Montag, 21. Januar 2013

Wir sind umgezogen!

Lieber Leserinnen und Leser,

wir sind mit unserem Blog umgezogen und nun auf folgender Webseite zu finden:

www.alsharq.de

Sonntag, 18. November 2012

Eskalation in Gaza: Viel Lärm gegen das Nichts


Von Lea Frehse

Im Gazastreifen eskalieren seit fünf Tagen die seit einigen Jahren anhaltenden militärischen Konfrontationen. Das Getöse des Bomben- und Raketenhagels schreckt die Weltöffentlichkeit auf. Und so übertönt militärische Gewalt die betäubende Stille politischer Visionslosigkeit für Gaza.

Israel-Gaza-Krise: Kein Erfolg für niemand

Weder Israel noch die Hamas wird den aktuellen Konflikt als Gewinn verbuchen – während die Regierung Netanjahu vor einer Bodenoffensive mit unabsehbaren Folgen steht, sind die arabischen Nachbarn mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.

Von Christoph Sydow, Christoph Dinkelaker und Bodo Straub

Montag, 12. November 2012

Geschlechtsspezifische Diskriminierung im Libanon: "Gewalt gegen Frauen kennt keine Konfessionen und keine Klassen"


Trotz seines liberalen Images sind im Libanon Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen ein verbreitetes Problem. Gesellschaftlich debattiert wird dieses Thema jedoch kaum. Kafa, die führende Frauenrechtsorganisation des Landes, versucht seit Jahren das Schweigen zu brechen und Frauen vor Gewalt zu schützen. Alsharq sprach mit Hiba Abbani, Projektkoordinatorin bei Kafa, über die Benachteiligung der Frau im Libanon und über eine Gesetzesvorlage, die häusliche Gewalt gegen Frauen unter Strafe stellen soll.

Das Interview führte Maximilian Felsch

Freitag, 9. November 2012

Presseschau zu Obamas Wiederwahl: "Kein Präsident, der in den Krieg zieht"

Die Zeitungen im Nahen Osten zwischen Algerien und Iran reagieren überwiegend positiv auf die Wiederwahl von Barack Obama. Der Präsident habe in seiner ersten Amtszeit zwar viele Erwartungen enttäuscht, Mitt Romney wäre nach Überzeugung der Kommentatoren jedoch das noch größere Übel geworden. Israelische Blätter fürchten eine weitere Verschlechterung des Verhältnisses zwischen Obama und Benyamin Netanyahu. Auch in Bahrains Presse schwingt Skepsis gegenüber dem Demokraten mit. Dafür sind sich israelische Kommentatoren mit der syrischen Parteizeitung al-Baath in einem Punkt einig: Obama sei kein Präsident, der einen Krieg im Nahen Osten wolle.

Eine Presseschau von Christoph Dinkelaker, Lea Frehse, Amina Nolte, Dominik Peters, Friedrich Schulze, Bodo Straub und Christoph Sydow

Dienstag, 6. November 2012

Alsharq-Reise nach Ägypten 2013

Liebe Leserinnen und Leser,

erstmals bietet Alsharq im Jahr 2013 auch eine Reise nach Ägypten an. Vom 16. bis 28. März 2013 werden wir in das bevölkerungsreichste Land der Arabischen Welt reisen und möchten dort allen Interessierten Einblicke in Kultur, Politik und Natur ermöglichen.

Das Wichtigste in Kürze:

Termin: 16.–28.03.2013

Reisepreis pro Person im Doppelzimmer: 1139,– Euro (969,– Euro für Studenten, Azubis, etc.)

Der Preis beinhaltet: alle Übernachtungen, Frühstück und Abendessen in ausgewählten Restaurants mit hervorragenden regionalen Spezialitäten, alle Eintritte und politischen Touren, alle Reisewege (längere Reisewege in einem komfortablen, klimatisierten Kleinbus).

Hier findet Ihr weitere Informationen zu der Reise mit einem Überblick über den Reiseverlauf. Einen detaillierteren Reiseverlauf findet Ihr hier.

