Kundenrezensionen

Madame Mallory und der Duft von Curry

Köstliche Speisen sind ebenso eine Augenweide wie die wunderschöne Landschaft und dazu noch ein Koch Hassan (Manish Dayal), der die ‘Sterne‘ vom Himmel kocht.
Es beginnt wie viele der üblichen Einwanderungsgeschichten – hier ist es eine Familie aus Mumbai – aber in der zweiten Hälfte gewinnt der Plot deutlich an Qualität. Nicht nur wegen des Hoyerswerda-Symptoms, dem Madame Mallory (Helen Mirren) plötzlich die Rote Karte zeigt, sondern jetzt geht es im Krieg der Töpfe auch emotional ergreifend weiter. Der Film gerät nie zur Schmonzette – er kommt ganz ohne Sex aus – weil eine Doppelfreundschaft/Liebesbeziehung immer wieder gebremst wird durch die Kunst des Kochens und ein vorübergehendes Aufeinander zugehen. Es geht hier wirklich hauptsächlich um die Gabe, Speisen kunstvoll zuzubereiten. Die Rivalität der Alten: Madame und Hassans Vater (Om Puri) ist leichter zu beseitigen. Sie kümmern sich um den geschäftlichen Teil. Doch der Spagat zwischen Liebe und Erfolg im Beruf zwischen Hassan und Marguerite (erfrischend neu Charlotte Le Bon) vermeidet den Schmalztopf, ohne Gefühle zu unterdrücken. Sie werden nur hinausgezögert, als verlängertes Vorspiel sozusagen. Helen Mirren gibt eine gehörige Portion französischer Arroganz dazu, leitet aber auch gleichzeitig mit ihrer Aktion die Wende zu einem tollen, gehaltvollen Film ein. Ausländerfeindlichkeit wird der Kampf angesagt und Vorurteile werden revidiert. Vielleicht schätzt der Autor die Situation in Frankreich etwas zu optimistisch ein, dann ist es eben ein hoffnungsvoller Wegweiser. Die Vorhersehbarkeit tut dem Ganzen keinen Abbruch, weil man es ja nichts anderes erwartet. Aber wie es herbeigeführt wird, ist große Klasse. Wunderschön, anrührend und mit einer Message.

Nach "Chocolat" ist dem Regisseur Lasse Hallström ein weiterer Clou, wenn nicht gar ein noch etwas besserer, gelungen. Bollywood trifft auf täuschend echt französisch wirkenden Hollywoodfilm. Madame Mallory ist wahrlich ein durch und durch multikultureller Film, das Buch geschrieben von einem in Lissabon geborenen Amerikaner, der auch mal in UK gewohnt hat, der Regisseur ein Schwede, produziert u.a. von Steven Spielberg, ein Haufen Inder und ein paar Franzosen als Schauspieler - und nicht zu vergessen die Britin Helen Mirren, durch die der Film ungemein an Glamour und Klasse gewinnt. Es dürfte wohl eine ihrer größten und besten Rollen sein.

Ich glaube, es wäre sinnlos, eine Inhaltsangabe vorzulegen. Viel aussagekräftiger scheint mir das Beschreiben des Gefühls, welches der Film, in dem es im Groben um verschiedene Koch- und Lebensgewohnheiten in unterschiedlichen Kulturen geht, in einem hervorruft: es ist, als wenn man sich vollkommen ausgehungert sein Lieblingsessen - gekocht von einem 5 Sterne Koch - auf der Zunge zergehen lässt, ein wahrer Gaumenschmaus für Auge, Kopf und Herz.

Da ist diese chaotische indische Familie, die all ihre Musik, die bunten Farben und so etwas wie Fernweh oder Reiselust mit in den Kochtopf werfen, die verhaltene Helen Mirren, die diesen wahnsinnig interessanten, strengen, garstigen Charakter mimt, an dem sich die bunte Truppe aus Indien die Zähne auszubeißen droht, und dann der herrlich zart schmelzende Moment, wo die Fronten langsam zerfallen und man wie so oft in französisch anmutenden Filmen Zeuge eines sich am Ende schließenden Kreises wird. Eine kleine, aber durchaus noch gut überschaubare Romanze gibt es der Vollständigkeit halber auch noch und so ist der Film zum Schluss eine gänzlich runde Sache, die mich ohne viel Kitsch (bzw. mit Helen Mirrens elegantem Ausgleich allen Kitsches) vollends zufrieden und verzaubert zurückgelassen hat.

Einer der besten Filme des Jahres, verdient den Stempel "Prädikat besonders wertvoll".

