Er nannte seinen Hund „Bismarck“ und wollte das Deutsche Reich demütigen: Als Staatspräsident Frankreichs verschärfte Raymond Poincaré ab 1913 die politische Lage, um den verhassten Nachbarn in Zugzwang zu setzen.
Der Überfall auf die Klosterinsel Lindisfarne 793 markiert den Beginn der Wikingerzeit. Mit ihren Schiffen stießen Männer und Frauen der Nordleute auf ihren Zügen bis tief ins Binnenland vor. Ihre bevorzugte Beute: Menschen.
Ein halbes Jahr nach der Niederschlagung des Prager Frühlings durch Truppen des Warschauer Pakts wollte Jan Palach ein Zeichen setzen. Am 16. Januar 1969 ging der Student auf den Wenzelsplatz und übergoss sich mit Benzin.
Am frühen Morgen des 17. Januar 1991 begann der Krieg gegen den Irak. Die US Air Force setzte auf „smarte Waffen“ statt auf Flächenbombardements. Das kam für das irakische Regime ungelegen, das auf hohe Opferzahlen gehofft hatte.
Auf der Flucht vor der Strafexpedition der Royal Navy erreichten die Meuterer von der „Bounty“ 1790 die Insel Pitcairn. Doch was zunächst als ein verstecktes Paradies erschien, entpuppte sich bald als Hölle aus Gewalt und Eifersucht.
Seit fünf Jahren steht fest: Die Linksextremisten Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette sind weiter aktiv. Inzwischen geht es um Beschaffungskriminalität, aber die drei gehörten nachweislich zur dritten RAF-Generation.
Eigentlich wollte Wilhelm I. von Preußen 1870 nicht „Deutscher Kaiser“ werden. Doch sein Ministerpräsident Otto von Bismarck trickste hinter seinem Rücken – und korrumpierte mit Millionen Goldmark den klammen bayerischen König.
Mit seiner Fließbandproduktion revolutionierte der US-Unternehmer Henry Ford ab 1914 nicht nur den Autobau. „Fließbandarbeit“ wurde zum Synonym für monotone Massenfertigung, die Charlie Chaplin in seinem Meisterwerk karikierte.
Als Ex-Sklave hatte es Toussaint Louverture zum Plantagenbesitzer in Saint-Domingue gebracht. Doch als sich 1791 die Schwarzen gegen ihre französischen Herren erhoben, bewies er sein militärisches Talent und wurde – Diktator.
Wyatt Earp und seine Brüder entwickelten ein Talent dafür, Schießkunst, Rechtspflege und Geschäfte an der Frontier zu verbinden. Exemplarisch wurde der Shootout am O. K. Corral in Tumbstone 1881. Erstaunlicherweise starb Earp im Bett.
1979 kehrte Ajatollah Khomenei in den Iran zurück, begann Chinas Aufstieg zur Weltmacht, kollabierte in Harrisburg ein Atomreaktor: Der Historiker Frank Bösch zeigt, wie 1979 unser Leben heute prägt.
Als er Bundeskanzler wurde, war Konrad Adenauer 73 Jahre alt, mit 87 verließ er das Kanzleramt. Wie „der Alte“ die Strapazen überstand, hat jetzt ein Historiker herausgefunden. Eine Notiz von dessen Sohn könnte das Rätsel von Adenauers erstaunlicher Leistungsfähigkeit klären.
Um die deutsche Belagerung von Paris aufzubrechen, plante die französische Führung im Januar 1871 ein Großunternehmen. Zwei Armeen sollten den Gegner in die Zange nehmen. Bei 20 Grad minus wurde die Operation zur Katastrophe.
Seine erste Ehe 1477 war wohl eine echte Liebesbeziehung. Später wurde der Habsburger Maximilian ein Meister darin, Hochzeiten als politisches Mittel einzusetzen. Er selbst soll in späten Jahren stets einen Sarg mitgeführt haben.
Während der Diktator auf Sieg setzte, hatte US-Oberbefehlshaber Eisenhower die Entschuldigung für sein Scheitern bereits formuliert. Ein Gespräch mit dem Militärhistoriker Peter Lieb über den D-Day.
Der Erlass war so geheim wie überraschend: Am 3. Januar 1941 verfügte NSDAP-Organisationschef Martin Bormann, dass Hitler die Frakturschrift in Deutschland nicht mehr sehen wolle. Zur Begründung wurde auf einen Mythos verwiesen.
Bereits im März 1943 rückte der Frontbogen von Kursk ins Visier der Wehrmacht. Dennoch dauerte es bis zum Juli, bis die Großoffensive begann. Verantwortlich für die Verzögerungen war nicht nur Hitler.
