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Helpful (Pro)Bravo!2MasterpieceTake My Energy

Ich habe mir letztes Jahr, im alter von 32 Jahren, den Oberschenkelhals gebrochen.

Als ich nach dem Unfall im Krankenhaus lag hab ich getan was vermutlich jeder machen würde: online nach Erfahrungsberichten gesucht. Das Ergebnis war mau, es ist ne Fraktur die sich überwiegend alte Menschen zuziehen und bis auf ewig alte Threads in nem Mountainbikerforum gab es online dazu nix.

Da ich den Mist nun hinter mich gebracht habe ist es Zeit das zu ändern.

Es folgt ein langer Text, mit ganz vielen Subjektiven eindrücken. Das Schreiben hat mir geholfen das Erlebte zu verarbeiten, jetzt hoffe ich das andere ggf. auch noch etwas davon haben. Daneben hoffe ich das dies hier gewünscht/erlaubt ist.

01.06.2022 18:59 Uhr:

Ich fahre mit dem Fahrrad gemütlich einen Waldweg entlang. Über Umwegen zu den Schwiegereltern Blumengießen, vielleicht ist mein Schwager da, n Bierchen? Oh ja. Tag auf der Arbeit war anstrengend, könnte ich gebrauchen…

01.06.2022 19:00 Uhr:

Fuck. Stein gibt meinem Vorderrad einen Drift nach links, ein Ast schiebt das Rad weiter Richtung Graben, ich bremse noch, dann überschlage ich mich und liege im nächsten Moment im Graben.

Okay, Captain: Schadensbericht. Kopf hat den Boden erwischt, Helm aber alles abgewendet, Rücken hat ebenfalls den Boden berührt, scheint aber alles soweit in Ordnung zu sein. Fuck: kann das linke Bein nicht bewegen.

01.06.2022 19:01 Uhr:

Überlebensmodus kickt rein. Ich habe keine Schmerzen. Ich liege ein bisschen verdreht im Graben, und bekomme irgendwie den Rucksack vom Rücken. Hoffentlich hat das Telefon den Sturz überlebt. Hat es. Wähle 112. Nach 30 Sekunden: „Hallo hier ist die Feuerwehr, wo ist der Notfall?“ „Das kann ich Ihnen nicht so genau sagen, ich bin auf einem Waldweg gestürzt und brauche Hilfe da ich mein Bein nicht mehr bewegen kann.“

„Okay ich versuche Sie zu Orten“ Ich warte kurz. „Wie ist ihr Empfang?“ „Ich habe hier vollen 4G Empfang, alles super“ „Okay komisch, die Ortung funktioniert nicht, können Sie mir beschreiben wo sie sind?“

Ich hab in der Zwischenzeit den Lautsprecher angemacht um aufs Telefon sehen zu können. Mein Telefon zeigt mir bei aktivem Notruf meine Koordinaten an. „Ich kann Ihnen meine Koordinaten geben, können Sie damit etwas anfangen?“

„Nein.“

WTF!

„Kann der Weg auf dem Ihr Unfall war von einem Lieferwagen befahren werden?“

„Ja, ist ein ganz normaler Waldweg, kein Trail“

„Okay dann sagen sie mir bitte was sich in Ihrer Nähe befindet“

„Ich bin oberhalb von Ort XY, das was Google hier als nächstes anzeigt, ist die Z Hütte, die ist aber ein ganzes Stück entfernt.

„Okay, ich schicke Ihnen einen Rettungswagen. Geben Sie mir bitte noch Ihren Namen und Ihre Telefonnummer. Wenn es Ihnen schlechter geht rufen Sie bitte nochmal an. Die Kollegen haben dann alles vorliegen.

01.06.2022 19:03 Uhr:

Ich Rufe meine Freundin an.

„Bitte sei nicht Böse…“

„Du hattest einen Unfall….“

Den Rest des Gesprächs lass ich mal raus, aber meine Freundin (Hat immer meinen live Standort wenn ich mit dem Rad unterwegs bin) Hat diesen an Ihren Bruder geschickt. Mein Adrenalin wird weniger, mein Kreislauf sackt ab. Meine Freundin hält mich wach in dem sie sich von mir sagen lässt was ich alles im Krankenhaus brauche, worum sie sich kümmern muss, während ich nicht da bin usw. Das Gespräch wird immer einseitiger, mir geht’s nicht gut.