Wow! Ich habe noch nie einen Film rund um das Kochen gesehen, der einen so bezaubert und so berührt hat wie diesen.
Tolle Kulisse, tolle Schauspieler, super Geschichte- da war nichts zu viel, nichts zu billig oder übertrieben- ein absoluter Genießerfilm mit einer süssen, wenn auch teilweise traurigen Geschichte, da ist einfach für jeden etwas dabei! Die Schauspieler waren genial und haben die Story sehr gut umgesetzt und den Zuschauer abgeholt! Absolute Empfehlung! 5 Sterne++++

Länge:: 3:57 Minuten

"Madame Mallory und der Duft von Curry" von Regisseur Lasse Hallström und Produzent Steven Spielberg mit Hellen Mirren in der Hauptrolle ist eine echte Perle. Und weil gänzlich ohne Schmalz und Pathos, durchaus auch für das männliche Publikum geeignet. Die Kritik von moviwatch.de sagt, warum man diesen Film gesehen haben sollte: Einfach auf das nebenstehende Video klicken!

"Madame Mallory und der Duft von Curry", ein absolut aussergewöhnlicher Wohlfühlfilm von "Chocolat"-Regisseur Lasse Hallström und mitproduziert übrigens von Steven Spielberg und seiner "Dreamworks"-Company .... der Film wirklich ein Traum-Werk ...

Eine indische Familie eröffnet in einem kleinen französischen Ort ein indisches Lokal gegenüber eines Gourmetrestaurants ... was der Besitzerin des Gourmet-Restaurants (grandios gespielt von Helen Mirren) nicht schmeckt .... doch die Inder lassen sich nicht abschrecken .... und beginnen abzuschmecken ... :- )

die Besetzung aller Rollen ist grandios ... der Darsteller des Hassan ist fantastisch und Om Puri, der den indischen Vater verkörpert, ebenso .... Charlotte Le Bon ist ein Bonbon :. ) ....

und man hat das Gefühl man schmeckt alles, was im Film gekocht wird ... nicht nur die Speisen, auch die Emotionen, die desöfteren überkochen .... ein Film für die Augen und die Seele .... der absolut Tiefgang hat und auch zeigt, dass verschiedene Kulturen durchaus miteinander können ... und zwar nicht nur kochen .... mehr wird nicht verraten ... nur soviel: ins Kino gehen und ansehen: Gaumenkino ... ein Fest für alle Sinne !

Nach "Chef" ist "The Hundred-Foot Journey" heuer bereits der zweite großartige Film zum Thema Kochen und Essen.
Er erinnert mich stark an "Chocolat", dazu ein wenig "Woman on Top" und "Mistress of Spices".

Wer einen der genannte Filme mochte, wird ihn lieben!

Mit leichten Spoilern: In den 90er Jahren verlässt Familie Kadam Indien und ihr dort gut laufendes Restaurant überstürzt. Die Regierung hat gewechselt und Mitbürger fackeln alles ab - incl. ein Familienmitglied. Auf einer langen beschwerlichen Reise machen die Kadams zunächst in England Halt. Da sie dort ihr Glück nicht finden, reisen sie über Umwege in Frankreich ein. Hassan Kadam (Manish Dayal) hat den "absoluten Geschmack" und ist ein Meister seines Fachs. Schon in jungen Jahren wurde er von seiner Mutter angelernt und konnte mit ihrer HIlfe seine ohnehin schon perfekten Geschmackssinne schärfen. Der Wagen hat schließlich vor dem idyllischen Dörfchen Saint-Antonin-Noble-Val im Süden Frankreichs eine Panne. "Papa" (witzig: Om Puri) sieht dort einen alten Kasten, der mal ein Restaurant war und sieht in ihm ein neues indisches Restaurant und kauft das Objekt wider den Einspruch seiner Kinder. Nur Hassan hält zu ihm. Nur dumm, dass ausgerechnet gegenüber das 1-Michelin-Sterne-Restaurant „Le Saule Pleureur“ von Madame Mallory (Helen Mirren) steht. Die unterkühlte Französin sieht das gar nicht gern...

Der Film gleicht einen Fest für die Sinne. Einfühlsam wird die Geschichte der indischen Familie mit viel Augenzwinkern gezeigt. Natürlich kontert Helen Mirren mit einem divenhaften Spiel mit viel Herz, was zu Beginn zu diversen witzigen Reibereien führt. Der Culture Clash französische Haute cuisine/indische Lebhaftigkeit a la Bollywood ist nicht nur eine Gaumenfreude sondern auch ein optischer Spaß. Es wird viel gekocht und schon fast hat man das Gefühl, man könnte die Gerichte schmecken. Die diversen Zubereitungen und Zutaten werden teils in Großaufnahmen und speziellen Einstellungen gezeigt. Es ist ähnlich, als würde man sich eine Realverfilmung des mittlerweile Disney/Pixar-Klassikers "Ratatouille" ansehen. Produzenten des Films waren Steven Spielberg und überraschenderweise US-Talkshow-Ikone Oprah Winfrey.

Auch wenn der französiche Nationalfeiertag und diverse Feuerwerke zu Sylvester gezeigt werden hatte ich immer das Gefühl einen Weihnachtsfilm zu sehen. Die herzlichen Emotionen darin sowie das Zubereiten der Speisen mit viel Liebe erinnerten mich an "mein" indisches Stammrestaurant.