Uns erreichte folgendes Schreiben:
An den Kinderschutzbund:
In der Nacht auf Samstag sind Fassade und Eingangstür des Kinderschutzbunds Dresden auf der Pfotenhauer Straße 45 verschönert worden. „Edwin Thöne auf die Straße setzen – Liebig 14 forever“ ziert nun die graue Wand, die Tür sowie das Messing-Schild des Vereins.
Die Aktion ist ein Aufruf an den Kinderschutzbund, den für die Räumung der Liebigstraße 14 in Berlin Mitverantwortlichen Edwin Thöne abzusetzen, da er tatenlos abgewartet hat, bis alles zu spät war, in vollem Bewusstsein, dass erwachsenen und noch nicht erwachsenen Menschen ihr Dach über dem Kopf genommen wird. Als Geschäftsführer einer Kinderschutzbunds-Ortsgruppe ist er somit untragbar geworden. Wir solidarisieren uns mit den Menschen, die nun mit den Konsequenzen dieses Handelns leben müssen.
Setzen Sie Herrn Thöne endlich auf die Straße!
Ausserdem haben wir entdeckt das der Penny Markt an der Storkower Strasse eingeworfen wurde, desweiteren wurden im S-Bahnhof diverse Solidaritätsbekundungen gesprüht. Bei Kaufland gibt es einen riesigen Schriftzug an der Wand zur Strasse „Liebig14 bleibt!“
Der Bullenticker von Heute:
# 0455
Bei Kontrollen zur Gefahrenabwehr hat die Polizei in der vergangenen Nacht in Kreuzberg diverse Randale-Utensilien sichergestellt. Bis 21 Uhr 30 hatten sich im Zusammenhang mit der Räumung des Hauses in der Liebigstraße bis zu 200 Personen zunächst am Kottbusser Tor eingefunden. Aufrufen im Internet zufolge sollten der Versammlung unfriedliche Aktionen folgen. Ein Versammlungsleiter war nicht auszumachen. Auch sonst ergab sich für die Polizei kein Hinweis, der auf eine Veranstaltung im versammlungsrechtlichen Sinne schließen ließ. Als sich die Menschenmenge teils vermummt und unter Abbrennen von Feuerwerkskörpern in Richtung Ritterstraße in Bewegung setzte, stoppte die Polizei den nicht genehmigten Aufzug.
Aufgrund starker Polizeipräsenz zogen es etliche Teilnehmer vor, zu verschwinden, wobei die Beamten beobachteten, wie sie noch verschiedene Gegenstände unter Autos oder in Hauseingängen versteckten. Die Polizei stellte anschließend mehrere Knallkörper, Farbbeutel und Vermummungsutensilien sicher. Insgesamt 112 Personen wurden überprüft. Ein 16-Jähriger wurde nach gezielten Knallkörperwürfen auf Passanten und Polizisten wieder erkannt und vorläufig festgenommen. Nach Abschluss der Maßnahmen gegen 24 Uhr zerstreuten sich alle Personen in verschiedene Richtungen.
Polizeibeamte in Zivil nahmen gegen 23 Uhr 20 in Tempelhof in der Nähe des Tatortes zwei 17-jährige Farbschmierer fest. Diese hatten an der Häuserfront der Ceciliengärten Schriftzüge mit Bezug zur Liebigstraße aufgetragen. Die Ermittlungen ergaben zudem, dass die Festgenommenen auch für Farbschmierereien in der Kufsteiner Straße in Betracht kommen. Drei Anhänger hatten sie dort mit Schriftzügen und Anarchiesymbolen beschmiert.
Kurz vor 0 Uhr 30 stellten Mitarbeiter des Zentralen Objektschutzes in der Gotlindestraße in Lichtenberg fest, dass Unbekannte an der Glasfassade der Agentur für Arbeit einen Schriftzug aufgetragen sowie zwei Scheiben mit Steinen eingeworfen hatten.
Gegen 2 Uhr 30 versuchten drei Unbekannte in der Schreiner Ecke Pettenkofer Straße in Friedrichshain drei Mülltonnen auf die Straße zu ziehen und anzuzünden. Als Polizei auftauchte, ließen sie davon ab und flüchteten.
Aus Bremen erreichte uns folgendes:
In Bremen gab es auch letzte Nacht wieder Soliaktionen für die Liebig 14 ! Nachdem es Vorgestern eine zweite Sponti gab, wo es die Sparkasse, Sushi Factory und die Commerzbank traf (wenig später wurden noch am Dobben Müllcontainer angezündet), traf es gestern die Postbank am Berliner Platz. Zudem noch eine Telefonzelle und eine Werbetafel (Neustadt & Innenstadt)!
Soli aus Bremen
Ausserdem erreichte uns die Nachricht, das am Engeldamm in Berlin ein Loft-Projekt mit Farbe und Steinen in der Nacht auf den 03.02. angegriffen wurde. Es gingen etliche Schaufensterscheiben zu bruch.