23.08.13

Tourismus

Nordkorea erstmals ganzjährig für Urlauber geöffnet

Wie wäre es, Weihnachten oder Silvester mal in Nordkorea zu verbringen? Bislang war das nicht möglich, denn für Touristen war das Land zu dieser Jahreszeit tabu. Doch das soll sich nun ändern.


Nordkoreanische Kinder singen in Pjöngjang eine lokale Version des Weihnachtsliedes „Jingle Bells“
Foto: AFP/Getty Images Nordkoreanische Kinder singen in Pjöngjang eine lokale Version des Weihnachtsliedes "Jingle Bells"

Das "streng abgeschottete Land" – so wird Nordkorea gern bezeichnet. Dennoch gibt es Menschen, die ihren Urlaub dort verbringen wollen. Das war zwar bislang auch schon möglich – allerdings nicht das ganze Jahr über. Das soll sich nach Angaben eines in Peking ansässigen, englischsprachigen Reiseveranstalters nun ändern.

Koryo Tours, einer der weltweit größten Nordkorea-Veranstalter, bietet seit 1993 Reisen in das Land an. Dabei gab es immer eine Zeitspanne, die von Touren ausgeschlossen war: Jedes Jahr zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar schloss Nordkorea seine Grenzen für Touristen. Das soll künftig nicht mehr der Fall sein – das Land wird Besuchern ganzjährig offen stehen.

Weihnachten oder Silvester in Nordkorea zu verbringen, klingt abenteuerlich. Und so hat Koryo Tours sofort reagiert und bietet bereits eine Reise vom 31. Dezember bis zum 4. Januar an. Auf dem Programm stehen Attraktionen in Pjöngjang und ein Ausflug in die entmilitarisierte Zone an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea. Der Reiseveranstalter erwartet zudem, dass es an Silvester in Pjöngjang ein ähnlich großes Feuerwerk geben wird wie beim vergangenen Jahreswechsel.

Mehr Devisen durch Touristen

Es ist anzunehmen, dass Nordkorea mit der ganzjährigen Öffnung für Touristen mehr Devisen einnehmen will. Erst im Mai hatten chinesische Reisebüros gemeldet, dass die Regierung die Stadt Sinuiju an der Nordwestgrenze von Nordkorea für westliche Besucher zugänglich machen wolle, womit auch vergleichswise günstige Tagesausflüge nach Nordkorea möglich wären, während zuvor vor allem mehrtägige geführte Touren unter strikter Aufsicht üblich waren.

Nordkorea bleibt dennoch ein exotisches Reiseziel, das vergleichsweise wenige Urlauber lockt: Auf die fünf größten Tourismusbüros, die Ausflüge nach Nordkorea anbieten, entfallen lediglich etwa 4000 bis 5000 westliche Touristen pro Jahr, davon rund 1000 Deutsche.

Um den Tourismus anzukurbeln, lässt der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un derzeit im Osten des Landes auch ein Luxus-Skigebiet mit 110 Pistenkilometern, Seilbahnen, Hotels und einem Helikopterlandeplatz bauen. Eigentlich hatte eine Schweizer Firma dafür eine Anlage aus Sessel- und Kabinenbahn errichten sollen. Doch die Schweiz verbot dem Unternehmen die Lieferung mit der Begründung, die Seilbahn werde nur der Polit- und Wirtschaftselite des Landes zugänglich sein.

Nordkorea
Pompöse Propaganda-Kulissen in Kims Reich
Nordkorea
Pomp und Propaganda in Pjöngjangs Untergrund
nics
Grenzübergang zwischen Nordkorea und China
Foto: picture alliance / dpa

Die "Freundschaftsbrücke" verbindet...

Foto: picture alliance / dpa

… die nordkoreanische Grenzstadt Sinuiju...

Foto: AFP/Getty Images

… mit Dandong in China.

Foto: AFP/Getty Images

… oder von den Bauarbeiterinnen am Ufer des Flusses.

Die Favoriten unseres Homepage-Teams

Leserkommentare 7 Kommentare
Leserkommentare sind ausgeblendet.
Kommentare einblenden
Datenschutz Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen, insbesondere darüber, ob und wie personenbezogene Daten erhoben und verarbeitet werden, finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen
Moderation Die Moderation der Kommentare liegt allein bei DIE WELT. Allgemein gilt: Kritische Kommentare und Diskussionen sind willkommen, Beschimpfungen / Beleidigungen hingegen werden entfernt. Wie wir moderieren, erklären wir in der Nutzungsbedingungen.
blog comments powered by Disqus