Spüren Sie diese Aufregung in der Luft? Diese Elektrizität, die sanft umherschwebt? Diesmal haben Sie es geschafft: Ihren ersten Job!
Gratuliere, denn es war nicht einfach... Jetzt fragt Sie die Firma nach Ihrer deutschen Steuernummer.
Schauen wir uns mal an, was das ist, wie man sie bekommt und was es mit der TIN auf sich hat!
Verwirrenderweise gibt es 2 Nummern, die Ihnen zugewiesen werden, wenn Sie zum ersten Mal nach Deutschland kommen. Diese haben unterschiedliche Verwendungszwecke und Eigenschaften.
Die Steuernummer ist ein Dokument, das von Ihrem örtlichen Finanzamt ausgestellt wird und Sie bei jeder Arbeit begleitet. Auf diesem Dokument werden Ihre persönliche Situation und Merkmale wie Familienstand, Anzahl der Kinder oder Religion aufgeführt.
Es enthält sozusagen Ihr Profil als Steuerzahler, das mit Ihrer Steuernummer verknüpft wird. Die deutsche Steueridentifikationsnummer ist ein sehr wichtiges Dokument, das vertraulich ist und nur an Ihren Arbeitgeber weitergegeben werden sollte.
Wenn Sie in eine andere Stadt oder einen anderen Stadtteil umziehen oder vom Angestellten zum Selbstständigen werden, kann sich diese Nummer ändern.
Diese Nummer wird nur einmal vergeben und ist nur für Sie bestimmt. Sie wird sich nie ändern und bleibt bei Ihnen, egal in welcher Situation Sie sich befinden, wohin Sie umziehen, etc. Sie wird auch vom Finanzamt verwendet, um Sie zu identifizieren. Dies brauchen Sie weder Ihrem Arbeitgeber noch sonst jemandem mitzuteilen.
Diese 2 Möglichkeiten, Sie als Steuerzahler zu identifizieren, sollen in Zukunft zu einer einzigen deutschen Steuer-ID verschmelzen, die TIN.
Sie wird Ihrem Arbeitgeber gegeben, damit jeden Monat Steuern von Ihrem Lohn abgezogen werden können. Mit der Steuernummer in der Hand kann der Arbeitgeber dem Finanzamt mitteilen, wie hoch Ihr Lohn ist und damit, welcher Anteil der Einkommenssteuer an ihn abgeführt werden soll. Das ist sehr praktisch, denn Sie müssen sich nicht darum kümmern, wie hoch Ihre Steuern am Ende des Jahres sind.
Ihre Steuernummer kommt in vielen Fällen zum Einsatz, z.B. wenn Sie mit dem Finanzamt kommunizieren, Ihre Umsatzsteuer für den Monat abführen, Ihre Gewerbesteuer oder die Einkommenssteuer zahlen. Meistens geht es leider ums Bezahlen. Sie benutzen sie natürlich auch, um eine Steuererklärung zu machen.
Erfahren Sie mehr über das deutsche Steuersystem und die sogenannten "Steuerklassen".
Es gibt sechs Steuerklassen in Deutschland. Die für Sie geltende Steuerklasse hat Einfluss darauf, mit welchem Steuersatz Sie besteuert werden.
Alleinstehend/verwitwet/Lebenspartnerschaft/geschieden. Verheiratete, die nicht in die Steuerklassen II, III oder IV fallen.
Alleinstehend, aber Anspruch auf Alleinerziehungsgeld.
Verheiratet, aber Ehepartner verdient keinen Arbeitslohn/ist in Steuerklasse V eingestuft/früher verstorben.
Verheiratet (nicht getrennt lebend); beide erwerbstätig und in Deutschland wohnhaft.
Verheiratet, aber ein Ehegatte ist in Steuerklasse III eingestuft.
Personen mit mehreren Arbeitslöhnen von mehr als einem Arbeitgeber.
Ihre Steuer-ID wird Ihnen automatisch bei der ersten Anmeldung in Deutschland ausgestellt. Jeder, der plant, in Deutschland zu arbeiten oder länger als drei Monate zu bleiben, muss sich innerhalb von 14 Tagen nach der Ankunft bei seinem Bürgeramt anmelden.
Um sich anzumelden und Ihre Steuer-ID zu erhalten, benötigen Sie einen gültigen Ausweis, z. B. einen Reisepass oder Personalausweis (keinen Führerschein), sowie eine Wohnungsgeberbestätigung. Nach erfolgreicher Anmeldung und Erhalt der Anmeldebescheinigung wird Ihnen Ihre Steuer-ID per Post zugeschickt. Dies dauert in der Regel zwei bis drei Wochen.
Wenn Sie das Papier verloren haben oder Ihre Identifikationsnummer vergessen haben, können Sie in den Briefen vom Finanzamt oder in den Lohnabrechnungen Ihrer Arbeitgeber nachsehen. Dort werden Sie sie finden. Wenn das immer noch nicht klappt, wenden Sie sich an Ihr zuständiges Finanzamt.