Wie Sie Ihrem Kind das Teilen beibringen

Kind gibt seiner Mutter eine Spielzeuglokomotive
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Was im Alter zwischen 3 und 4 Jahren passiert

“Das kriegst du nicht!” ruft Ihr Kind, wenn sein Freund den Spielzeug-Laster haben möchte. Kaum haben Sie diesen Streit geschlichtet, tönt es wieder aus dem Kinderzimmer: “Nein!”, weil der Besucher sich der Playmobil-Sammlung genähert hat. Warum kann Ihr Kind nur nicht teilen?

Nun, vermutlich kann Ihr Kind teilen, ist aber nicht in jeder Situation gleich gut darin. Ihr Kindergartenkind kann sicher schon stundenlang mit anderen Kindern spielen, es wartet bestimmt auch mal bei Brettspielen darauf, an die Reihe zu kommen und ist mittlerweile weit weniger auf sich selbst fixiert als noch ein oder zwei Jahre zuvor.

Aber Ihr Kind ist noch impulsiv und hat noch kein ausgeprägtes Gespür für Zeit. Daher ist das Warten, bis man ein begehrtes Spielzeug zurückbekommt, eine echte Herausforderung. Auf der anderen Seite lieben es viele Kindergartenkinder, ihren ErzieherInnen Bilder zu schenken, Geschenke für ihre Eltern zu basteln und anderen Kindern Süßigkeiten abzugeben. Sie lernen jetzt das gute Gefühl kennen, das entsteht, wenn man mit Freunden etwas teilt.

Sie können diesen zarten Spross des Teilenlernens jetzt hegen, um Ihr Kind zur Großzügigkeit zu erziehen. Parallel sollten Sie den weniger menschenfreundlichen Impulsen (wie Beißen, Petzen und Trotzen) Ihres Kindes sanft entgegenwirken.

Was Sie tun können, um Ihrem Kind beim Teilen zu helfen

Machen Sie Teilen zum Vergnügen

Spielen Sie kooperative Spiele mit Ihrem Kind, in denen alle Spieler ein gemeinsames Ziel haben. Legen Sie beispielsweise gemeinsam Puzzles zusammen, indem jeder abwechselnd ein Stück anlegt. Teilen Sie Aufgaben: die Pflanzen gießen, den Boden wischen oder die Einkäufe auspacken. Und geben Sie Ihrem Kind von Zeit zu Zeit etwas, was es mit den Freunden teilen kann: einen besonderen Snack für den Kindergarten oder ein paar Sticker, die beim Spielen geteilt werden können.

Bestrafen Sie nicht den „Geiz“
Wenn Sie Ihrem Kind sagen, dass es selbstsüchtig ist, es bestrafen, wenn es nicht teilt, oder es zwingen, einen geliebten Gegenstand herzugeben, werden Sie eher Widerstand ernten als Großzügigkeit . Um das Teilen zu vermitteln, sollten Sie lieber ein positives Feedback als Ermahnungen verwenden. Behalten Sie auch im Hinterkopf, dass es in Ordnung ist, wenn Ihr Kind einige Gegenstände zurückhält. Wenn es älter wird, wird es feststellen, dass das Teilen mit Freunden - die jetzt immer wichtiger werden - viel mehr Spaß macht, als alles für sich zu behalten.

Helfen Sie Ihrem Kind über Probleme und Gefühle zu sprechen
Wenn Kinder über Spielzeuge streiten, können Sie ihnen dabei helfen, herauszufinden, was gerade passiert. Zum Beispiel: “Jan liebt dieses Spielzeug sehr und möchte gerade nicht, dass jemand anderes damit spielt.” Helfen Sie Ihrem Kind, auch seine Gefühle zu artikulieren. Wenn es sich weigert zu teilen, fragen Sie Ihr Kind, was los ist. Vielleicht stellen Sie fest, dass es im Kindergarten nicht genug Schienen gibt, oder dass Ihr Kind die Fußball-Karten besonders liebt, weil Sie ein Geschenk vom Opa waren.

Bringen Sie Ihrem Kind bei, Konflikte zu lösen
Hat Ihr Kind einen felsenfesten Griff um ein Spielzeugauto, das gerade ein Spielfreund haben will, kann es sein, dass es denkt: “Entweder er oder ich.” Die Idee des Teilens ist ihm vielleicht noch nicht mal in den Sinn gekommen. Ermutigen Sie Ihr Kind, das Auto rundenweise zu teilen (eine Eieruhr kann dabei helfen) und machen Sie ihm klar, dass Teilen nicht dasselbe ist wie Weggeben. Argumentieren Sie auch, dass es viel wahrscheinlicher ist, dass der Freund etwas abgibt, wenn es selber ebenfalls teilt.

Bereiten Sie Spielbesuch vor
Bevor Spielbesuch kommt, fragen Sie Ihr Kind, ob es etwas besitzt, was es nicht teilen möchte. Dann helfen Sie ihm, einen sicheren Ort für diese speziellen Sachen zu finden. Lassen Sie Ihr Kind überlegen, was es mit den Freunden spielen möchte, das wird es ihm leichter machen, später die entsprechenden Spielzeuge zu teilen. Eine gute Idee ist außerdem, wenn jeder Freund selber ein Spielzeug mitbringt, dann hat Ihr Kind nicht das Gefühl, dass es immer nur abgeben muss.

Respektieren Sie das Eigentum Ihres Kindes
Wenn Ihr Kindergartenkind das Gefühl bekommt, dass seine Sachen grob behandelt werden, wird es sie vermutlich gar nicht aus der Hand geben wollen. Also fragen Sie um Erlaubnis, bevor Sie seine Farbstifte verleihen und geben Sie ihm die Chance, abzulehnen. Dasselbe gilt für Geschwister, Freunde und Babysitter, alle sollten um Erlaubnis fragen und mit den Sachen Ihres Kindes achtsam umgehen.

Seien Sie Vorbild
Der beste Weg, einem Kind Großzügigkeit beizubringen, ist es, sie selbst vorzuleben. Teilen Sie Ihr Eis mit ihm. Bieten Sie Ihren Schal als Superhelden-Umhang an und fragen Sie, ob Sie die neue Mütze Ihres Kindes einmal ausprobieren dürfen. Benutzen Sie das Wort “teilen”, um zu beschreiben, was Sie tun. Auch unsichtbare Dinge wie Ideen, Geschichten oder Gefühle können geteilt werden. Und am allerwichtigsten: Leben Sie das Geben und Nehmen, das Teilen und das Schließen von Kompromissen vor.

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