01.06.2022 ca. 19:15 Uhr:

Mein Schwager + Freundin trifft am Unfallort ein. Ich bitte ihn um Wasser um meinen Kreislauf zu stützen. Ich bekomme den Spuckrest aus dem Redbull seiner Freundin. Mein Schwager durchwühlt sein Auto, findet eine Flasche Sprite. (Wie er mir im Nachhinein erzählt hat fährt er die seit mindestens einem halben Jahr durch die Gegend. Todesmutig probiert er die Sprite und befindet das sie noch taugt). Ich zieh die Flasche in einem Zug leer, mein Kreislauf stabilisiert sich. Zusammen schaffen wir es, mich auf mein gesundes Bein zu legen.

01.06.2022 ca. 19:25 Uhr:

Immer noch kein Krankenwagen da. Mein Kreislauf ist zwar wieder stabil, aber mein gesundes Bein auf dem ich liege verkrampft und durch die dadurch entstehenden willkürlichen Bewegungen habe ich starke Schmerzen. Mein Schwager ruft erneut beim Notruf an, lässt sich mit dem Krankenwagen verbinden, lässt sich die private Handynummer des Fahrers geben und lotst diesen mittels Whatsapp Standort zu mir.

01.06.2022 ca. 19:35 Uhr:

Krankenwagen ist da, alarmieren sofort den Notarzt und die Bergwacht nach. Checken mich durch und geben mir ne Infusion. Nach telefonischer Rücksprache mit dem Notarzt auch Schmerzmittel. Aus dem Graben bekommen sie mich nicht raus (193cm 95kg bin kein Federgewicht)

01.06.2022 ca. 19:50 Uhr:

Bergwacht und Notarzt sind da. Ich bekomme mehr Schmerzmittel, und werde von 6 Leuten in den Krankenwagen getragen. Ab diesem Zeitpunkt sind die Schmerzen zu ertragen.

Die Fahrt ins Krankenhaus dauert fast ne Stunde, weil wir erstmal aus dem Wald raus mussten.

Während der Fahrt bekomme ich mehr Schmerzmittel, mir geht’s fast gut, das Zeug macht gute Laune. Die echt tollen und fähigen Sanitäter unterhalten sich prächtig mit mir, Immobilienpreise, Arbeitsmarkt worüber man eben so spricht. Danke für die Ablenkung!

01.06.2022 ca. 20:45 Uhr:

Ankunft in der Notaufnahme. Notaufnahme ist komplett überfüllt. Empfangsdame Typ Drache. Ich muss als allererstes zwei Zettel unterschreiben, ohne die geht gar nichts. Einer davon ist eine Datenschutzerklärung. Keine Zehn Sekunden danach muss ich alle meine persönlichen Daten zum ca 5 Meter entfernten Empfangsdrachen laut durch die Notaufnahme rufen. Mit ca. 15 Zuhörern. Datenschutz also. Is klar.

Die wirklich tollen Sanitäter kümmern sich darum das einer von den Zitat „Akademikern“ sich das mal ansieht, denn das ist einigermaßen dringend bei mir. Arzt kommt, drückt rum (Schmerz!) und ordnet Röntgen an.

01.06.2022 22:15 Uhr:

Die Umlagerung zum Röntgen waren die Schlimmsten schmerzen meines Lebens. Boah war das kacke. Danach wurde ich auf den Gang geschoben und lag da halt so rum.

01.06.2022 23:00 Uhr:

Ich hab endlich meinen eigenen Raum in der Notaufnahme in dem ich Chillen kann bis mal was passiert. Meine Freundin darf zu mir.

02.06.2022 00:05 Uhr:

Chirurg kommt zu mir, erklärt mir das der Oberschenkelhals durch ist. Er rät mir zu einer OP. Ich (komplett high) stimme ihm natürlich zu. Muss wieder irgendwas unterschreiben. Er klärt mich noch über allgemeine Risiken auf. Sagt das die OP dann bald losgeht und lässt uns allein.

Durch die Medikamente und die Beruhigung meiner Freundin Schlafe ich ein. Irgendwann werde ich wach und höre wie vor meiner Tür eine Patientin mit einem Angestellten des Krankenhauses diskutiert das sie nicht länger warten könne, da „ihre Ohren so stark schlakkern“ ich sage (enthemmt von den Medis und wohl auch etwas zu laut) dass die alte sich mit ihrem Ohrenschlakkern verpissen soll und ich jetzt meine OP will. Hat sie wohl gehört, jedenfalls war danach Ruhe, find ich im Nachhinein witzig.

02.06.2022 00:35 Uhr:

Das nächste Mal werde ich von der Anästhesistin wach, die sich ganz reizend um mich kümmert, dafür sorgt das meine Freundin meine Klamotten auf Station bringen darf und dann die Narkose einleitet.

