Kontakt
Lisan Verlag
Dr. Hassan Hammad
Wasgenring 29
4055 Basel/Switzerland
Warum brauchen wir eine Zeitschrift für arabische Literatur?
Die Idee zur Gründung einer Zeitschrift, die sich speziell der übersetzten neueren arabischen Literatur widmet, ist ohne Zweifel die Fortsetzung von vielen Bemühungen um die Vermittlung der arabischen Literatur und Kultur an eine deutschsprachige Leserschaft. Insbesondere möchte ich hierbei die lobenswerte Arbeit von Peter Ripken von der »Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.« nennen. Seine kulturübergreifende Zeitschrift »LiteraturNachrichten« mit literarischen Kleinoden, aktuellen Berichten und Rezensionen ist nicht nur eine Bereicherung der oft einseitig westlich-orientierten Mainstream-Literatur Europas, auch die vielen anderen Aktivitäten der Gesellschaft suchen ihresgleichen. Zu nennen wäre eine ganze Reihe von Projekten und Initiativen, die sich der Vermittlung zwischen den Kulturen verschrieben haben, unter anderem durch solche Publikationen wie »Der Arabische Almanach« (Zeitschrift für orientalische Kultur), »Fikrun wa Fann«, »INAMO« und »Zenith« (Zeitschrift für den Orient). Sie sind Foren für Information und Dialog und beschäftigen sich dabei in unterschiedlichem Maße auch mit Literatur. Ein rein auf arabische Literatur konzentriertes Medium gibt es in Europa bisher nur in englischer Sprache (die von Margaret Obank gegründete und seit 1998 in London erscheinende Zeitschrift »Banipal«).
Jedoch können die Anstrengungen in dieser Richtung nicht umfangreich genug sein. Viel zu groß ist noch die Kluft zwischen der europäischen und arabischen Kultur und viel zu gering die Bereitschaft, diese zu überbrücken. Das Interesse bei den Lesern ist auf breiter Basis vorhanden – möchte man sich doch ein vielseitigeres, tiefergehendes Bild von der arabischen Welt machen als das durch Kriege und Negativmeldungen von der Presse vermittelte.
Und so reiht sich Lisan Magazin in die Bemühungen der Kulturvermittler ein, die den Horizont Richtung Osten erweitern wollen, nur hier endlich ganz im Sinne der arabischen Literatur.
Warum also brauchen wir eine neue Zeitschrift für moderne arabische Literatur?
Wir brauchen sie, um den Kreis der Vermittler der arabischen Literatur zu erweitern und engagierten Mitstreitern eine Plattform zu bieten, damit der deutschsprachige Leser über in Deutschland unbekannte Schriftsteller informiert und auf literarische Perlen aufmerksam gemacht wird, die zwar dank der Initiative einzelner Übersetzer in deutscher Übersetzung vorliegen, aber aus dem einen oder anderen Grunde nicht auf den Markt gelangten, um die Entwicklung der literarischen Übersetzungsbranche nicht allzu sehr dem Zufall zu überlassen bzw. um sie von äußeren Einflüssen wie persönlichen Beziehungen und politischen Ereignissen unabhängiger zu machen. Die Erarbeitung eines Kanons der modernen arabischen Literatur oder eine Bestsellerliste wäre z. B. ein Anfang. Zu sehr ist der Trend der Übersetzungen noch von individuellen Initiativen abhängig, die zwar ihrerseits höchst lobenswert sind, aber kein Gesamtbild widerspiegeln können und nicht ausreichend vielfältig sind.
um auf möglichst viele gute Schriftsteller der arabischen Welt aufmerksam zu machen, die trotz ihrer Bedeutsamkeit und Etabliertheit in der arabischen Welt noch in keine europäische Sprache übersetzt worden sind.
um vielversprechenden, kreativen, kritischen Autoren der jüngeren Generation, von denen es in der weiten arabischen Welt zahlreiche gibt, die Möglichkeit zu bieten, der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. Innovation zählt zu den schwächsten Eigenschaften der arabischen Moderne und ist unbedingt zu fördern.
um den deutschsprachigen Leser unmittelbar mit aktuellen Nachrichten aus der Literaturszene und Informationen über neue beachtenswerte Trends zu versorgen.
um ein Forum für literaturkritische Auseinandersetzungen und Buchbesprechungen zu sein und die Arbeit nicht allein den Feuilletons der Tageszeitungen zu überlassen
um über das Projekt (wir verstehen die Zeitschrift als Werkstatt für Literaturübersetzung – und -vermittlung) den deutsch-arabischen Dialog zu fördern.
um mehr begabte Übersetzer zu aktivieren, damit die arabische Literatur nicht auf indirektem Wege (über englische oder französische Übersetzungen aus dem Arabischen) in die deutschsprachige Literatur Eingang findet.
um jungen Übersetzern, denen bisher kein Forum geboten wurde, die Gelegenheit zu geben, sich mit ersten Proben zu beteiligen. Denn wir sind der Meinung, dass es mehr begabte Übersetzer gibt als angenommen; sie sind aber noch zu entdecken. Hierzu werden in gleichem Maße sprachbegabte Lektoren gefordert, die in enger Zusammenarbeit mit den Übersetzern den übersetzten Texten den letzten Schliff geben. Und selbstverständlich auch erfahrenen Übersetzern steht das Lisan Magazin zur Verfügung, wissen wir doch, wie schwierig es heute ist, Verlage für die arabische Literatur generell zu gewinnen, sei es aus ideologischen Gründen oder weil befürchtet wird, dass die Bücher sich auf dem Markt nicht absetzen lassen.
