anarchia dresden wird eingestellt

eingesendet von w.m.

Im August 2008 ging anarchia dresden online. Das damals erklärte Ziel war die bewusstere Stärkung anarchistischer Inhalte in- und außerhalb der politischen Szene Dresdens und der weiteren Umgebung. anarchia sollte Diskussions- und Infoportal sein und die theoretischen Grundlagen für konkrete Organisationen bereit stellen. Aus verschiedenen Gründen stellen wir den Betrieb von anarchia nun bis auf weiteres ein.

2008 gab es in Dresden nur eine – ziemlich marginale – politische Gruppe die sich in der Öffentlichkeit als explizit anarchistisch outete. An verschiedenen Orten und in verschiedenen Zusammenhängen fehlte es zwar nicht an Menschen die mit anarchistischen Ideen sympathisierten, jedoch wurde meistens eher unter dem Selbstverständnis „autonom“ agiert. Das führte nach Meinung einiger Mitbegründer*innen von anarchia zu einer mangelnden Reflexion über die eigene politische Position und gesellschaftliche Perspektiven. Um mehr Menschen über die Idee des Anarchismus zu informieren, über praktische und theoretische Probleme zu diskutieren, eine Einstiegshilfe + Newsletter für frisch Interessierte zu bieten und nicht zu letzt um die Frage nach einer explizit anarchistischen Organisierung zu stellen startete das Projekt am 14. August 2008.

Heute, fast 3 Jahre später kann mensch eine gemischte Billanz ziehen:

Einerseits wurde die Frage nach anarchistischer Organisation mit der Entstehung des Libertären Netzwerks Dresden positiv beantwortet. Es ist anzunehmen, dass anarchia dabei auf die Meinungsbildung eingewirkt hat. Durch eine Medienarbeit, die sich aus mehr zusammen setzte, als bloße Kurzmeldungen zu veröffentlichen, gelang es uns immer mal wieder Einblicke in die anarchistische Bewegung in anderen Teilen der Welt zu erlangen. Bald wurden wir über den deutschsprachigen Raum hinaus von anarchistischen und linksradikalen Gruppen mit Nachfragen und Texten bedacht. Auch in unserer Rolle als Einstiegsportal in politische Zusammenhänge konnten wir hier und da mal Hilfe leisten. Schließlich war anarchia in brenzligen Situationen, wie den Hausbesetzungen 2009 als Berichterstatter*in zur Stelle und leistete damit einen Beitrag zur Aktionsfähigkeit der Dresdner Bewegung.

Andrerseits scheiterten wir auch all zu oft an den Ansprüchen diverser Redakteur*innen, so waren längere theoretische Artikel leider eher die Seltenheit, viele Hintergrundreportagen wurden auf den St.-Nimmerleins-Tag verschoben, die Einrichtung einer Hintergrundtextsammlung wurde nie realisiert. Das Konzept eines Mediums, dass von verschiedensten Autor*innen und Einsendungen lebt, ging nicht auf und wirklich inhaltliche Beiträge blieben meist undiskutiert. Dafür hatte die Seite immer wieder mit polemischen und unqualifizierten Kommentaren zu kämpfen, die sie für viele Interessierte unattraktiv machten. Darüber hinaus herrschte in der Redaktion schon bald keine Einigkeit mehr über das Format (Newsseite, Blog) und die politische Ausrichtung (anarchistisch, allg. linksradikal, nur antifaschistisch) des Projekts.

