Montag, Januar 25, 2021

Während der Woche der Solidarität mit Commander Ahmed Saadat, die vom Samidoun-Netzwerk für Solidarität mit palästinensischen Gefangenen ins Leben gerufen wurde, veranstaltete das Netzwerk mehrere Medienveranstaltungen, politische Seminare und Solidaritätstreffen mit dem Genossen Ahmed Saadat, der gesamten nationalen Bewegung, in den Gefängnissen des zionistischen Feindes und dem Genossen George Abdullah in den Gefängnissen des kolonialen Frankreich gefangen gehalten wurde.

Heute hat eine Gruppe junger Leute aus dem Samidoun-Netzwerk in Berlin Medienaktivitäten auf den Straßen und in den beliebten Stadtvierteln sowie in den Siedlungen arabischer und palästinensischer Einwanderer und Flüchtlinge durchgeführt.

Ein Mitglied des Netzwerks in Berlin kommentierte die Aktivität wie folgt: „Wir haben diese Aktivität als Samidoun Deutschland in Berlin als Teil der Woche der Solidarität mit dem Führer Ahmed Saadat und mit der in den Gefängnissen des zionistischen Feindes gefangenen nationalen Bewegung sowie im Rahmen der Aktivitäten zur Ankündigung des Starts des Samidoun-Netzwerks in Deutschland gestartet. Heute glaubt man an das Recht auf vollständige und bedingungslose Freiheit für alle Gefangenen und Häftlinge in den Gefängnissen des besetzten Palästina und der reaktionären und imperialistischen Welt. Wir sind uns der Bedeutung harter Arbeit und des Strebens nach Befreiung der Gefangenen aus den Gefängnissen der zionistischen Besatzung bewusst. Die palästinensischen Gefangenen sind ein wesentlicher Bestandteil des globalen Widerstands gegen Kolonialismus, Besatzung und Unterdrückung.

„Von den Gefängnissen in Palästina bis nach Frankreich, wo sitzt unser standhafte Genosse George Abdallah, in Europa für unsere türkischen und kurdischen Genossinnen, unsere Genossinnen und genossen in Europa, in den Vereinigten Staaten und auf den Philippinen, sowie in den Gefängnissen der arabischen Regime , senden wir unsere Botschaft, dass die Freiheit definitiv kommen wird .

„Von Berlin aus bekräftigen wir als palästinensische und arabische Jugendliche in der Diaspora und in den Ländern der Vertreibung, dass es wichtig ist, heute als eine Organisation zusammenzuarbeiten, um die Sache Palästinas aufzugreifen und bis zur Befreiung zusammenzuarbeiten und vom Meer bis zum Fluss in das befreite Palästina zurückzukehren.“

Die Aktivitäten dieser Woche werden in mehreren Städten auf der ganzen Welt bis zum dreiundzwanzigsten Januar fortgesetzt, da das Samidoun-Netzwerk bestätigt, dass sich die diesjährigen Aktivitäten auf den Ansatz des Genossen Ahmed Saadat in Bezug auf Standhaftigkeit und Widerstand sowie auf den Ansatz konzentrieren, eine einheitliche nationale Front aufzubauen, um das palästinensische nationale Projekt bis zur Rückkehr fortzusetzen.

Samidoun Deutschland hat heute am jährlichen Marsch zum Gedenken an die internationalistischen revolutionären Kämpfer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht teilgenommen.

Wir haben durch Berliner Straßen gegen die imperialistischen und kolonialen Kräfte marschiert. Unsere Plakaten riefen für die Freiheit palästinensischer Gefangenen und die Freiheit von George Abdullah, der zurzeit im französischen Gefängnis festgehalten ist.

In unserem Redebeitrag haben wir alle Revolutionäre dazu aufgefordert, den palästinensischen Kampf, die Freiheit Palästinas vom Fluss zum Meer und den Kampf aller revolutionärer Bewegungen gegen Besatzung, Imperialismus, zu unterstützen.

9. Januar, Frankfurt – Heute, waren wir mit Free Palestine FFM in Frankfurt bei der Kundgebung anlässlich des 102. Jahrestages der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht:

„Luxemburg & Liebknecht waren klare Gegner des Imperialismus und verbrachten wegen ihrer revolutionären Arbeit beide Zeit im Gefängnis.

So haben wir heute nicht nur ihrer emanzipatorischen, anti-imperialistischen Legende gedacht sondern auch allen weltweiten und besonders palästinensischen politischen Gefangenen, die wegen ihrer revolutionären , emanzipatorischen Arbeit in illegitime Kerker gesperrt werden.

So auch Ahmad Sa‘adat, der als politischer Gefangener seit 2008 eine 30 jährige Freiheitsstrafe absitzt in einem Gefängnis des Besatzungsstaates.

Ein anderes prägender Fall ist der von Mumia Abu-Jamal, der seit fast 40 Jahren als politischer Gefangener in der Siedlungskolonie der USA hinter Gittern ist. Diese Strafen, die von imperialistischen Staaten durchgesetzt wurden, sind völlig illegitim!

Lasst uns unsere Kämpfe vereinen — free Ahmad Sa’adat, free George Abdallah & free Mumia Abu-Jamal und alle anderen politischen Gefangenen! Gegen Besatzung, Imperialismus und Ausbeutung überall. Keine/r von uns ist frei, bis wir alle frei sind!“

Samidoun Deutschland lädt euch ein, am jährlichen Marsch zum Gedenken an die internationalistischen Revolutionären Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht teilzunehmen und zu mobilisieren.

Bitte bringt palästinensische Flaggen mit und nehmt an der internationalistischen Block teil. Für den Kampf des palästinensischen Volkes gegen zionistischen Faschismus, für die Rückkehr und die Freiheit, erscheint morgen zahlreich in den Straßen von Berlin!

Am Sonntag, den 10.01.2020 um 10 Uhr.

Der Marsch startet am U-Frankfurter Tor,
er geht weiter auf der Frankfurter Allee – Alte Frankfurter Alle – Gudrunstraße
bis Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde.

Wir, die unten unterschreibenden Gruppen, möchten hiermit unsere totale Solidarität mit der Gruppe Palästina Antikolonial deutlich zum Ausdruck bringen, nachdem die in Deutschland bekannte anti- Palästinensische Repression versucht hat, ihre legitime studentische und politische Arbeit an der Universität Münster einzuschränken. Dies geschah durch einen vom AStA formulierten Antisemitismus-Vorwurf: eine beliebte pro-zionistische Praxis, um pro-Palästinensische Arbeit anzugreifen und dabei gleichzeitig den eigenen Antisemitismus zu verdecken.

