Panama

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República de Panamá
Republik Panama
Flagge Panamas
Wappen Panamas
Flagge Wappen
Wahlspruch: Pro Mundi Beneficio
(lateinischFür das Wohl der Welt“)
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Panama-Stadt
Staatsform Republik
Regierungssystem Präsidentielle Demokratie
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Staatspräsident Laurentino Cortizo
Fläche 75.517 km²
Einwohnerzahl 4.098.000 (2017)[1]
Bevölkerungsdichte 44 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung   +1,30 %[2] pro Jahr
Bruttoinlandsprodukt
  • Nominal
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2016[3]
  • 55,12 Mrd. USD (77.)
  • 92,94 Mrd. USD (84.)
  • 13.654 USD (56.)
  • 23.024 USD (60.)
Index der menschlichen Entwicklung   0,788 (60.) (2016)[4]
Währung Balboa (PAB)
US-Dollar (USD)
Unabhängigkeit 3. November 1903
(von Kolumbien)
Nationalhymne Himno Istmeño
Zeitzone UTC−5
Kfz-Kennzeichen PA
ISO 3166 PA, PAN, 591
Internet-TLD .pa
Telefonvorwahl +507
AntarktikaVereinigtes Königreich (Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln)ChileUruguayArgentinienParaguayPeruBolivienBrasilienEcuadorPanamaVenezuelaGuyanaSurinameKolumbienTrinidad und TobagoVereinigtes Königreich (Falklandinseln)Frankreich (Französisch-Guayana)Niederlande (ABC-Inseln)Costa RicaHondurasEl SalvadorGuatemalaBelizeMexikoJamaikaKubaHaitiDominikanische RepublikBahamasNicaraguaVereinigte StaatenKanadaInseln über dem Winde (multinational)Puerto Rico (zu Vereinigte Staaten)Vereinigtes Königreich (Kaimaninseln)Vereinigtes Königreich (Turks- and Caicosinseln)Vereinigtes Königreich (Bermuda)Frankreich (St.-Pierre und Miquelon)Dänemark (Grönland)RusslandIslandNorwegenIrlandVereinigtes KönigreichDeutschlandDänemarkBelgienFrankreichSpanienPortugalSpanien (Kanarische Inseln)MarokkoLibyenKap VerdeMauretanienMaliBurkina FasoElfenbeinküsteGhanaLiberiaSierra LeoneGuineaGuinea-BissauGambiaSenegalTunesienNigerSchweizItalienPanama on the globe (Americas centered).svg
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Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Panama (spanisch Panamá) ist ein Staat in Mittelamerika, der an Costa Rica im Westen und Kolumbien im Osten grenzt. Der das Land durchquerende Panamakanal verbindet die Karibik im Norden und den Pazifischen Ozean im Süden.

Panama erhielt 1903 seine Unabhängigkeit von Kolumbien. Danach stand das Land lange unter dem Einfluss der USA. Im Jahre 1999 gaben die USA schließlich die volle Kontrolle des Panamakanals an den Staat Panama ab. Dank der Einnahmen des Kanals zählt Panama heute zu den reichsten Ländern in Lateinamerika. Im Index der menschlichen Entwicklung belegte das Land 2016 Platz 60 von 188 Ländern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

modernes Bankenviertel in Panama-Stadt
Die Isla El Porvenir im Gebiet der Kuna Yala

Der Staat Panama hat eine Fläche von 75.517 km², davon sind 210 km² Binnenwasserflächen. Seine Küste ist 1.915 km lang.

Panama nimmt den schmalsten Teil der mittelamerikanischen Landbrücke ein, die hier vom Panamakanal durchbrochen wird, der Isthmus von Panama ist nur 60 km breit. Der höchste Berg des Landes ist der Volcán Barú mit 3477 m. Er ist Teil der mittelamerikanischen Kordillere, die Panama parallel zu den Küsten durchzieht.

Die am dichtesten besiedelten Gebiete liegen an der pazifischen Küste und um die Kanalzone. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt in Städten.

Panama grenzt im Westen an Costa Rica und im Osten an Kolumbien mit Grenzlängen von 330 bzw. 225 Kilometern.

Landschaftszonen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karibik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der nördlichen, der karibischen Küste Panamas ist von Januar bis März/April Trockenzeit, ab Ende Juli bis September kleine Trockenzeit. Die Inselgruppe Bocas del Toro im äußersten Nordwesten Panamas beherbergt einen Nationalpark und ist mit ihren weißen Stränden eines der beliebtesten Touristenziele von Panama. Die Flora und Fauna ist durch den Tourismus zunehmend bedroht. Die nordöstliche Karibikküste ist Heimat der Kuna Yala-Indianer (auch San Blas), die anerkannte Autonomie innerhalb der Region besitzen.

Halbinsel Azuero – Umgebung von Chitré[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Halbinsel Azuero liegt etwa auf halber Strecke zwischen Panama-Stadt und David. Auf der gesamten Fahrt via Chitré und Pedasi überwiegen Weideflächen, die nur gelegentlich von Reis- und Maisanbauten unterbrochen werden. Nach und nach geht die Strecke in das Canajagua-Bergland über, in dem die Erosion eigenartige, kegelartige Hügel hinterlassen hat. Im südwestlichen Teil, dem trockensten Gebiet Panamas, liegt der etwa 8.000 ha große, halbwüstenartige Nationalpark Parque Nacional Sarigua.