OP ist komplexer als gedacht. Dauert statt einer ca zwei Stunden.

02.06.2022 4:30 Uhr:

Ich bin wach und werde aufs Zimmer geschoben. Dort bekomm ich mein Telefon und ruf erstmal meine Freundin an, die natürlich nicht geschlafen hat. Mir geht’s gut. Hab die Narkose gut vertragen und keine Schmerzen. Nur Hunger und Durst. (Hab ca einen Liter Blut verloren wurde mir später erklärt)

02.06.2022 11:00 Uhr:

Ich muss Pinkeln. Soll dafür aufs Klo gehen. Bekomme noch ne Extra Ladung Schmerzmittel. Beim ersten Versuch streikt noch der Kreislauf, bei Versuch Nr2 klappt es. Keine 8h nach der OP und ich Laufe! Krass. Darf das Bein voll belasten, keine Schmerzen.

An dieser Stelle möchte ich die besondere Krankenhausausstattung erwähnen: Letzte Renevierung: 70er oder frühe 80er Jahre. Nicht Barrierefreies Bad. In einem Krankenhaus WTF. Ich konnte mein Bein nicht beugen, musste es also über den Duschwannenrand heben damit ich mich auf die Toilette setzen konnte. Auf meine Frage wie das ältere Patienten machen antwortete die Schwester nur trocken: „gar nicht“. Krass.

Nach dem Toilettengang geht’s zum Kontrollröntgen.

02.06.2022 15:00 Uhr:

Oberarzt (der mich operiert hat) bespricht mit mir die Röntenbilder. Doch keine Vollbelastung mehr, da sich sonst meine Bereits bestehende Beinlängendifferenz verstärken könnte. Also 6 Wochen Teilbelastung, danach Reha.

03.06.2022

Ich bekomme eine Physiotherapeutin, die sich in der Ausbildung bzw. im Praktikum befindet. Das stellt sich als wahrer Glücksfall heraus. Erstens scheint sie Ahnung zu haben und zweitens hat sie (im gegensatz zu ihren Kollegen) Zeit. Sie zeigt mir Übungen die ich in den nächsten Tagen machen kann, denn über Pfingsten (4.6. bis 6.6.) passiert im KH ja nix.

Erster Ausflug auf den Gang. Totale Erschöpfung nach 50 Metern laufen.

Ich verlange noch nach dem Sozialdienst, da die für die Organisation der Reha zuständig sind. Nachmittags kommt die Dame vom Sozialdienst (Typ Chantal, Kaugummi im Bund und strahlt so richtig aus "Mein Job ist kacke und ich hab keinen Bock"). Sagt mir ich soll mir ne Reha Klinik von Ihrer Liste aussuchen, die seien auch alle in der Nähe, das sei "sehr gut".

Ich habe Zeit, also genaue Due Dilligence der Kliniken. Hauptsächlich Geriatrie Einrichtungen, keine einzige auf Sportverletzungen spezialisiert. Zimmer die Uralt sind und WLAN? Haha guter Witz, manche boten Internet per Kabel an. Natürlich gegen Gebühr.

4.6. bis 6.6. 2022

Übungen und Toilettengänge funktionieren von Tag zu Tag besser. Übe jeden Tag wenn meine Freundin mich besucht mit ihr zusammen das laufen auf dem Gang. Komme immer weiter.

Ich reduziere freiwillig das Oxycodin, da ich keine Schmerzen habe und das Zeug meine Konzentrationsfähigkeit ganz schön herabsetzt. Ich fühle mich abwechselnd wie 5 Bier auf leeren Magen oder schlafe im Satz ein.

7.6.2022

OP Wunde nässt nicht mehr.

Die klasse Physiotherapeutin zeigt mir wie ich mit Krücken Treppen laufen kann. Ist n bisschen Hakelig, klappt aber.

Die gute Frau vom Sozialdienst ist wieder da um sich zu erkundigen welche Reha Klinik ich mir denn „von Ihrer Liste“ ausgesucht hab. Hab Ihr gesagt, dass ich die Kliniken von Ihrer Liste unpassend finde. Und sie um eine Mail Adresse gebeten damit ich ihr eine Liste von Kliniken schicken kann, die geeignet sind. (Die also auf Sportverletzungen spezialisiert sind, viele Patienten mit meinem Krankheitsbild haben, modern ausgestattet sind usw.) Sie bat drei Mal darum, dass ich doch wenigstens eine Klinik von Ihrer Liste mit auswählen solle. An dieser Stelle war ich mir sicher da dort irgendeine Art Kickback, Bonus, oder was auch immer fließt. Hab ich dann absichtlich nicht gemacht. Finde ich unter aller Sau.