Wir haben den Eindruck, dass das Projekt aus folgenden Gründen überflüssig geworden ist:

  • anarchistische Nachrichten und Erklärungen werden genauso auf der Seite des Libertären Netzwerks Dresden publiziert
  • allgemeine Dresden News werden ebenfalls dort und auf addn.me veröffentlicht
  • die Ankündigung von Terminen übernimmt das Terminal besser als diese Seite
  • als Info-Website für neue Interessierte ist das Blog-Format wenig tauglich und zu unübersichtlich, hier sollten besser bestehende Seiten ergänzt und beworben werden
  • Die noch vorhandenen Teile der Redaktion haben sich daher zu folgendem Vorgehen entschlossen:

    anarchia wird eingestellt, d.h. alle Schreibberechtigungen werden aufgehoben. Die Seite bleibt zu Dokumentationszwecken erhalten. Sollte sich nach einiger Zeit eine Gruppe von Menschen finden, die die Seite mit neuem Konzept weiterbetreuen möchte, so kann eine Re-Aktivierung durch einen Kontakt beim Libertären Netzwerk Dresden erwirkt werden. Menschen die bis jetzt Artikel und Termine an anarchia geschickt haben, können diese nun an das Libertäre Netzwerk unter linetdd – @ – riseup – . – net schicken.

    Wir bedanken uns für fast 3 Jahre lesen, zuarbeiten und Solidarität

    OAT am 16.06.2011

    Diesen Freitag, den 17.Juni, ist in Dresden ein Naziaufmarsch geplant. Kommt morgen 20:00 ins Conni um euch die letzten Infos über die geplanten Aktivitäten zu holen.

    OAT am 26.05.

    Morgen ist wieder Hörkino im AZ Conni. Beginn ist zwanzig Uhr.

    Es läuft:

    Esther Dischereit – Nothing to know but coffee to go (2007)

    Er will mit ihr weggehen, weg von diesen Tagungsreden. Andererseits muss man präsent bleiben, das gehört dazu, so ist nun mal der Betrieb. Was bleibt von einer flüchtigen Begegnung am Rand der Kaffeepause oder am Flughafen, was von den Gesprächsfetzen, von den erotischen Fantasien, von den Ängsten? Vielleicht gewöhnt man sich an die indiskreten Sicherheits-Checks in Zeiten des Terrors. Oder an den Krebs. Nur, wohin fliehen, wo bleiben, wohin umziehen, wenn es überall unerträglich wird? Immer wieder diese komischen Familien­feiern, als ließe sich irgendwas klären zwischen den Seitensprüngen oder zwischen Ost und West. Was weiß man denn voneinander?

    Außerdem – verzeiht die Verspätung- ist der Mittschnitt vom Vortrag über den „Mitteldeutschen Aufstand“, welcher vor zwei Wochen stattfand, online.

    Extremismus – ist das Kunst oder kann das weg?

    Ungeahnte Verknüpfungen zwischen einer Verfassungsschutz-Ausstellung, einer Hausfriedensbruch-Anklage und einer ultraextremen Ausstellung+Party… (HÄH?! – guckst auf „Was zuvor geschah“, s.u.)
    Vom 15. bis 18. April fand in den Räumen des kukulida e.V. die extreMISTische Ausstellung des Libertären Netzwerks Dresden statt. Am Freitag, dem 15., wurde sie fulminant eröffnet. Hier ein Erfahrungsbericht einer begeisterten Besucherin der extreMISTischen Vernissage. Wenn ihr die Ausstellung doch verpasst habt, wird es in der nächsten Zeit noch Gelegenheit zum Nachholen geben (die Party war natürlich einzigartig und bleibt unwiederholbar) – die Extremismusausstellung geht auf Tour! Achtet auf entsprechende Ankündigungen. Wenn es wieder soweit ist, könnt ihr auch gern selbst Exponate mitbringen, noch mehr extremistische Gruppierungen aufdecken und damit die Ausstellung aktualisieren und bereichern. Bis dann!