Eine neue Zeitschrift für moderne arabische Literatur in deutscher Sprache wird allen Beteiligten der Literatur-Werkstatt die Gelegenheit bieten, eine Weile inne zu halten, um über die historische Entwicklung des Verhältnisses beider Kulturkreise – des deutschsprachigen und des arabischsprachigen Kulturkreises – sowie über deren literarischen Produkte, Ergebnis der Befruchtung beider Kulturen, nachzudenken.
Hassan Hammad
Chefredaktion
Hassan Hammad, wurde in Kairo geboren, studierte arabische Sprache und Literaturwissenschaft an der Ain-Shams-Universität in Kairo. Den Magister erhielt er 1997 zum Thema Intertextualität im zeitgenössischen arabischen Roman, 2002 promovierte er zum Thema der Ironie in den Erzähltexten von Nagib Machfus.
Seit 1999 lebt Hammad in der Schweiz, 2004 gründete er den Lisan Verlag und 2006 die Zeitschrift Lisan, die sich - wie auch der Verlag – der Vermittlung und der deutschen Übersetzung von zeitgenössischer arabischer Literatur widmet.
Hammad ist Herausgeber und Chefredakteur des Lisan Verlags und der Zeitschrift Lisan.
Redaktion
Abier Bushnaq wurde 1966 in Kuwait geboren und wuchs in Nablus/Palästina auf. Nach einem Studium der Anglistik, Islamwissenschaften und Arabistik in Bamberg, Reading/GB und Bonn promovierte sie im Fach Arabistik an der Universität Bamberg 2001, wo sie als Lektorin und Assistentin Arabisch lehrte. 2001–2002 war sie Volontärin bei der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, mit berufsbegleitender Fortbildung zur wissenschaftlichen Dokumentarin am Institut für Information und Dokumentation in Potsdam. Seit September 2003 ist sie Fachredakteurin bei Information und Dokumentation der DB AG in Karlsruhe. Sie ist Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzende des Vereins »IBN RUSHD Fund for Freedom of Thought«. Neben ihrer akademischen und beruflichen Laufbahn arbeitet sie auch als Bildhauerin.
Abier Bushnaq arbeitet bei Lisan in der Redaktion und als Übersetzerin.
Kathrin Lötscher, geboren 1971, ist Kultur- und Islamwissenschaftlerin in Basel. Während mehrerer Jahre war sie Mitarbeiterin der Diplomatischen Mission Palästinas in Bern. Sie ist Autorin einer Studie zur frühen Filmkultur in Ägypten, die 2005 unter dem Titel »Hollywood am Nil – Die Orientalisierung der Moderne in Ägypten« in Würzburg erschien.
Kathrin Lötscher ist Redaktionsmitglied bei Lisan. Sie übernimmt auch die Endredaktion der Zeitschrift und Teile des Sekretariats.
Roland Merk, geboren 1966, lebt und arbeitet als Schriftsteller in Basel und Paris. Er hat in Berlin und Basel Philosophie, Germanistik und Soziologie studiert. Mitglied Autorinnen und Autoren der Schweiz (AdS). Setzt sich in seinen Büchern immer wieder mit dem arabischen Raum auseinander, wo er sich auch immer wieder aufhält. Zudem war er für verschiedene Nichtregierungsorganisationen für den Nahen Osten tätig. Arbeitete als Übersetzter für das »Internationale Parlament der Schriftsteller« und ist als Redaktor für LISAN, Zeitschrift für arabische Literatur tätig. Für die Lyrik- und Prosa-Manuskripte Wind ohne Namen und In den Weiten des Labyrinths erhielt er 2006 und 2010 die Autorenförderung beider Basel. 2009 wurde sein Theaterstück zum Nahostkonflikt Die Vertreibung – Ein dokumentarisches Theaterstück zur Nakba in vier Fragmenten in Bern uraufgeführt. Seither wurde es im In – und Ausland gespielt.
Einige seiner Werke:
Die Vertreibung – Ein dokumentarisches Theaterstück zur Nakba in vier Fragmenten, 2008.
Wind ohne Namen, Gedichte, Edition 8, Zürich, 2010.
Arabesken der Revolution. Zornige Tage in Tunis, Kairo..., Herausgeber und Coautor, edition 8, Zürich 2011.
Roland Merk ist Redaktionsmitglied bei Lisan.
Leslie Tramontini, in Pakistan geboren, studierte Arabistik, Islamwissenschaften und Philosophie an den Universitäten Münster, Kuwait und Baghdad. 1989 Promotion über politische irakische Dichtung. Nach einem langjährigen Forschungsprojekt zu konfessionellen Spannungen im Irak, durchgeführt im Irak, den Emiraten, Saudi-Arabien und Iran, ging sie 1999 für fünf Jahre als wissenschaftliche Referentin ans Orient-Institut Beirut, wo sie im Wissenschaftsmanagement arbeitete. 2005-2006 Forschung zum Islam in Malaysia. Seit 2007 Geschäftsführerin am Centrum für Nah- und Mittelost-Studien der Universität Marburg.
Leslie Tramontini ist Redaktionsmitglied bei Lisan und für den Lyrikteil verantwortlich.
Sekretariat, Web
Fabienne Hadek wuchs in Algerien, Frankreich und der Schweiz auf. Sie studierte Klavier am Konservatorium Basel sowie Kontrabass in New York. Fabienne Hadek arbeitet als Musikerin in diversen Formationen und in Projekten für Theater und Film. Sie beschäftigt sich intensiv mit klassicher arabischer Musik und Kultur.
