Archiv für August 2010

Göttingen, Mittwoch, 1. September: Perspektiven autonomer Politik – Buchvorstellung und Diskussion

A book with an interview of Fire and Flames cant be bad! :-) 20:00 at the T-Keller. Furthermore, one of the authors is even an ice hockey freak who publishes the worlds only anarchist ice hockey fanzine. Definitely bonus points for that!

„Der ak wantok hat in diesem Buch an die 50 Beiträge vereint, die sich mit der Geschichte, vor allem aber mit der Gegenwart und Zukunft der autonomen Bewegung auseinandersetzen. Der Textsammlung liegt die Überzeugung zugrunde, dass die autonome Bewegung nicht nur ein bedeutendes Kapitel in der neueren Geschichte linksradikalen Widerstands in Europa darstellt, sondern dass sie einen Rahmen geschaffen hat, der auch zukünftig das Schaffen und Verteidigen gegenkultureller Räume ebenso ermöglichen und stärken kann wie den Kampf gegen Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung. Aus der Einleitung: „Autonome Diskussionen finden auf Treffen statt, auf Veranstaltungen und Demos, in Szeneblättern und Internet-Foren. Sie sind breit gefächert, vielfältig und komplex, und das ist gut so. Manchmal jedoch scheinen den Diskussionen gemeinsame Referenzpunkte zu helfen, die Debatten zusammenfassen, zueinander in Beziehung setzen und in historische Zusammenhänge rücken. Dies kann zu mehr Klarheit führen, noch einmal neue Perspektiven ermöglichen und Grundlagen für weitere lebendige Diskussionen schaffen.“

Mo, 30.8.,16 Uhr | Kundgebung anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen Abschiebungen & Abschiebehaft | Kornmarkt, Göttingen

Kundgebung anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen Abschiebungen und Abschiebehaft

Montag 30.08.2010 | 16.00 Uhr | Kornmarkt (Gänseliesel) | Göttingen

Die Abschiebemaschinerie in Niedersachsen dreht sich weiter. Trotz der verhinderten Massenabschiebung vom 22. Juni diesen Jahres sind das Innenministerium in Hannover und die Ausländerbehörde in Göttingen immer noch dabei, Abschiebungen in den Kosovo zu planen und durchzuführen. Aber auch in andere Länder sollen Menschen, die unter anderem nach kapitalistischen Prinzipien nicht verwertbar sind oder nach rassistischen Gesichtspunkten nicht dem Bild der weißen, deutschen Normalbürger_in entsprechen, abgeschoben werden.

Deutschland / Europa im 2010:
Unter anderem mit der Einführung des sogenannten Dublin II – Abkommens vom 18. Februar 2003 hat sich Europa in eine Art Festung verwandelt. Eine der einzigen verbleibenden Möglichkeiten nach Europa zu gelangen, ist der Seeweg über das Mittelmeer, der sich als eine lebensgefährliche Reise gestaltet. Dort machen Schiffe der südeuropäischen Staaten sowie die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX Jagd auf Flüchtlingsschiffe. Jedes Jahr gibt es dadurch zahlreiche Todesfälle auf See zu beklagen.

Aber selbst wenn die Menschen diese Fahrt überleben oder anders nach Deutschland kommen, werden sie hier menschenunwürdigen Bedingungen ausgesetzt: Sie werden in „Auffanglager“ gesteckt, erhalten Wertgutscheine für ein Minimum ausgesuchter Lebensmittel, unterliegen einem de-facto Arbeitsverbot, sind von gesellschaftlicher und sozialer Teilhabe ausgeschlossen und leben in ständiger, krankmachender Angst, wieder abgeschoben zu werden.

Viele unterliegen der Residenzpflicht, die es ihnen nur unter Ausnahmen und der willkürlichen Entscheidungen der Ausländerbehörde erlaubt, den ihnen zugeordneten Aufenthaltsort zu verlassen. Dieses Gesetz geht auf die nationalsozialistische Ausländerpolizeiverordnung vom 22. August 1938 zurück und ist einmalig in Europa. Kein anderes europäisches Land geht so restriktiv mit der Bewegungsfreiheit von geduldeten Flüchtlingen um. Neben der institutionalisierten Ausgrenzung steht die zivilgesellschaftliche Ausgrenzung, die die Flucht vor kriegerischen Auseinandersetzungen, Verfolgung, Armut und Hunger als illegitime „Wirtschaftsflucht“ brandmarkt, und die sich nicht zuletzt in mit Applaus beklatschten Brandanschlägen, Hetzjagden und ausländerfeindlich motivierten Morden entlädt.