    Was zuvor geschah/Chronologie der Ereignisse:
    Oktober 2010
    Im Sächsischen Finanz- und Kultusministerium findet eine mehrwöchige Ausstellung des Verfassungsschutzes statt. Sie trägt den Titel: „Es betrifft Dich! Demokratie schützen – gegen Extremismus in Deutschland“. Einige Menschen beschließen, Kritik zu üben, indem sie vermummt und als „Extremist*innen“ verkleidet die Ausstellung besuchen. Außerdem haben sie vor, sich als Live-Exponate neben die ausgestellten Schaufensterpuppen (mit „typischer Kleidung“ von Links- und Rechtsextremist*innen) zu stellen und Besucher*innen über die Zwecke dieser Ausstellung und der Extremismustheorie sowie über die Verleumdungs-Kampagne der Bundes- und der Sächsischen Landesregierung zu informieren. Sie werden des Hauses verwiesen, die Polizei wird eingeschaltet, Personalienkontrolle, Durchsuchung, Vorwurf des gemeinschaftlichen Hausfriedensbruches
    April 2011:
    Leute im Libertären Netzwerk Dresden konzipieren eine Ausstellung und organisieren eine extreMISTische Party (Bericht siehe unten). Die dabei gesammelten Spenden sollen unter anderem die Prozesskosten decken
    Mai 2011:
    Prozess wegen Hausfriedensbruch-Vorwurf wird am ersten Prozesstag gegen Auflagen eingestellt. Es ist also noch einiges an Kohle übrig, das in die weitere Antirepressionsarbeit (betr. Razzien, §129-Verfahren,…) fließen wird!

    A-Park-Westerweiterung

    Seit Sonntag ist der Alaunpark ein ganzes Stück größer. Das seit 1993 brachliegende Gelände westlich des Alaunparks ist endlich wieder öffentlich zugänglich gemacht worden. Zur Zeit befindet es sich noch im Besitz des Landes Sachsen, das strebt dort den Bau eines Polizeireviers anstrebt, wohingegen sich Oppositionsparteien im Stadtrat und verschiedenen Initiativen für eine öffentliche Nutzung aussprechen. Vorstellbar wäre eine Erweiterung des Alaunparkes oder der Bau von Kitas etc. Auf dem Blog Neustadtgeflüster gibt es neben einer Diskussion zum Thema folgende Bilder:

    schatten1

    schatten2

    schatten3

    Zu den Zetteln in den Büschen: Es gab mindestens drei verschiedene:
    Einer beschrieb in blumigen Worten die Geschichte des Alaunparks und des westlich angrenzenden Teils (auch „Russensportplatz“ genannt).
    Ein weiterer („Was ist eigentlich Hausfriedensbruch?“) enthielt eine ausführliche Definition davon, was Hausfriedensbruch ist und was nicht. Dabei war die Hauptaussage, dass die Straftat begangen wird, wenn ein Gebäude/Gelände offensichtlich befriedet/umfriedet ist (z.B. durch einen Zaun oder das Schild „betreten verboten“). Dementsprechend wurde hier kein Hausfriedensbruch begangen, denn es war im Gegenteil offensichtlich, dass mensch das Gelände betreten SOLLTE: der Zaun war offen, es gab ein Holztor mit der Aufschrift „Willkommen in Schatten“ (siehe Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett), ein Weg führte dorthin, es gab einen Wegweiser.
    Der dritte Zettel – eine Art Bekenner*innenschreiben – wurde zur Dokumentation abgetippt:

    01.Mai 2011, Tag der Freizeit

    WILLKOMMEN IN SCHATTEN!
    …Westerweiterung zum Selbermachen

    Der Freistaat will ein Polizeirevier.
    Die Stadt weiß nicht, was sie will.
    Wir machen einfach mal auf.

    An der Westseite des Alaunparks befindet sich ein seit Jahren brach liegendes Gelände, das nur darauf wartet, endlich einer sinnvollen Nutzung zugeführt zu werden. Dass dies ein Polizeirevier nicht sein kann, versteht jeder Drops. Viel naheliegender wäre doch, den ständig überfüllten Alaunpark zu erweitern. Dies ist nun geschehen. Zieht mit eurer Decke, eurem Fußball, eurem Buch, eurem Ghettoblaster… einfach mal ein paar Meter weiter. Das Tor zum Glück befindet sich neben der Spinne – schaut nach, was euch dort erwartet. Ein besseres Leben? Gott? Ein Kasten Bier? Wahrscheinlich nichts von alledem. Ihr findet dort genau das, was ihr draus macht.