Nicht nur in voller Übereinstimmung mit dem reaktionären Anti-BDS-Beschluss des Bundestages, sondern auch in einer unreflektierten und armseligen Annahme der Logik der imperialistischen „Terror-Listen,“ entscheidet der AStA-Münster, dass der Name Palästina Antikolonial zu einer Liste der „antisemitischen Gruppen“ gehören muss. Dies ist ein Angriff, der sich nicht nur gegen Palästina Antikolonial richtet, sondern auch gegen alle palästinensischen Studierenden in Deutschland.

Wir fordern alle freien, emanzipatorischen und antirassistischen Stimmen auf, sich uns anzuschließen und diese Erklärung zu unterzeichnen. Wir lehnen diesen Vorwurf kategorisch ab, verlangen eine sofortige Entschuldigung des AStAs wegen dieses Fehlers und warnen davor, die rassistische anti-Palästinensische Repression an den deutschen Universitäten zu tolerieren.

From the left: Samidoun Deutschland (Germany), Palästina Antikolonial (Germany), Zusammen kämpfen Magdeburg (Germany), Volksrat der Suryoye in Europa (Germany), Free Palestine Movement FFM (Germany), Studis gegen rechte hetze (Germany), Antifa Jugend Augsburg (Germany), Internationale Jugendgruppe Siegen (Germany), Das Palästina Portal (Germany), Institut für Palästinakunde e.V. (Germany), Palästina spricht NRW (Germany), Rote Jugend Schwaben(Germany), Duisburger Netzwerk gegen Rechts (Germany), Samidoun Palestinian Prisoner Solidarity Network (international), Palestinian Youth Movement (US),  Al-Awda – the Palestine Right to Return Coalition (US), Within Our Lifetime – United for Palestine (US), Alkarama Palestinian Women’s Mobilization (Spain), US Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel (US), Collectif Palestine Vaincra (France), International Solidarity Movement (ISM) Northern California, Canada Palestine Association (Canada),  Students Against Israeli Apartheid – University of Toronto (Canada), Palestine Solidarity Collective at York University (US), National Students for Justice in Palestine (US) – National SJP (US), Internationalt Forum – Middle East Group (Denmark),  Dar al Janub – Verein für antirassistische und friedenspolitische Initiative (Austria), McGill Students in Solidarity for Palestinian Human Rights (Canada), University of Waterloo Students for Palestinian Rights (Canada), Solidarity for Palestinian Human Rights – University of British Columbia (Canada), Laurier Palestinian Students Association (Canada), Yeni Demokratik Gençlik YDG (Germany), Solidarity for Palestinian Human Rights – SPHR Queen’s University (Canada), Atik – Confederation of workers from Turkey in Europe (European), Revolutionaire Eenheid (Netherlands), Palästina Spricht (Germany), Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen (Germany), Queerproletariatet (Sweden)

 

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Von Samidoun Deutschland:

Freiheit für Dr. Issam Hijjawi Bassalat!!!
أطلقوا سراح د. عصام حجاوي بصلات !!!

Dr. Issam Hijjawi Bassalat (62) ist ein Palästinensischer Arzt, der seit 2010 in Edinburgh, Schottland, lebt. Der Vater von vier Kindern ist ein bekannter und respektierter Militant der Palästinensischen Frage und war Vorsitzende der Vereinigung der Palästinensischen Gemeinden (heute Scottish Palestinian Society). Zur Zeit ist er aber ein politischer Gefangene im Maghaberry Gefängnis im Norden von Irland. Der britische Geheimdienst MI5 hat ihn mit Saoradh in Verbindung gebracht, einer irischen republikanischen sozialistischen Partei, welche gegen den britischen Kolonialismus und für die Einheit und Freiheit Irlands kämpft.

Dr. Issam Hijjawi Bassalat wurde am 22. August 2020 am Flughafen Heathrow zusammen mit neun Mitglieder von Saoradh festgenommen.

Im Maghaberry Gefängnis wurde sein Gesundheitszustand immer kritischer : denn zu den gesundheitlichen Problemen, worunter er schon vor der Verhaftung leidet, konnte er weder seine notwendigen Medikamente rechtzeitig nehmen noch die erforderlichen Behandlungen bekommen.
Die Bedingungen der Inhaftierung und die medizinische Fahrlässigkeit der Autoritäten, die als kombinierte Arten der Folterung zu betrachten sind, müssen immer noch andauern, da die bisherigen juristischen Versuche zu seiner Freilassung erfolglos waren. Während der wochenlangen Isolierung ab Mitte September, hatte Dr. Issam nur sehr selten die Möglichkeit zu laufen und die für seine orthopädischen Probleme benötigten körperlichen Bewegungen zu üben. Dies führte zu einer erheblichen Verschlechterung seiner Situation und die Schmerzen wurden derart unerträglich, dass er für die Beendigung der Isolierung einen Hungerstreik anfangen musste, wobei 50 republikanische Gefangenen ihn unterstützt haben.

Sogar nachdem er vorgeschlagen hat, für den Besuch eines Neurologisten selber zu zahlen, wurde die systematische medizinische Fahrlässigkeit der britischen Behörden weiter voran getrieben, in einem krassen Kontrast zu allen internationalen Regelungen und Gesetzen bezüglich des Verbots der Folter und der unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung, wie sie z.B. unter Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention zu lesen sind.

Freiheit für Dr. Issam Hijjawi Bassalat!
Freiheit für die republikanischen Gefangenen!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Samidoun Deutschland: https://www.facebook.com/104266041492648/posts/155579539694631/

Im Samidoun-Netzwerk zur Verteidigung von Gefangenen kündigen wir den Start der Internationalen Woche der Solidarität mit Kommandant Ahmed Saadat vom 15. zum 23. Januar 2021 an, die mit dem Jahrestag seiner Entführung durch die Sicherheitskoordinierungsdienste in Ramallah zusammenfällt.

Wir fordern alle auf, die sich für Palästina und Gerechtigkeit einsetzen, sich dieser internationalen Woche anzuschließen und auf die Freilassung des Generalsekretärs der Volksfront für die Befreiung Palästinas, des Kommandanten Saadat und aller palästinensischen Gefangenen zu drängen.

Die Ankündigung dieser Woche der Solidarität mit dem palästinensischen und internationalen Befreiungskämpfer Ahmed Saadat fällt mit dem Jahrestag des zionistischen Angriffs auf den Gazastreifen im selben Jahr zusammen.

Die palästinensische Autonomiebehörde entführten Saadat und seine Genossen unter falschen Vorwänden und sperrten sie vier Jahre lang ein, bevor die zionistische Besatzung das Jericho-Gefängnis angriff.