Darién[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Provinz Darién ist großteils durch tropischen Regenwald gekennzeichnet. Für Touristen sind der Osten und der Süden der Provinz gefährlich. Insbesondere im Grenzgebiet zu Kolumbien bestehen hohe Sicherheitsrisiken, da hier Schmuggler und Drogenhändler aus Kolumbien sowie Widerstandskämpfer die staatliche Ordnung und Sicherheit weitgehend ausgeschaltet haben.

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panama ist eine natürliche Landbrücke und verbindet Nord- und Zentralamerika mit Südamerika. So kommen hier einige Tierarten aus beiden Teilen vor, wie beispielsweise die Agutis, Tapire oder auch die Harpyie. Geschätzt leben in Panama rund 300.000 Insektenarten. Mehr als 29 % der Landfläche ist in 15 Naturparks aufgeteilt, die dem Schutz und Arterhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt dienen.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungspyramide Panama 2016

Gemäß dem letzten Zensus vom 19. Mai 2010 hatte Panama rund 3,406 Mio. Einwohner. Die amtliche Bezeichnung der Einwohner lautet Panamaer bzw. Panamaerin.[5] Umgangssprachlich wird auch oft die Bezeichnung Panamenier abgeleitet von span. Panameños oder Englisch Panamanians benutzt. Die Lebenserwartung beträgt 2016 für Männer 75,8 und für Frauen 81,6 Jahre, sie ist damit eine der höchsten in Lateinamerika.[6] In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Gallup[7] vom Dezember 2012 zählten die Einwohner des Landes mit zu den glücklichsten Menschen auf der Erde.[8]

Entwicklung der Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl
1950 860.000 1985 2.219.000
1955 981.000 1990 2.471.000
1960 1.133.000 1995 2.740.000
1965 1.315.000 2000 3.030.000
1970 1.519.000 2005 3.330.000
1975 1.745.000 2010 3.643.000
1980 1.979.000 2016 3.969.000

Quelle: UN[9]

Ethnische Bevölkerungszusammensetzung und Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beinahe zwei Drittel (rund 60 %) der Panamaer sind Mestizen, stammen also sowohl von Indianern als auch von Europäern ab. Sie leben vor allem in den im Westen des Landes gelegenen Provinzen Coclé, Herrera und Veraguas, wo sie bis zu 90 % der dortigen Bevölkerung stellen.

Die zweitgrößte Gruppe bilden die Schwarzen und Mulatten mit insgesamt ca. 15 % (in den Provinzen Darién und Bocas del Toro jeweils um 50 %). Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen, die jeweils die Hälfte aller Afropanamaer ausmachen. Sie stammen meist entweder von durch Spanier aus Westafrika importierten Sklaven ab und sprechen daher spanisch, oder von Einwanderern aus Karibikstaaten, die ein mit westafrikanischen und auch französischen Elementen durchsetztes kreolisches Englisch sprechen. So stammt das Wort für Maismehl kukúu aus der Sprache der Ewe, für essen yampí aus der der Wolof.[10]

Auf die Afropanamaer folgen mit 13 % die Nachkommen der europäischen Siedler und Einwanderer (in den Provinzen Panamá, Los Santos, und Chiriquí über 15 %). Die Indigenen haben einen Anteil von 8,3 % an der Bevölkerung (größte Gruppen: Guaymí und Cuna). Asiaten machen einen Anteil von rund 4 % an der Bevölkerung aus.

Im Jahre 2017 waren 4,7 % der Bevölkerung im Ausland geboren. Die meisten Ausländer kamen aus Kolumbien (60.000), China (20.000), den USA, Nicaragua und Venezuela (jeweils 10.000). Die Migranten haben sich zumeist aus wirtschaftliche Motiven in Panama niedergelassen.[11][12]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung Panamas ist überwiegend christlich; 86 % (nach anderen Angaben 75 bis 80 %) sind Katholiken und 10 % (nach anderen Angaben 15 bis 25 %) Protestanten (meist Evangelikale). Es gibt jeweils ungefähr 1 % Juden und Muslime.[13] Unter den Ngäbe (Ngöbe) gibt es viele Anhänger der Bahai-Religion. Auch Mormonen sind stark vertreten. Einige Gruppen der indigenen Kuna, Ngäbe, Buglé und Embera sind nach wie vor Anhänger ihrer traditionellen mesoamerikanischen Religionen.[14]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche San Francisco de Asís

Im Jahr 1821 spaltete sich Panama von Spanien ab und wurde Teil von Großkolumbien unter Simón Bolívar. In den 1830er und 1840er Jahren wurde mehrmals die Unabhängigkeit von der Provinz Granada (ehemals Kolumbien) erklärt, aber schnell rückgängig gemacht.