    Liebe Mitanwohner*innen, liebe Mitnutzer*innen, lasst uns nicht auf Pläne der Stadt warten, lasst uns gemeinsam überlegen, wie wir den Platz gestalten wollen.

    Mit Grüßen der etwas anderen Art,
    die Freund*innen des Hauptmann Mumm

    Abends/Nachts kam es noch zu einem großangelegten Polizeieinsatz, der allerdings bislang verschwiegen wird bzw. über den der Polizeisprecher keine Auskunft zu geben bereit ist. Sonntag gegen 23 Uhr befanden sich noch 20 bis 30 Menschen auf dem Gelände, die am Lagerfeuer den Abend ausklingen ließen, als plötzlich das Gelände taghell erleuchtet wurde. Nun bekam mensch skurrile Situationen zu sehen. Die plötzliche Erleuchtung stellte sich als polizeiliche Leuchtrakete heraus, unter deren Schein ca. 50 Einsatzkräfte das Gelände stürmten und die verstreuten Besucher_innen der Freifläche am Lagerfeuer zusammen trieben. Dort wurden sie ca. 2 Stunden festgehalten. Ihre Personalien wurden kontrolliert, sie wurden durchsucht und einzeln abgefilmt. Nach Abschluss dieses Einsatzes hatte die Polizei offensichtlich immer noch nicht genug, sodass auch mehrere im Alaunpark sitzende Menschen deren Ordnungswut zu spüren bekamen. Mit der Begründung, sie hätten möglicherweise schon Straftaten begangen oder könnten noch welche begehen und generell gelte es die Nachtruhe zu wahren, wurden auch ihre Personalien kontrolliert.

    Dieser Einsatz scheint der Polizei allerdings entweder nicht wichtig genug, was schon angesichts der Mengen an verschossener Leuchtmunition mehr als erstaunlich wäre, er ist ihr peinlich oder aber ihr ist bewusst, dass sie sich damit auf rechtlich dünnem Eis bewegte. So erklärt Marko Laske, Sprecher der Polizeidirektion Dresden auf Anfrage des Neustadtgeflüster-Menschen Anton Launer, zu diesem Vorfall läge kein Bericht vor und für einen Einsatz dieser Größenordnung hätte es einen Bericht gegeben.

    Mensch darf also gespannt sein, ob sich die Polizei noch dazu herablässt, zu dieser Entgleisung Stellung zu nehmen oder ob sie zu beschäftigt damit ist, alternative Projekte zu kriminalisieren und zu schikanieren, wie heute wieder bei der Hausdurchsuchung im Wohnprojekt „Praxis“ geschehen. Im Stadtrat wird es am 12. Mai auch wieder um das Thema „Russensportplatz“ gehen. Ob dort eine Entscheidung zugunsten einer „sinnvollen Nutzung“ im Sinne der „Freund*innen des Hauptmanns Mumm“ gefällt werden wird ist sicher mehr als fraglich. Wir werden dran bleiben.

    Den anwesenden Pressevertreter bitten wir, Photos des vertuschten Polizeieinsatzes hier zur Verfügung zu stellen.

    P.s.: Geht das ruhig mal besichtigen! Das Gelände ist offen zugänglich, es gibt den Weg und das Tor, nur das Wegweise-Schild hat die Polizei leider mitgenommen – um es sich als (Jagd-)Trophäe an die Wand zu hängen? Ihr findet den Eingang nahe der „Spinne“…

    Material zur Antirep-Demo vom 21.04.