Diese menschenfeindliche Politik, ihre zivilgesellschaftlichen Entsprechung und Praxis können und werden wir nicht länger hinnehmen. Last uns zusammen für ein freies und selbstbestimmtes Leben jenseits nationaler Grenzer, Verwertungslogik und Rassismus kämpfen! Auf allen Ebenen – mit allen Mitteln! Gegen ein rassistisches System, in dem Menschen ein Leben in der Illegalität oder gar einen Suizid in der Abschiebehaft, wie unlängst in Hannover-Langenhagen geschehen, als den einzigen Ausweg vor einer geplanten Abschiebungen wählen.

Setzen wir am bundesweiten Aktionstag gegen Abschiebung und Abschiebehaft, am Montag, den 30. August, der menschenverachtenden Asylpolitik und Alltagspraxis all unsere Kraft und Solidarität entgegen. Von 16 bis 17 Uhr wird es einen Infostand sowie eine Kundgebung auf dem Kornmarkt (Gänseliesel) geben.

Zu dieser Kundgebung werden ALLE Menschen mit antirassistischem Selbstverständnis aufgerufen !

Bereits am Donnerstag, den 26.08.2010 um 10.00 Uhr, werden wir Flüchtlinge zur Ausländerbehörde begleiten, um sie bei der Verlängerung ihrer Duldungen zu unterstützen. Sie sollen nicht länger alleine der Willkür der Mitarbeiter_innen der Ausländerbehörde ausgesetzt bleiben. (vgl. http://papiere-fuer-alle.org/node/586)

BEWEGUNG KOMMT VON BEWEGEN !

BLEIBERECHT FÜR ALLE !

DER WIDERSTAND GEHT WEITER !

SEID SAND IM GETRIEBE DER ABSCHIEBEMASCHINERIE !

NO NATION – NO BORDER – FIGHT LAW AND ORDER !

Jeden Dienstag findet um 20 Uhr ein Treffen von Unterstützer_innen im Autonomicum (Universität Göttingen, Platz der Göttinger Sieben, unten im „Blauen Turm“) statt. Ihr seid herzlichst dazu eingeladen vorbeizukommen und mitzumachen!

Assorted Nr. 25, Wild Mix:

In no particular order…

*The good friends at Crimethinc have recently released a very interesting new text, definitely worth your time.

*In the land of the free, it is now apparently perfectly legal for the government to track your moves with GPS, without the permission of a court of any sort. When I first read the title, I thought it was the usual leftist exaggeration. You can now read about it on „Time“ magazines website, and the title is „The Government Can Use GPS to Track Your Moves.“ Scary.

*Speaking of scary, since the post-surgery bed rest period has converted me into something like the eye in the sky of the internet (in that I see *everything*), here is something that, while scary, you definitely need to see:

Your band is terrible, and thats certainly OK. But….recording it and putting it on Youtube??!!

*Surgery: Was this week. I survived. Now I have three screws in my big toe, putting the total in the right foot/ankle at 21! And maybe Im getting really desperate in the search for a silver lining here, but this „extra“ surgery means that the next, and final, surgery to remove the metal workshop from my ankle will be Lucky Number 7! (As in, 7th surgery).

*In the „kind of interesting, kind of bizarre“ category, here is the indoor football team of the Russian Communist Party, currently in second division. There is of course a long tradition of parties and popular organizations having their own sporting teams, but notice the brand that clothes them and some of the sponsors! I know that the Russian CP is about as reactionary as can be, but still…Id kill for that jersey.

Russiand friends: whoever can get us that jersey gets a shopping spree at Fire and Flames!

On the other hand, ugliest jersey ever, from a French Rugby team. Immediate eye cancer….

*Just discovered „Saga,“ Swedish Nazi rock with a less frightening image. Aside from a whole slew of „ballads“ about race, nation, ancestry, and so forth there is even a three album „Tribute to Skrewdriver.“ Basically Skrewdriver goes female fronted soft rock. Here is „European Dream,“ enjoy…

The question one might ask is, how do the good people at Fire and Flames stumble on to such Nazi garbage? Simple, the video is prominently placed on the *personal* Myspace page of ex-Tolbiac Toads guitarist. For those who may not know, Tolbiac Toads was *the* fascist skinhead band in France in late 80s and early 90s. We were reminded of the Tolbiac Toads because of this picture on Oire Szene:

Yes, it is Sebi from Stomper 98 again. But dont worry, without even knowing the answer we can tell you the very logical explanation….“I just like it for the music,“ and „somebody came by, put the shirt on me real fast and took this picture without me realizing. It could happen to anyone…“

*Even though Sizzla cancelled, the reasons given by the festival organizers and their dealing with the issue were less than ideal, so we wanted to still promote the following kündgebung. A little late, sorry…

*Next week, two Fire and Flames tables…some of us will be in Oberhausen at the Libertäre Medienmesse, and others will be at Schanzenfest. Be there (and in Dortmund!) and come visit!