Wir weisen auf, dass das, was gegen den Befreiungskämpfer Saadat und seine Kameraden geschah, „eine der verheerenden Folgen für das palästinensische Volk von dem Weg „Madrid-Oslo“ und die Errichtung von der sogenannten Palästinensischen Autonomiebehörde durch den sogenannten Friedensprozess darstellt, der in Wirklichkeit ein Projekt zur Liquidierung Palästinas war.“

Wir bestätigen, dass Kommander Saadat und seine Genossen während ihrer Inhaftierung im Jericho-Gefängnis unter amerikanischer und britischer Bewachung festgenommen wurden, was auf die direkte Beteiligung der Vereinigten Staaten und Großbritanniens an ihrer Inhaftierung hinweist, was in diesem Fall internationale Maßnahmen erforderlich macht.

Wir berichten während dieser internationalen Woche: „Es wird eine breite Kampagne gegen die Normalisierung im Jahr 2021 geben, die die zionistische Einheit delegitimiert, die Boykottkampagnen dafür verstärkt und den Druck auf die Freilassung von Gefangenen ausübt, die immer noch in einigen internationalen Gefängnissen festgehalten werden, insbesondere dem internationalen arabischen Kämpfer George Abdullah, der seit mehr als 36 Jahren in Frankreich inhaftiert ist .Trotz der Entscheidung, ihn seit 1999 freizulassen, zusätzlich zur Forderung nach Freilassung von Saadat und allen Gefangenen.

Wir fordern alle freien Menschen der Welt auf, die mit dem palästinensischen Volk und der Frage der Gefangenen solidarisch sind, „an dieser internationalen Woche teilzunehmen, indem sie verschiedene Protest- und aktivitäten auf öffentlichen Plätzen oder durch Videobotschaften, Bilder und Slogans organisieren“.

 

Im Rahmen des „Internationalist Studierenden Forum“ freut sich Studis gegen rechte Hetze und Samidoun Deutschland Euch alle zur nächsten Online-Veranstaltung mit dem Titel „Military Education in Egypt“ einzuladen.

Hier möchten wir von unserem Genossen und Referenten, ElSayed, über den Zusammenhang des ägyptischen Militärs mit dem Staatsapparat und insbesondere mit dem Bildungssystem im breiteren Kontext der internationalen Militarisierung erfahren. Ägypten ist eines der größten Empfänger von deutschen Waffenexporten, deswegen ist es umso wichtiger, dass eine Auseinandersetzung mit diesem Thema stattfindet.

**Wann:
Datum: 7. Januar 2021
Uhrzeit: 18 Uhr (Berlin Zeit) (19 Uhr Kairo und Jerusalem Zeit)
Bitte klicken Sie auf den folgenden Link, um sich zu registrieren: https://bit.ly/2LR1yxS
Facebook: https://www.facebook.com/events/930532500811999/
Die Veranstaltung wird auf Englisch sein (Arabisch-Übersetzung wird vorhanden sein). In der Diskussion können jedoch Fragen auf Englisch, Deutsch oder Arabisch gestellt werden.

**Über den Referenten:
ElSayed ist derzeit Doktorand an der Universität von Manchester, Abteilung für Sozialanthropologie. Seinen MA bekam er in Anthropologie an der Central European University. Seine Forschungsinteressen umfassen Exilpolitik, Vertreibung und Enteignung sowie staatliche Konfigurationen.
Er wird sich in seinem Vortrag auf den militärischen Ausbildungskurs an ägyptischen Universitäten konzentrieren.

Der militärische Ausbildungskurs (al-tarbya al-askarya) ist ein zweiwöchiges Pflichtfach für männliche Universitätsstudenten in Ägypten, in dem die Studenten etwas über das Militär und seine Kultur und Aktivitäten lernen und grundlegende militärische Übungen durchführen. In diesem Vortrag wird ElSayed seine Erfahrungen während des Kurses an der Universität in Kairo vorstellen. Auf diese Weise untersucht er die Funktionsweise der militarisierten Politik nach 2011 aus einer Perspektive von unten (from below).

**Über das Internationalistische Studierenden Forum:
Das Internationalistische Studierenden Forum möchte Studierendenstimmen zusammenbringen, die den globalen Kapitalismus, (Neo-) Kolonialismus, Imperialismus und hegemoniale rassistische Strukturen in Frage stellen, um einen Gegendiskurs von Studierendenstimmen von unten aufzubauen. Indem wir voneinander lernen, wollen wir die internationale Solidarität und unsere Kämpfe stärken und zusammendenken.

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*ARABIC*

استمراراً في أنشطة „المنتدى الأممي للطلبة“، يسرّ كل من „طلبة ضد التحريض اليميني“ و“صامدون- ألمانيا“ دعوتكم جميعاً لحضور فعاليتنا الإلكترونية الثانية تحت عنوان „التعليم العسكري في مصر“.

في هذه الندوة يسعى صديقنا والمتحدث في هذا اللقاء، السيد، للحديث عن أوجه الترابط بين الجيش المصري وجهاز الدولة مع نظام التعليم. خصوصاً في السياق الأوسع للعسكرة الدولية. مصر تعتبر واحدة من أكثر الدول التي تستورد الأسلحة من ألمانيا، وبالتالي فإنه من المهم جدا الخوض في تفاصيل هذه الظاهرة وتحليل انعكاساتها وآثارها في عصرنا الحالي.

التاريخ: السابع من كانون الثاني/ يناير ٢٠٢١
الوقت: السادسة مساءً بتوقيت برلين, السابعة مساءً بتوقيت القاهرة و القدس
للتسجيل يرجى الضغط على الرابط التالي:
https://bit.ly/2LR1yxS
ستعقد الندوة باللغة الإنجليزية مع توفر ترجمة للغة العربية، خلال النقاش يمكن طرح الأسئلة باللغة العربية.

عن المتحدث:
السيد، طالب دكتوراه في قسم علم الأنثروبولوجية الاجتماعية في جامعة مانشستر. حاصل على درجة الماجستير في علم الإنسان من جامعة أوروبا الوسطى. تدور اهتماماته البحثية حول سياسات المنفى والتهجير، انتزاع الملكية، وتشكيلات الدولة.

سيركز السيد في حديثه على „دورة التربية العسكرية“ في الجامعات المصرية، وهي مادة إلزامية لمدة أسبوعين موجهة فقط لطلبة الجامعات الذكور في مصر، يتعرف من خلالها الطالب على الجيش وثقافته وأنشطته و يقوم خلالها بإجراء التدريبات العسكرية الأساسية. من خلال هذا اللقاء، سيشارك السيد تجربته الشخصية في هذه الدورة عندما درس في جامعة القاهرة وسيناقش السياسة العسكرية المتبعة خصوصاً بعد عام 2011.

