Der Überfall auf die Klosterinsel Lindisfarne 793 markiert den Beginn der Wikingerzeit. Mit ihren Schiffen stießen Männer und Frauen der Nordleute auf ihren Zügen bis tief ins Binnenland vor. Ihre bevorzugte Beute: Menschen.
Während Pest und Hungersnöte das Heilige Römische Reich erschütterten, versuchte Kaiser Karl IV. 1356 einen Befreiungsschlag: Mit der Goldenen Bulle wollte er den Teufelskreis konkurrierender Königswahlen endlich durchbrechen.
Vor 1400 Jahren machten sich Missionare aus Irland und Schottland auf, das Christentum in die Wälder Mitteleuropas zu tragen. Der Papst und seine Kirche interessierten sie dabei nicht die Bohne.
Schlägereien, Nachbarschaftsstreit, unsittliche Beleidigungen: Die Gerichtsprotokolle von Ingelheim am Rhein sind eine besondere Quelle für das Dorfleben vor 500 Jahren. Nun sind die prallen „Haderbücher“ im Internet zugänglich.
Weil sein bischöflicher Onkel bereits am 26. November Advent feierte, sorgte König Konrad II. 1038 für einen Eklat. Um die Einheit des Reiches zu wahren, griffen Kirchenfürsten ein und legten die Dauer der Buß- und Fastenzeit fest.
Am Ende des Mittelalters zog der lange verachtete Fußsoldat am Panzerreiter vorbei. Waffen entstanden, mit denen Ritter vom Pferd geholt werden konnten. Vor allem eine Innovation sorgte für eine Revolution auf dem Schlachtfeld.
Waren uns die Menschen im Mittelalter eigentlich ähnlich? Historiker haben ihre Gefühlswelt analysiert, dazu den Umgang mit Kranken oder Kindern. Einige Gefühlsäußerungen wären heute verstörend – oder sogar verboten.
Die Graphic Novel „Hammaburg“ erzählt so spannend wie fundiert von den Anfängen Hamburgs bis zur Zerstörung durch die Wikinger 845. Dabei enthüllt sie vielleicht auch den wahren Charakter des Stadtgründers.
Das „Rädern“ gehörte zu den brutalsten Strafen des Mittelalters. In einer Zeit, in der es weder Fernsehen noch Acht-Stunden-Tag gab, lockte es zudem zahlreiche Zuschauer an. Doch die trieb nicht einfach perverser Voyeurismus.
Um gegen die Ungarn bestehen zu können, setzte König Heinrich I. auf eine Taktik, die den Panzerreiter ins Zentrum stellte. 933 sollte er damit einen ersten Sieg erringen. Sein Sohn begründete mit dieser Armee sein Kaisertum.
Bei Baggerarbeiten entdecken Bauarbeiter unterm Hamburger Rathausmarkt Knochen und einen Sarg. Doch der Fall beschäftigt nun nicht die Polizei, sondern die Archäologen. Diese üben Kritik am Vorgehen.
Mit gepanzerten Reiterkriegern schufen die Karolinger im 8. Jahrhundert eine Elitetruppe, die bald die mittelalterlichen Schlachtfelder beherrschte. Im Kloster Lorsch wird jetzt die Ausrüstung eines Ritters aufwändig rekonstruiert.
Als „unberechenbare, bestialische Gewalttäter“ sind die Berserker zu Symbolen der Wikinger-Krieger geworden. Viele Sagas berichten von ihnen. Aber hat es sie wirklich gegeben? Und was trieb sie in ihrer Todesverachtung an?
Die Mauern von Troja hielten den Griechen stand, die Ringe um die Städte des Mittelalters waren meterdick. Was aber, wenn sich ein Virus einschleicht? Aus aktuellem Anlass erzählen wir eine kleine Geschichte der Abschottung.
Die Herrschaft des Kaisers Phokas gilt als Tiefpunkt der byzantinischen Geschichte. Im Oktober 610 machte Herakleios dessen Terrorregime ein Ende und exekutierte ein entsetzliches Strafgericht. Damit ließ er es aber nicht bewenden.
Seht, diese Pracht am Rhein! Die atemberaubende Kaiser-Ausstellung im Mainzer Landesmuseum erzählt von den prunkvollen Zurschaustellungen geistlicher und weltlicher Herrschaft im Mittelalter. Besondere Schätze schufen die Erzbischöfe.