Bei Lisan ist sie für Web und Technik zuständig.
Clara Saner wurde in Interlaken geboren und lebt in Basel. Sie studierte Kunst in Basel und Hamburg. Sie war Artist in Residence in Paris und Kairo, und arbeitet als freischaffende Künstlerin im Bereich der Installation. Neben diversen Ausstellungen u. a. in der Schweiz, Deutschland, Kanada, Holland und in Ägypten war sie auch Mitorganisatorin bei verschiedenen Kunstprojekten wie: »Kunst und Exil«, eine Ausstellung mit ausländischen, in der Schweiz ansässigen und Schweizer Künstlern in Basel (1993) und in Schaffhausen (1994); »Performanceindex«, Performancefestival in Basel (1996); und »Nonlieux«, über die Poesie des Nicht-Ortes, Basel (1998). Sie arbeitet zudem 60% als archäologische Zeichnerin in der Römerstadt »Augusta Raurica« bei Basel.
Von 2004 bis 2011 übernahm sie die Endredaktion im Lisan Verlag für die Buch- und Magazinproduktionen. Sie gestaltete die ersten acht Ausgaben des Magazins und war für die Bildredaktion verantwortlich. Ab 1212 übernimmt sie noch ein Teilpensum im Sekretariat.
Bei Lisan gearbeitet
Helga Halbritter studierte nach der Ausbildung zur Schriftsetzerin und einer Weiterbildung als typografische Gestalterin Visuelle Gestaltung an der Hochschule Luzern. Nach mehreren Jahren Erfahrung in Werbeagenturen und Druckereien machte sie sich 2002 im eigenen Atelier für Visuelle Gestaltung in Basel selbständig.
Nach einer Assistenzstelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Zürcher Hochschule der Künste von 2006 bis 2008, gibt sie heute regelmäßig an verschiedenen Schulen und Institutionen InDesign-Schulungen und Kurse zum Thema Typografie. In der Basler Papiermühle leitet sie Workshops mit Kindern in der Handsatz-Schuldruckwerkstatt. Neben der grafischen Auftragsarbeit ist Helga Halbritter auch künstlerisch tätig und beschäftigt sich vor allem mit Druckgrafik. Für Lisan gestaltete sie die Hefte 9 und 10, 2010.
Franziska Hofer wurde in der Schweiz geboren. 2010 schloss sie das Studium der Islamwissenschaft und Geschichte an der Universität Basel mit dem Bachelor ab. Im selben Jahr begann sie ihr Masterstudium an der Universität Bern in Middle Eastern Studies und Geschichte.
Zwischen 2007 und 2009 arbeitete sie bei Lisan im Bereich Marketing, Organisation von Lesungen sowie Inserenten- und Sponsorenwerbung.
Suzan Radwan ist Literaturwissenschaftlerin und Expertin für Deutsch als Fremdsprache (DaF). Nach einem Studium der Germanistik an den Universitäten Cairo, Bonn und Münster promovierte sie im Jahre 2000 zum Dr. Phil. an der Cairo University, wo sie bis 2009 als Dozentin für Neuere Deutsche Literatur an der Germanistischen Abteilung tätig war.
Seit ihrer DaF-Ausbildung am Goethe Institut im Jahre 1990 ist sie im Bereich der Lehreraus- und Fortbildung tätig. Suzan Radwan lebt seit 2009 in Leipzig, wo sie als Fachberaterin für DaF / DaZ am language coach institute in Leipzig tätig ist. Daneben arbeitet sie freiberuflich als Übersetzerin für moderne arabische und deutsche Literatur.
Suzan Radwan war seit der Gründung von Lisan und bis 2009 Redaktionsmitglied und arbeitete in dieser Zeit auch als Übersetzerin und Lektorin für Lisan.
Basil Schmid, gelernter Polygraph, arbeitete nach seinem Lehrabschluss in den Bereichen Editorial Design, Graphic Design, User Interface Design und Corporate Design. Studiert seit September 2011 Design in der Vertiefungsrichtung Interaction Design an der Zürcher Hochschule der Künste. Basil Schmid erarbeitete das grafische Konzept für die neunteilige Serie Kurzgeschichten aus den Emiraten und gestaltete die ersten sechs Bände.
Kerstin Wilsch studierte Übersetzen und Dolmetschen Arabisch/Englisch in Leipzig, wo sie auch in arabischer Sprache promovierte, und anschließend Deutsch als Fremdsprache in Berlin. Nach einem Forschungsprojekt und der Arbeit als Dozentin für Arabisch 1995-1998 in Oxford war sie zwischen 1999-2005 DAAD-Lektorin an der Ecole Supérieure Roi Fahd de Traduction in Tanger/Marokko und dort mit dem Aufbau eines Übersetzerstudiengangs für Deutsch beauftragt. 2005-2007 war sie DAAD-Lektorin an der German University in Cairo. Seit 2008 lebt Wilsch in Amman, wo sie zwei Jahre als Koordinatorin der Abteilung Übersetzung an der German-Jordanian University arbeitete. Zur Zeit ist sie Direktorin der C.V. Starr-Middlebury School in Amman.
Kerstin Wilsch arbeitete zwischen 2007 und 2010 beim Lisan Verlag. In der Lisan Zeitschrift war sie in der Redaktion tätig sowie als Hauptlektorin (Übersetzungslektorat) und Übersetzerin. Sie ist auch Übersetzerin der Kurzgeschichtensammlung »Café der Engel« der emiratischen Autorin Mariam Nasser, die 2009 im Lisan Verlag erschien.
