Notfallschutz und Zonenpläne
Der Notfallschutz hat zum Ziel, die betroffene Bevölkerung und deren Lebensgrundlagen zu schützen und die Auswirkungen eines Ereignisses zu begrenzen. Die Aufgaben der Stellen beim Bund, den Kantonen, Regionen und Gemeinden sowie den Betreibern von Kernanlagen sind in der Notfallschutzverordnung geregelt.
Die Zonenpläne werden durch das ENSI als minimales Geodatenmodell «Zonenpläne für die Notfallplanung» (GeoIV Identifikator 178, Download als ZIP-Datei) geführt und sind auch auf dem Geoportal des Bundes veröffentlicht.
Die Aufgaben des ENSI im Notfall sind:
- Es sorgt für eine rasche Orientierung der Nationalen Alarmzentrale NAZ.
- Es erstellt Prognosen betreffend Entwicklung des Störfalles in der Anlage, möglicher Ausbreitung der Radioaktivität in der Umgebung und deren Konsequenzen.
- Es beurteilt die Zweckmässigkeit der von den Kernkraftwerken getroffenen Massnahmen betreffend Schutz von Personal und Umgebung.
- Es berät die Nationale Alarmzentrale NAZ über anzuordnende Schutzmassnahmen für die Bevölkerung.
- Es betreibt einen eigenen Pikettdienst.
- Es stellt eine eigene interne Notfallorganisation sicher.
Zonen- und Sektorenkonzept
Um jede Kernanlage werden zwei Zonen festgelegt:
Zone 1 umfasst ein Gebiet, in dem bei einem schweren Störfall eine Gefahr für die Bevölkerung entstehen kann und Schutzmassnahmen sofort erforderlich sind.
Die Zone 2 schliesst an die Zone 1 an und umfasst ein Gebiet, in dem bei einem schweren Störfall eine Gefahr für die Bevölkerung entstehen kann, die Schutzmassnahmen erfordert.
Die Zone 2 ist in sechs sich überlappende Sektoren von je 120° eingeteilt. Die Sektorenzahl 1,6 beschreibt zum Beispiel eine Überlappung von Sektor 1 und Sektor 6. Durch die Aufteilung in Sektoren kann die Anordnung von gezielten Schutzmassnahmen in den betroffenen Gebieten nach Windverhältnissen erfolgen. Die Sektorengrenzen folgen den Gemeindegrenzen.
Das übrige Gebiet der Schweiz wird als Zone 3 bezeichnet.
Durch klicken auf das Bild (oben rechts) wird die ausführliche Zonen- und Sektorenkarte geöffnet.
Notfallübungen
Jährlich findet in allen Kernkraftwerken eine Notfallübung statt. Die Übungen werden von den Kernkraftwerken und vom ENSI ausgewertet. Die Ergebnisse fliessen in die Optimierung der Notfallorganisation und deren Einrichtungen bei den Kernkraftwerken und dem ENSI ein.
Alle zwei Jahre führt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz eine Gesamtnotfallübung durch, an der ein Kernkraftwerk, der Standortkanton, die Kantone mit Zone-2-Gemeinden sowie die Nationale Alarmzentrale und das ENSI teilnehmen.
Die Übung wird von allen Beteiligten ausgewertet. Die Ergebnisse fliessen in die Optimierung der Notfallorganisationen aller beteiligter Stellen ein.