Was tun, wenn Ihr Stillbaby beißt?

Zahnen und Beißen

Einige Mütter stillen ihr Kind ab, wenn sie glauben, dass das Zahnen bevorsteht. Aber Stillen ist auch in dieser Phase ganz normal und natürlich. Das Zahnen beginnt bei jedem Kind zu ganz unterschiedlichen Zeiten. Im Allgemeinen bricht der erste Zahn mit ungefähr sechs Monaten durch, aber viele Babys bleiben viel länger zahnlos, andere kommen schon mit Zähnen auf die Welt. Die natürliche Nahrung eines Babys im ersten Lebensjahr ist Milch. Viele gestillte Kinder haben bereits Zähne, die Mehrzahl beißt ihre Mütter nicht.

Eigentlich ist es nicht möglich, dass ein Baby mit den ersten beiden Zähnen, die im Unterkiefer auftauchen, zubeißt, denn seine Zunge bedeckt den Unterkiefer, während es an der Brust saugt. Um zu beißen, müsste es also seine Zunge zurückziehen ¬- das kann es nicht, während es saugt. Einige wenige Babys schaffen es trotzdem...

Wenn mehrere Zähne durchbrechen, möchte Ihr Kind vielleicht auf etwas beißen, um die Schmerzen im Kiefer zu verringern. Sie könnten ihm vor oder nach dem Stillen einen gekühlten Beißring zum Kauen geben. Ein Zahnungsgel kann die Schmerzen lindern, aber benutzen Sie es nicht vor einer Stillmahlzeit, denn es kann sowohl die Zunge Ihres Kindes als auch Ihre Areola (den dunklen Warzenhof um Ihre Brustwarze) betäuben, und das erschwert das Stillen für Sie beide. Einige Zahnungsgels können auch die empfindliche Haut der Brustwarze reizen.

Wenn es zum ersten Mal beißt

Frisch durchbrechende Zähne sind spitz, und Sie werden wahrscheinlich vor Schmerz schreien, wenn Ihr Baby an der Brust kaut oder die Brustwarze damit festhält! Diese Reaktion könnte Ihr Kind so sehr erschrecken, dass es das nicht mehr tut. Aber einige Kinder erschrecken sich dermaßen über eine heftige Reaktion, dass sie nicht mehr an der Brust trinken wollen. Die herkömmlichste Reaktion aber ist, dass Ihr Baby überrascht ist und neugierig wird, ob es dieselbe Reaktion hervorrufen kann, wenn es erneut zubeißt - also ein bisschen wie bei einem Spielzeug mit einer Drucktaste oder bei einer Rassel. Wenn das geschieht, versuchen Sie ruhig zu bleiben, aber unterbrechen Sie das Stillen, stellen Sie Augenkontakt her und artikulieren Sie ein klares „Nein".

Wenn das Beißen andauert

Das ist noch kein Grund abzustillen, es sei denn sie wollen es. Wenn Sie sich über die Gründe des Zubeißens im Klaren sind (siehe auch unten: Andere Gründe, weshalb Ihr Kind beißt) und seinem Beißbedürfnis auf andere Weise Genüge getan haben, wird sich dieses Problem wahrscheinlich schnell geben. Die meisten Mütter empfinden das Stillen weiterhin als positive Erfahrung, wenn die Beiß-Episoden vorüber sind.