    Hier die gehaltenen Redebeiträge und das Handout von der Antirepressions-Demo:

    Redebeitrag 1

    Redebeitrag 2

    Redebeitrag 3

    Redebeitrag 4

    Redebeitrag 5

    Handout

    Viel Spaß beim Lesen :)

    Solidaritätsdemonstration für die Betroffenen von Repression und staatlicher Gewalt

    Donnerstag, 21.04.2011, 18.00 Uhr Jorge Gomondai Platz

    Obwohl Neonazis letztes Jahr unzählige Brandanschläge gegen jüdische und linke Einrichtungen, Orte alternativer Lebensweisen als auch Wohn- und Geschäftsräume von Migrant*innen verübten, hat der neue sächsische LKA-Chef dem sogenannten „Linksextremismus“ den Kampf angesagt. Dass dabei der grundlegende Unterschied von humanistischen und freiheitlichen Idealen, hin zu einer rassistischen, autoritären Ideologie verwischt wird, ist dabei kein Zufall. Der neue LKA-Chef ist gleichzeitig ein ranghohes CDU-Mitglied und verfolgt damit die Parteilinie die schon seit Monaten bemüht ist, angesichts von Krise und Kürzungen, die sozial schwachen und mittelständischen Schichten im konservativen Lager zu halten. In der Öffentlichkeit wird dabei medial das Bild von linken Gewalttäter*innen geschürt, welche autoritären Staatssystemen nacheifern oder blanke Willkür durchsetzen wollen. Mit den Hausdurchsuchungen am 19.02. und am 12.04. diesen Jahres sollen sozial und politisch engagierte Menschen eingeschüchtert werden. Dabei werden einzelne Funde hochstilisiert. Der Selbstschutz von Opfern rechter Gewalt wird als Grund zur Kriminalisierung verkehrt.

    So werden die jüngsten Razzien laut Medien unter anderem mit der Behauptung begründet, dass Neonazis nach einem Angriff auf ein linkes Hausprojekt 2010 später bei einer erneuten Annäherung attackiert wurden. Die Polizei in Sachsen hat mit ihrer einseitigen Fürsorge klare politische Stellung bezogen. Dies zeigen nicht nur die Konstruktionen einer kriminellen Vereinigung im antifaschistischen Spektrum und die halbherzigen Ermittlungen hinsichtlich mehrerer Nazianschläge, sondern auch die Untätigkeit der Polizei beim Angriff auf das Wohnprojekt „Praxis“ durch 250 Nazis im Februar. Diesen wurde wenig später auch noch der problemlose Abzug ohne Polizeikontrollen ermöglicht.

    http://repressiondresden.blogsport.de/

    OAT am 21.April und OAT-Party am 22.April

    Am 21. April wird Classless Kulla einen Vortrag zum vieldiskutieren Buch „Der kommende Aufstand“ halten. Donnerstag 20:00 im AZ Conni.

    Am folgenden Freitag legt er außerdem, unterstützt durch 4 weitere DJanes, in der Robert-Matzke Straße 16 auf. Beginn ist 22:00 in der RM16, der Eintritt liegt bei 3,50€ und der ganze Gewinn wird einem guten Zweck gespendet.

    OAT am 14.April

    Am Donnerstag bekommen wir Besuch vom ‚Bündnis 1. Mai Leipzig‘. Es wird über eine Veranstaltungsreihe, Anfang Mai, informiert welche sich kritisch mit der Rolle des Staates zum Arbeitszwang und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft hat.


