Proletenhaft, autoritätshörig, einfach: Viele glauben, sie hätten die Anhänger von Donald Trump durchschaut. Aber wer so denkt, macht es sich zu leicht. In Amerika entsteht gerade eine neue soziale Schicht, deren verborgene Macht immer größer werden wird.
Armin Laschet ist CDU-Chef – aber Kanzler noch lange nicht. Nico Hofmann, Filmproduzent von Werken wie „Unsere Mütter, unsere Väter“, glaubt nicht an das Ende der Ära Merkel. Denn sie hat einen Ton in die Politik gebracht, der erst jetzt seine Wirkung zeigt. Ein Gastbeitrag.
Wie man jemanden loswird, dass es alle mitbekommen, haben gerade RTL und Twitter vorgemacht. Der Fernsehsender hat den irrlichternden Sänger Michael Wendler aus „DSDS“ geschnitten, und Twitter hat Donald Trump entfernt. In der „Medien-Woche“ sprechen wir über die Fälle.
Robert Gernhardt hätte über den Streit in der Satirepartei „Die Partei“ und die Rassismus-Vorwürfe gegen Martin Sonneborn nur müde gelächelt. Der „Titanic“-Mitbegründer dichtete in den 80er-Jahren gnadenlos über Russen und Chinesen – und ihre Sprachfehler. Und antwortete seinen Kritikern.
Sie wollen dem Kapitalismus entsagen, bleiben aber so lange in ihrem Stuhlkreis hocken, bis eine Leiche in ihrem Keller gefunden wird: Der neue Stuttgarter „Tatort“ um eine Hauseigentümergemeinschaft ist lustig, böse – und so wahr.
Harald Lesch ist Astrophysiker und Fernsehmoderator. Hier empfiehlt er Bücher der letzten Jahre, die ihm die Augen geöffnet haben, von Andreas Eschbachs „NSA“ bis zum Historiker Andreas Rödder, von dem er sich ein Buch zur Coronazeit wünscht.
Heutige Historiker verstehen das deutsche Kaiserreich nicht nur als Obrigkeitsstaat. Sie erklären, warum den Bürgern Wohlstand wichtiger war als politische Mitbestimmung. Und sie bewerten die Rolle der SPD im Kaiserreich neu – und kritisch.
Camille Kouchner, Tochter des früheren französischen Außenministers, beschuldigt ihren Stiefvater des sexuellen Missbrauchs an ihrem Zwillingsbruder. Mit ihrem Enthüllungsbuch setzt Kouchner jetzt eine der mächtigsten Familien der linken Bourgeoisie unter Druck.
„Reisen heißt leben“ war das Credo von Hans Christian Andersen. 1844 wurde der Schriftsteller aus Dänemark von der Königsfamilie auf die damals dänische Insel Föhr eingeladen. Dort macht er eine verstörende Entdeckung.
Erst als Julia anfängt, mit Frauen zu schlafen, macht ihr der Sex plötzlich Spaß. Die sexuelle Befreiung der Protagonistin beruht auf einem Coming-out. Doch die große Entdeckung von „Love Addict“ ist etwas ganz anderes.
Wir konsumieren heute mehr Geschichten als jemals zuvor. Filme, Serien, Bücher, Hörspiele – Wer schreibt das eigentlich alles? Und vor allem, wie ist der Job hinter den ganzen Dramen? Bestseller-Autor Jörn Precht erzählt hier, auf was es ankommt. (Video mit Transkript, 14 Min.)
Nicht nur an Halloween sind Klassiker wie „Hui Buh“ oder „Hocus Pocus“ echte Highlights für die Kleinen. Ob Disney+, Amazon Prime Video oder Netflix: Die Streaminganbieter haben jede Menge spannender Titel im Programm. Von lustig bis (nicht zu!) gruselig: Das sind die schönsten Kinderfilme zu gruseln.
Der Oscar-Kandidat „One Night in Miami“ fantasiert von einem Treffen der schwarzen Ikonen: Malcolm X, Cassius Clay, Jim Brown und Sam Cooke. Es geht um nichts weniger als die Strategie zur Emanzipation der Afro-Amerikaner.