عن المنتدى الأممي للطلبة:
يهدف المنتدى إلى تعزيز صوت الطلبة في مواجهة الرأسمالية العالمية والاستعمار(الجديد) والإمبريالية والهياكل العنصرية التي تسعى لتفكيك قيم العمل الطلابي بشقيه النقابي والسياسي. على هذا الأساس يدعم المنتدى الخطاب الثوري المضاد الذي يعمل على تفكيك هذه الهيمنة ودعم الفكر المناهض لهذه البنية. يؤمن المنتدى الأممي للطلبة بأهمية تعزيز التضامن الدولي وتوحيد النضال من خلال مشاركة الخبرات وبناء شراكات على أسس المواجهة الاستراتيجية للتيارات الإمبريالية والأفكار الاستعمارية.

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*ENGLISH*

In the context of the “Internationalist Student Forum” Studis gegen rechte Hetze and Samidoun Deutschland are excited to invite you all to our next online event titled “Military Education in Egypt”.
Here we wish to learn from our comrade and speaker, ElSayed, about the interconnections of the Egyptian military with state apparatus and particularly the education system in the broader context of international militarization. Since Egypt is one of the biggest recipients of arms exports from Germany, it is all the more pressing to deal with this subject matter in our current times.

**When:
Date: 7th of January 2021
Time: 6pm (Berlin Time) (7pm Cairo and Jerusalem Time)
Please click on the following link to register: https://bit.ly/2LR1yxS
The event will be in English. Arabic Translation will be provided. In the Discussion questions can be asked in English, Arabic or German.

**About the Speaker:
ElSayed is currently a PhD candidate at the University of Manchester, Department of Social Anthropology. He holds an MA in Anthropology from Central European University. His research interests include politics of exile, displacement and dispossessions, and state configurations.
He will be focusing in his talk on the Military Education Course at Egyptian universities. The military education course (al-tarbya al-askarya) is a two-week mandatory subject for university male students in Egypt, in which students learn about the military and its culture and activities and perform basic military exercises. In this talk, ElSayed will present his experience during the course at university in Cairo. By doing so, he explores the workings of the post-2011 militarized politics from below.

**About the Internationalist Student Forum:
The Internationalist Student Forum wishes to center student voices that question global capitalism, (neo)colonialism, imperialism and hegemonic racist structures globally in order to offer a counter-narrative of student voices from below. By learning from each other we wish to strengthen international solidarity and unite our struggles.

 

Sonntag, 27. December
14 Uhr am
Willy-Brandt-Platz
Hauptbahnhof Magdeburg
Magdeburg, Deutschland
Facebook: https://www.facebook.com/events/1211334129263811/
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen

Nein zu Trumps „Jahrhundertdeal“! Nein zu Annektion und Vertreibung! Freiheit für Palästina!

Anfang des Jahres stellte US-Präsident Trump seinen neuen sogenannten Friedensplan Nahost vor. Der von Trump großmundig genannte “Jahrhundertdeal” ist ein einseitiges Diktat, welches ausschließlich die Wünsche des Apartheidstaates Israel berücksichtigt, während es die Rechte der PalästinenserInnen den imperialistischen Interessen opfert. Er macht einen lebensfähigen palästinensischen Staat und damit eine „Zweistaatenlösung“ unmöglich. Vorgesehen ist, in dem von US-amerikansichen und israelischen Politikern, unter Ausschluss palästinensischer Stimmen zustande gekommene Plan, dass die für Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen wichtige Stadt Jerusalem ausschließlich die Hauptstadt Israels wird. Die USA haben ihre Botschaft entsprechend schon dort hin verlegt. Die PalästinenserInnen sollen sich mit Teilen Ostjerusalems, einem Vorort zufrieden geben. Die illegalen Siedlungen sollen legalisiert, sowie weite Teile des Westjordanlands annektiert und zu israelischem Staatsgebiet erklärt werden. Natürlich ohne den dort lebenden PalästinenserInnen die israelische Staatsbürgerschaft mit entsprechenden Rechten zu zugestehen, was weitere Vertreibungen zur Folge haben wird. Vor allem geht es dabei um fruchtbares Land am Fluss Jordan. Zusätzlich, zu dem ohnehin völkerrechtlich illegalen Landraub, soll auch die ebenfalls illegale Besetzung der Golanhöhen legitimiert und dem Staat Israel auch offiziell zugeschlagen werden. Die palästinensischen Flüchtlinge sollen nicht in ihre Heimat zurückkehren können, sie sollen auch keine Entschädigung erhalten und sich nur mit Zustimmung Israels auf palästinensischem Boden niederlassen können.

Ein weiterer Punkt des Planes betrifft die Entwaffnung der palästinensischen Organisationen.

Während Israel weiterhin eine der stärksten Armeen der Welt unterhält und die einzige Atomwaffenmacht in der Region ist, sollen die PalästinenserInnen „entmilitarisiert“ werden. Dieser „Jahrhundertdeal“ soll Palästina auch weiterhin und verstärkt auf Gedeih und Verderb Israel ausliefern. Als Gegenleistung für diese weitere Demütigung und völlige Entrechtung der palästinensischen Bevölkerung, sollen 50 Milliarden Dollar von der internationalen Gemeinschaft nach Palästina fließen. KeinE PalästinenserIn kann solche Bedingungen akzeptieren und entsprechend lehnen alle palästinensischen Organisation den Plan ab. Sollte Israel wie beabsichtigt den Plan dennoch eigenmächtig umsetzen und das Westjordanland annektieren, wird die palästinensische Bevölkerung noch massiver für ihre Würde und Freiheit kämpfen und der Widerstand eine neue Qualität erreichen.

Über 70 Jahre Kolonialismus, Vertreibung, Unterdrückung und Widerstand

Das im 19. Jahrhundert entwickelte zionistische Projekt, also ein explizit jüdischer Nationalismus und die dann folgende konkrete Besiedlung arabischen Landes, welche später immer mehr kolonialistische Züge bekam, war lange Zeit eine Minderheitspostionen in der jüdischen Bevölkerung. Dies änderte sich durch die Zunahme antisemitischer Pogrome in Osteuropa Ende des 19. Jahrhunderts. Mit dem Faschismus in Europa und der industriellen Vernichtung von sechs Millionen Juden durch Nazideutschland, dem Holocaust, entwickelte sich das entstehende Israel noch stärker zu einen Zufluchtsort und sicheren Hafen der jüdischen Bevölkerung. Die imperialistischen Staaten, insbesondere die USA, nutzten diese Entwicklung und unterstützen den Staat Israel, um diesen als Brückenkopf in der arabischen Welt für die eigenen imperialistischen Interessen zu nutzen.