Infolge einer militärischen Intervention der USA spaltete sich das heutige Panama nach dem Panamakonflikt am 3. November 1903 von Kolumbien ab. Vorausgegangen war der 1000-Tage-Krieg, in dem der Indigene Victoriano Lorenzo für die Selbstbestimmung der Indianer kämpfte, was er mit seinem Leben bezahlte: er wurde erschossen.[15] Damit verloren die Indianer die Chance auf Landbesitz und politische Repräsentation in dem neuen Staat.[15]

Gleich darauf unterzeichnete Philippe Bunau-Varilla als panamaischer Unterhändler den Hay-Bunau-Varilla-Vertrag, der den USA erlaubte, den Panamakanal zu bauen und gleichzeitig die Hoheitsrechte für das Gebiet um den Kanal für sich zu beanspruchen, die so bezeichnete Panamakanalzone. Zwischen 1904 und 1914 errichteten Ingenieure der US Army den Panamakanal. Erste Arbeiten an dem Kanal hatten allerdings schon unter französischer Führung im Jahre 1881 begonnen.

1941 wurde das Frauenwahlrecht eingeführt.[16]

Von 1959 bis 1962 wurde die Puente de las Américas, eine den Kanal überspannende Brücke, unter den US-Amerikanern erbaut, die über 40 Jahre die einzige Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika bleiben sollte. Am 15. August 2004 wurde eine zweite Brücke namens Puente del Centenario unter der scheidenden Präsidentin Mireya Moscoso eröffnet. Sie wurde allerdings erst 2005 in Betrieb genommen. Derzeit (2018) ist eine dritte Brücke bei Colón in Bau.

1964 kam es in der Panamakanalzone zum Flaggenstreit zwischen den USA und Panama.

Am 7. September 1977 wurden die Torrijos-Carter-Verträge unterzeichnet (dem Vertrag den Namen gegeben haben der damalige De-facto-Präsident Panamas, Omar Torrijos, und der damalige US-Präsident Jimmy Carter), der die Übertragung der gesamten Kanalzone von den USA an Panama bis Ende 1999 zusicherte.

Im Dezember 1989 wurde der Diktator Manuel Noriega, der Panama nach dem mysteriösen Tod von Omar Torrijos 1981 mit Hilfe des Militärs regierte, durch die USA (unter George H. W. Bush) in der Operation Just Cause gestürzt. Bis zu seinem Sturz war Noriega einer der wichtigsten Verbündeten der Vereinigten Staaten in Mittelamerika. Der General wird oft fälschlicherweise als Präsident von 1983 bis 1989 angesehen. Er war jedoch lediglich der Chef der Nationalgarde, die später in die Fuerzas de Defensa de Panamá umgewandelt wurde. Fünf Tage vor seiner Festnahme erhob ihn die Nationalversammlung zum Chef der Regierung mit außerordentlichen und zeitlich unbeschränkten Rechten.

Am 31. Dezember 1999 um 12:00 Uhr wurden gemäß dem Torrijos-Carter-Vertrag das gesamte US-Gebiet entlang des Kanals sowie alle US-amerikanischen Militärbasen offiziell an Panama übergeben. Der Betrieb und die Verwaltung des Kanals wurden von der panamaischen Panamakanal-Behörde (Autoridad del Canal de Panamá – ACP) übernommen. Nach Angaben der Regierung ist aber geplant, dass die USA zwei Marinestützpunkte in Panama errichten werden, in Bahia Piña und Punta Coca.[17]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Parlament in Panama ist die Nationalversammlung. Seit Juli 2019 ist Laurentino Cortizo von der Partido Revolucionario Democrático (PRD), der Juan Carlos Varela von der Partido Panameñista (PP) nach der Präsidentschaftswahl 2019 ablöste, Präsident Panamas.

Im Demokratieindex 2016 belegt Panama Platz 45 von 167 Ländern, womit das Land als eine „fehlerhafte Demokratie“ gilt.[18] Nach dem Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index) von Transparency International lag Panama 2016 von 176 Ländern zusammen mit Mongolei und Sambia auf dem 87. Platz, mit 32 von maximal 100 Punkten.[19]

Am 22. Oktober 2006 wurde in einer Volksabstimmung für den Ausbau des Panamakanals entschieden. 78 % stimmten dabei für den Ausbau (bei einer Wahlbeteiligung von 44 %). Der Kanal, eine der Haupteinnahmequellen des Landes, hatte seine Kapazitätsgrenze von 14.000 Schiffen pro Jahr erreicht. Der neu ausgebaute Kanal wurde am 26. Juni 2016 feierlich in Betrieb genommen.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte von Panama inklusive Provinzen
Verwaltungsgliederung von Panama

Panama ist seit der Bildung von Panamá Oeste 2014 verwaltungsmäßig in zehn Provinzen (provincias) und fünf Territorien (comarcas) eingeteilt. In den autonomen Territorien gibt es eine Selbstverwaltung der indigenen Volksgruppen Kuna, Ngöbe, Buglé, Embera und Wounaan.

Provinzen (in Klammer die Provinzhauptstadt):

Autonome indigene Territorien mit Provinzstatus:

Comarcas ohne vollständigen Provinzstatus

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Puente del Centenario über den Panamakanal

Panamericana / Der Tapón del Darién[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptverbindungsstraße ist die Panamericana, die durch ganz Panama führt. Die Panamericana (englisch Pan American Highway) verbindet eigentlich Nordamerika mit Südamerika und führt von Alaska bis Süd-Chile, doch im Grenzgebiet zwischen Panama und Kolumbien, im Urwaldgebiet des Darién, befindet sich eine Lücke, der sogenannte Tapón del Darién (auch unter dem englischen Namen Darien Gap bekannt), die bisher noch nicht geschlossen wurde. Die Ursache dafür liegt vor allem darin begründet, dass das Gebiet von Sümpfen durchzogen ist und darüber hinaus von kolumbianischen Guerrilleros gehalten wird, die dort Schmuggel und Drogenhandel betreiben, so dass der Aufwand für die Sicherheit beim Bau der Straße sehr hoch wäre. Zudem sind auch Bedenken von Umweltschützern laut geworden, so dass die panamerikanische Nord-Süd-Verbindung wohl in naher Zukunft nicht fertiggestellt werden wird.