8.6.2022

Arzt sagt das ich am Nächsten tag nach Hause darf. Ich Frage ihn „Was spricht gegen heute?“ er Antwortet: „Ja eigentlich nix“ Witzbold. Nochmal Treppen laufen üben mit der Physiotherapeutin, ihr alles gute für die Ausbildung gewünscht und mich herzlich bedankt. Dann Mittags nach Hause. Ach ist das toll.

Bekomme n Anruf das ich für die Reha ne Begründung schreiben muss weil ich keine Klinik von der Liste ausgewählt hab. Klar, damit schockst du mich nicht, du blöde Kuh.

9.6.2022

Termin bei meiner Hausärztin: OP Wunden sehen gut aus, ich darf vorsichtig duschen. Diese erste Dusche nach einer Woche war göttlich.

Krankschreibung bis 27.7.(Vermutlicher Reha beginn)

Abends: Versuch mein essen am Tisch im Sitzen zu mir zu nehmen. Geht noch nicht gut, zu viele Blutergüsse im Bein/Po machen das sitzen unangenehm. Hab den Tipp bekommen die Blutergüsse mit Heparinsalbe einzucremen. (Fast foreward: das ist der Shit! Man kann fast dabei zugucken wie die Blutergüsse kleiner werden.)

11.6.2022

Sitzen auf Stühlen geht jetzt ohne Probleme, bekomme das Bein auf 90 Grad angewinkelt, Drehungen gehen wunderbar.

13.6.2022

Ich setze alle Schmerzmittel bis auf Ibus (wegen der Entzündungshemmung) ab. Weiterhin keine Schmerzen.

15.6.2022

Lymphdrainage bewirkt das mein Bein über Nacht gefühlt die Hälfte seines Umfangs einbüßt. Die Schwellung geht stark zurück.

17.6.2022

Klammern ziehen. Sieht Gruselig aus, merkt man aber gar nicht. Wunden sehen gut aus.

18.6.2022

Ich schaffe es mir selbst Socken anzuziehen und Schuhe zuzubinden.

20.6.2022

Bei der Physioterapie fangen wir an meine Muskeln zu dehnen. Das gibt mir so viel Bewegungsfreiheit wieder.

21.6.2022

Ich koche das erste Mal seit dem Unfall. Zwar sitzend auf dem Bürostuhl, aber ich kann wieder was tun!

22.6.2022

Bei der Physio werden wir jetzt richtig sportlich, dreh und Hebebewegungen die noch vor wenigen Tagen nicht funktioniert hätten klappen jetzt einfach. Ich bekomme das Knie noch nicht ganz bis zur Brust, aber viel fehlt nicht mehr. Keinerlei Schmerzen.

24.6.2022

Ich bekomme den Fuß bis an den Po, ich habe es das erste Mal geschafft das Bein gestreckt anzuheben. Physio Fortschritte sind wirklich gut erkennbar.

02.07.2022

Ich war das erste mal seit dem Unfall einkaufen. Vor dem Gemüseregal ist mir die Krücke weggerutscht. Bin aus Reflex voll aufs Bein gestanden. Starker stechender Schmerz. Sehr unangenehm. Wurde aber nicht dick o.Ä

05.07.2022

Heute das erste Mal auswärts essen gewesen und länger sitzen geblieben. Nach sitzen über zwei Stunden sind die Muskeln verkrampft und tun weh.

09.07.2022

Heute war ich das erste Mal schwimmen. Bewegungen im Wasser sind genial einfach. Kann alles machen ohne Schmerzen zu haben, Muskeln komplett lockern. Fühlt sich toll an. Gehe jetzt regelmäßig schwimmen.

14.07.2022

Kontrollröntgen. Knochen ist wunderbar verheilt. Arzt ist ein riesenarschloch und fordert mich auf ohne Krücken zu laufen. Ich schaffe es nicht mal mich auf das Bein im stehen zu belasten. Arzt kritisiert Operierenden Arzt wegen der Anordnung der Teilbelastung und die Physiotherapeuten weil die sich daran gehalten haben. Trottel.

16.07.2022

Ich schaffe es mich vorsichtig auf beide Beine zu stellen. Wenig bis keine Schmerzen dabei.

18.07.2022

Ich schaffe es nur auf dem „Kranken“ bein zu stehen. Nach 3 Sekunden geben zwar die Muskeln nach, aber es geht.