Es geht auch ohne Wahnsinn: Der Film „Pieces Of A Woman“ porträtiert eine junge Frau, die ihr Kind kurz nach der Geburt verliert und sich den Erwartungen ihres Umfelds widersetzt. Inklusive einer schon jetzt legendären, ungeschnittenen Geburtssequenz.
Nie war es so schwierig, sich Überblick über ein Filmjahr zu verschaffen wie 2020. Obwohl die Vergabe erst in vier Monaten stattfindet: Hier die Oscar-Kandidaten, die am höchsten gehandelt werden.
Im Jahr 1895 erfanden die Brüder Lumière das Kino. Das macht wegen Corona momentan seine schwerste Krise durch. Jetzt rächt sich, dass die Kinos zuletzt immer mehr auf weniger Pferde gesetzt haben. Diese Säule ist am Wegbrechen. Und nicht nur sie.
Gal Gadot rettet als Superheldin in „Wonder Woman 1984“ die Welt vor einem Fiesling mit blonder Föhnfrisur. Die Botschaft des Sequels kommt wieder zur rechten Zeit – genau wie damals vor drei Jahren.
Bis zur Amtseinführung von Joe Biden wachen Tausende Nationalgardisten über das Kapitol in Washington – und schlafen dort. Einige haben sich einen außergewöhnlichen Ruheplatz ausgesucht. Über die Ästhetik dieses symbolischen Ortes – und ihrer Gäste.
Verhältnismäßigkeit ist, was die aktuellen Corona-Bestimmungen betrifft, längst nicht mehr das Gebot der Stunde. Dennoch ist zu befürchten, dass eine Mehrheit der Bevölkerung mit den strikten Maßnahmen der Regierung einverstanden ist. Ein Gespenst geht um im Land.
Amerika ist nicht Russland, Trump ist nicht Putin. Aber es gibt interessante Parallelen. Die Historikerin Anne Applebaum untersucht die Dämmerung der Demokratien in Ost und West. Sie weiß, wie Autokraten denken und warum ausgerechnet Europa der große Gewinner sein könnte.
Ein „Besuch“ seiner Kritiker beim sächsischen Ministerpräsidenten hat Sorgen um die Sicherheit unserer Volksvertreter geschürt. Sie sind berechtigt. Nicht aus dem Blick geraten darf dabei Michael Kretschmers kluge Reaktion, mit der er zwei Fehler vermied, auf die „Querdenker“ immer lauern.
Sotheby’s hat das Krisenjahr 2020 für die Digitalisierung genutzt und ist überraschend Marktführer im internationalen Auktionsgeschäft geworden. Beim Saisonauftakt soll nun der nächste Coup gelingen, in einem Bereich, dem eigentlich der Nachschub fehlt.
Solidarität scheint in der Corona-Pandemie streng geboten. Aber was genau ist damit eigentlich gefordert? Zurzeit verhärten sich die Fronten zwischen denen, die der Politik vertrauen, und denen, die nicht allen Restriktionen Folge leisten. Das Wichtigste wird dabei übersehen.
Nach fünf Jahren Forschungsarbeit unter Leitung von Anja Tiedemann stellt ein Team der Kunsthalle Hamburg 835 Gemälde von Max Beckmann im Internet vor – ergänzt um 10.000 weitere Datensätze.
Hergé hat mit den Abenteuern seines Comic-Reporters nicht nur Literaturgeschichte geschrieben. Sammler zahlen auch viel Geld für die Originalzeichnungen. Das Cover des bedeutendsten Tintin-Bands erzielte nun einen Rekordpreis.
Die Blockade der Erhöhung des Rundfunkbeitrags hat Konsequenzen: Das Verfahren beim Bundesverfassungsgericht läuft zwar noch, aber das Deutschlandradio handelte schon jetzt und kündigte die Tarifverträge von mehr als 700 Mitarbeitern.