Andere Gründe, weshalb Ihr Kind beißt

  • Schmerzen Wenn Ihr Baby zahnt, wenn es Soor oder Entzündungen im Mund hat, dann kann es das Stillen daran erinnern, dass es Schmerzen im Mund hat und diese sogar noch verschlimmern. Gelegentlich beißt ein Kind auch aus einem plötzlichen Schmerzempfinden irgendwo in seinem Körper heraus. Die Zähne zusammenzubeißen ist eine menschliche Reaktion auf Schmerzen. Ihr Kind will Sie nicht verletzen, sondern reagiert nur instinktiv auf seinen Schmerz.
  • Enttäuschung Vielleicht beginnt der Milchfluss nicht schnell genug. Das kann vorkommen, wenn Sie traurig oder abgelenkt sind. Vielleicht ist Ihre Milchproduktion zurückgegangen, besonders wenn Sie die Ernährung umstellen und weniger stillen. Wenn Sie glauben, dass das der Grund für das Beißen sein könnte, dann versuchen Sie den Milchfluss anzuregen, bevor sie stillen. Das können Sie tun, indem Sie vor dem Stillen eine kleine Menge Milch mit der Hand abpumpen.
  • Beißen aus Langeweile Ältere Babys beißen manchmal, weil sie in dem Moment nicht wirklich daran interessiert sind, gestillt zu werden. Wenn Ihr Baby also beißt, nachdem es an der Brust herumgespielt hat, dann ist es wohl besser, die bequemen und kuscheligen Stillmahlzeiten auszulassen, bis die Beißphase beendet ist.
  • Der Geschmack der Milch hat sich verändert Eine Hormonumstellung nach dem Eisprung, während der Periode oder wenn Sie während einer erneuten Schwangerschaft noch stillen, kann den Geschmack der Milch verändern. Es kommt selten vor, dass sich der Milchgeschmack ändert, wenn Sie körperliche Anstrengungen hinter sich haben, einen Infekt haben oder einfach, weil Sie etwas anderes gegessen haben.
  • Einschlafen Einige Babys beißen am Ende einer Stillmahlzeit, wenn sie einschlafen. Achten Sie auf die Verlangsamung seiner Kieferbewegungen und nehmen Sie es von der Brust ab, bevor es eindöst.
  • Ablenkung Einige Kinder behalten gern die Brustwarze im Mund, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Halten Sie dann Ihren Finger bereit, um das Saugen so schnell wie möglich zu unterbrechen, falls es seinen Kopf drehen will (siehe auch unten: Wenn es gerade zubeißen will).
  • Aufmerksamkeit erregen Beißen kann auch damit zu tun haben, dass das Baby Ihre Aufmerksamkeit erlangen will. Um das Problem zu lösen, konzentrieren Sie sich während der Stillmahlzeiten ganz auf Ihr Baby - halten Sie Augenkontakt, streicheln Sie es und reden Sie mit ihm. Dann wird Ihnen auch nicht entgehen, falls es zubeißen will.
  • Spannungen Beißen geht häufig einher mit Fehlspannungen (zum Beispiel im Kiefer aber auch im ganzen Körper). Eine Methode, dem entgegen zu wirken, ist die Rota-Therapie. Deren Ziel ist es, durch Körperübungen auf dem Schoß der Mutter und verschiedenen anderen Elementen langfristig für Besserung zu sorgen.

Wenn es gerade zubeißen will

Wenn es den Anschein hat, dass Ihr Baby Sie gleich beißen wird, stecken Sie Ihren kleinen Finger in seinen Mundwinkel und zwischen das Zahnfleisch. Dann beißt es eher auf Ihren Finger als in Ihre Brust. Ziehen Sie es nicht von der Brust ab, wenn es beißt - damit verletzen Sie sich nur. Achten Sie auf die Schließbewegung seines Kiefers, bevor es zubeißt, und nehmen Sie es dann schnell von der Brust ab. Vielleicht müssen Sie zu kürzeren Stillmahlzeiten übergehen, bis diese Phase beendet ist.

Wege, Ihr Kind vom Beißen abzubringen

  • Sagen Sie ganz bestimmt „Nein", sehen Sie ihm mit Missfallen in die Augen und beenden Sie die Stillmahlzeit. Ihr Kind muss lernen, dass Beißen den Verlust der Brust bedeutet - die meisten Kinder werden diese Trennung nicht mögen.
  • Wenn es damit fortfährt, legen Sie es sofort nach dem Beißen für einige Zeit ab.
  • Reagieren Sie positiv bei einem häufigen Beißer, wenn er nicht beißt: Kuscheln, Küsse und Lob können hier helfen.
  • Wenn Sie glauben, dass es Ihre Aufmerksamkeit erlangen möchte, dann schenken Sie ihm diese während der gesamten Stillphase.
  • Lernen Sie zu erkennen, wann es satt ist.
  • Stillen Sie nicht, wenn Ihr Kind nicht wirklich hungrig ist.
  • Nehmen Sie es von der Brust ab, wenn es einschläft.
  • Geben Sie ihm vor und nach dem Stillen ein Zahnungsspielzeug.

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