Zu wenig Milch

Die meisten Mütter fragen sich irgendwann, ob sie wirklich genügend Milch für ihr Kleines haben - vor allem dann, wenn sie gerade mit dem Stillen begonnen haben. Aber die gute Nachricht lautet: Experten zufolge kommt ein echter Mangel an Muttermilch sehr selten vor (UKMI 2010).

Habe ich wirklich genug Milch für mein Baby?

Viele Frauen glauben, dass sie zu wenig Milch haben, obwohl sie tatsächlich genügend Milch produzieren: zum Beispiel dann, wenn der Milchspendereflex nicht besonders stark ist oder wenn aus den Brüsten keine überschüssige Milch mehr tropft. Aber das sind nur natürliche und ganz gewöhnliche Anzeichen dafür, dass sich Ihr Körper beim Stillen an die Bedürfnisse Ihres Kindes anpasst. Ein Baby, das gerade einen Wachstumsschub macht, braucht mehr Milch. Manche Babys werden beim Trinken effizienter und sind schneller fertig - und Sie lassen sich davon täuschen und glauben, dass Sie nicht genug Milch haben.

Es kommt manchmal vor, dass manche Mütter nicht so viel Milch haben, wie sie könnten, aber für die meisten Frauen gilt: Das Problem kann durch besseres Still-Management behoben werden. Nur zwei Prozent aller Mütter können wirklich nicht genug Milch produzieren.

Gute Hinweise, dass Sie genügend Milch für Ihr Baby haben, sind:
  • Ihr Kind nässt fünf bis acht Windeln pro Tag ein
  • Ihr Schatz sieht gesund und munter aus
  • sein Stuhl hat die Farbe von Senf und wird etwa fünf Tage nach der Geburt heller (NCT 2008, UKMI 2010, Unicef 2008)
  • Ihr Kind nimmt innerhalb der ersten drei bis vier Monate mindestens 115 bis 230 Gramm pro Woche und mindestens 450 Gramm pro Monat an Gewicht zu; mindestens 85 bis 140 Gramm pro Woche innerhalb des vierten bis sechsten Monats. Zwischen Woche sechs bis zwölf sollten es mindestens 40 bis 85 Gramm sein
  • Sie legen Ihr Kind regelmäßig an die Brust - alle zwei bis drei Stunden und insgesamt mindestens acht bis zwölf Mal am Tag
  • Sie hören Ihr Kind schlucken und können manchmal Milch in seinen Mundwinkeln sehen

Was könnte der Grund für zu wenig Muttermilch sein?

Eine Mutter, die wegen entzündeter Brustwarzen unregelmäßiger stillt, hat vielleicht vorübergehend weniger Milch. Vielleicht schläft Ihr Baby auch eine Weile sehr viel und Sie kommen deshalb nicht regelmäßig zum Stillen. Oder Sie sind einfach nicht ausreichend informiert worden und haben sich deshalb eine ungute Stillroutine angewöhnt.

Stress, Krankheit oder Verletzungen können die Milchproduktion ebenfalls beeinflussen. Bei einigen Frauen ist der Grund für eine geringe Milchproduktion auch biologischer oder körperlicher Natur - hormonelle Störungen oder Brustoperationen können ein Grund sein.

Bei den meisten Frauen ist der eigentliche Grund für das Problem aber in der Art des Stillens und nicht in der Milchproduktion zu finden. Sie produzieren genügend Milch - aber aus irgendeinem Grund (wie zum Beispiel einer falschen Stilltechnik) bekommt das Baby nicht genug Milch.

Was kann ich tun, um meine Milchproduktion zu verbessern?

Falls Sie das Gefühl haben, dass Sie nicht so viel Milch produzieren, wie Sie (und Ihr Baby) zum Stillen wünschen, versuchen Sie einmal Folgendes:

Erstens: Legen Sie Ihr Kind so gut wie möglich an die Brust. Und achten Sie auf die richtige Position zur Brust.