Am Abend des 29. Dezember 1940 griff die Luftwaffe einmal mehr Londons Innenstadt an. Doch so schlimme Folgen wie diese Bombardierung hatte keine andere Attacke. Die City ging weitgehend unter, nur die St. Paul’s Cathedral blieb fast unversehrt.
Serien wie „Das Boot“ weben am Mythos der deutschen U-Boot-Waffe. Ihr erfolgreichster Kommandant war Otto Kretschmer. 1940 attackierte er mit neuer Taktik einen britischen Konvoi und versenkte allein sieben Dampfer.
Am 5. November 1943 detonierten vier Bomben aus einem unbekannten Flugzeug im Vatikan und verletzten die Neutralität des Heiligen Stuhls. Drohung, Irrtum oder ein Angriff auf das päpstliche Radio?
Am 18. Dezember 1940 erließ Hitler seine streng geheime Weisung Nr. 21, den Befehl zum Angriff auf die Sowjetunion. Nur einen Tag später musste er den neuen Botschafter Stalins in Berlin zum Smalltalk empfangen.
Hitlers Geburtstag war der höchste Feiertag im Dritten Reich. Entsprechend akribisch wurde er von der Propaganda vorbereitet. Hitler wurde dabei zur wichtigsten Gestalt der deutschen Geschichte stilisiert.
Weil sie wegen Rekordernten auf ihren Flaschen sitzenblieben, erinnerten die Winzer die Nationalsozialisten 1934 an ihr Wahlversprechen. Mit Weinköniginnen, Patenschaften und Anweisungen wurde der Wein zum „Volksgetränk“.
Als erste Passagierin auf einem Atlantikflug wurde sie bekannt. Doch Amelia Earhart konnte mehr. 1935 gelang ihr der erste Alleinflug über den Pazifik. Zwei Jahre später umrundete sie den Äquator – und blieb verschollen.
Während Pest und Hungersnöte das Heilige Römische Reich erschütterten, versuchte Kaiser Karl IV. 1356 einen Befreiungsschlag: Mit der Goldenen Bulle wollte er den Teufelskreis konkurrierender Königswahlen endlich durchbrechen.
Das letzte Gespräch, das 1991 den Golfkrieg hätte vermeiden können, fand im Januar in Genf statt. Während die beiden Außenminister noch verhandelten, sorgte der irakische Diktator Saddam Hussein für einen Eklat.
Im Januar 1990 wurde ein brisantes Fernschreiben des Stasi-„Kollektivs“ aus Gera bekannt. Es führte zu einem Aufschrei bei der Opposition. Jetzt zeigt der Historiker Christian Booß, wie das Papier auch gedeutet werden könnte.
Frederick Muhlenberg war Sprecher des US-Repräsentantenhauses, als er 1794 mit einer Petition deutscher Einwanderer konfrontiert wurde: Gesetze sollten auch auf Deutsch publiziert werden. Daraus wurde eine wirkungsmächtige Legende.
Was es heißt, wenn der Mob das Parlament erobert, mussten die Abgeordneten des französischen Nationalkonvents im Juni 1793 erleben. Als sie sich dem Druck der Angreifer zu widersetzen suchten, fiel der Befehl: „An die Geschütze“.
Mit einem 14 Punkte umfassenden Programm wollte US-Präsident Woodrow Wilson den Ersten Weltkrieg beenden. Doch der Plan, den er am 8. Januar 1918 vor dem Kongress vorstellte, wurde im Deutschen Kaiserreich missverstanden.
Auch die US-Präsidentschaftswahl von 1876 hatte ein knappes Ergebnis. Damals riefen Vertreter der unterlegenen Demokraten zur Gewalt auf. Erst ein Kompromiss in letzter Minute öffnete Rutherford B. Hayes das Weiße Haus.
Nathan Bedford Forrest zählt zu den Helden der US-Südstaaten. Im US-Bürgerkrieg narrte er Unionsarmeen mit unorthodoxen Methoden. An schwarzen Gefangenen exekutierte er Massaker. Und 1867 wurde er „Hexenmeister“ des Ku-Klux-Klans.
Eigentlich hatte Elisabeth Schwarzhaupt Theaterkritikerin werden wollen. Aber sie wurde Juristin und stieg 1961 zur ersten Bundesministerin auf. Zuvor hatte ihr Kampf gegen den berüchtigten „Gehorsamsparagrafen“ des BGB Erfolg.
Mit der größten Flotte, die das Imperium jemals ausgerüstet hatte, versuchten Ost- und Westrom 468 gemeinsam, das Reich der Vandalen in Afrika zu vernichten. Doch mit einem unerhörten Trick gelang es deren König, die Römer zu verbrennen.
