W&F 1/22

Täter*innen

Im Februar 2020 überfällt ein rechtsradikaler Täter mehrere Cafés, Kioske und Bars und tötet mindestens neun Menschen aus rassistischen Motiven. Auch 2021 kommt es in mehreren Städten Deutschlands inmitten einer laufenden Debatte zu rassistischer und exzessiver Polizeigewalt zu tödlicher Gewalt gegen Menschen in Polizeigewahrsam. Die Zahl gemeldeter Fälle häuslicher Gewalt schießt im Verlauf der Lockdowns während der Covid-19-Pandemie abrupt in die Höhe. All diese Fälle werfen Fragen nach den Täter*innen der Gewalt auf. Wer sind sie? Wen verstehen »wir« als Täter*innen und weshalb? Wie können wir Taten erkennen, verstehen und bearbeiten? Sind Täter*innen intentional handelnde Akteure oder Opfer der Umstände?

W&F hat daher Autor*innen gebeten, ihre Forschungserkenntnisse mit uns zu teilen und uns zu zeigen, wie komplex es ist, Täter*innen und Täter*innenschaft zu verstehen. Ihre Beiträge können dabei helfen, Taten auch gesellschaftlich besser aufzuarbeiten und in der Zukunft präventiv zu begegnen.

mit Beiträgen von Christian Gerlach, Sylvia Karl, Gisela Notz, Eva Willems und weiteren

State of Disappearance - Obscure Beasts III. Mixed media on paper. 115 x 86cm, 2018.

Täter*innen: Wer sind sie? Wen verstehen »wir« als Täter*innen und weshalb? Wie können wir Taten erkennen, verstehen und bearbeiten? Unser Editorial zum Schwerpunkt.

State of Disappearance - Obscure Beasts VI. Mixed media on paper. 115 x 86cm, 2018.

Gastkommentar von Sabina Galic

Mehr Abrüstung wagen!

Die neue Bundesregierung lässt im Koalitionsvertrag insgesamt Spielraum für einen Paradigmenwechsel in der künftigen Außen- und Sicherheitspolitik, auch wenn einige Stellen sich bisher widersprechen oder vage bleiben. Die Frage ist nur: Wie viel Fortschritt wird sie darin wagen?

State of Disappearance - Apparition IV. Mixed media on paper. 35 x 27cm, 2017.

Wer als Täter*innen zu verstehen ist, was diese ausmacht und weshalb »wir« von Täter­*innen sprechen ist nicht leicht zu beantworten – oder zumindest umstritten. Eine Debatte zum Begriff und seinem Konzept.

Kunst im Heft - Chantal Meza - State of Disappearance
Kunst im Heft - Chantal Meza - State of Disappearance

Aus der heutigen Friedens- und Konfliktforschung sind gendersensible und feministische Ansätze kaum noch wegzudenken. Das ist auch den Bemühungen jener Frauen zu verdanken, die sich seit 1990 innerhalb der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK) im Netzwerk Friedensforscherinnen organisieren.

Dieses Dossier ist Dokumentation und Würdigung der Geschichte, Entwicklung und Wirkung dieses spezifischen Netzwerks einerseits und ein Werkzeug für die Übertragbarkeit dieser Erfahrungen auf weitere Kontexte andererseits. Das Netzwerk Friedensforscherinnen in der AFK ist ein Beispiel von vielen, an denen sich Entwicklungen und Debatten zu Frauensolidarität und Feminismus nachzeichnen lassen.

Christine Buchwald und Michaela Zöhrer legen mit dem vorliegenden Dossier in (selbst-)kritischer Reflexion den Auftakt zur Geschichtsschreibung des Netzwerks Friedensforscherinnen.

Das Zerbrochene Gewehr als Zeichen des internationalen Pazifismus
Deutscher Bundestag / Xander Heinl / photothek
Gewaltfreier Widerstand von Ukrainer*innen gegen Panzer im UkrainekriegTwitter/@christogrozev

Über W&F

Wissenschaft & Frieden ist die führende interdisziplinäre Wissenschaftszeitschrift für Friedensforschung, Friedenspolitik und Friedensbewegung. W&F erscheint seit 1983 und publiziert zu friedenspolitischen, militär-strategischen und rüstungstechnischen Fragen, untersucht Gewaltursachen und -verhältnisse und thematisiert Wege und Möglichkeiten zur zivilen Konfliktlösung, zur Wahrung der Menschenrechte und zur Zukunftssicherung.