste. Die Schule liegt übrigens in Steinwurfweite der Hauptkirche meiner heutigen Gemeinde, wo just zur gleichen Stunde wie der Elternabend die Abendmesse begann…

Nun lasse ich den hochfestlichen Abend mit einem Glas Cuvée Martin ausklingen, nachdem meine Sachen für das kommende Wochenende in Hildesheim gepackt sind. Dort beginnt morgen mit den Einführungstagen das erste Jahr meiner Ausbildung zum Diakon. Und dort werde ich wohl auch die umgebaute Seminarkirche zu Gesicht bekommen.

Deshalb werde ich morgen vorzeitig von meiner Arbeitsstelle aufbrechen und zum 60 Kilometer entfernten Treffpunkt fahren, von wo wir drei Nordlichter dann gemeinsam die verbleibenden 124 Kilometer nach Hildesheim zurücklegen werden. Hier in der Diaspora sind wir ja weite Wege gewohnt.

Das Kirchenjahr beschert uns morgen gleich ein weiteres Hochfest, die Geburt Johannes des Täufers betreffend. Ein Messbesuch wird leider nicht drin sein. Bedauerlich.


Spaß mit dem Duden

Extra ecclesiam nulla salus – der Duden weiß Bescheid. Ihm zufolge ist besonders die katholische Kirche die allein seligmachende (oder allein selig machende) Kirche. Nur schade, dass das schöne Adjektiv “alleinseligmachend” der Rechtschreibreform zum Opfer gefallen ist.

Wo wir gerade dabei sind – auch Google ist im Bilde:


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