So führte die Entstehung Israels zu massiver Vertreibung der dort lebenden PalästinenserInnen, welche wiederum keinerlei Verantwortung an Faschismus und Holocaust tragen und bis heute für die Verbrechen des deutschen Faschismus büßen. Für die PalästinenserInnen bedeutete die Entstehung Israels, eines explizit jüdischen Staates, al Nakba – die Katastrophe. Im Zuge des ersten arabisch-israelischen Krieges 1948 wurden tausende palästinensische Zivilisten getötet, die israelische Armee zerstörte 418 palästinensische Dörfer, 800.000-900.000 PalästinenserInnen wurden zur Flucht gezwungen. Israel erweiterte in diesem Zusammenhang sein Territorium erheblich. Die zur Flucht getriebenen Menschen leben bis heute unter menschenunwürdigen Bedingungen in Flüchtlingslagern, sowohl im Gazastreifen und der Westbank, als auch in den umliegenden arabischen Staaten. Weit mehr als die Hälfte aller PalästinenserInnen leben bis heute als Flüchtlinge. Der zweite arabisch-israelische Krieg 1967 verursachte eine zweite große Vertreibungswelle palästinensischer Menschen. Darüber hinaus wurden die Golanhöhen, der Gazastreifen und die Westbank militärisch durch Israel besetzt. Israel ignoriert seither sowohl die UN-Resolution 194, welche das Recht der palästinensischen Flüchtlinge auf Rückkehr in ihre Heimat fordert, als auch die Weltsicherheitsratresolution 242, die Israel auffordert, sich aus den 1967 besetzten Gebieten zurück zu ziehen. Israel begründet den Landraub vielmehr mit dem historischen bzw.

religiösen „Eretz Israel“ (Land Israel) und treibt die eigene permanente Ausdehnung, durch die Errichtung illegaler Siedlungen in den besetzten Gebieten voran. Für die PalästinenserInnen bedeutet dies allerdings ein Leben unter militärischer Besatzung. Checkpoints, Massenverhaftungen und Ausgangssperren gehören zum Alltag. Die PalästinenserInnen können sich nicht frei bewegen, der Gazastreifen ist dauerhaft abgeriegelt und ähnelt einem riesigen Freiluftgefängnis. Eine palästinensische Wirtschaft kann unter solchen Umständen nicht entstehen und entsprechend hoch ist die Arbeitslosigkeit in den besetzten Gebieten. Tausende PalästinenserInnen sitzen in israelischen Knästen, Hunderte davon in sogenannter Administrativhaft also ohne Anklage oder Urteil, auch Kinder und Jugendliche darunter. Immer wieder werden palästinensische Menschen auf Demonstrationen gegen das Besatzungsregime von israelischen Soldaten erschossen. Allein im letzten Jahr töteten israelische Sicherheitskräfte 133 Menschen, von denen 28 minderjährig waren. Häuser von PalästinenserInnen werden unter den verschiedensten Vorwänden zerstört, der Gazastreifen und das Westjordanland regelmäßig bombardiert.

Arabische Menschen in Israel sind Bürger zweiter Klasse und werden in jeder Hinsicht benachteiligt. PalästinenserInnen werden von Israel also ausschließlich als billige Arbeitskräfte akzeptiert. So ähnelt die Situation seit mittlerweile vielen Jahrzehnten dem rassistischen Apartheidregime im damaligen Südafrika. Doch so alt wie die Kolonialisierung Palästinas, durch einen imperialistischen Staat Israel, so alt ist der Widerstand der PalästinenserInnen und ihr streben nach Freiheit und Unabhängigkeit. Es ist ein sehr vielfältiger Widerstand auf allen Ebenen, umfasst die gesamte palästinensische Bevölkerung und reicht von Kundgebungen, (militanten) Demonstrationen, Landbesetzung, Streiks, zivilem Ungehorsam bis hin zu bewaffneten Aktionen. Die Intifada, der Aufstand der PalästinenserInnen, der Kampf der Steine gegen Panzer, ist weltweit zum bekanntesten Ausdruck für den Befreiungskampf der palästinensischen Massen gegen Imperialismus und Besatzung geworden.

Unterstützen wir den Kampf der PalästinenserInnen um Befreiung

Die Auseinandersetzungen zwischen dem israelischen Staat und den PalästinenserInnen ist eben kein Konflikt zwischen der jüdischen und der islamischen Religion, wie uns so manche bürgerlichen Medien in Deutschland weismachen wollen. Es ist der Kampf zwischen einem imperialistischen Staat und den kolonialisierten palästinensischen Massen. Unsere Solidarität gilt den Ausgebeuteten und Unterdrückten und entsprechend kann unsere Forderung deshalb auch nur heißen: ein menschenwürdiges Leben für alle Menschen in der Region. Diese Haltung entspricht auch den Forderungen der linken und revolutionären Kräfte in Israel und Palästina, die wir nur unterstützen können:

• Ende der Besatzung und Räumung aller israelischen Siedlungen auf besetztem Gebiet!

• Rückkehrrecht der Millionen palästinensischen Flüchtlinge!

• Ein selbstbestimmter palästinensischer Staat in den Grenzen vor 1967, also den Gazastreifen, das Westjordanland und die Golanhöhen umfassend und mit Jerusalem als Hauptstadt, als Übergang zur Errichtung eines demokratischen, säkularen Staates für alle Menschen der Region, unabhängig von Hautfarbe, Religion, Geschlecht und Herkunft!

Unterstützen wir den Kampf der PalästinenserInnen gegen ihre rassistische und imperialistische Unterdrückung. Lasst uns den proletarischen Internationalismus, die internationale Solidarität konkret leben! Boykottieren wir israelische Produkte bis zum Ende der Besatzung. Sorgen wir dafür, dass die BRD nicht weiter Rüstungsgüter an einen Apartheidstaat liefert. Ziehen wir die imperialistischen Staaten für ihre Mitverantwortung an der kolonialistischen Unterdrückung und Ausbeutung der palästinensischen Bevölkerung zur Rechenschaft! Erkämpfen wir gemeinsam die Freilassung von Georges Ibrahin Abdallah, Ahmad Sa’adat und allen anderen revolutionären Gefangenen in den Kerkern des Imperialismus! Geht mit uns gemeinsam auf die Straße für ein freies und selbstbestimmtes Palästina und kommt zur

Demonstration am 27.12.20 um 14:00 Uhr zum Hauptbahnhof in Magdeburg!

Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen

Übersetzung von Aimen Remida / Samidoun Deutschland

Al-Mayadeen Interview mit Charlotte Kates am 13.12.2020

– Wir hatten vor kurzem den internationalen Tag für die Solidarität mit dem Palästinensischen Volkes [29.11.] während dieser außergewöhnlichen Zeiten dieses Jahr. Wie haben Sie an dem Tag in Samidoun Ihre Unterstützung für und Solidarität mit Palästina zum Ausdruck gebracht und welche Aktivitäten haben Sie organisiert?

– Der internationale Tag für die Solidarität mit dem Palästinensischen Volkes wurde von den Vereinigten Nationen ins Leben gerufen aber er ist auch ein Bestandteil des schändlichen Gedächtnisses (und Geschichte) der internationalen Gemeinschaft, denn dieser Tag gedenkt des Teilungsplans Palästinas [29.11.1947], was als die fundamentale Ungerechtigkeit gegenüber dem Palästinensischen Volk gilt. Jedes Jahr inspiriert dieser Tag die Palästinenser und ihre Unterstützer in der ganzen Welt, um Aktionen, Mobilisierung, Demonstrationen, Proteste zu organisieren, insbesondere in diesem kritischen Moment, wo die Palästinensische Frage mit dem Gefahr der Liquidierung konfrontiert wird. Samidoun war dabei Teil einer koordinierten globalen Kampagne für die Rückkehr namens All for Palestine, welche mit Online-Bemühungen – im Hinblick auf die Corona-Pandemie – versucht hat, soviel Menschen wie möglich zu ermutigen, ihre Unterstützung für Palästina zu manifestieren. Dazu wurden Demonstrationen in Kanada, USA, Frankreich, Spanien und vielen anderen Orten organisiert, wobei die Leute auf die Straßen gingen und einzigartige Mitteln gefunden haben, um zusammen zu sein, an der Seite des Palästinensischen Volkes zu stehen und für die Befreiung der Palästinensischen politischen Gefangenen zu kämpfen.

– Wir wissen alle, dass Samidoun – das Netzwerk für die Solidarität mit den Palästinensischen Gefangenen – ein Netzwerk für die Realisierung der Rechte der Palästinensischen politischen Gefangenen und für die Bildung der Bewegung ist, die sie befreien wird. Das ist ein komplexes Dossier, vor allem im Hinblick auf die lächerlicherweise immer wieder steigende Anzahl der Inhaftierten durch die sogenannte „Administrativhaft“ in den zionistischen Gefängnissen. Wie würden Sie ihre Arbeit zur Befreiung der Gefangenen hervorheben, vor allem wenn man bedenkt, dass es darunter Frauen, Studenten usw. gibt?

– Obwohl wir eine globalen Pandemie erleben, welche dazu führt, dass die Gefangenen als die erste Risikogruppe zu betrachten sind und dass sie – anderes als im Fall der Seniorenpflege in Altenheimen – gar keine Hilfe bekommen. Was wir beobachten ist, dass die Zionisten sich um die Gefangenen überhaupt nicht kümmern und dass sie – im Gegenteil – die Verhaftungen und Foltermethoden intensivieren und Missbrauch und Unterdrückung gegen die Palästinenser und die gesamte Befreiungsbewegung weitertreiben. Medizinische Fahrlässigkeit ist ja eine routinemäßige Praxis in den zionistischen Gefängnissen. Wir haben zusammen mit verschiedenen Organisationen viele Kampagnen koordiniert, um ein paar spezifische Fälle hervorzuheben. Dies betrifft Palästinensische Gemeinschaftsführer, Organisatoren und Freiheitskämpfer, die wegen ihre militanten Positionen verhaftet wurden. Ein Beispiel davon ist Khitam Saafin, die Präsidentin der Union der Komitees der Palästinensischen Frauen, die in ihrer Wohnung festgenommen wurde und mit der „Administrativhaft“ ohne Anklage und ohne Gerichtsverhandlung ins Gefängnis musste, mit dem sogenannten „geheimen Beweis“ als Begründung: eine Ausrede, welche die unbefristete Verlängerung der Inhaftierung ermöglicht. Die Palästinenser verbringen lange Jahre in der sogenannten „Administrativhaft“, und da Khitam Saafin eine international bekannte Feministin und Führerin der Frauenbewegung ist, haben sich sehr viele Menschen, Gruppen, politische Parteien der immer noch wachsenden
globalen Kampagne zu ihrer Befreiung angeschlossen. Millionen von Menschen haben auf die Twitter-Kampagne zur Befreiung von Khitam Saafin reagiert und daran teilgenommen. Darüber hinaus ist die Palästinensische Studentenbewegung mit einer starken Repression konfrontiert und der Progressistische Demokratische Studentenpol an der Universität Birzeit wurde „offiziell“ vom zionistischen Kolonialismus als verbotene „terroristische“ Organisation eingestuft.

– Heute gibt es im Westen eine aggressive Welle der zunehmenden Repression gegen den Palästinensischen Aktivismus, insbesondere im Rahmen der Hegemonie der rechtsextremistischen Doktrinen in den europäischen Nationen. Ich denke, dass Sie zusammen mit Ihrem Ehemann Khaled Barakat in Berlin lebten, bis ein politischer Bann gegen ihn proklamiert wurde und die deutschen Behörden die Verlängerung Eurer Aufenthaltstitel abgelehnt haben. Welche sind die Hindernisse gegenüber der Entwicklung der Bewegung? Wie drakonisch sind die heutigen Herausforderungen? Und glauben Sie, dass all dies den Kampf für die Rechte des Palästinensischen Volkes in unterschiedlichen Formen beeinträchtigen könnte?

– Was wir in den letzten Jahren gesehen haben ist auch eine zunehmende Unterstützung und Anerkennung für den Kampf des Palästinensischen Volkes. Immer mehr Menschen in der Welt wollen die zionistische Entität boykottieren, immer mehr Menschen befürworten das Boykott, das Desinvestieren und das Sanktionieren, und zwar auf allen wirtschaftlichen, kulturellen, politischen, diplomatischen und militärischen Ebenen. Was wir gesehen haben ist, dass der zionistische „Staat“ und seine imperialistischen Verbündete und Unterstützer in den USA, Kanada, EU, UK und woanders, sind sehr besorgt wegen der Tatsache, dass immer mehr Arbeiter- und Studentengewerkschaften, Kirchen, populäre Organisationen sich involvieren in der Unterstützung des Palästinensischen Volkes. Es ist wahr, dass wir Anti-BDS-Regelungen in den USA und den politische Bann gegen Khaled Barakat und die Verweigerung der Verlängerung seines Aufenthalts in Deutschland gesehen haben, sowie mehrere andere Angriffe. Es gibt auch die Antisemitismus-Definition, die versucht, den Aktivismus für Palästina zu stigmatisieren, aber in Wirklichkeit gibt es eine enge Allianz zwischen den zionistischen „Staat“ und der zionistischen Bewegung und der rechtsextremistischen und faschistischen Bewegungen in Europa, den USA und rund um die Welt. Alle diese Kräfte bedrohen jeden, der für Fortschritt, Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit steht, und in erster Linie das Palästinensische Volk und die Bewegung der Solidarität mit Palästina. Dennoch wissen wir, dass, die Palästinenser niemals umgeleitet wurden – trotz dieser Angriffe und Einschüchterungsversuche – und zwar seit 72 Jahren Besatzung, Enteignung, Siedlungskolonialismus, Apartheid, rassistischer Diskriminierung… Die Solidaritätsbewegung wird auch nicht umgeleitet durch solche Repressionen; und – tatsächlich – wächst die Unterstützung für das Palästinensische Volk kontinuierlich und keine Repression oder Verfolgung kann die Bewegung oder den Marsch des Palästinensischen Volkes für Freiheit, Rückkehr und Befreiung stoppen.