Silvia Wolff schloss die FH Dessau mit dem Bachelor of Arts in Design (Schwerpunkt Grafik Design) ab. Den Master of Arts in Design machte sie an der HGK FHNW Basel in Grafik Design und Szenografie.
Seit 2008 arbeitet sie als freie Mitarbeiterin in diversen Grafikbüros, u.a. bei Masterstudio Design, Basel; vera pechel grafik design, Basel.
Für Lisan gestaltete sie die Hefte Nummer 11 und 12, 2011.
Wenn wir so viele Postkarten wie SMS verschickten, wären die Wände unserer Wohnung von Kokospalmen befallen. Aber wir werden uns nicht anlügen: Wir haben den Preis einer Briefmarke vergessen. Angesichts dieser Beobachtung und weil sie eine Leidenschaft für das Schreiben hat, hat Léa Faytre, öffentliche Autorin und Gründerin der Website Parler d'Amour, Epistolia ins Leben gerufen. Das Prinzip ist einfach (und kostenlos): Sie werden mit einem Fremden in Kontakt gebracht, um eine Briefkorrespondenz zu beginnen. Natürlich fungiert Epistolia als Vermittler und gibt Ihre Adresse nur an Personen weiter, denen Sie vertrauen, um zu vermeiden, dass Jean-Pierre, Ihr neuer Schreibfreund, am Sonntag zum Mittagessen ankommt. Die erste Idee ist jedenfalls nicht, Menschen zu treffen, sondern sich wieder mit den kleinen, einfachen Freuden des Lebens zu verbinden.
Epistolia wurde vor weniger als einem Monat auf den Markt gebracht und bietet an, einen Stift zu greifen und die Worte fließen zu lassen. Eine Aktivität, die Sie befreit, besonders wenn Sie sich mit jemandem verwöhnen, den Sie nicht kennen. Sie können alles sagen oder nichts sagen, dann entdecken Sie im Laufe des Wassers ein Bedürfnis, sich dem Wetter anzuvertrauen oder zu bleiben. Offensichtlich kommt Ihr Korrespondent nicht aus dem Nichts. Es wird Ihnen nach Ihren Kriterien zugewiesen: ein Mann oder eine Frau, über 35 oder unter 35 ... Aber wie Léa Faytre, die Gründerin, angibt, ist es möglich, nach einem "zufälligen" Korrespondenten zu fragen, was die Magie verstärkt . von Epistolia.
Eine weitere Stärke: In einer Welt, die uns dazu drängt, auf Hochtouren zu leben und uns ständig unter Tausenden von WhatsApp-Benachrichtigungen ertränkt, ist das Epistolia-Abenteuer beruhigend. Durch das Schreiben von Briefen entdeckt man die Freude, sich für einen Moment zu verwöhnen, aber auch den Briefträger zu begrüßen. Hat deine Federn!
Editorial, Hassan Hammad
Als ich klein war, nahm mich meine Mutter oft in den Zoo von Giseh mit. Sie hielt meine Hand immer ganz fest, um zu verhindern, dass ich mich von ihr losreiße und in alle Richtungen laufe. Ich nutzte die Gelegenheit, um mit ihr zuerst ins Elefantenhaus zu gehen...
Von der arabischen Revolution im Besonderen und von der Weltgesellschaft im Allgemeinen – zur philosophischen Botschaft des Tahrir-Platzes, Roland Merk im Gespräch mit Hans Saner
(...)
R.M.: Kommen wir auf den Begriff der Toleranz zu sprechen. Da haben Sie Ihre Kritik und das hängt möglicherweise auch mit der Kategorie des »Mitseins« zusammen?
H.S.: Ja, das »Mitsein« ist im Begriff der Toleranz und in der bisherigen Praxis der Toleranz gar nicht angelegt...
Von Bin Laden zu Mohamed Bouazizi, Roland Merk
Die Nacht war groß, als der junge Tunesier Mohamed Bouazizi aus Empörung über die Zustände in seinem Land sich an einem lichterfüllten Tag auf einem öffentlichen Platz zum Fanal der arabischen Revolution verbrannte. Die stumme, verzweifelte Botschaft war die eines Entmündigten, eines zur Sprachlosigkeit verdammten jungen Mannes, der mit letztem Einsatz seines Körpers das zur Sprache brachte, ...
Wem applaudieren wir?, Martin R. Dean
Als der Aufstand der arabischen Völker gegen ihre Diktatoren begann, brach ein zur stillen Gewohnheit gewordenes Tabu ein: nämlich das, dass es ebenso nutzlos wie unmöglich ist, sich gegen herrschende Unrechtsverhältnisse zur Wehr zu setzen und die Gesellschaft nach eigenen Vorstellungen umzugestalten. Seit Ende der 68-Revolution war uns das Lebensgefühl der Lähmung immer mehr zur zweiten Natur geworden, und während es sich in den arabischen Ländern zu Lethargie und Ohnmacht steigerte, bildete es im Westen den trüben Bodensatz eines utopielosen Fatalismus...
An den Präsidenten meines Landes, El Général
Herr Präsident, ich richte mich heute an Sie,
in meinem Namen und im Namen meines Volks, das im Elend lebt.
Wir sind im Jahr 2010, und noch immer sterben Menschen an Hunger.
Sie wollen arbeiten, um zu überleben, aber ihre Stimmen werden nicht gehört!
Gehen Sie auf die Straße und sehen Sie, wie die Menschen zu Tieren werden.
Sehen Sie die Polizisten und ihre Stöcke – tack, tack, tack!...