*Tonight…20:30, Atlanta vs Flandria. You are all very excited, I know…

Das Letzte: Zuerst!

Seit Anfang diesen Jahres wird im Zeitschriftenhandel und an Kiosken das neue rechte Magazin „Zuerst! Das Deutsche Nachrichtenmagazin“ vertrieben. Antifaschist_innen sagen dazu: „Das ist das Allerletzte!“ und versuchen mit einer Kampagne die Neonazi-Zeitschrift aus dem Sortiment zu drängen.

Dazu gibt es…

-Ein Blog: http://dasletztezuerst.blogsport.de/
-Ein Offener Brief: Vertrieb des Magazins „Zuerst! Das Deutsche Nachrichtenmagazin“ beenden
-Aufruf und Aufkleber (im Roter Buchladen zu finden, und auch bei uns).
-Mehr Background Infos

(via)

Dresden 26.08, 18:30: Demonstration – Naziterror Stoppen, Solidarität mit den Betroffenen

Aufgrund der aktuellen Brandanschläge wird es am Donnerstag, den 26.8, um 18:30 eine Demonstration gegen den Nazi-Terror und für die Solidarität mit den Betroffenen ab Alexander-Puschkin-Platz geben!

Zwei Brandanschläge innerhalb einer Woche auf alternative Wohnprojekte in Dresden

In der Nacht zum 19. August versuchten bisher Unbekannte das Wohnprojekt „Praxis“ in Dresden-Löbtau in Brand zu stecken. An einem Fenster im Erdgeschoss wurde das Feuer gelegt, im Zimmer schlief in dieser Nacht allerdings niemand. Nur diesem glücklichem Umstand, der schnellen Reaktion der Hausbewohner_innen und der Alarmierung der Feuerwehr durch Nachbar_innen, ist es zu verdanken, dass keine Verletzten zu beklagen sind. Die Flammen konnten erst nach der Evakuierung des Hauses durch die Feuerwehr gelöscht werden. Die „Praxis“ steht bereits seit längerem im Fokus der lokalen Naziszene und wurde mehrfach angegriffen. Nur wenige Tage zuvor wurde mit einer Mülltonne ein Fenster eingeworfen, im Zusammenhang mit dem 13. Februar versuchte eine Nazigruppe das Hausprojekt zu attackieren.

Am frühen Morgen des 24. August warf ein unbekannter Mann einen Molotow-Cocktail in ein Fenster des antirassistischen Wohnprojekts RM16 in Dresden-Pieschen. Nur dem Zufall war es zu verdanken, dass der Brandsatz nicht zerbrach. Die Person, die im Zimmer schlief, konnte so das Feuer rasch löschen. Die RM16 ist schon seit Jahren im Visier von Nazis. Mehrfach wurden Scheiben eingeworfen und Versuche unternommen in das Haus einzudringen. Seit einigen Monaten kursieren Nazi-Aufkleber, die dazu aufrufen die RM16 anzugreifen.

Zehn Brandanschläge in Sachsen seit Jahreswechsel

Diese Angriffe reihen sich nahtlos in eine Serie von Brandanschlägen in Sachsen ein. Die Ziele sind dabei entweder nach rassistischen Kriterien ausgewählt oder Projekte und Personen, die dezidiert nicht-rechts oder antifaschistisch auftreten – also diejenigen, die in Augen der Nazis als Feinde zu bekämpfen sind. Die Nazis wollen die Betroffenen einschüchtern, ihnen die Existenzgrundlage rauben und sie so vertreiben bzw. politisch ruhig stellen. Menschenleben zählen ihnen dabei nichts, mit Brandanschlägen auf Wohnhäuser nehmen sie Tote billigend in Kauf.

Solidarität ist eine Antwort

Diese Angriffe dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Sie dürfen nicht ignoriert werden und auch nicht klein geredet. Sie sind Angriffe auf Leib und Leben. Sie müssen verhindert werden, sei es durch antifaschistische Selbsthilfe, gesellschaftliche Ächtung, Antidiskriminierungsarbeit, Umwälzung der Verhältnisse. Jeder Schritt zählt. Bis dahin gilt es die Betroffenen zu unterstützen, auch und gerade diejenigen, die keine Lobby haben, die nicht auf breite Unterstützung hoffen können. Zeigen wir ihnen unsere Solidarität, lassen wir den Täter_innen keine Ruhe, greifen wir gesellschaftliche Zustände an, wo sie die Freiheit zu leben bedrohen!

Als Anfang: Demonstration am 26. August. Auf gehts, ab gehts!




Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken & handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien: