Schwarzwaldhaus 1902 - Leben wie vor 100 Jahren - Teil 1 - Die Zeitreise
Schwarzwaldhaus 1902 -
Leben wie vor
100 Jahren - Teil 2 - Leben und Überleben
Geburt und
Angst vor dem Tod sind 1902 fester Bestandteil des Bauernlebens.
Eine Kälbchengeburt wird erwartet, und die
Familie muss der Kuh beistehen. Der erfahrene Nachbar hilft ihnen. Das Kälbchen kommt gesund zur
Welt, aber gleichzeitig bedeutet der Neuankömmling auch einen Fresser mehr im
Stall. Im
Winter gibt es nur Heu von der eigenen Wiese als Tierfutter.
Jetzt, im Spätsommer, müsste die Familie ernten. Aber sie schieben den Erntebeginn hinaus, damit der Geburtstag der Tochter gebührend gefeiert werden kann. Das wird sich als
Fehler erweisen.
Nicht umsonst dürfen private Bedürfnisse im Bauernalltag von 1902 kaum eine
Rolle spielen.
Viel zu spät beginnt die Familie die
Ernte, als sich bereits herbstliche Regenwolken am bisher blauen Himmel zusammenballen. Tagelanges Sensenschwingen, eine Knochenarbeit,
muss nun unter Zeitdruck bewältigt werden. Traktoren gibt es noch nicht, stattdessen kommen Erntehelfer aus dem
Dorf. Um die Helfer bezahlen zu können, muss die Familie dringend Geld verdienen. Auf dem
Markt können sie versuchen, ihre Hofprodukte zu verkaufen. Aber 1902 gibt es im
Schwarzwald weder Eisenbahn noch Busse und schon gar keine Autos. Also heißt es zu Fuß zu gehen, mit den schweren Körben auf dem Rücken. Die lange Wanderung zum Marktort bringt aber viel zu wenig Bares ein. Wenn das Erntegeld weg ist, ist die Haushaltskasse leer. Trotz aller Mühen verliert die Bauernfamilie den Kampf gegen die
Zeit. Der Herbstregen setzt ein und die Heuernte ist verloren. Eine falsche Entscheidung nur, und dem Hof droht der
Ruin.
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