Mein Name ist Revolution, Mona Prince
Ich sollte mit einer Einleitung beginnen.
Die Tunesier haben es geschafft! Bravo! Eine gute Lektion für die Völker, die leben wollen und das Leben wirklich lieben, … nicht für die, die mit dem Jenseits, der Hölle und den Qualen im Grab beschäftigt sind. Ich grüsse das tunesische Volk und zolle ihm höchste Achtung und Respekt!...
Der Jemen braucht Menschen, die ihn lieben, Ilham M. Manea
Nein, ich habe mich nicht gewundert. Sie etwa? Ich habe mich nicht gewundert, als im Februar 2011 der Aufstand der jungen Männer und Frauen im Jemen ausbrach. Tatsächlich war vorherzusehen, dass so etwas passiert. Es war nur eine Frage der Zeit, weiter nichts...
Genug. Schluss. Jetzt reichts!
Der Kifaya-Gestus in der ägyptischen Literatur der 2000er Jahr, Christian Junge
Die Wut der Ägypter auf das Mubarak-Regime begann sich am 25. Januar 2011 zu entladen. Es war der so genannte »Tag des Zorns«, mit dem die Massenproteste begannen, die am 9. Februar 2011 schließlich zum Rücktritt Hosni Mubaraks führten. Besonders für den Westen kam diese »Revolution« überraschend und scheinbar aus dem Nichts. Dabei gärte es schon länger in Ägypten, soziale Spannungen nahmen zu, und die Wut auf das Regime wuchs...
Junge ägyptische Romanciers auf der Suche nach dem „Ich“ wollen von Politik nichts wissen
Schluss mit den Ideologien
Andrea Nüsse
Mustafa Zikri, Muntasser el Qaffasch und die Frauen Miral el Tahawy oder
Noura Amin gehören zu der so genannten „90er-Generation“. Sie sind junge
ägyptische Schriftsteller, die frei von Ideologien eine klare Botschaft
vermitteln wollen.
HB KAIRO. Die rote Baseballmütze, sein Markenzeichen, hat er ausnahmsweise abgenommen. Der 38-jährige Mustafa Zikri reckt den kahl geschorenen Schädel über die Brüstung im Restaurant „Andrea“ am Ufer des Nils und hebt zu einer Parodie an den Mond an, der in der klassischen arabischen Literatur gern
als Metapher für Liebe und Sehnsucht benutzt wird. Die Metapher funktioniert nicht mehr, findet Zikri, und zeigt auf die Flugzeuge, die vom Inlandsflughafen Imbaba in den Nachthimmel aufsteigen. „Die Flugzeuge fliegen zu nah am Mond vorbei.“ ....
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Stimmen aus der arabischen Welt
Lisan – eine neue Zeitschrift für arabische Literatur
Wer im Internet Berichte über die letzte Buchmesse in Kairo Anfang dieses Jahres studiert, gewinnt einen zwiespältigen Eindruck. An den für das Fachpublikum geöffneten Tagen war die Messe so gut wie leer. Raubdrucke und
Raubübersetzungen sind an der Tagesordnung; der Handel mit Lizenzen hat nur eine geringe Bedeutung. Zudem zeigen Verleger aus dem deutschsprachigen
Raum kaum Interesse an der zeitgenössischen arabischen Literatur. Blickt man jedoch über den verlagsökonomischen Tellerrand, dann wird schnell deutlich,
welche Schätze die arabischen Literaturen zu bieten haben. Um die verschiedenen Stimmen aus der arabischen Welt hören zu können, braucht es jedoch Vermittler – wie den in Basel ansässigen Lisan Verlag, der jetzt unter dem Titel „Lisan“ eine neue Zeitschrift für arabische Literatur herausbring....
Link nah und fern
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SCHWEIZ - NAHOST
von Silke Brandt und Matthias Naue
Immer mehr deutschsprachige Verlage verabschieden sich von den Werken arabischer Literaten. Ein Ägypter hält dagegen. Mit seinem Magazin wirbt er um Fans arabischer Schriftsteller und lockt sie mit literarischen Perlen des Orients. Allein, es fehlt die Resonanz.
Ein einsamer Kämpfer: Hassan Hammad verleiht arabischen Literaten in Deutschland Gehör....