Kontakt, Buchung sowie weitere Informationen:
reise@alsharq.de | mobil: 0172/8159893 (Christian Meier)

Sonntag, 4. November 2012

Bilder aus Ägypten: Momentaufnahmen II

Jasmin Weinert reist seit zwei Jahren immer wieder nach Ägypten - stets dabei im Gepäck hat sie ihre Kamera. Einige beeindruckende Momentaufnahmen, die Sie zwischen Kairo, Alexandria und Dahab festgehalten hat, haben wirEuch bereits vor wenigen Wochen präsentiert. Nun folgt der zweite Teil:

Neuer koptischer Papst: Eine Taube in stürmischen Zeiten

Die koptische Kirche hat einen neuen Papst: Theodoros II. Der 61-Jährige muss in Zeiten des Um- und Aufbruchs divergierende Interessen innerhalb der Kirche miteinander versöhnen – und seine Gläubigen nach außen hin schützen, ohne eine Isolierung von der Gesellschaft zu fördern. Eine Mammutaufgabe.

Von Dominik Peters


Mittwoch, 31. Oktober 2012

Wahl zum koptischen Papst: Ein schweres Los


Die koptische Kirche wählt einen neuen Papst. Der Nachfolger des verstorbenen Shenouda III. wird es schwierig haben in die großen Fußspuren seines Vorgängers zu treten – und muss in Zeiten des Um- und Aufbruchs divergierende Interessen miteinander versöhnen.

Von Dominik Peters

Dienstag, 30. Oktober 2012

Schutzlos im Libanon? Die sunnitische Gemeinschaft nach dem Anschlag auf Wissam al-Hassan


Libanons Sunniten sehen im Anschlag auf Geheimdienstchef Wissam al-Hassan am 19. Oktober einen weiteren Verlust an politischem Einfluss und an Sicherheit. Eine zweite »Zedernrevolution« ist dennoch nicht zu erwarten. 

Montag, 22. Oktober 2012

Friedensabkommen auf den Philippinen: Die Klügeren geben nach

Von Natalia Gorzawski
Internationale Aufmerksamkeit und neu gefundenes Vertrauen legen das Fundament für das Abkommen über den Status der philippinischen Insel Mindanao. Doch nur wenn nach Selbstverwaltung Aufbauarbeit folgt, hat der Frieden eine Zukunft.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Libanon: Machtprobe der Opposition misslingt - Ausschreitungen in Beirut

Statt der geplanten Machtdemonstration zur Beisetzung Wissam al-Hassans  sorgt die libanesische Opposition für Negativschlagzeilen: Nach der Zeremonie kommt es zu Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei. Derweil wird der Ruf nach dem Rücktritt der Regierung immer lauter.

Von Björn Zimprich (Beirut) und Bodo Straub. Bilder: Zimprich
Demonstranten vor der Al-Amin Moschee

Samstag, 20. Oktober 2012

Anschlag in Beirut - Fotostrecke

Von Björn Zimprich

Beim Anschlag in Beirut am Freitag den 19. Oktober wurden neben dem Brigadegeneral Wissam Al-Hassan weitere 7 Menschen getötet. Mindestens 78 Personen wurden nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA verletzt. Der Anschlag ereignete sich um 14:47 im Berufsverkehr des Ostbeiruter Stadtteil Achrafieh. Viele Menschen wurden durch umherfliegende Glassplitter verletzt. Die Autobombe soll nach Angaben aus Ermittlerkreisen eine Sprengkraft von ca. 30 Kilogramm gehabt haben.  

Die Aufräumarbeiten im Stadtteil Achrafieh haben begonnen. Arbeiter ersetzen zerstörte Fensterscheiben

Anschlag in Beirut: Ziel bekannt


Aus Beirut berichtet Björn Zimprich

Samstagnachmittag: Ermittler am Anschlagsort in Achrafieh (Foto: Björn Zimprich)
Beirut wurde am Freitagnachmittag von eine schweren Autobombe heimgesucht. Ziel des Anschlages war der Brigadegeneral der ISF Wissam al-Hassan. Das Attentat zielt nicht nur gegen die libanesischen Sicherheitsdienste sondern auch gegen die Oppositionskoalition des 14. März – weckt Erinnerungen an die Anschlagsserie zwischen 2004 und 2008.

Freitag, 19. Oktober 2012

Das falsche Spiel mit Sanktionen



Ein Kommentar von Helen Staude

Die EU verschärft die Sanktionen gegen den Iran, betroffen sind auch iranische Nachrichtensender. Eutelsat schaltete 19 Sender ab, sie  können in Europa nicht mehr empfangen werden. Der Iran antwortete prompt und stört den Empfang europäischer Sender. Europa ist außer sich.