    The Future is unwritten

    Die Krise scheint zumindest in Deutschland überwunden zu sein. Doch hinter sinkender Arbeitslosigkeit verbirgt sich die Zunahme unsicherer und schlecht bezahlter Jobs. Die Rettungspakete, die den Zusammenbruch gerade noch abwendeten, drohen einen zukünftigen Staatsbankrott voran zu treiben. Staaten und Arbeitende versuchen den Anforderungen der Verwertung nachzukommen um ein kärgliches Dasein zu führen. Angesichts der ständig wachsenden technologischen Möglichkeiten wird die Unterwerfung des ganzen Lebens unter die Optimierung der eigenen Arbeitskraft zum Hohn auf den Fortschritt. Statt die gigantische Einsparungen von Arbeit für ein besseres Leben zu nutzen, wird um die verbliebenen Arbeitsplätze gekämpft. Und in der Tat hängt an diesen das Überleben. Auch wenn das Existenzminimum in Deutschland für Arbeitslose gewährt bleibt, zieht dies dennoch den weitgehenden Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben nach sich. Für viele andere gilt selbst dies nicht: Sie verhungern oder sterben an behandelbaren Krankheiten.
    Dieser Zustand ist der Anlass der diesjährige Kampagne zum 1. Mai in Leipzig, die sich für eine Perspektive jenseits von Arbeitswahn und Staatsfetisch einsetzt. Neben einer Demonstration am 30. April wird es eine Veranstaltungsreihe geben. Auf der Veranstaltung am 5. April (19 Uhr) wird die Kampagne vorgestellt. Zudem soll nach einem Einleitungsreferat die im Aufruf vorgelegte Kritik, sowie mögliche Perspektiven emanzipatorischer Praxis diskutiert werden.

    Start 20:00 im AZ Conni

    Libertäre Tage Vorbereitungstreff

    Liebe Mitstreiter*innen und Interessierte, liebe Nicht-Streiter*innen nd Uninteressierte. Im Anhang kommen die Mitschriften/Protokolle der beiden ersten Libertäre-Tage-Vorbereitungstreffen. Auf dass ihr vor lauter Tranparenz dahinschmelzet und zum nächsten Treffen kommen möget. Findet statt am kommenden Montag, ab 17 Uhr (später kommen is auch super), bei gutem Wetter Louisenstraße Ecke Kamenzer Straße, bei Regen oder sonstigem Niederschlag: in der Lutherstraße 33.
    Bis dann! (mehr…)

    Sozialistische Sauberkeit für die Neustadt…

    Die Neustadt ist zu dreckig. Das sagen zumindest die Unternehmer_innen des Viertels laut einer vor kurzem in der Scheune stattgefundenen Umfrage. Und dagegen soll jetzt endlich mal was unternommen werden.

    Die Werbegemeinschaft Dresden-Neustadt ruft deshalb seit ein paar Tagen mit Flyer und Internetblog zur Wiedererweckung einer, nach ihren Worten, „schönen sozialistischen Tradition“ auf – der Volksmasseninitiative. Dabei darf volk, im Kampf gegen Hundescheiße und halbe Dürüms, am kommenden Samstag drei Stunden mit neben der Katy’s Garage ausgegebenen Gummihandschuhen und Müllbeuteln bewaffnet, durch das Viertel kriechen und die Umwelt ein kleines bisschen attraktiver machen.
    Das ganze soll dann, in journalistischer Begleitung, die stadtweiten Reinlichkeitstage einleiten. Und dabei gilt: “Sauber ist schöner!”

    An Mieterhöhung, zunehmende Überwachung, soziale Verdrängung, höhere Polizeipräsenz, Leinenpflicht dank bereits erfolgter Stadtteilaufwertung muss volk dabei auch gar nicht denken, wenn es doch für jeden vollen Sack eine kleine Überraschung gibt und am Ende sogar ein goldener Blumenkübel gewonnen werden kann. Eben „typisch für die Neustadt, der Spaß steht mal wieder im Vordergrund“.

    Und sicherlich freuen sich die Initiator_innen nicht nur über den Dreck, der auf der Straße liegt. Denn wo kein Papiermüll, Elektroschrott oder Bauschutt mehr im Wohnzimmer ist, ist auch wieder Platz für neue Klamotten, Möbel und anderlei Kram – und das kann ja dann wieder im attraktiven Einkaufs-, Kneipen- und Restaurantviertel nach Herzenslust geshoppt werden.

    Deshalb:
    Heraus, heraus, zum sozialistischen Frühjahrsputz – der Sauberkeit, dem Volk und der alten Zeiten zuliebe!
    Am 9. April von 14-17 Uhr Louisenstraße Ecke Alaunstraße.

