Vorwehen

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Was sind Vorwehen?

Irgendwann gegen Mitte der Schwangerschaft (oder sogar früher), könnten Sie bemerken, wie sich die Muskulatur der Gebärmutter zwischen 30 und 60 Sekunden lang anspannt; bei manchen Frauen mehrmals am Tag (Cheng et al 2006). Dabei wird der Bauch ganz hart. Nicht alle Frauen spüren diese zufälligen, normalerweise schmerzlosen Kontraktionen, die Vorwehen. Ihren offiziellen Namen Braxton-Hicks-Kontraktionen haben sie von John Braxton Hicks, einem englischen Arzt, der sie 1872 als erster Mediziner beschrieb.

Man nennt diese schmerzlosen Kontraktionen auch wilde Wehen. Viele Ärzte und Hebammen glauben, dass sich der Körper mit den Braxton-Hicks-Kontraktionen auf die Geburtswehen (Murray 2003:187; Baker 2006:53) oder die Geburt selber (Cheng et al 2006) vorbereitet.

Wie erkenne ich den Unterschied zwischen wilden Wehen und Geburtswehen?

Diese Frage stellen die meisten Frauen, die zum ersten Mal Mutter werden, ihren Freundinnen oder der Hebamme. Dummerweise ist die Antwort sehr vage: "Du wirst merken, wann die richtigen Wehen einsetzen." Trotz dieses unbefriedigenden Inhalts ist die Antwort aber absolut richtig. Geburtswehen sind spürbar länger, regelmäßiger, häufiger und schmerzhafter als Vorwehen. Außerdem nehmen Geburtswehen mit der Zeit an Häufigkeit, Dauer und Intensität zu, während die Braxton-Hicks-Kontraktionen unvorhersehbar und unregelmäßig bleiben (Cheng et al 2006).

Was, wenn die Kontraktionen wehtun?

Mit fortschreitender Schwangerschaft können diese Wehen intensiver und sogar schmerzhaft werden. Wenn sie stärker und häufiger auftreten, könnten sie sich wie die richtigen Wehen anfühlen, doch sie bleiben weiterhin unterschiedlich stark und lang und unregelmäßig. Außerdem werden sie allmählich abebben. Mit anderen Worten: Wenn Sie merken, dass Ihre Wehen nachlassen, sind es wahrscheinlich Braxton-Hicks-Kontraktionen. Einige Experten empfehlen, an diesen Wehen die Atemübungen auszuprobieren, die Sie in Ihrem Geburtsvorbereitungskurs gelernt haben.

Was kann ich gegen den Schmerz tun?

Viele Frauen merken, dass die Wehen häufiger auftreten, wenn sie sich körperlich anstrengen, also beispielsweise die Einkäufe tragen. Wenn Sie einen leichten Schmerz spüren, hilft es manchmal, sich hinzulegen oder umgekehrt sich zu einem Spaziergang aufzuraffen - es ist der Wechsel in der Bewegung und Haltung, der Linderung verschafft&nbsp (Cheng et al 2006). Ein warmes Bad kann auch manchmal helfen. Einige Mediziner vermuten Dehydrierung als Ursache und raten daher zu ein paar Glas Wasser als Gegenmittel. Flüssigkeitsmangel reizt Ihre Gebärmutter - ein weiterer von vielen Gründen, warum Sie in der Schwangerschaft viel trinken sollten.

Wann sollte ich den Arzt/die Ärztin oder meine Hebamme anrufen?

Rufen Sie an, wenn Ihre Wehen mit einem wässrigen und/oder blutigen vaginalen Ausfluss einhergehen. Rufen Sie Ihren/Ihre Arzt/Ärztin oder Ihre Hebamme an, wenn Ihre Wehen mit Schmerzen im unteren Rücken verbunden sind, Sie mehr als drei Wehen pro Stunde haben oder die Wehen in regelmäßigen Abständen auftreten: Dies sind Anzeichen für vorzeitige Wehen (Baker 2006:173), die eventuell zu einer Frühgeburt führen könnten. Sind Sie über die 37. Schwangerschaftswoche hinaus, kann es bedeuten, dass es losgeht - also auch Kontakt zu Arzt/Ärztin oder Hebamme aufnehmen!

Quellen


Baker P. Ed. 2006. Obstetrics by Ten Teachers. 18. Ausgabe. London: Hodder Arnold.

Cheng YW, Caughey AB, Khan FO, Razi MS. 2006. Normal labour and delivery. e-medicine. www.emedicine.com

Murray I. 2003. Change and adaptation in pregnancy. In: Fraser DM, Cooper MA. eds. Myles Textbook for Midwives. 14th edition. Edinburgh: Churchill Livingstone, 185-213.

Walsh D. 2004. Care in the first stage of labour. In: Henderson C, McDonald S. eds. Mayes' midwifery. 13. Ausgabe. London: Bailliere Tindall, 428-457.

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