Verleihung Carl-von-Ossietzky-Medaille 2008
"Gesichter der Liebe" - moderne arabische und persische Lyrik, 28. Oktober 2008, 19.30 Uhr, in der Galerie des Alten Wiehrebahnhofs
LISAN an der Frankfurter Buchmesse 2008, Im Forum Dialog, Freitag 17. Oktober 2008
Events organized by KITAB and the Abu Dhabi Authority for Culture and Heritage (ADACH) during Frankfurt Book Fair 2008
Weltweite Lesung in memoriam Mahmud Darwisch am 5. Oktober 2008 im kleinen Literaturhaus Basel
WECHSELSTROM. Autorinnen aus arabischen Ländern auf Tournee in Freiburg, München und Berlin (04. - 07. Oktober 2008)
H95 Salon Konzert: Madih – Islamische Lobgesänge
Buch Premieren Verlag Hans Schiler Berlin
Workshop mit Wael Samy und Konzert mit Wael Samy und Nehad El-Sayed
Im HKW (Haus der Kulturen der Welt), Berlin: Leyla und Madschnun - Qasim Haddad (Bahrain)
Fuad Rifka erhält am 11. April den "Mittelmeerpreis der Poesie" 2008
Internationaler Künstlerworkshop Shatana, Jordanien - Ausschreibung Shatana
Die Schriftstellerin und Malerin Etel Adnan liest aus ihrem aus ihrem neuen Buch
Neues im Art Magazine Nafas
Leben unter dem Halbmond – Die Wohnkulturen der arabischen Welt
„In der Wüste der Moderne“ – Im Haus der Kulturen der Welt wird das Projekt einer koloniale Planung und danach, vorgestellt
Banipal – die Zeitschrift für arabische Literatur feiert ihr 10-jähriges Bestehen
Die 40. Buchmesse in Kairo geht neue Wege: Eine Professionalisierung wird angestrebt
Paradies in der Wüste: Damaskus ist Kulturhauptstadt der arabischen Welt 2008
Der tunesische Filmemacher Nouri Bouzid gewinnt den Ibn-Rushd-Preis für Freies Denken
Arabische Autoren warten ungeduldig auf den diesjährigen Booker-Preis für arabische Literatur
Ein Kulturstern über der Wüste: Die Abu Dhabi-Buchmesse als internationale Plattform für künftige Talente der arabischen Welt
Tarek Eltayeb ist Österreichs Botschafter für das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 (EJID 2008)
Alltag in Palästina
Wir freuen uns, die palästinensische Autorin Liana Badr aus Ramallah an der BuchBasel 2010 begrüßen zu dürfen. Sie liest die Kurzgeschichte Der Schmetterling, veröffentlicht im LISAN Magazin 9/ 2010. Neben Liana Badr nimmt Sybille Oetliker, Autorin des Buches Standhaft, rechtlos. Frauen im besetzten Palästina, das 2010 im eFeF-Verlag erschienen ist, an der Veranstaltung teil. Hartmut Fähndrich übersetzt und moderiert die Diskussion.
Freitag 12.11. 2010,
15:30 Uhr
Im Themenforum, Stand 318
Die Autorin und Filmemacherin Liana Badr wurde 1951 in Jerusalem geboren. Ihre Familie wurde 1967 aus Jericho vertrieben. Badr studierte in Amman und Beirut Psychologie und Philosophie und arbeitete anschließend als Sozialarbeiterin in palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon sowie als Journalistin. 1994 kehrte sie nach Palästina zurück und arbeitet seit 1995 im Kulturministerium in Ramallah in wechselnden Funktionen. Sie war Redakteurin bei verschiednen palästinensischen Zeitungen und Zeitschriften, ist Verfasserin von 3 Romanen, 5 Kurzgeschichtensammlungen, 2 Lyrikbänden und zahlreichen Kinderbüchern. Einige ihrer Bücher wurden u.a. ins Englische, Französische und Holländische übersetzt. Im Mittelpunkt ihrer Werke stehen die täglichen Leiden der palästinensischen Bevölkerung, das Leben im Exil und der Alltag unter der israelischen Besatzung. Badr wehrt sich jedoch gegen eine Reduktion der palästinensischen Literatur auf das Politische. Literarische Qualität und eine mehrschichtige Lesart ihrer Werke sind ihr ein zentrales Anliegen.
Liana Badr ist zudem Verfasserin von Drehbüchern und hat eigene Filme im Bereich Dokumentar- und Spielfilm realisiert. Ihre Filme wurden mehrfach ausgezeichnet und an Filmfestivals in Ägypten, Tunesien, Italien und der Slowakei gezeigt.
EMIRATE LITERARISCH
LISAN, artlink, Büro für Kulturkooperation, Bern, Kleines Literaturhaus Basel und Vorstadttheater Basel laden ein:
Emirate – literarisch
Muhammad Hassan Ahmad
Nasser al-Dhahiri
Nujoum al-Ghanim
Mittwoch 22. Okt. 2008, 18:30 Uhr
apéro littéraire
artlink, Büro für Kulturkooperation
Waisenhausplatz 30, Bern
Donnerstag 23. Okt. 2008, 19:00 Uhr
Kleines Literaturhaus, Bachlettenstr. 7, Basel
Freitag 24. Okt. 2008, 20:00 Uhr
Kurzfilme aus den Emiraten,
Vorstadttheater, St. Albans-Vorstadt 12, Basel
Tenbak von Muhammad Hassan Ahmad
In einer bergigen Gegend in den Emiraten leben zwei Freunde in den Zwanzigern. Einer ist hellhäutig und verkauft Tabak, der Andere hat dunkle Haut und verkauft Kohle. Im Film werden drei Erzähl- und Zeitebenen miteinander verknüpft. Erstens eine alte, etwas im Dunkeln bleibende Geschichte, die den Rahmen für das Geschehen liefert. Zweitens die Geschichte der beiden Freunde, die für die Gegenwart steht und in der es um die Problematik des Rassismus im Spannungsfeld zwischen Zuneigung und Überforderung geht. Zuletzt die zwei Jungen, die die Kontinuität der Zeit symbolisieren, eine wiederkehrende Geschichte, ohne Ende.
Bint Mariam von Muhammad Hassan Ahmad
Mit jedem Regentropfen entsteht eine Geschichte von Bint Mariam, (Mariams Tochter).
Bint Mariam ist eine junge Frau, die nach dem Tod ihres 60-jährigen Ehemannes sich auf den Weg macht und Menschen begegnet, die Trauer und Stille in sich tragen. Und wir erfahren, dass in jedem Haus und jeder Gasse vielleicht eine Frau lebt, die Bint Mariam ähnlich ist.