Am Dienstag war Länderspieltag, WM-Qualifikationen für Brasilien 2014 fanden weltweit statt. Vor den Fernsehern saßen gebannte Fans, feuerten ihre Teams an. Während die Deutschen im Spiel gegen die Schweden ab der 60-Minute nur wenig zu lachen hatten, war es für den Iran ein denkwürdiger Tag. Das Team Melli schlug Gruppenerster Südkorea zu Hause mit 1:0. Trainer Carlos Queiroz kam der Sieg gerade Recht, stand er seit Wochen nach der historischen Niederlage gegen den Libanon in herber Kritik. Umso mehr lobte er nach Abpfiff die Leistung seiner Spieler. „Die Spieler verdienen einen dicken Glückwusch, jeder von ihnen hat die nötige Leistung gezeigt“, sagte der Trainer. Weiter bedankte er sich bei all den Fans für die großartige Unterstützung und bat diese auch für das Spiel gegen Usbekistan fortzusetzen.

Samstag, 6. Oktober 2012

Jordanien und der Arabische Frühling


Von Andreas W., Amman

 

Äußerlich wirkt es, als ob der arabische Frühling an Jordanien spurlos vorbeigegangen ist. In der Tat gab es in den vergangenen beiden Jahren keine Massendemonstrationen, die in ihrer Intensität auch nur ansatzweise mit denen anderer arabischer Staaten zu vergleichen wären. Als auf dem Höhepunkt der Protestwelle im März 2011 ein Demonstrant (vermutlich an den Folgen eines Herzinfarktes) ums Leben kam, war die allgemeine Bestürzung groß.

Dennoch befindet sich Jordanien seit Jahrzehnten am politischen Abgrund, den das haschemitische Königshaus mit einer fein nuancierten Salamitaktik bislang geschickt vermeiden konnte: Immer wenn der Druck der Straße zu groß wurde, reagierte der jeweils herrschende König mit der Entlassung der gesamten Regierungsmannschaft.

Der Fall Gilad Shalit: FC Barcelona zwischen den Stühlen

Am 7. Oktober ist endlich wieder el clásico angesagt. Das Spiel wird im Vorfeld überschattet: der von der Hamas entführte Gilad Shalit wird unter den Ehrengästen erwartet. In Gaza machen sich Proteste breit.


Freitag, 5. Oktober 2012

Bilder aus Ägypten: Momentaufnahmen

 Jasmin Weinert reist seit zwei Jahren immer wieder nach Ägypten - stets dabei im Gepäck hat sie ihre Kamera. Einige beeindruckende Momentaufnahmen, die Sie zwischen Kairo, Alexandria und Dahab festgehalten hat, haben wir zusammengestellt:

Dienstag, 2. Oktober 2012

Abtreibung in Marokko – Ein Schiff wird kommen

In Marokko sind Schwangerschaftsabbrüche wie in fast allen arabischen Staaten nur in Ausnahmefällen rechtlich erlaubt. Nun will eine niederländische Organisation Marokkanerinnen auf einem Schiff Abtreibungen ermöglichen. Schon bevor das Boot überhaupt eingetroffen ist, tobt im Land eine lebhafte Debatte zwischen Bürgerrechtsgruppen, Abtreibungsgegnern und Islamisten.

Montag, 24. September 2012

Kurdische Flüchtlinge aus Syrien: Das Lager "Domez"

Es sind bedrückende Bilder, die Mohammad Miro und Zine Homburger gemacht haben. Es sind Bilder des Leidens und des Elends, die im Flüchtlingslager Domez in Irakisch-Kurdistan entstanden sind, das zur Zeit die "Heimat" für mehr als 18.000 Opfer des syrischen Bürgerkrieges darstellt.

Sonntag, 23. September 2012

Josef "Tommy" Lapid: Faszination Leben



Die einen liebten ihn, die anderen hassten ihn: Der Journalist und Politiker Tommy Lapid war laut und selbstverliebt, aggressiv und ein Freund von deftiger Hausmannskost. Sein Sohn hat den unglaublichen Lebensweg des Multitalents aufgeschrieben und damit ein Leseerlebnis der besonderen Art kreiert. 