– Wie zentral ist heute Palästina in der Bewegung gegen Imperialismus in Europa, den USA und Kanada? Und spielen die Palästinenser eine integrale Rolle in dieser Bewegung?

– Ja, Palästinensische Aktivisten und Organisatoren in ihren Campus, Gemeinschaften und Städten organisieren Demonstrationen, mobilisieren für Gerechtigkeit und arbeiten zusammen mit Grassroots-Bewegungen verschiedener Hintergründe und Nationalitäten, um eine kollektive Bewegung gegen Imperialismus aufzubauen. Palästina ist an der Frontlinie des globalen Kampfes gegen Imperialismus, Zionismus, Rassismus und Kolonialismus, sowie gegen Repression und Ausbeutung in allen ihren Formen. Die Palästinensischen Gefangenen in den zionistischen Gefängnissen repräsentieren genau das: sie sind täglich an der Frontlinie. Und in Europa, den USA und Kanada, es sind Palästinensische Gemeinschaften zusammen mit der Black Liberation Bewegung und weiteren Bewegungen für Gerechtigkeit, die sich an der Frontlinie befinden und dem Rassismus und dem Faschismus und allen Unterdrückungsformen gegenübertreten. Wir sehen ein starkes Mobilisieren und wir beobachten wie neu entstehende Bewegungen, wie der Alternative Weg (bzw. Pfad) für Palästina oder die Palästinensische Jungendbewegung zusammenarbeiten, um die Palästinensischen Gemeinschaften im Exil zu vereinigen, ihre Rechte zu fordern und den Kampf für die Befreiung zu konsolidieren.

– Die Konsolidierung aller Bemühungen gegen die imperialistischen und zionistischen Versuche, die Palästinensische Frage im Rahmen des sogenannten „Deal des Jahrhunderts“ zu liquidieren, wird heute mehr als je zuvor benötigt, vor allem im Hinblick auf die schnell gemachten Schritte von manchen arabischen Regimen, um die Beziehungen zur zionistischen Entität zu normalisieren. Was denken Sie darüber?

– Ja, Einheit ist ein kritisch wichtiger Faktor im Kampf gegen Normalisierung und gegen die militärische imperialistische und zionistische Tötungsmachine. Die Beziehungen zwischen den reaktionären arabischen Regime einerseits und Imperialismus und Zionismus andererseits existieren leider seit langem. Aber wir wissen, dass sie auf keinen Fall die arabischen Völker repräsentieren, die immer noch standhaft bei der zentralen Position geblieben sind, dass der Palästinensische Kampf ein Teil des gesamten arabischen Befreiungskampfes ist. All das spricht nur für die Notwendigkeit unserer Pflicht – wir die bei den imperialistischen Mächten leben – die Organisationsarbeit eskalieren zu lassen, den Kampf weiter fortzusetzen, die zionistische Entität zu boykottieren, der Normalisierung bekämpfend gegenüberzutreten mit jedem Schritt in Richtung Boykott, Desinvestieren und Sanktionieren in allen kulturellen, akademischen, sozialen, politischen, ökonomischen und militärischen Bereichen, sowie die internationale Isolation des zionistischen Regimes aufzubauen, als eine illegitime Entität, welche Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschheit begangen hat.

– Einige kritische Stimmen sagen, dass das Wort Solidarität zutiefst demontiert und aufgelöst wurde und dass es seine richtige Bedeutung verloren hat, namentlich diejenige, die den bewaffneten Kampf und die Konfrontation beinhaltet und nicht nur eine Art einfache Sympathie mit den Menschen. Diese Solidarität ist zu einer Art Delegationen von Fremden geworden, welche sich an einem bestimmten Tag jedes Jahr versammeln, sie gehen in ihre in Luxushotels gebuchten Zimmer, nachdem der Event zu Ende kommt. Es ist ein Ritual geworden, was kein Problem und nicht mal ein Kopfschmerzen für die Unterdrücker oder ihre imperialistischen Unterstützer verursacht. Wurde auch der internationale Tag der Solidarität mit dem Palästinensischen Volk durch die UNO et al. zu einem Karneval mit bloßen Slogans transformiert?

– Ich denke, dass wir hier mit unterschiedlichen Formen der Solidarität zu tun haben sowie mit der Frage nach denjenigen, die sie zum Ausdruck bringen. Es gibt gigantische Aktionen, z.B. was im Vereinigten Königreich die Gruppe Palestine Action durchgeführt hat: sie geht und besetzt Fabriken der Rüstungsindustrie, sprüht sie mit Farben und stoppt die Produktion und das ist eine sehr direkte herausfordernde Aktion gegen die zionistische aggressive Militarisierung. Und was man sieht bei der UNO, bei den NGOs und Regierungen ist natürlich nichts anders als der Versuch, das hässliche Gesicht des Kolonialismus schöner zu machen, durch das Gerede über die zwei-Staaten-Lösung, um wirklich den laufenden Kampf des Palästinensischen Volkes zu minimalisieren. Hier können wir sehen, dass wir mit den Palästinensischen Gefangenen und ihren Kampf für Freiheit auch deswegen stehen, weil diese Solidarität genau die Unterstützung des Palästinensischen Widerstandes bedeutet und wir machen gar keine Kompromisse in Bezug auf dieses Recht des Palästinensischen Volkes, das in der internationalen Gesetzgebung verankert ist. Die Palästinenser haben das Recht gegen die Besatzung Widerstand zu leisten, und zwar mit allen Mitteln und wenn wir das Prinzip der Anwendung des bewaffneten Kampfes als Widerstandsmittel nicht befürworten, dann können wir nicht sagen, dass wir mit Palästina solidarisch sind. Diejenigen, die sich im bewaffneten Kampf engagiert haben brauchen am meisten unsere Solidarität, denn sie stellen die echte Führung des Palästinensischen Volkes dar und gelten aus diesen Gründen als die Zielscheiben der zionistischen Aggressionen.