Transistmica[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nord-Süd-Verbindung zwischen Atlantik und Panama-Stadt am Pazifik ist als Transistmica bekannt. Heute verläuft neben dem Panamakanal die Bahnstrecke (vor kurzem renoviert) sowie in einiger Entfernung eine Straßenverbindung zwischen Panama-Stadt und Colón. Auf ihr passieren viele Unfälle (durch hohes Verkehrsaufkommen und schlechten Zustand). Von 2007 bis 2009 wurde parallel zur Transistmica eine 42 km lange neue Autobahn durch den brasilianischen Odebrecht-Konzern gebaut, um die Fahrt zwischen Colón und Panama-Stadt zu verkürzen und sicherer zu machen.

Energie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2005 wurden 5,8 Terawattstunden elektrischer Strom erzeugt, davon 36 Prozent in Wärmekraftwerken und der Rest fast ausschließlich in Wasserkraftwerken.

Telekommunikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016 nutzten 45,2 % der Bevölkerung das Internet.[20]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Panama Platz 50 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[21] Zusätzlich hat Panama die globalisierteste Wirtschaft der gesamten Region. Ein Hauptgrund dafür ist die Drehscheibenfunktion des Landes dank des 2016 für größere Schiffe erweiterten Panama-Kanals und eines damit verbundenen Netzes von in der Region führenden, hochmodernen und effizienten Häfen – sowohl am Atlantik als auch am Pazifik – sowie zahlreicher Freihandels- und Sonderwirtschaftszonen, die von überregionaler Bedeutung sind. Panamas BIP pro Kopf betrug 2016 23.034 US-Dollar (KKB), damit lag das Wohlstandsniveau ungefähr auf dem Niveau von Kroatien. Das Land ist damit eines der reichsten in Lateinamerika. Dank des steigenden Handels expandierte die Wirtschaft in den letzten Jahren mit jährlich 5 bis 6 Prozent.[22]

Kanalschleuse des Panamakanals

Wichtigste Einkunftsquellen der panamaischen Volkswirtschaft sind der Panamakanal, in dessen Verwaltung, Betrieb und Instandhaltung rund 8000 Menschen arbeiten, sowie die Registrierung von Schiffen. In Panama sind weltweit die meisten Schiffe registriert, fast jedes fünfte. Der Grund dafür sind das vergleichsweise unkomplizierte Verfahren und die geringen Steuern.

Die größte Einkommensquelle Panamas hängt mit dem Betrieb des Panamakanals zusammen, der lange Zeit unter der gemeinsamen Verwaltung Panamas und der Vereinigten Staaten stand und seit dem 31. Dezember 1999 der alleinigen Verfügungsgewalt Panamas unterliegt. Für die Wirtschaft, die bereits unter den Sanktionen der Vereinigten Staaten litt, bedeutete der amerikanische Einmarsch vom Dezember 1989 einen weiteren Rückschlag. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 61.838 Millionen US-Dollar (2017; Dienstleistungen: 82 Prozent, Industrie: 15,7 Prozent, Landwirtschaft: 2,4 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Kopf von 15.089 US-Dollar.

Die Gesamtzahl der Arbeitskräfte Panamas, die einer regulär bezahlten Arbeit nachgehen, liegt bei weniger als einem Drittel der Gesamtbevölkerung. Der Rest arbeitet für den Eigenbedarf, lebt von der Schwarzarbeit oder ist arbeitslos (2005: 9,6 Prozent). 19 Prozent der regulär beschäftigten Erwerbstätigen arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei, 62 Prozent sind im Handels-, Finanz- und Dienstleistungsbereich beschäftigt, 19 Prozent in der Industrie. Knapp 17 Prozent aller Lohnarbeiter sind gewerkschaftlich organisiert.

Am 28. Januar 2016 legte die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Steuerflucht vor, bei dem unter anderem Panama auf der schwarzen Liste der Steueroasen auftaucht.[23] Nach den Enthüllungen der Panama Papers versprach Präsident Varela mehr Steuertransparenz und Offenheit.[24]

Kennzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben.[25]

Jahr 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
BIP
(Kaufkraftparität)
7,32 Mrd. 11,18 Mrd. 12,61 Mrd. 18,59 Mrd. 26,47 Mrd. 36,71 Mrd. 41,07 Mrd. 47,27 Mrd. 52,36 Mrd. 53,61 Mrd. 57,38 Mrd. 65,48 Mrd. 72,85 Mrd. 78,93 Mrd. 85,20 Mrd. 91,10 Mrd. 98,87 Mrd. 103,89 Mrd.
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparität)
3.693 5.024 5.097 6.767 8.704 10.956 12.032 13.600 14.799 14.890 16.104 17.585 19.234 20.498 21.772 22.917 23.995 25.351
BIP Wachstum
(real)
4,5 % 11,2 % 8,1 % 1,8 % 2,7 % 7,2 % 8,5 % 12,1 % 8,6 % 1,6 % 5,8 % 11,8 % 9,1 % 6,6 % 6,0 % 5,8 % 5,0 % 5,4 %
Inflation
(in Prozent)
13,8 % 1,0 % 0,8 % 0,9 % 1,4 % 2,9 % 2,5 % 4,2 % 8,8 % 2,4 % 3,5 % 5,9 % 5,7 % 4,0 % 2,6 % 0,1 % 0,7 % 0,9 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
... ... ... 81 % 56 % 62 % 8 % 48 % 41 % 40 % 39 % 38 % 34 % 34 % 36 % 37 % 37 % 38 %

