Energieknappheet, Logementsproblemer, Biodiversitéitsverloscht, Zersiidlung vun der Landschaft, Stau’en … – ODER GUTT LIEWEN ZU LËTZEBUERG: De Courage hunn fir haut déi richteg Froen ze stellen an Decisiounen ze huelen
In einem Jahr sind Gemeinde- und direkt anschließend Nationalwahlen in Luxemburg. Der Mouvement Ecologique ist dabei der Überzeugung, dass diesen Wahlen eine besondere Bedeutung zukommt. Denn unsere Gesellschaft steht de facto vor einer Richtungsentscheidung.
„Eis Gesellschaft huet an der Vergangenheet a wesentleche Froe versot“
Die Folgen des Ukrainekrieges haben es auf alarmierende Art und Weise offen gelegt: Unsere Gesellschaft hat in wesentlichen Grundfragen in den vergangenen Jahrzehnten versagt. Obwohl spätestens seit den 80 ger Jahren vor der Abhängigkeit in der Energieversorgung von autoritären Regimen gewarnt und u. a. der systematische Ausbau der erneuerbaren Energien eingefordert wird, wurde weiterhin auf fossile Energieträger wie Erdgas, Öl und Kohle gesetzt. Auch das Angehen der Klimakatastrophe wurde verschleppt, die erforderliche Reduktion der CO2-Emissionen (*1) gelingt derzeit nicht einmal ansatzweise im notwendigen Ausmaß. Offenen Auges akzeptieren wir, dass der Planet „brennt“ und unser stabiles Klima – die Grundlage menschlicher Zivilisation – für ein bequemes Weiter so verspielt wird. Die Ausrichtung der Landwirtschaft auf den Weltmarkt, die nun aufgrund des Ukrainekrieges zu weiteren unsäglichen Hungersnöten führen wird, war und bleibt ebenso verantwortungslos. Statt Regionalisierung erfolgte eine Globalisierung der Ernährungspolitik, das Prinzip des „Wachse oder Weiche“ prägt die Landwirtschaftspolitik! Mit den bekannten negativen Folgen, für die Biodiversität, das Tierwohl und vor allem die Menschen in den Ländern des Südens. Auch diese Absurdität legt der Ukrainekrieg in aller Dramatik offen: die Globalisierung der Lebensmittelproduktion, die konstante Steigerung des Fleischkonsums in den industrialisierten Ländern und die damit verbundene.n Produktion von Futtermitteln, führt zu Hungersnöten sowie zum Verlust der Biodiversität. Verantwortungslos ist zudem unser derzeitiger Umgang mit der Biodiversitätskatastrophe. Das Artensterben geht ungehemmt weiter, dabei ist Luxemburg sogar Spitzenreiter (*2).Wir berauben uns schlichtweg unserer eigenen Lebensgrundlagen. Ein weiter wie bisher wäre verantwortungslos!
Haut aktiv ginn – ier Katastrophe sech weider verschäerfen: d’Systems- an d’Wuesstëmsfro stellen
Die Politik des „verschleppten“ Handelns muss ein Ende haben. Zahlreiche Instrumente zum Angehen der heutigen Krisen sind seit Langem bekannt und deren Umsetzung ist überfällig. Maßnahmen, wie z. B. die Förderung der erneuerbaren Energien (auch zur Reduktion der Abhängigkeit), konsequente Energiesparmaßnahmen u. a. m. werden seit Jahrzehnten regelrecht verschleppt. Dass z. B. lediglich etwa 4 % der staatlichen Gebäude mit Solaranlagen ausgestattet sind, ist unannehmbar. Die jetzige Regierung muss noch ihre Verantwortung übernehmen und überall dort, wo es möglich ist, aktiv werden! Aber: so wichtig all jene Maßnahmen sind kein Weg führt an der Systemfrage vorbei. Am Infragestellen eines Wirtschafts und Gesellschaftsmodells, das stetes Wachstum voraussetzt, ja davon abhängig ist. Die folgenden vier zentralen Aspekte verdeutlichen, warum die Abhängigkeit vom steten Wachstum / das angestrebte stete Wachstum die zentrale Zukunftsfrage schlechthin ist.
- Klima-, Ressourcen- und Biodiversitätsschutz sind unweigerlich mit einem Hinterfragen der Wachstumslogik verbunden
- Das Wirtschaftwachstum steigert nicht a priori das Wohlbefinden – benötigt werden neu politische Leitbilder!
- Dramatischer Verlust an Lebensqualität
- Die Wachstumsdogmatik stösst an ihre Grenzen
Rezent Etude weisen: nach gëtt d’Systemfro net gestallt! Ëmdenken ass néideg!
Leider wird die Systemfrage in Luxemburg aber immer noch nicht gestellt. Ganz im Gegenteil, wie rezente Analysen bzw. Regierungsvorhaben aufzeigen.
– während die eine Studie offenlegt, dass unser Sozialsystem weiterhin vom steten Wachstum abhängig bleibt, ohne dass dies in irgendeinem Sinne hinterfragt wird;
– wird über weitere Strategien versucht, das Wachstum besser zu organisieren. So löblich dies auch ist, es wird verpasst, ehrlich offen zu legen, dass – mit den prognostizierten Wachstumsquoten – trotz optimierter Steuerung eine nachhaltige Entwicklung nicht machbar ist.
Drei rezente Analysen / Regierungsprojekte zeigen dies auf sehr unterschiedliche Art und Weise auf …
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