Praktikable Schlafgewohnheiten von 0 bis 3 Monaten

Schlafendes Baby
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Stillen von Anfang an
Tipps für alle stillenden Mütter.

Wie viel Schlaf braucht mein Neugeborenes?

Neugeborene schlafen viel - in den ersten Wochen ungefähr 15 bis 18 Stunden am Tag und in den Monaten danach täglich etwa 15 Stunden, wobei es da große Unterschiede geben kann, denn jedes Kind hat einen individuellen Schlafbedarf. Ihr Neugeborenes schläft aber nicht ununterbrochen - meist nur maximal drei bis vier Stunden am Stück - und das sowohl tagsüber als auch nachts.

Der Schlafzyklus Ihres Babys ist kürzer als Ihrer. Es verbringt mehr Zeit in der REM-Phase. Das ist ein leichter Schlaf, der sogenannte Traum-Schlaf, aus dem man schnell aufwacht. Ihr Baby braucht das, weil sich in seinem Gehirn gerade so viele Dinge abspielen und es auch häufiger Nahrung braucht als Erwachsene.

Für Ihr Baby ist das eine wichtige Phase, aber für Sie bedeutet das, dass Sie unter Schlafmangel leiden werden. Denn wenn Ihr Baby wach wird, braucht es Sie und Ihre Aufmerksamkeit oder die Ihres Partners. Auch nachts muss einer von Ihnen aufstehen, um Ihr Baby zu füttern oder es zu wickeln.

Aber: Wenn Ihr Baby im Beistellbett neben Ihnen schläft, dann funktioniert das Stillen oft auch gut im Liegen. Neben den nötigen Tätigkeiten wie Füttern und Wickeln, wenn die Windel voll ist, sollten Sie aber nachts Ihrem Baby wenig „Input“ geben – lassen Sie es möglichst dunkel und reden Sie wenig und leise, um den Unterschied zwischen Tag und Nacht deutlich zu machen.

Nach sechs bis acht Wochen wird Ihr Baby tagsüber öfter wach sein und nachts längere Zeit am Stück schlafen. Aber es wird auch nachts immer noch Hunger haben. Und: Auch in den folgenden Monaten ist es völlig normal, wenn Ihr Baby nachts alle 3 - 4 Stunden Milch trinken möchte. Im zweiten Lebenshalbjahr sollte es, wenn es gesund und normalgewichtig ist, auch mal eine nächtliche Essenspause von ca. 5 Stunden, ab ca. 10 Monaten auch 6 Stunden, schaffen können. Es gibt aber immer wieder Wachstums- und Entwicklungsschübe, in denen Babys öfter wach werden und mehr Hunger oder Durst haben. Auch bei Krankheit oder Hitze ist das der Fall.

Es gibt Babys, die können schon im Alter von acht Wochen durchschlafen, aber viel wahrscheinlicher ist es, dass ein Kind einige Monate oder Jahre braucht, um das zu lernen. Übrigens: „Durchschlafen“ bedeutet nicht, dass ein Baby 12 Stunden ohne Unterbrechung schläft. Vielmehr ist gemeint, dass es nachts eine Mahlzeit „ausfallen“ lässt: Wenn ein Baby tagsüber alle 2 Stunden trinkt, aber nachts 4 Stunden am Stück schläft, schläft es damit quasi schon „durch“. Manchmal wird auch ab 5 - 6 Stunden von „Durchschlafen“ gesprochen. Machen Sie diesbezüglich keinen Druck: Wesentlich ist nicht ein Schlaf ohne Unterbrechungen – sondern, dass Eltern und Kind insgesamt genügend Schlaf finden und die Unterbrechungen nicht allzu häufig sind. .

Wie ermutige ich mein Baby zu guten Schlafgewohnheiten?

In den ersten Wochen kann Ihr Baby sich vermutlich nicht länger als ein bis zwei Stunden am Stück wachhalten. Wenn Sie länger als diese Spanne warten, um es ihm in seiner Wiege gemütlich zu machen, wird es übermüdet sein. Dann fällt es ihm schwerer, einzunicken. Helfen Sie Ihrem Neugeborenen also nach etwa ein bis anderthalb Stunden Wachzeit, wieder zur Ruhe zu kommen.

Lernen Sie in den ersten Wochen, die Zeichen zu deuten, dass Ihr Baby müde ist. Es:
  • reibt sich die Augen
  • fummelt mit der Hand am Ohr
  • bekommt dunkle Ringe unter den Augen
  • weint beim kleinsten Anlass
  • starrt blicklos in die Gegend
  • gähnt und strampelt viel
  • verliert das Interesse an Gesichtern und seinen Spielsachen
  • wird ganz still und leise

Es kann auch sein, dass es sein Gesicht an Ihrer Brust vergräbt, um von Geräuschen oder Bewegungen wegzukommen.

Wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken, dann legen Sie Ihr Baby in sein Bettchen. Schon bald werden Sie einen sechsten Sinn für den Rhythmus Ihres Babys entwickelt haben. Dann wissen Sie instinktiv, wann es Zeit für sein Nickerchen ist. Ab etwa 8 - 12 Wochen zeigt sich oft ein gewisser Rhythmus. Allerdings kann sich der Rhythmus durch Entwicklungsschübe, Infekte, etc. auch immer mal wieder verschieben, sodass Sie flexibel und offen für die Signale Ihres Kindes bleiben sollten.

Lehren Sie den Unterschied zwischen Tag und Nacht.
Einige Babys sind Nachteulen und vielleicht ist Ihr Baby hellwach, wenn Sie gerne schlafen möchten. In den ersten Tagen und Wochen können Sie dagegen wenig tun. Aber Sie können mit ein paar Tricks Ihrem Baby nach und nach deutlich machen, wann Tag und wann Nacht ist:

Wenn es tagsüber munter ist:
  • Wechseln Sie morgens beim Aufwachen seine Kleidung, um zu zeigen: Ein neuer Tag hat begonnen.
  • Spielen Sie während des Tages mit ihm und unternehmen Sie etwas zusammen. Überfordern Sie es aber nicht – Babys brauchen nach Interaktionen mit den Eltern immer wieder Pausen, in denen sie einfach ruhig durch die Gegend schauen oder kuscheln.
  • Sprechen Sie beim Stillen oder Füttern mit ihm, singen Sie ihm vor
  • Lassen Sie viel Licht in die Wohnung und ins Zimmer
  • Lassen Sie Ihr Baby Alltagsgeräusche wie Waschmaschine und Radio hören
  • Wecken Sie es sanft, wenn es bei einer Tages-Fütterung einnickt

Nachts dagegen:
  • Ziehen Sie ihm abends seinen Schlafanzug und den Schlafsack an, um das Ende des Tages zu signalisieren
  • Bleiben Sie möglichst still, während Sie Ihr Baby füttern.
  • Halten Sie Licht und Geräusche gedämpft, sprechen Sie nicht zu viel


Geben Sie ihm die Chance, alleine einzuschlafen.
Wenn Ihr Baby drei bis vier Monate alt ist, können Sie mit ihm schrittweise üben, mit zunehmend weniger Hilfe in seinem Bettchen einzuschlafen. Kuscheln Sie mit ihm, bis es schläfrig und ruhig wird. Legen Sie es hin, wenn es müde, aber noch wach ist. Versuchen Sie dann, Ihre Hilfe beim Einschlafen nach und nach zu reduzieren – z.B. im Bett streicheln und summen oder singen. Später können Sie versuchen, nur noch neben dem Bett zu stehen und zu summen und ausprobieren, wie früh Sie das Zimmer verlassen können. Lassen Sie Ihr Baby aber nicht einfach schreien – das schadet dem Urvertrauen und Ihr Baby kann noch nicht verstehen, dass Sie ganz in der Nähe sind.

Babys kann man nicht verwöhnen, aber natürlich formen wir durch unser Verhalten Gewohnheiten. Wenn Sie Ihr Baby also jedes Mal in den Schlaf wiegen, erwartet es dieses Ritual auch weiterhin.

Aus diesem Grund sind einige Schlafexperten dagegen, Babys in den Schlaf zu wiegen. Man sollte aber dabei unterscheiden, wie alt das Baby ist: In den ersten drei Lebensmonaten ist es völlig normal, wenn ein Baby auf dem Arm einschläft. Auch danach ist das problemlos, aber wenn das Baby ab 3 - 4 Monaten das Einschlafen im Bett gar nicht kennenlernt, gibt es manchmal nachts Probleme mit sehr häufigem Aufwachen. Ein guter Mittelweg kann es sein, es immer mal wieder zu versuchen, Ihr Baby schläfrig, aber noch nicht schlafend, in sein Bett zu legen. Wenn Sie es aber zwischendurch mal wiegen, ist das nicht schlimm.

Wenn Sie einen festen Schlafrhythmus einführen wollen, dann ist es ab etwa einem Alter von zwei bis drei Monaten auf Dauer hilfreich, wenn Sie jeden Abend das gleiche Ritual fürs Zubettgehen vollziehen.

Welche Schlafprobleme könnte es in den ersten Monaten geben?

In den ersten Monaten müssen Sie sich auf einige nächtliche Schlafunterbrechungen gefasst machen. In den ersten Wochen kann es Ihnen helfen, Ihr Baby zu pucken. Viele Babys finden das unglaublich beruhigend.

Viele Eltern machen sich in den ersten Wochen große Sorgen um den Plötzlichen Kindstod. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie die Risiken für den Plötzlichen Kindstod senken können.

Lesen Sie mehr über Gute Schlafgewohnheiten von 3 bis 6 Monaten.

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