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8,8 Prozent der Bodenfläche Panamas werden landwirtschaftlich genutzt. Hauptsächlich werden Bananen, Plátanos, Zuckerrohr, Reis, Ananas, Mais und Kaffee angebaut. Zum Tierbestand gehören Rinder, Schweine und Hühner.

Forstwirtschaft und Fischerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wälder bedecken etwa 45 Prozent der Landesfläche. Eine nationale Forstbehörde verwaltet den Großteil der Waldflächen – etwa zwei Drittel stehen unter Schutz, das verbleibende Drittel wird als Wirtschaftswald genutzt.

Die Fischerei ist ein bedeutsamer Wirtschaftszweig. Zu den wichtigsten Fangprodukten gehören Garnelen und Krabben.

Bergbau und Industrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Panama werden geringe Mengen Gold und Silber abgebaut. Salz wird an der Pazifikküste gewonnen. Die meisten Erzeugnisse der Fertigungsindustrie wie Zement, Zigaretten, Schuhe, Bekleidung, Seife, verarbeitete Nahrungsmittel und alkoholische Getränke sind für den einheimischen Markt bestimmt. Erdölraffinerien produzieren hauptsächlich für die Ausfuhr.

Finanzwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panama hat seit den 1980er Jahren eines der größten Bankwesen in Lateinamerika[26] und zog darum auch deutsche Vermögende an.[27] Insbesondere Offshore-Geschäfte werden im großen Stil angeboten, unter anderem von Großkanzleien wie die durch die Panama Papers bekannt gewordene Mossack Fonseca.[28]

Korruption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index) von Transparency International lag Panama 2017 von 180 Ländern zusammen mit Brasilien, Kolumbien, Indonesien, Peru, Thailand und Sambia auf dem 96. Platz, mit 37 von maximal 100 Punkten.[29]

Währung und Außenhandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Währungseinheit von Panama ist der Balboa (PAB), dabei ist 1 PAB in 100 Centésimos unterteilt. Der US-Dollar ist ebenfalls offizielles Zahlungsmittel. Der Balboa ist 1 zu 1 an den US-Dollar gekoppelt. Neben US-Cent-Münzen sind auch Balboa-Münzen im Umlauf. Ab 1 PAB/USD wird nur noch mit US-Dollar-Scheinen bezahlt. Die Nationalbank von Panama ist die 1904 gegründete Staatsbank.

Die wichtigsten Exportgüter des Landes sind Bananen, Ananas, Erdölerzeugnisse, Garnelen, Rohzucker und Kaffee. Über 60 Prozent davon gehen in die Vereinigten Staaten. Die Importe stammen hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten und China. Weitere Hauptlieferanten Panamas sind Mexiko und Japan. Eingeführt werden in erster Linie fossile Brennstoffe, Textilien, Konserven, Maschinen, Chemikalien, Fördereinrichtungen und Rohstoffe. Die Handelsbilanz ist negativ.

Staatshaushalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 12,4 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 11,7 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 1,2 % des BIP.[30]
Die Staatsverschuldung betrug 2016 39,7 % des BIP.[31] Staatsanleihen von Panama werden von der Ratingagentur Standard & Poor’s mit der Note BBB bewertet (Stand: Dezember 2018) und gelten damit als anlagewürdig.[32]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Panama 2018 den 38. Platz unter 160 Ländern. Von allen Länder in Lateinamerika belegt Panama damit den zweitbesten Platz hinter Chile.[34]

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panamas Straßennetz ist einschließlich eines Abschnitts der Panamericana 11.400 Kilometer lang.

Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Innere eines Wagons der Panama Canal Railway Company

Das Land verfügte einst über rund 450 Schienenkilometer, wovon rund 380 km Schmalspurbahnen waren, die letzten wurden 2008/2009 abgebaut. Die etwa 75 km lange Hauptstrecke der Eisenbahn verläuft quer durch den Isthmus von Panama und verbindet die Stadt Colón an der Karibik mit Panama-Stadt am Pazifik, im Wesentlichen dem Kanal entlang. Die Panama Canal Railroad wurde 1850–1855 errichtet und besaß eine Spurweite von 1524 mm; 1904–1912 erfolgte eine Streckenumlegung. Sie wurde in den 1990er Jahren privatisiert und von der Kansas Southern Industries aus den USA übernommen, modernisiert und 2001 auf die 1435 mm breite Normalspur umgespurt. Es findet Güterverkehr statt, seit 2001 auch mit Doppelstock-Containertragwagen[35]; zudem verkehrt an Werktagen ein Personenzug in jede Richtung und für die Reisenden von Kreuzfahrtschiffen werden Charterzüge gefahren.

Schifffahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Panamakanal verbindet das Karibische Meer mit dem Pazifischen Ozean. Die größten Häfen des Landes sind Balboa, Cristóbal, Bocas del Toro, Almirante und Puerto Armuelles. Die Handelsflotte von Panama ist mit 6184 Schiffen z. Zt. die größte der Welt, was allerdings auf die Praxis der Ausflaggung zurückzuführen ist: fast alle hier registrierten Schiffe befinden sich in ausländischem Besitz und sind mit ausländischen Mannschaften besetzt.

Flughafen Tocumen

Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Nähe der Stadt Panama liegt der internationale Flughafen Aeropuerto Internacional de Tocumen (PTY) nahe Tocumen. Außerdem befindet sich in der ehemaligen Kanalzone in unmittelbarer Nähe des zentralen Busterminals der Regionalflughafen Marco A. Gelabert. Von dort aus erreicht man Provinzhauptstädte wie David (Chiriqui) oder Changinola und Isla Colon (Bocas del Toro). Die Inlandfluggesellschaften sind Aeroperlas Regional (zur Grupo TACA gehörend) und die private Air Panama. Die Fluggesellschaft Aeroperlas Regional hat Ende Februar 2012 Konkurs angemeldet und seitdem den regionalen Flugverkehr komplett eingestellt.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frau in der Pollera, der Nationaltracht

Nationalfeiertag ist der 3. November, an dem der Unabhängigkeit von Kolumbien gedacht wird.

Musik und Tanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panamas Volksbrauchtum ist durch spanische, afrikanische und indigene Einflüsse geprägt. Ihren Ausdruck findet es vor allem in Musik, Tanz und Festen wie z. B. im Karneval. Historische sowie moderne Tänze aus dem Nachbarland Kolumbien und der Karibik formen, zusammen mit den typischen lateinamerikanischen Tänzen, eine große Vielfalt. Bekannte Tänze sind der aus dem 17. Jahrhundert stammende Tamborito und der von der Guineaküste stammende Cumbia im Zweiviertel- und Viervierteltakt, der auch in Kolumbien und El Salvador verbreitet ist. Trommeln und andere Perkussionsinstrumente spielen bei diesen Tänzen eine bedeutende Rolle.

Zu nennen sind weiterhin:

Einer der bekanntesten Salsa-Musiker der Welt stammt aus Panama: Rubén Blades, er war von 2004 bis Juni 2009 Tourismusminister seines Landes.

Die meisten Tänze werden nach wie vor von breiten Teilen der Bevölkerung beherrscht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Unabhängigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste in der Kolonialzeit Panamas veröffentlichte Werk ist das Llanto de Panama con la muerte de Don Enrique Enriquez aus dem 17. Jahrhundert. Schon vor der Unabhängigkeit im Jahre 1903 gab es im heutigen Panama Vertreter einer romantischen Literatur, in deren Arbeit sich die liberalen und nationalen Strömungen der Zeit und vor allem Kolumbiens spiegelten. Mit der Ankunft des Modernismo in der Lyrik radikalisierte sich die nationale Bewegung. Zu den ersten Modernisten zählte der von Mallarmé beeinflusste Diplomat Darío Herrera (1870–1914), ein Freund Rubén Daríos.

1903–1950[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Abtrennung von Kolumbien im Jahr 1903 entledigte sich Panama seiner kolumbianischen Tradition, war aber zugleich einem hohen wirtschaftlichen und kulturellen Druck aus den USA ausgesetzt. Seit den 1920er Jahren war es das Ziel der Autoren, eine eigenständige kulturelle Identität zu präsentieren.[36]

Der bekannteste Autor des 20. Jahrhunderts ist der vom Modernismo beeinflusste Ricardo Miró (1883–1940), der aus politischen Gründen das Studium der Malerei in Bogotá aufgeben musste. Nach der Unabhängigkeit Panamas verfasste er das Gedicht Patria (1904), eine Art informeller Nationalhymne. Eine Zeitlang war er Konsul in Barcelona. Von ihm stammen auch die Romane „Las noches de Babel“ (1913), der Elemente des Kriminalromans und der Reportage vereint,[37] und Flor de María. Nach ihm ist der Literaturpreis Concurso Nacional de Literatura Ricardo Miró benannt.[38]

Auch das modernistische lyrische Werk von Demetrio Kors ist von Rubén Darío angeregt; später kehrte er zum Regionalismus zurück. Keiner Schule zuordnen lässt sich die naturverbundene Lyrik von María Olimpia de Obaldía (1891–1985), die sich für die Frauen des indigenen Volkes der Ngäbe einsetzte. Der Lyriker und Erzähler Rogelio Sinán (1902–1994) setzte sich mit den europäischen surrealistischen und anderen avantgardistischen Strömungen Europas auseinander. Sein Werk Onda (1909) markiert den Beginn der Avantgarde in Panama. In den 1930er und 1940er Jahren trug er zur Entwicklung des Theaters und insbesondere des Kindertheaters in Panama bei.

1950–2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panama hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche weitere Schriftsteller hervorgebracht, deren Werke allerdings in der Regel bislang nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Beeinflusst wurden sie unter anderem von kolumbianischen, nicaraguanischen und guatemaltekischen Autoren. Dennoch blieben lokale Themen wie der Kanal und das Leben auf dem Lande wichtig.

Internationale Anerkennung fanden die Werke der in Venezuela als Tochter panamaisch-nikaraguanischer Eltern geborene, zeitweise in Kolumbien lebende Literaturwissenschaftlerin, Essayistin und Erzählerin Gloria Guardia (* 1940), deren Werk durch die Aufhebung der Grenzen zwischen den Genres und eine postmoderne Collagetechnik gekennzeichnet ist. Ihre Werke wurden auch in den USA, Frankreich, England, Italien, Polen und Japan publiziert. Zu den bekannteren Autoren gehören auch Joaquín Beleño (1922–1988), dessen Erfahrungen mit der US-amerikanischen Verwaltung der Kanalzone sich in seinen düsteren Romanen wie Luna Verde (1951) niederschlugen,[39] der realistische Erzähler und Lyriker Tristán Solarte (* 1924), der 1984 beinahe einem Attentat von Paramilitärs zum Opfer gefallen wäre, sowie die vielseitige Autorin und Ärztin Rosa María Britton (1936–2019) und der Erzähler, Lyriker und Essayist Enrique Jaramillo Levi (* 1944), der mehr als 50 Bücher verfasst oder herausgegeben hat. Die Lyrikerin und Essayistin Giovanna Benedetti (* 1949) lebt heute in Spanien.

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Themenspektrum der Autoren der jüngeren Generation hat sich erheblich erweitert; sie schreiben über das urbane Chaos oder auch über phantastische Themen. Unter ihnen sticht die von karibischen Vorfahren abstammende Musikerin und Musiktherapeutin Melanie Taylor (* 1972) hervor, die sich von der Lyrik Guatemalas inspirieren lässt und auch Mikrogeschichten (Minificción) verfasst.[40] Als erfolgversprechendes Talent gilt auch der Erzähler Carlos Oriel Wynter Melo (* 1971). Aus der Karibik stammen die Vorfahren der Lyrikerin, Erzählerin und Geigerin Melanie Taylor (* 1972).[41] Sie setzt sich reflektierend mit der Gentrifizierung Panama-Citys, mit Ghettoästhetik und androgynem Körperkult der Jugendlichen auseinander, in dem sie eine Revolte gegen die McDonald’s-Welt erkennt. In ganz Zentralamerika bekannt wurden die Lyrikerinnen und Verfasserinnen von Erzählungen bzw. Mikrogeschichten Lucy Cristina Chau (* 1971) und Lili Mendoza (* 1974), die auch literarische Reportagen (Crónicas) verfasst.[42] Mehrfach ausgezeichnet wurde Ariel Barría Alvarado für Romane und Erzählungen.

Elektronische Minitexte, Fotoessays und Erzählungen verfasst der Ingenieur, Informatiker und Kulturmanager José Luis Rodríguez Pittí (* 1971), der den Blog minitextos.org herausgibt.[43] Dadurch hat sich die mediale Reichweite der Autoren des kleinen Landes stark vergrößert. Über aktuelle literarische Ereignisse informiert die Website escritorespanama.com.[44]

Panama hat einen schwach entwickelten Buchmarkt und importiert viele Bücher aus Kolumbien, Mexiko oder Spanien. Literaturpreise verleihen u. a. das Instituto Nacional de Cultura, die Technische Universität Panama (UTP) und die Fundación Cultural Signos.

Malerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rodolfo Antonio Méndez Vargas zeigt sein Bild „Stadtpalast Panama“

Die bekanntesten panamaischen Maler sind Hernando de la Cruz (1592–1646), ein Künstler der Gegenreformation, der verschiedene Gebäude in Quito (Ecuador) ausschmückte, Adriano Herrerabarría (* 1928) und Rodolfo Antonio Méndez Vargas (1926–2004), der sich an der realistischen und impressionistischen Malereien orientierte.[45]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Medien Panamas arbeiten im Allgemeinen recht professionell, doch ist z. B. die Enthüllung privater Informationen verboten. Mitarbeitern der Regierung drohen hohe Strafen, wenn sie heimlich relevante Informationen an die Öffentlichkeit geben. Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Panama Platz 96 von 180 Ländern.[46] Bei der Situation der Pressefreiheit im Land gibt es laut der Nichtregierungsorganisation "Erkennbare Probleme".

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den beliebtesten Sportarten in Panama gehören Baseball und Fußball. Der größte Erfolg der Fußballnationalmannschaft war der zweite Platz beim CONCACAF Gold Cup 2013 und 2005 und die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland, bei der man zwar in der Vorrunde ausschied, doch als Debütant zwei Tore erzielen konnte.

Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Küche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Küche Panamas ist eine Mischung aus spanischen und karibischen bis hin zu amerikanischen und deutschen Gerichten und Zutaten. Auch der Einfluss der indigenen Bevölkerung hat Panamas Speisekammer maßgeblich beeinflusst. Zu den bekanntesten Gerichten des Landes gehören heute der Sancocho, ein Eintopf aus Huhn und Gemüse, ggf. auch mit Bananen, ferner die Tamales, eine Art Maisteig mit verschiedenen Zutaten wie Fleisch oder Rosinen, und Yuca al Mojo, gekochte Maniokstücken mit Olivenöl.