Seit Donnerstag zahlen Neukunden in Deutschland mehr für bestimmte Abomodelle des Streaminganbieters. Für Bestandskunden werden die neuen Tarife im Laufe der nächsten Monate eingeführt. Nur bei einem Tarif ändert sich beim Preis nichts.
Brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Nationalismus? Mit dieser These sorgt der israelische Philosoph Yoram Hazony gerade weltweit für Aufsehen. Es gibt gute Gründe, seine Provokation ernst zu nehmen.
Wikipedia ist halb Enzyklopädie für alle, halb digitales Schlachtfeld für Nerds, Besserwisser und Listenfetischisten. Jetzt wird das Online-Lexikon 20 Jahre alt. Eine kurze Expedition in die Untiefen unseres Wissens.
Ich bin 83 und will mich gegen Covid impfen lassen. Nach Wochen des Wartens kam endlich der ersehnte Brief mit der Einladung. Was ich dann erlebte, war ein Hin und Her zwischen Ämtern und Hotlines mit Passwörtern und Pincodes. Und am Ende kam die große Überraschung.
Trotz der Randale im Kapitol würden 91 Prozent seiner Anhänger wieder Trump wählen. Medien, Aktivisten und ein ZDF-Komiker haben mit Fake News ihren Teil beigetragen, um aus schlimmen Bildern verhärtete Fronten zu machen.
Hat David Lynch den Sturm aufs Kapitol vorausgesehen? Würde Houellebecq auch jetzt noch lobhudelnde Essays über Trump schreiben? Liegt das größte Potenzial der sozialen Medien womöglich in ihrem Missbrauch? Diesen Fragen gehen Jan Küveler und Boris Pofalla im Feuilleton-Podcast nach.
Alle blicken auf die Corona-Statistik, aber auch die Zahl der Arbeitslosen und Verzweifelten steigt. Künstler und Selbständige trifft der Lockdown besonders hart. Letzte Woche nahm sich eine befreundete Schauspielerin das Leben. Was sie vorher sagte, lässt mich nicht mehr los.
Teile des deutschen Journalismus haben in der Corona-Krise eine Wagenburg ums Kanzleramt gebildet. Sie sehen ihre Aufgabe darin, die Stategie der Regierung zu verteidigen, und richten ihre Kritik stattdessen auf die „unvernünftigen“ Bürger. Über eine gefährliche Entwicklung.
Mit dem Hinweis auf Entwicklungen in Irland rechtfertigte die Leopoldina-Akademie den Lockdown. Doch die jüngsten Zahlen zeigen, dass die Strategie zweifelhaft war. In Irland ist die Lage noch schlimmer. Zeit, die Alternativlosigkeit des Lockdowns in Frage zu stellen.
Seine Theorie des Staatsstreichs wird an Militärakademien gelehrt. Aber war das ein Putschversuch, gestern auf dem Capitol Hill? Edward N. Luttwak weiß die Antwort auf diese Frage. Warum Trumps Mob das Parlament wirklich stürmte, und warum die Polizei so zaghaft reagierte.
Markus Söder betrachtet Gegner der Corona-Maßnahmen als potenzielle Terroristen – und unterstellt Bürgern, die unter dem Lockdown leiden, sich zu Opfern zu „stilisieren“. Diese aggressive Rhetorik wirft im Hinblick auf seine mögliche Kanzlerkandidatur Fragen auf.
Takashi Murakami hat aus Kunst, Kult, Klasse, Konsum und Kapital einen einzigartigen Markenzopf geflochten. Über den Künstler, der die gedruckte WELT vom 11. Dezember 2019 gestaltet hat.
Eine Zeitung als Sammlerstück: Der amerikanische Maler Christopher Wool hat eine komplette Ausgabe der WELT gestaltet – am 14. Dezember 2018 im Handel. Das Ergebnis ist kompromisslos cool.
Eine Zeitung als Sammlerstück: Jeff Koons, einer der berühmtesten Künstler der Gegenwart, hat eine ganze Ausgabe der WELT gestaltet. Und erweist so den Giganten Respekt, auf deren Schultern er steht.