Zweitens: Wenn Ihr Kind beim Saugen und Schlucken langsamer wird, wechseln Sie die Brust. Wiederholen Sie den Wechsel zur anderen Brust, bis Ihr Kind zufrieden ist und genug getrunken hat.

Um die Milchproduktion anzukurbeln:
  • Stillen Sie Ihr Baby so oft und lange es möchte und bieten Sie Ihrem Kind jedes Mal beide Brüste an.
  • Geben Sie Ihrem Kind nur Muttermilch und vermeiden Sie jeglichen Muttermilchersatz. Denn dieser würde nur dafür sorgen, dass Ihr Kind nicht so viel an Ihrer Brust trinkt, wie es eigentlich könnte.
  • Achten Sie auf Ihr eigenes Bedürfnis nach Ruhe, Entspannung, guter Ernährung und genügend Flüssigkeit.
  • Erkundigen Sie sich bei Ihrer Hebamme, ob Akupunktur zur Steigerung der Milchproduktion für Sie in Frage kommen könnte.


Ein sehr schläfriges Baby muss vielleicht geweckt und energischer dazu ermuntert werden, an der Brust zu saugen (was schließlich auch Ihre Milchproduktion anregt). Wechseln Sie häufiger die Seiten und Stillpositionen oder ziehen Sie Ihr Baby sogar aus, wenn es dabei hilft, es für das Weitersaugen zu begeistern. Manche Mütter spielen während des Stillens mit den Füßen Ihrer Kinder, um sie wach zu halten.

Falls Sie tatsächlich das Gefühl haben, dass Sie nicht genug Milch haben, sollten Sie Ihre Schilddrüse untersuchen lassen. Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann die Milchproduktion beeinträchtigen.

Zögern Sie nicht, Ihren Arzt oder eine Stillberaterin anzusprechen, falls Sie nicht sicher sind, ob Ihr Baby gut trinkt - oder falls Sie sich fragen, ob Sie genug Milch für Ihr Kind produzieren.

Wird mein Baby unter einer geringen Milchproduktion leiden?

Falls Ihr Baby regelmäßig zu wenig Milch bekommt, könnte dies seine gesunde Entwicklung behindern - und physische und mentale Folgen für Ihr Kleines haben. Falls Ihr Kind nicht zunimmt oder sogar an Gewicht verliert, rufen Sie sofort beim Arzt an und lassen sich einen Termin geben! Oft hilft schon eine bessere Stilltechnik, aber in sehr seltenen Fällen weist eine geringe Gewichtszunahme auf ein ernstes gesundheitliches Problem hin.

Kann ich weiter stillen?

Ja, vor allem dann, wenn Sie vorübergehend weniger Milch haben. Regelmäßiges Stillen ist der Schlüssel zu einer gesteigerten Milchproduktion.


Quellen


NCT. 2008. What's in a nappy? www.nct.org.uk [Accessed May 2012]

UKMI. 2010. Drug treatment of inadequate lactation. UK medicines information/ West Midlands medicine information service. www.nelm.nhs.uk [Accessed November 2012]

Unicef Baby Friendly Initiative. 2008. Breastfeeding assessment form. www.babyfriendly.org.uk [pdf file, accessed November 2010]

Sehen Sie, wie sich Ihr Baby entwickelt.

Werden Sie jetzt Mitglied und verfolgen Sie mit dem kostenlosen wöchentlichen Newsletter die Entwicklung Ihres Babys während der Schwangerschaft
Versuchen Sie, schwanger zu werden?
Um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Webseite und unserer E-Mails zu bieten, verwendet BabyCenter Cookies und ähnliche Tracking-Systeme, um unsere Inhalte und die Werbung für Sie zu personalisieren. Wir verwenden Ihre Angaben, um die Webseite noch hilfreicher für Sie zu gestalten. Durch Klicken auf den Button stimmen Sie unseren Richtlinien und dem Erhalt von E-Mails zu.
Datenschutz  •  AGB  •  Cookie-Richtline