19.07.2022

Ich stelle fest, dass ich in nach dem Schwimmen im Hüfthohen Wasser laufen kann. Ich habe dabei zwar mittelstarke Schmerzen, freue mich aber über die ersten Schritte ohne Gehhilfen seit dem Unfall.

20.7. -25.7.2022

Ich versuche kleinere Strecken ohne Krücken zu gehen, das tut wahnsinnig weh, aber da muss man beißen! Das schwimmen klappt immer besser, mein Linkes bein ist aber gefühlt nur noch die hälfte vom rechten, da alle Muskeln verschwunden sind.

26.07- 23.08

Reha. Wie oben erwähnt habe ich einiges an Recherche in die Auswahl der Reha gesteckt. Das hat sich bezahlt gemacht. Hat mich extrem nach vorn gebracht.

Dazu ein Vergleich: am zweiten Tag der Reha musste ich in einen Schuhladen, da ich meine Badelatschen vergessen hatte. Es gab eine angeschlossene Therme, ich wollte schwimmen. Die ca 400 Meter bis zum Schuhladen waren das mit Abstand anstrengendste was ich seit dem Unfall gemacht habe. Den Rest des Tages habe ich nur geschlafen.

Am Ende der Reha bin ich 1500 Meter am Stück geschwommen, und konnte ohne Krücken laufen. Die Reha waren 4 Wochen Sport, ich hab 4KG abgenommen (unbeabsichtigt) aber sie haben mich wieder hergestellt.

In der Reha war ich mit 32 überigens trotzdem der jüngste, es waren aber einige 40er und 50er dabei mit denen man gut reden konnte. Etwa nach der hälfte der Reha hat mich ne Mitpatientin gefragt ob ich mal auf ihr Fahrrad sitzen will um zu schauen ob ich angst hab. Gesagt getan, keine angst.

An einem Wochenende war mich meine Freundin illegalerweise besuchen und wir haben uns Räder gemietet und eine Fahrradtour gemacht.( Illegalerweise weil Corona, alles verboten, nicht nach Hause, kein Besuch, und einkaufen/ die Klinik verlassen am besten auch nicht. Es war sogar das sprechen am Tisch verboten, wenn man keine Maske auf hatte. Daran hat sich natürlich keiner gehalten :D )

29.08.2022

Mein erster Arbeitstag nach dem Unfall. Geht natürlich nur weil ich im HO bin. Aber ich fange langsam an. Gentlemans Agreement zwischen mir und meinem Chef, ich mache keine offizielle Wiedereingliederung, arbeite aber höchsten ein paar Stunden am Tag. Das habe ich bis ende Oktober so gemacht, guter Chef.

Oktober 2022

Mein letztes Physiotherapie Rezept ist aufgebraucht, ich gehe jetzt ins Fitnessstudio. Muss meine Muskeln wieder aufbauen. Ende Oktober hatte ich meine erste Dienstreise nach dem Unfall. Inklusive der Situation „wenn du jetzt rennst und die Tram bekommst, bekommst du den früheren ICE und bist 2h früher zu hause“ Ich bin gerannt, es war super komisch, ist aber alles gut gelaufen und tat nix weh.

Ins fitti Fahr ich übrigens mit dem Fahrrad was (vollkasko sei dank) mittlerweile widerhergestellt ist.

Dezember 2022

Durch intensives Training im Fitti habe ich nur noch Einschränkungen wenn ich meinen Körper Schwerpunkt stark nach vorn verlagere, meine Gesäßmuskulatur also das ganze Gewicht halten muss. Ich schaffe es zum ersten mal seit dem Unfall mir im stehen socken anzuziehen, das zwiebelt wie sau, aber es geht.

Fahrstrecke mit dem Rad insgesamt nach dem Unfall 400KM. Ein Anfang.

Januar 2023

Es hat geschneit, Schneeschippen ist ne Herausforderung, geht aber. Training!

4 Stunden Schneewandrung mit Gepäck geht auch. Geil, ich kann wieder was!

März 2023

Bin bei meinen Eltern, Hecke aus dem Boden reißen und Vorgarten umgraben. Wirklich schwere körperliche Arbeit. Ich merke mein Bein, aber es geht.

April 2023

Kontrollröntgen. Alle super, man sieht den Bruch nur noch wenn man weiß wo er war. Termin fürs Entfernen des Metalls wäre eigentlich Anfang 2024, da heirate ich aber deshalb wird es Mai 24 werden. Ich merke das Metall nicht. Kraft ist zu 99% wieder da, Beweglichkeit zu 80% Den Rest Kitzel ich dieses Jahr noch raus.

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