– Können Sie mehr berichten über die Horrorsituation der Palästinensischen Gefangenen, insbesondere die aktuellen Inhaftierungsumstände in diesen kritischen Zeiten des unsichtbaren Monsters Covid-19? Und warum ist es unglaublich wichtig, die sofortige Freilassung aller Palästinensischen Gefangenen zu fordern, vor allem die Senioren, die Kinder, die kranken Männer und Frauen und diejenigen, die unter der „Administrativhaft“ leiden, ohne Anklage und ohne Gerichtsverfahren?

– Die Palästinensischen Gefangenen erleben eine extrem gefährliche Situation in den zionistischen Gefängnissen. Was wir sehen, ist die Verweigerung – im Namen von Schutzmaßnahmen gegen Covid-19

– des Besuchs von Anwälten und Familienmitgliedern, sowie eine verstärkte Isolierung. Was wir nicht sehen, ist dagegen der Schutz gegen die zionistischen Wächter und die Unterdrückungseinheiten, die die Zellen stürmen, verwüsten und die Sachen der Gefangenen zerstören. Dadurch steigt das Infektionsrisiko und das ist besonders besorgniserregend. Denn die Gefangenen leiden schon immer unter der medizinischen Fahrlässigkeit und der Folter und aus diesem Grund haben 220 Palästinensische Gefangene ihre Leben in den zionistischen Gefängnissen verloren. Es gibt 700 kranke Gefangene, 200 davon leiden unter chronische Krankheiten. Es gibt auch kranke Kinder, wie beim Fall von einem 16-jährigen kranken Kind, das im Rahmen der „Administrativhaft“ verhaftet wurde und obwohl er Behandlungen alle vier Stunden braucht und trotz der Entscheidung eines Gerichts für seine Freilassung – was in der Regel nie geschieht – muss es hinter Gittern bleiben. Das ist ein Beispiel der systematischen Ungerechtigkeit gegen die Palästinenser und des enormen Risikos, das ihre Leben bedroht.

– Konfrontiert mit dem unmittelbar bevorstehenden Tod, hat Maher Al-Akhras abgelehnt zu essen für 103 Tage, aus Protest gegen die wiederholte Inhaftierung und die „Administrativhaft“, ohne Anklage und ohne Gerichtsverfahren. Mit der Betonung der Grausamkeit dieser Art der Inhaftierung hat er mehr als 350 Palästinensischen Gefangenen eine Stimme gegeben – darunter zwei Minderjährigen – welche sich im Moment im Rahmen der „Administrativhaft“ in den zionistischen Gefängnissen befinden. Maher Al-Akhras hat sein eigenes Leben zu einer Waffe gemacht, wobei die Zerstörung des eigenen Lebens zu einer Form des politischen Widerstandes wird. Können Sie uns erklären, wie die tiefe Verpflichtung zur sozialen Gerechtigkeit fast alle Gefangenen motiviert hat?

– Absolut. Der Hungerstreik ist eine internationale Waffe der Gefangenen, die sonst keine mehr besitzen und oft nicht mal die physische Kraft anwenden können. Sie kompensieren das durch ihre Solidarität, ihre Verpflichtung zur Befreiung, ihren Willen zur Opferung des eigenen Lebens. Wir haben das in Irland und in der Türkei gesehen und natürlich während langer Jahrzehnten in Palästina. Maher Al-Akhras ist ein gutes Beispiel für diese Form des Widerstandes, er ist repräsentativ für diejenigen, die bereit sind, auf alles zu verzichten, um ihre Träume zu verwirklichen und ihre Ziele der Freiheit zu erreichen. Das ist der Grund, warum die ganze Welt die Freiheit von Maher Al-Akhras gefeiert hat, als er am 26 November zum ersten Mal wieder was gegessen hat. Denn diese war die Freiheit gegen die Folterung, die Freiheit gegen die „Administrativhaft“ und die Isolation. Sein Kampf, sein Opfern und seine Standhaftigkeit sind genau was wir von 4500 Palästinensischen Gefangenen wollen, nicht nur für ihre einzelne Befreiung, sondern für die Befreiung ihres Volkes.

– Nun was ist mit dem Kämpfer Georges Ibrahim Abdallah, der libanesische Gefangene, der seit mehr als 36 Jahren in einem französischen Gefängnis sitzt, trotz der langen Jahren und der Tausenden von Marschen und Solidaritätsbemühungen, die für seine Freilassung organisiert wurden? Er ist auch ein Führer hinter Gittern und er gilt als Teil der Palästinensischen Gefangenenbewegung und Samidoun hatte im Oktober 2017 in einem Aufruf die Internationalisierung seines Falls verlangt. Warum ausgerechnet Georges Abdallah? Und waren diese Bemühungen erfolgreich?

– Die Inhaftierung von Georges Abdallah dauert seit mehr als 36 Jahren immer noch an. In vielen Hinsichten ist er eine echte Repräsentation der Palästinensischen Gefangenenbewegung und des arabischen Befreiungskampfes, und wir wissen sicherlich alle, was für Verbrechen der französische Kolonialismus gegen die arabischen Völker begangen hat. Der Kampf von Georges Ibrahim Abdallah war ein Teil des libanesischen, Palästinensischen und des internationalistischen Widerstandes gegen Zionismus und Imperialismus. Deswegen zeigt die Intervention der USA, die wir gesehen haben, dass auch die französischen Gerichte nicht frei sind, um Georges Abdallah freizulassen. Nur der Kampf kann das verwirklichen und dieser Kampf wächst kontinuierlich, trotz der Bedrohung der Pandemie und Covis-19 haben wir dieses Jahr vor dem Gefängnis von Lannemezan die größte Demonstration seit 10 Jahren gesehen. Er nimmt aus seiner Zelle weiter am Kampf teil, auch am Hungersstreik der Palästinensischen Gefangenen, er schreibt, liest und organisiert weiter und das Palästinensische und libanesische Volk verdient seine Freilassung und seine Rückkehr zu seinem Zuhause.

– Hoffentlich, hoffentlich, inchaallah. Vielen Dank Charlotte, die internationale Koordinatorin von Samidoun – Netzwerk für die Solidarität mit den Palästinensischen Gefangenen, für Ihre intuitiven Einblicke und alle Ihre kräftigen Solidaritätsbemühungen. All for Palestine! Es lebe das Palästinensische Volk.

– Vielen Dank. Free Palestine From the River to the Sea.