Pest, Hungersnöte oder Kriege – all das hat Spuren ins Eis von Grönland und Nordrussland hineingeschrieben. Durch Bohrungen wollen Wissenschaftler nun eine Art historischen Fortsetzungsroman schreiben.
Künstliche Intelligenz schafft uns einige neue Möglichkeiten. Beispielsweise das Gesicht eines englischen Geistlichen aus dem 15. Jahrhundert zu rekonstruieren. Erkennst du, wem der Mönch ähnlich sieht?
Auf einer Brücke in Nordfrankreich wollte Johann Ohnefurcht mit Frankreichs Dauphin Karl 1419 ein Bündnis verhandeln. Doch die Armagnacs rächten sich auf ihre Weise für die Grausamkeiten, die die Burgunder ihnen angetan hatten.
Seine Figuren interagieren, zeigen Gefühle und erzählen Geschichten – doch lange konnten die Werke keinem Künstler zugeordnet werden. Nun würdigt eine neue Ausstellung in Köln den meisterhaft-virtuosen Bildhauer des Mittelalters: Arnt der Bilderschneider.
Während des Dritten Kreuzzuges führte König Richard Löwenherz 1191 sein Heer gegen Jerusalem. Sultan Saladin stellte sich ihm mit einer Übermacht entgegen. Aber gegen die Ritter des Engländers hatte sie keine Chance.
Die Wahl Rudolfs I. zum römisch-deutschen König provozierte den Machtkampf mit Ottokar von Böhmen. In der Entscheidungsschlacht bei Wien 1278 setzte der Habsburger auf eine ebenso unehrenhafte wie zukunftsträchtige Taktik.
1420 rief Papst Martin V. zum Kreuzzug gegen die Anhänger des hingerichteten Reformators Jan Hus auf. Doch die Hussiten verteidigten sich mit einer neuen Taktik. Gegen ihre Wagenburgen erwiesen sich die Ritter als machtlos.
Mit einem riesigen Heer und starker Flotte wollte Kalif Sulaiman 717 Konstantinopel erobern. Dagegen entwarf der byzantinische Kaiser Leon III. eine Verteidigungsstrategie, in deren Zentrum eine fürchterliche Erfindung stand.
Im Gegensatz zur Kaiserin Theodora, die aus dem Schauspieler-Milieu ausbrechen konnte, rangierten Mimen und Prostituierte in Byzanz am unteren Rand der Gesellschaft. Doch das war nicht immer so, zeigen neue Studien.
Um den Aufstand der Flamen niederzuschlagen, setzte Philipp IV. von Frankreich 1302 seine Ritter in Marsch. Bei Courtrai trafen sie auf das leicht bewaffnete Bürgerheer. Das machte wider Erwarten mit den Reitern kurzen Prozess.
Im Schnütgen-Museum in Köln sorgt eine neue Ausstellung für Furore. Die Exponate stammen von einem Künstler aus dem Mittelalter. Und schon damals haben Transgender-Thematiken eine Rolle gespielt.
Seuchenzüge entvölkerten im Mittelalter ganze Landstriche. Die Menschen setzten auf Schutz durch Räucherwerk und Amulette. Kranke wurden vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Viele sahen eine Chance, sich zu bereichern.
Bei einem Beutezug stellte Johann II. von Frankreich 1356 das englische Heer und den Schwarzen Prinzen bei Poitiers. Zahlenmäßig waren die Franzosen überlegen. Aber die Engländer verfügten über eine entsetzliche Waffe.
Im Kampf gegen Philipp II. von Frankreich setzte der englische König Richard I. auf modernste Technik. In der Normandie ließ er ab 1196 eine gigantische Festungsanlage nach orientalischem Vorbild bauen: Château Gaillard.
Für die Kolonisation der Wesermarschen waren den Stedinger Bauern Freiheitsrechte zugestanden worden. Aber der Erzbischof von Bremen fand um 1230 mit dem Papst einen Weg, ihren Widerstand zu brechen: Er machte sie zu Ketzern.
Die Eroberung Granadas markierte 1492 den Endpunkt der Rückeroberung der Iberischen Halbinsel von den Muslimen. Warum aber überzogen Kastilien und Aragon das Land mit Krieg, das längst in der Defensive verharrte?
Albrecht I. war der zweite römisch-deutsche König aus dem Hause Habsburg. Seine Hausmacht-Politik eröffnete dem Königtum neue Perspektiven. Doch ein familieninterner Erbschaftsstreit provozierte im Mai 1308 ein Attentat.