42 Jahre lang prägte Axel Oxenstierna die Politik Schwedens. Nach dem Tod von König Gustav II. Adolf 1632 bei Lützen tat er alles, um den Dreißigjährigen Krieg am Laufen zu halten. Denn Schwedens Armeen mussten ernährt werden.
Das wichtigste Importgut Chinas im 19. Jahrhundert war Opium. 45 Millionen Menschen konsumierten die Droge, die Gesellschaft und Wirtschaft kollabieren ließ. Widerstand gegen den lukrativen Handel brachen die Großmächte mit Gewalt.
Die Montagsdemonstration in Leipzig am 9. Oktober 1989 gilt als Durchbruch der Revolution. Der DDR-Experte Jens Schöne ist da skeptisch. Er attestiert den Leipzigern eine gute „Vermarktung“.
Rosa Luxemburg stammte aus Russisch-Polen und wurde zur intellektuellen Anführerin der Linksradikalen in Deutschland. Doch weil sie nach ihrem gescheiterten Aufstand 1919 ermordet wurde, gilt sie vielen heute als Vorbild.
Der Bericht der Bibel, das Volk Israel sei in Kanaan eingewandert, gilt heute als widerlegt. Es entstand vielmehr in der Region selbst. Dennoch könnte der Exodus einen historischen Kern haben.
1922 setzte der republikanische US-Präsident Harding auf eine Hochzoll-Politik. Märkte brachen weg, Europa verschuldete sich. Das Ende markierten Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit.
Nach zahlreichen Problemen begann im Januar 1871 die deutsche Artillerie, das belagerte Paris zu beschießen. Vorangegangen war ein heftiger Streit zwischen den Militärs und Bismarck. Es ging um die Grundsätze der Kriegführung.
Mit den Zahlen eines Gutsverwalters konnte Isaac Newton wenig anfangen. Aber als Professor für Mathematik stieg er ab 1669 zum führenden Naturwissenschaftler seiner Zeit auf. Doch die Mechanik der Himmelskörper befriedigte ihn nicht.
Der Philologe Konrad Duden hatte ein großes Ziel: Das neu gegründete Deutsche Reich brauche auch eine einheitliche Rechtschreibung. Dafür nahm er den Kampf mit Bismarck auf. Vier Jahre nach dessen Tod begann sein Siegeszug.
Im Jahr 2000 erschien Sebastian Haffners „Geschichte eines Deutschen“. Weil es fesselnd die Erosion der Demokratie zwischen 1914 und 1933 beschrieb, rief das Buch ein einzigartiges Echo hervor. Eine erneute Lektüre.
Die „Halsgerichtsordnung“ der Kaiserin Maria Theresia folgte noch ganz den traditionellen Formen des Strafrechts. Auch der Abschaffung der Folter 1776 in den österreichischen Erbländern ging ein Konflikt mit ihrem Sohn voraus.
Wie Luther forderte der Zürcher Prediger Huldrych Zwingli ab 1519 eine Reform der kirchlichen Zustände. Doch anders als der Wittenberger wollte er seine Lehre auch mit militärischen Mitteln verbreiten. Das kostete ihn das Leben.
Er wollte Europa befrieden und im Glauben einen. Aber obwohl sein Imperium die Globalisierung eröffnete, musste der Habsburger Karl V. an zu vielen Fronten kämpfen. Als er auch gegen Luther verlor, zog er sich in ein Kloster zurück.
Am 24. Mai 1940 standen die deutschen Panzer 30 Kilometer vor Dünkirchen, wo 400.000 alliierte Soldaten auf ihre Rettung hofften. Bis heute bewegt die Frage, warum Hitler den entscheidenden Angriff für zwei Tage stoppte.
Für die Römer lebten östlich des Rheins die wilden Germanen. Spätere Generationen haben sie zu einem Volk und den Vorfahren der Deutschen gemacht. Neue Funde entlarven das Bild als Trugschluss, wie jetzt eine Ausstellung in Berlin zeigt.
Es war eine ganz normale Routineübung, zu der im Dezember 1945 fünf Bomber der US Navy in Florida starteten. Sie und auch eine Rettungscrew verschwanden spurlos. Die Suche endete schließlich in einem ungeheuren Verdacht.
Mit der größten Flotte, die das Imperium jemals ausgerüstet hatte, versuchten Ost- und Westrom 468 gemeinsam, das Reich der Vandalen in Afrika zu vernichten. Doch mit einem unerhörten Trick gelang es deren König, die Römer zu verbrennen.
Der Überfall auf die Klosterinsel Lindisfarne 793 markiert den Beginn der Wikingerzeit. Mit ihren Schiffen stießen Männer und Frauen der Nordleute auf ihren Zügen bis tief ins Binnenland vor. Ihre bevorzugte Beute: Menschen.