Mittwoch, 19. September 2012

Akteure und Hintergründe des Abyan-Konflikts im Südjemen

Von Anne-Linda Amira Augustin

Der Jemenitische Frühling hat das Land an den ökonomischen und politischen Abgrund geführt. Dies verstand ich, als ich im August 2012 in den Südjemen reiste. Zuletzt besuchte ich die Region Ende 2010. In dieser Zeit bekam Aden einen neuen Anstrich, damit es repräsentativ für den Fußballcup Khaleeji 20 wurde, der in Aden und in der 50 km entfernten Hauptstadt des Gouvernorates Abyan Zinjibar ausgetragen wurde. 

Dienstag, 18. September 2012

30 Jahre Sabra und Schatila: Der unfreiwillige Komplize


Mindestens 800 Tote forderte das Massaker christlicher Milizen in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila in Westbeirut. Heute vor 30 Jahren ging es zu Ende. Schon lange ist bekannt, dass die israelische Armee die Milizionäre unterstützte. Vor kurzem freigegebene Dokumente geben Einblick in die Rolle amerikanischer Diplomaten bei einem der schrecklichsten Verbrechen des libanesischen Bürgerkriegs. 

von Bodo Straub

Wenn Fußball Geschichte schreibt: Historischer Sieg des Libanon gegen Iran

Der Libanon hat das Unmögliche möglich gemacht und schlägt den Iran mit 1:0. Damit ist die Mannschaft von Trainer Theo Bücker der Weltmeisterschaft in Brasilien einen großen Schritt näher gekommen. Eine Teilnahme wäre eine Sensation. Eine Fotostrecke von Björn Zimprich

Die iranische Nationalmannschaft betritt siegessicher den Rasen. 


Mittwoch, 12. September 2012

Kampf um Aleppo: "Die Menschen müssen erst 75 oder 90 Prozent selbst erkämpfen"

Ein Interview von Natalia Gorzawski

Ich treffe Ahmed in den Vereinigten Arabischen Emiraten, nachdem er ein paar Tage zuvor aus Syrien zurückgekehrt ist um mit ihm über die Kämpfe zwischen Opposition und Regime in der syrischen Handelsmetropole Aleppo zu sprechen. Er ist ruhig und überlegt und formuliert jede Antwort sehr konzentriert und präzise. Aus einem Gespräch zur Generierung von Hintergrundinformationen für meinen Artikel entwickelt sich ein fast eineinhalbstündiges Interview, das viele Details über die Entstehung und Organisation der bewaffneten Opposition preisgibt und im Folgenden in Ausschnitten zu lesen ist. 

Ahmed hat die Anfänge der Revolution in Syrien miterlebt, ist dann aber, wie so viele andere auch im Herbst letzten Jahres ins Ausland geflüchtet. Ein Jahr später hat er sein Land nun noch einmal besucht. Sein Aussehen und Verhalten suggerieren eine besonders strikte und konservative religiöse Auffassung, wie ich sie in Syrien selten erlebt habe. So zitiert er manchmal den islamischen Gelehrten Ibn Taimiya der als geistiger Inspirator des Islamismus und Wahhabismus gilt und von allen meinen muslimischen Freunden als extremistisch abgelehnt wird. Gleichzeitig erlebe ich ihn aber immer als aufgeschlossenen Menschen, der an anderen Sichtweisen interessiert ist, gerne zuhört und die eigene Meinung immer wieder revidiert und überdenkt. Nach einem längeren Besuch in Istanbul  erzählte er mir einmal, er wünsche sich für Syrien ein ähnliches politisches System wie in der Türkei.

Deine Heimatstadt liegt in einem der Gebiete, die inzwischen von der Opposition kontrolliert werden. Wie kam es dort zu der Ausbildung einer bewaffneten Opposition?

Wie fast überall gab es zu Anfang friedliche Demonstrationen und Proteste in meiner Stadt. Das Regime hat daraufhin immer wieder nächtliche Razzien durchgeführt und Menschen festgenommen. Normalerweise sind sie in etwa sieben oder acht Häuser pro Nacht eingedrungen. Dabei handelte es sich bei den Festnahmen meist nicht einmal um Aktivisten oder Demonstranten. Mein Cousin wurde zweimal für jeweils einen Monat ins Gefängnis gesteckt. Dabei war es nicht er, sondern sein Bruder, der gesucht wurde. Das zweite Mal haben sie dann übrigens auch den Vater mitgenommen. Im Herbst letzten Jahres fingen die Menschen vor Ort dann an, sich zu organisieren und zu bewaffnen um solch willkürliche Festnahmen zu verhindern.