Am Ende der Rosenkriege kam über England plötzlich eine Epidemie, der Englische Schweiß. Sie raffte vor allem kräftige Männer dahin und tötete schneller als die Pest. Bis heute rätselt man, was das für eine Krankheit war.
Mit dem besten Heer seiner Zeit zog Karl der Kühne von Burgund 1476 gegen die Eidgenossenschaft. Wie er bei Grandson seine sagenhaften Schätze, vor Murten sein Heer und vor Nancy sein Leben verlor, beschreibt Bert Van Loo.
In den Türkenkriegen lernten die Ritter Ostmitteleuropas die Keule in der Form des Streitkolbens als Waffe zu schätzen. Denn sie war preiswert, effektiv und brutal. Bald machte sie auch als Mittel der Repräsentation Karriere.
Das ungeplünderte Grab eines Ritters aus dem Frühmittelalters kam bei Augsburg ans Licht. Ausrüstung und wertvolle Beigaben weisen den Toten als wohlhabenden Kämpfer aus – mit Kontakten bis in die Levante.
Im Jahr 793 kam eine neue Plage über das christliche Europa: Brutale Krieger überfielen das berühmte Kloster Lindisfarne. Von da an drückten die Wikinger dem Kontinent über 250 Jahre hinweg ihren Stempel auf.
Norwegische Archäologen haben gleich mehrere Schiffswracks aus dem frühen Mittelalter entdeckt. Ein Boot zeugt von einem geheimnisvollen Totenritual, wurde in ihm doch 100 Jahre später ein weiteres Schiff bestattet.
Der Rök-Stein aus Schweden trägt den längsten aller Runen-Texte. Die Deutung ist schwierig. Ein Forscherteam hat nun einen Hinweis entschlüsselt, der auf einen Kult deutet – und auf eine Reihe von Klima-Katastrophen.
Erzbischof Erkanbald von Mainz tat alles, um die Verwandtenehe von Otto und Irmgard von Hammerstein zu trennen. Dafür sollte er ermordet werden. Jetzt wurde in der Johanniskirche sein Sarkophag gefunden.
Der Landesarchäologe lädt auf dem Domplatz zu virtuellen Spaziergängen durch die Stadtgeschichte ein. Was zunächst ungewohnt ist, soll den Wissenserwerb zum Erlebnis machen – und den Platz beleben.
Seinen Zeitgenossen galt Friedrich III. als „Erzschlafmütze“. Dabei legte er die Grundlagen für den Aufstieg der Habsburger. Von seinem Machtwillen zeugen die Schätze, die Forscher jetzt in seinem Grab entdeckt haben.
Mit einem Metalldetektor entdeckten zwei Raubgräber 2017 bei Ellwangen einen riesigen mittelalterlichen Schatz: 9200 Silbermünzen, zusammen 5,82 Kilogramm. Den stolzen Besitzer ereilte offenbar ein tragisches Ende.
Er kämpfte mit Jeanne d’Arc und wurde ein Marschall von Frankreich: Aber in seinen Schlössern vertrieb sich Gilles de Rais die Zeit mit Quälereien. Hunderte Jungen und Mädchen wurden seine Opfer. Ein geschäftlicher Streitfall wurde Blaubart zum Verhängnis.
Ihre drei Pandemien haben bis heute etwa 100 Millionen Opfer gefordert. Die Pest-Seuche, die 1347 in Europa ausbrach, ließ Familienbande zerbrechen und zerstörte das Rittertum. Bis heute ist unklar, warum sie verschwand.
Obwohl die Kirche den Gebrauch der Armbrust verbot, wurde sie wegen ihrer Zielgenauigkeit und Durchschlagskraft von mittelalterlichen Feldherrn geschätzt. Von den Feuerwaffen verdrängt, fand sie eine neue Bestimmung.
Zeitgenossen leiteten den Namen der frühmittelalterlichen Sachsen von ihrem Schwert „Sax“ ab, mit dem sie ihre Feinde niedermetzelten. In den Kriegen gegen Karl den Großen wurde die Waffe zum Erkennungszeichen.
Mit dem Boot fährt Greta Thunberg zum Klimagipfel in New York. Das erinnert an den Kreuzzug, mit dem Kinder 1212 die Welt beschämten, weil sie das Heilige Land befreien wollten. Sie endeten tragisch.
Der berühmte Prager Fenstersturz von 1618 hat ein blutiges Vorbild. 1419 stürmten radikale Hussiten das Neustädter Rathaus und warfen elf Menschen in die Tiefe. Sie fielen nicht auf einen Misthaufen.