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arq. Samuel Gutierrez: Arquitectura Caribeña (Puerto Limon – Bocas del Toro). Auf Spanisch zur Architektur des Gebiets. Viele interessante alte Fotos und Geschichten. ISBN 958-9082-61-0.
  • Mellander, Gustavo Adolfo & Nelly Mellander Maldonado: ″The Panama Years″. San Juan (Puerto Rico): Editorial Plaza Mayor 1999, ISBN 1-56328-155-4.
  • Gustavo Adolfo Mellander: The United States in Panamanian Politics: The Intriguing Formative Years. Danville, Ill.: Interstate Publishers. 1971 OCLC 138568.
  • Eduard Ridiger: Panama. In: Wolfgang Gieler, Markus Porsche-Ludwig (Hrsg.): Staatenlexikon Amerika: Geographie, Geschichte, Kultur, Politik und Wirtschaft. Peter Lang, Berlin 2018, ISBN 978-3-631-77017-7, S. 349–358.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. La población en Panamá aumenta datosmacro.com. Abruf am 27. März 2017 (spanisch)
  2. https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/pm.html
  3. http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2017/01/weodata/index.aspx (PDF) Internationaler Währungsfonds
  4. United Nations Development Programme (UNDP),
  5. www.duden.de
  6. The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 15. Juli 2017 (englisch).
  7. http://www.gallup.com/poll/159254/latin-americans-positive-world.aspx
  8. http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Das-Glueck-wohnt-in-Lateinamerika/story/22273447
  9. World Population Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  10. Las influencias africanas en el español panameño in: Las estrellas de Panamá, 10. Mai 2015.
  11. Migration Report 2017. UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
  12. Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990-2017. In: Pew Research Center's Global Attitudes Project. 28. Februar 2018 (pewglobal.org [abgerufen am 30. September 2018]).
  13. Panama. Website des Auswärtigen Amts. Abgerufen am 11. Februar 2014.
  14. International Religious Freedom Report 2015: Panama. United States Bureau of Democracy, Human Rights and Labor, S. 1.
  15. a b Nina K. Müller-Schwarze: The Blood of Victoriano Lorenzo: An Ethnography of the Cholos of Northern Coclé Province. Hrsg.: McFarland Press, Jefferson, North Carolina. 2015, ISBN 978-0-7864-6034-2 (englisch).
  16. Jad Adams: Women and the Vote. A World History. Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, Seite 438
  17. Le Monde diplomatique: Vorgeschobene Einsatzpunkte (vom 12. Februar 2010)
  18. Democracy Index 2016. Abgerufen am 13. Dezember 2017 (englisch).
  19. Transparency International e.V.: Corruption Perceptions Index 2016. In: www.transparency.org. (transparency.org [abgerufen am 12. Februar 2018]).
  20. Internet Users by Country (2016) - Internet Live Stats. Abgerufen am 15. Juli 2017 (englisch).
  21. At a Glance: Global Competitiveness Index 2017–2018 Rankings. In: Global Competitiveness Index 2017-2018. (weforum.org [abgerufen am 6. Dezember 2017]).
  22. Edit/Review Countries. Abgerufen am 15. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
  23. Trend: EU will neue schwarze Liste von Steueroasen
  24. sueddeutsche.de 19. Mai 2017: Panama bleibt jetzt doch ein Steuerparadies
  25. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 30. August 2018 (amerikanisches Englisch).
  26. Country study der US-amerikanischen Library of Congress, abgerufen am 19. März 2013
  27. Bastian Obermayer: Porsche, Piech und Quandt in Panama., sueddeutsche.de, 20. März 2013, abgerufen am 20. März 2013
  28. http://panamapapers.sueddeutsche.de/articles/56f2c00da1bb8d3c3495aa0a/
  29. Transparency International e.V.: Corruption Perceptions Index 2016. In: www.transparency.org. (transparency.org [abgerufen am 9. Februar 2018]).
  30. a b c The World Factbook
  31. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 15. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
  32. Credit Rating - Countries - List. Abgerufen am 28. November 2018.
  33. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
  34. Global Rankings 2018 | Logistics Performance Index. Abgerufen am 14. September 2018 (englisch).
  35. http://www.panamarailroad.org/future.html abgerufen 19. Juni 2017.
  36. Michael Rössner (Hrsg.): Lateinamerikanische Literaturgeschichte. 3. Auflage, Springer-Verlag 2016, S. 293 f.
  37. Michael Rössner (Hrsg.): Lateinamerikanische Literaturgeschichte. 3. Auflage, Springer-Verlag 2016, S. 427.
  38. http://www.biografiasyvidas.com/biografia/m/miro_ricardo.htm
  39. Biographische Notiz in encaribe.org Kurzbiographie Beleños
  40. Autorenbiographie des Goethe-Instituts mit Leseproben
  41. Autorenporträt auf www.goethe.de
  42. Autorenporträt auf www.goethe.de
  43. http://www.minitextos.org/
  44. Literatura panameña hoy
  45. Pintores Panameños: PABLO RUNYAN. Abgerufen am 20. April 2018 (spanisch).
  46. Rangliste der Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen, abgerufen am 13. August 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Panama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Panama – geographische und historische Karten
Wikivoyage: Panama – Reiseführer
WiktionaryWiktionary: Panama – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Koordinaten: 9° N, 80° W