    Links:
    Artikel mit Ankündigung
    Umfrageergebnisse (lesenswert!)

    Globalisierung, Globalisierungskritik und Kritik der Globalisierungskritik

    Auch in diesem Jahr organisiert das Referat für politische Bildung (Stura TU Dresden) zusammen mit der Vernetzung politischer Hochschulgruppen eine Ringvorlesung. Dieses Mal wird das Thema Globalisierung näher beleuchtet. Die meisten der angekündigten Vorträge (u.a. mit Stephan Grigat, Gerhard Scheit und Justin Monday) versprechen interessante Inhalte und vielleicht auch Diskussionsstoff. Die Vorlesung steht dabei allen Interessierten, egal ob StudentIn oder nicht, offen. Weitere Infos und eine Übersicht der einzelnen Veranstaltungen gibt es auf der Homepage des Referats für politische Bildung.

    Ringvorlesung Sommersemester 2011

    Knut und das Ende eines deutschen Traums

    Bevor hier die Schotten dicht gemacht werden, möchte ich der als humorvoll bekannten LeserInnenschaft dieses Blogs die folgende, heute erschienene Kolumne, nicht vorenthalten:

    In Deutschland hat man wie immer nichts gelernt. Nach zwei Weltkriegen wird immer noch vor fremden Türen gekehrt. Panische Blicke sind auf Japan gerichtet und die Geiger-Müller-Zählrohr-Produktion boomt wie nie, deutsche Linke trauern um Gaddafis Macht und E10 wird jetzt mangels Absatz zum Anteil von 10% in Oettinger und Sternquell-Bier gemischt.
    Währenddessen torkelt ein Eisbär mitten in Berlin in ein Wasserbecken und ertrinkt qualvoll. Niemand hilft. In Deutschland steht man, wenn man überhaupt zufällig in der Nähe ist und nicht mit dem Finger auf Jüdinnen und Juden oder andere Länder zeigt, daneben und schaut zu. Hier gibt es keine Pamela Anderson und keinen David Hasselhoff. Und so kommt es, wie es kommen musste: Nach dem bösen Erwachen aus der eigenen Katastrophe, die natürlich niemand kommen sah, schiebt man sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe.
    (mehr…)

    OAT am 24.März

    Etwa über 20 Jahre ist es her, da wurden in den Wirren der Wiedervereinigung weite Teile Ostberlins besetzt und es etablierte sich ein Ort frei von staatlicher Autorität. Ein Ort in dem die Selbstverwaltung möglich war. Doch dieser Zustand währte nicht allzulange und die Stadt Berlin liess diese Orte räumen.
    Freke Over, damals Sprecher der Hausbesetzer der Mainzer Straße, wird an diesem Donnerstag ins AZ Conni kommen und über die Ereignisse von damals sprechen. Wenn es irgendetwas zur Mainzer Straße gibt, was euch brennend interessiert, aber nirgendwo erwähnt wird dann habt ihr an diesem Donnerstag die ultimative Chance eures Lebens ihn selbst zu fragen.

    Donnerstag 20:00 im AZ Conni.


    Hier noch ein kleines Interview aus der Djungle World.

    Was ist Anarchia Dresden?

    Aus gegebenem Anlass gibt es an dieser Stelle die Möglichkeit, Meinungen, Ideen und Perspektiven für dieses Blog auszutauschen.
    Die Frage nach dem Sinn und Unsinn des Anarchia Kollektivs, steht ja schon seit längerer Zeit relativ unausgesprochen im Raum. Um auch die aktuelle weltpolitische Situation miteinzubeziehen, möchte ich mich hiermit noch einmal klar gegen Atomkraft und für aktives Eingreifen der Weltgemeinschaft aussprechen.
    Vielen dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    [edit: 04.04.11
    …die kommentarfunktion ist bewusst deaktiviert! welches arschloch mit adminrechten hier auch immer wieder die kommentarfunktion freigibt, dem_der sei nur so viel gesagt: ich lösche alle weiteren komments!]