Thread after Thread von Maisun Saqr
Maisun Saqr wurde 1958 in den Vereinigten Arabischen Emiraten geboren. Sie studierte Politikwissenschaft in Kairo, wo sie die Jahre zwischen 1964 und 1989 verbrachte und wieder seit 1995 lebt. Von 1989 bis 1995 war sie Leiterin der Abteilung Bildung des Kulturzentrums in Abu Dhabi, danach leitete sie die Abteilung Kunst und heute das Ressort Publikation. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist sie bildende Künstlerin.
»Ich heiße Salma«
Fadia Faqir liest im Vorstadttheater Basel
St. Albans-Vorstadt 12
Freitag, 6. Juni 2008, 20 Uhr
Reservation: 061 272 23 43
Eintritt: CHF 15, 00
Wir freuen uns sehr, die britisch-jordanische Autorin Fadia Faqir aus Newcastle am Freitag, 6. Juni im Vorstadttheater Basel begrüßen zu dürfen. Sie wird verschiedene Textpassagen aus ihrem jüngsten Roman »My Name is Salma« vortragen.
Cora Josting, Übersetzerin der Textauszüge Fadia Faqirs, kommt aus Berlin und stellt die Autorin vor, liest die deutsche Übersetzung und führt durch den Abend.
Über den Roman »Ich heiße Salma«
Aktuell wie die Schlagzeilen in den Tageszeitungen und zugleich zeitlos wie Liebe und Hass ist das dritte Buch Fadia Faqirs.
Die Geschichte, die sich um eine junge arabische Frau rankt, die ihr körperliches Begehren lebt und dafür mit Leib und Seele, und schließlich mit dem Leben, bezahlt, ist auch in europäischen und anderen westlichen Ländern ein höchst brisantes Thema.
Als Salma in ihrem kleinen beduinischen Dorf in der Levante schwanger wird, ohne dass eine Heirat in Aussicht steht, ist die unschuldige Zeit, in der ein junges Mädchen im Frühling im Fluss schwamm, unwiderruflich vorüber. Sie muss ihr Dorf verlassen, und ihre Lehrerin sorgt dafür, dass sie in ein Gefängnis kommt: um sicher zu sein vor dem eigenen Bruder, der meint, nur durch ihren Tod die Familie von Schmach und Schande reinigen zu können. Im sicheren Gefängnis bringt Salma ihr Kind zur Welt, das sie allerdings nie zu sehen bekommt – es wird ihr gleich nach der Geburt weggenommen. Nach Jahren der Haft gelangt Salma mit Hilfe von englischen Nonnen auf Untergrundwegen und unter falschem Namen nach England, wo die Tochter eines beduinischen Stammes in Exeter, der englischsten aller Städte, ein neues Leben als westliches Individuum beginnt. Hier baut sie sich eine Existenz auf, findet Arbeit, bildet sich und versucht, in einer ihr fremden Gesellschaft Fuß zu fassen.
In einer Sprache, in der die kraftvolle Poesie des Arabischen durchklingt, schildert Fadia Faqir eine Zeitspanne von 16 Jahren. Bei der Beschreibung von Salmas Weg insistiert die Autorin auf Salmas Blick und ihrem Erleben; wir werden, wie Salma, zwischen ihrer Vergangenheit, in der sie nicht sein durfte, wie sie war, und einer neuen Umgebung, in der sie anders sein soll, als sie ist, hin- und hergeworfen. Salma deckt mit ihrem unvoreingenommenen Blick die Fesseln von Familie und Gesellschaft auf, zeigt, wie die Kultur in den Knochen steckt. Die Abgründe einer Migration zwischen den Kulturen werden von innen heraus beschrieben, tabulos und doch mit zärtlichem Humor, der die Begrenztheit der täglichen politischen und journalistischen Aufgeregtheit bloßstellt. »My Name is Salma« ist ein Buch von großer Schönheit und großem Schmerz, in dem kulturelle Konzepte, die die Gedanken, Körper und Leben aller regieren, behutsam und doch schonungslos diskutiert und verhandelt werden.
Fadia Faqir sagt über ihr Schreiben folgendes:
»I write to bear witness and do justice. I also write to ward off fear, to exorcise it. Writing is a futile attempt to empower myself. The journey was and still is long, hard with no arrivals, but it is also rewarding and full of little surprises. Recollections in disquietude rather than tranquility. A jasmine tree in a hostile garden. Torture chambers and tunnels in the Arab world. Racism and misrepresentation in the West.
Slipping mint tea with my mother under a large trellis wrapped upwith vines. The haunting faces of the maimed, the displaced and the missing. Clouds of perfume in a blossoming orange orchard. Not exactly that, but much more than that or much less than that.«
(http://www.fadiafaqir.com)
Wir danken dem Fachausschuss Literatur des Kantons Basel-Stadt /Basel-Land für die Unterstützung dieser Veranstaltung.
»Kennedy-Park«
Ein literarischer Abend mit Suleman Taufiq
im Vorstadttheater Basel
St. Albans-Vorstadt 12
Montag, 19. Mai 2008, 20 Uhr
Reservation: 061 272 23 43
Eintritt: CHF 15, 00
Suleman Taufiq, geboren 1953 in Beirut, kam 1971 mit 18 Jahren bereits nach Deutschland, um Philosophie und Komparatistik zu studieren. Er lebt heute in Aachen und engagiert sich beruflich sehr vielseitig. Suleman Taufiq setzt sich unermüdlich für die Vermittlung zwischen der arabischen und der europäischen Kultur ein. Dies vor allem im Bereich der Literatur als Übersetzer von arabischer Lyrik und Erzählungen in die deutsche Sprache aber auch umgekehrt von deutscher Lyrik ins Arabische. Er ist Herausgeber vieler Veröffentlichungen: u.a. wurden von ihm 2004 bei dtv die Anthologien »Frauen in der arabischen Welt«, »Arabische Erzählungen« und »Neue Arabische Lyrik« übersetzt und herausgegeben. Mit dem Buch »Oh wie schön ist Fliegen« wendet er sich auch an Kinder. Außerdem arbeitet er für mehrere Sendeanstalten des Hörfunks: Für den WDR zum Beispiel war er an der Konzeption und Produktion des Features »Café Oriental«, in dem die lebendige Kaffeehaus-Kultur in verschiedenen orientalischen Städten in Hörbeispielen vorgestellt wird, beteiligt.
