Nachtschreck: Warum sie vorkommen und was man dagegen tun kann

Ein Nachtschreck ist eine Störung des Schlafs, bei dem Ihr Kind plötzlich aufrecht im Bett sitzt, weint, schreit, stöhnt oder murmelt, die Augen weit offen, ohne jedoch wirklich wach zu sein. Weil Ihr Kind in einer Art Grauzone zwischen Schlaf und Wachsein festhängt, nimmt es Ihre Anwesenheit nicht wahr und wird nicht auf etwas reagieren, was Sie tun oder sagen.

Ein Nachtschreck hält von zwei Minuten bis zu 40 Minuten an und wenn er vorbei ist, fällt Ihr Kind zurück in den Schlaf, ohne sich später an den Vorfall erinnern zu können.

Was unterscheidet den Nachtschreck von einem Albtraum?

Im Gegensatz zu einem Nachtschreck wird ein Albtraum Ihr Kind tatsächlich wach zurücklassen - es kann seinen Albtraum erinnern, darüber sprechen und wird von Ihrer Anwesenheit getröstet sein. Wissenschaftlich gesehen finden Albträume in der Regel während der REM-Phase (Rapid Eye Movement) des Schlafes statt, oft zwischen 2 und 6 Uhr morgens. Der Nachtschreck dagegen passiert oft während der ersten paar Nachtstunden, in denen man nicht träumt (Non-REM-Phase), also aus dem Tiefschlaf heraus.

Der simpelste Weg den Unterschied zwischen Nachtschreck und Albtraum zu ermitteln, ist es, sich zu fragen, wer am nächsten Morgen verstörter ist. Wenn Ihr Kind aufgewühlt ist, hat es einen Albtraum gehabt. Wenn Sie es sind, der verstört von den Ereignissen der vorangegangenen Nacht zurückbleibt, hatte Ihr Kind vermutlich einen Nachtschreck. Zu Ihrer Beruhigung: Der “Terror” eines Nachtschrecks wirkt in den Eltern, die ihn beobachten müssen, weit länger nach als in dem Kind, das den Nachtschreck erlebt.

Was kann ich tun, wenn mein Kind einen Nachtschreck erlebt?

Versuchen Sie nicht, Ihr Kind zu wecken. Rechnen Sie damit, dass Ihre Versuche, das Kind zu beruhigen, von ihm zurückgewiesen werden - ein Kind, das einen Nachtschreck erleidet, kann nicht beruhigt werden, und der Versuch, es festzuhalten wird es nur noch wilder machen.

Solange das Kind nicht Gefahr läuft, sich selber zu verletzen, versuchen Sie nicht, es körperlich zu begrenzen. Sprechen Sie einfach mit ruhiger Stimme auf das Kind ein und stellen Sie sich zwischen das Kind und allem, was ihm gefährlich werden kann - zum Beispiel das Kopfteil seines Bettes. Sie sollten auch vorsichtig ausprobieren, ob Ihr Kind umarmt werden will. Wenn es vorbei ist, sollten Sie diesselben Vorkehrungen wie für einen Nachtwandler treffen: entfernen Sie Objekte und Spielzeuge vom Boden, sichern Sie die Treppe mit einem Gatter, schließen Sie Fenster und Außentüren. Kinder, die einen Nachtschreck erleiden, stolpern häufig unfreiwillig aus dem Bett.

Was verursacht den Nachtschreck und kann man ihn verhindern?

Es gibt keine 100 prozentigen Maßnahmen gegen den Nachtschreck, weil man noch nicht einmal genau weiß, was ihn verursacht. Nachtschrecken können von unregelmäßiger Schlafroutine oder mangelndem Schlaf kommen, sie können ihre Ursache in Stress während des Tages haben oder Übermüdung. Es gibt sogar Hinweise, dass Nachtschrecken vererbbar sind.

Was jedoch feststeht: Für sich genommen bedeuten Nachtschrecken nicht, dass Ihr Kind ein psychologisches Problem hat oder auch nur bedrückt ist. Er kann aber ein Begleitsymptom sein, wenn Ihr Kind auch sonst gerade belastet oder gestresst wirkt.

Wenn Sie alle anderen Schlafprobleme Ihres Kindes lösen, wie etwa mitten in der Nacht aufzustehen und sicherstellen, dass Ihr Kind regelmäßige Bettzeiten mit einer beruhigenden Nachtroutine hat, kann das gegebenenfalls den Nachtschreck abwehren. In einzelnen Fällen kann der Nachtschreck durch ein Schlafapnoe-Syndrom hervorgerufen werden, eine ernste, aber behandelbare Erkrankung, bei der vergrößerte Mandeln oder Rachenpolypen die Atemwege blockieren, was dem Kind das Atmen erschwert und es teilweise aufwachen lässt.

Eine interessante Empfehlung gegen den Nachtschreck hat BabyCenter-Leserin Sonja. Ihre Tochter hat sehr unter dem nächtlichen Terror gelitten. Sonja kam die Idee, dass es vielleicht einen Zusammenhang mit der großen Menge Fencheltee geben könnte, die Ihre Tochter täglich konsumierte. Sie ließ den Tee weg - und innerhalb weniger Tage verschwanden die Nachtschrecken. "Um zu testen, ob es wirklich an dem Tee lag, habe ich ihr drei Wochen später wieder Fencheltee gekocht und einige Tage gegeben. Und was soll ich sagen: Der ganze Nachtschreck-Spuk ging von vorne los. Seitdem haben wir den Tee komplett abgesetzt und unser Kind schläft nun schon seit vielen Wochen wieder super durch", schreibt Sonja. Diese Erfahrung ist wissenschaftlich nicht belegt, aber sie zeigt: Vielleicht sollten Sie auch einmal den Ernährungsplan Ihres Kindes überprüfen - es muss nicht unbedingt Fenchel sein, aber Kräuter und ätherische Öle können eine starke Wirkung auf Kinder haben.

Auch auf Zucker und größere Mengen Obst (Fruchtzucker) sollte Ihr Kind abends verzichten, denn Süßes kann einen unruhigen Schlaf begünstigen.

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