Suleman Taufiq ist zudem auch als Schriftsteller tätig. Er ist ein Autor, der sich in beiden Welten bewegt, der deutschen wie der arabischen. Er ist einer der wichtigsten fremdsprachigen Autoren in Deutschland, die auf Deutsch schreiben. Im Lisan Verlag erschien 2005 der Prosaband »Warten«. Suleman Taufiqs Erzählfiguren befinden sich als Fremde mitten im deutschen Alltag. In leichtem Ton, aber auch mit einer Prise Melancholie beschreibt er, wie sie in die Widersprüche zwischen den zwei Kulturen geraten, enttäuscht und unzufrieden oder einfach einsam sind. Ihre von zu Hause mitgebrachten Wünsche, Werte- und Pflichtvorstellungen kollidieren ständig mit den Anforderungen, die die neue Gesellschaft an sie stellt. Suleman Taufiq zeigt auf, wie unveränderbar geglaubte Identität heute mehr und mehr zu einer Illusion wird. In einigen Geschichten können wir den Reflexionen des Autors persönlich folgen. In Erinnerungen, Beobachtungen und Fantasien kommentiert er die erlebte Differenz zwischen »hier und dort«. Jedoch sind diese Essays auch eine Art Liebeserklärung an die Fremde, die im Laufe der Zeit immer vertrauter wird. Humorvoll erzählt er, wie sich in ihm allmählich heimische Gefühle entwickeln.
DIE TAUSENDUNDZWEITE NACHT
Orientwoche in Winterthur 13.-18. Mai 2008
Am Sonntag, den 18. Mai finden in Zusammenarbeit mit dem Lisan Verlag und u.a. mit Autoren des Verlags das Lyrikfenster und der Geschichtenbazar im Foyer des Theaters Winterthur statt.
15.00 Uhr Lyrikfenster
mit Fatma Balci (Türkei) Challat Ahmed (Syrien/CH) und Diana Haddad (Libanon/CH) statt.
17.00 Uhr Improvisierte Geschichten
mit Salim Alafenisch, Suleman Taufiq (Syrien/D), und Linard Bardill mit musikalischen Kontrapunkten.
19.00 Uhr Geschichtenbazar zum Thema 'Orient'.
Mit Fawzia Assaad (Ägypten/CH), Bouthaina Azami-Tawil (Marokko/CH), Sami Daher (Palästina/CH), Esen Leyla Esendal (Türkei/CH), Urs Gösken (CH), Hassan Hammad (Ägypten/CH), Franz Hohler (CH), Gamil Atiya Ibrahim (Ägypten/CH), Jürg Laederach (CH), Fredi M. Murer (CH), Melinda Nadj Abonji (Serbien/CH), Ralf Schlatter (CH), Ruth Schweikert (CH), Isuf Sherifi (Albanien/CH), Yusuf Yesilöz (Türkei/CH)
Die Orientwoche ist ein Beitrag zum Europäischen Jahr des Interkulturellen Dialogs 2008
Mehr über die ganze Veranstaltungswoche erfahren Sie unter www.orientwoche.ch
VERANSTALTUNGEN 2007
Lisan 4 Lesetour mit den Autorinnen und Autoren Fawzia Assaad, Bouthaïna Azami-Tawil und Gamil Atiya Ibrahim
Moderation Abier Bushnaq. Die deutschen Texte liest Margrit Manz.
Lisan 4 Lesetour mit den Autorinnen und Autoren Diana Haddad, Rafik Ben Salah, Gamil Atiya Ibrahim
Moderation Idris Kiwirra und Menga Juon.
Lisan 4 Lesetour mit den Autorinnen und Autoren Fawzia Assaad, Bouthaïna Azami-Tawil und Gamil Atiya Ibrahim
Moderation Chudi Bürgi, die deutschen Texte liest Nadim Jarrar und Albana Agaj.
Lisan 4 Lesetour mit den Autorinnen und Autoren Challat Ahmed und Mohammad Kenzi
Moderation Menga Juon. Die deutschen Übersetzungen liest Menga Juon.
Ein Platz für einen Dschinn
Im Rahmen des Festivals »Orient meets Okzident« im Vortsadttheater
Eine Lesung mit Gamil Atiya Ibrahim, Hassan Hammad. Abier Bushnaq Moderation. Jürgen Stössinger liest die deutsche Übersetzung.
29.Januar 2007
20:00 Uhr
Vostadttheater Basel, St. Albans-Vorstadt 12, 4052 Basel
VERANSTALTUNGEN 2006
Lisan Verlag und DAAD Kairo laden zum Erscheinen von Lisan Magazin 2 mit Schwerpunkt »Kairo« zu einer Lesung mit den Autorinnen und Autoren Mansura Ezz al-Din, Khairi Schalabi, Gihan Omer und Ahmad al-Shahawi ein
Moderation Hassan Hammad, Manar Omar, Kerstin Wilsch. Die deutschen Texte liest Suzan Radwan.