Solidarität mit der Besetzung im Danni
Seit gut einem Jahr besetzen Aktivist*innen den Dannenröder Wald. Dort soll demnächst eine Autobahn von Hessen nach Gießen verlaufen. Blöd nur, dass da ein 300 Jahre alter Wald genau auf der Strecke liegt.
Seit gut einem Jahr besetzen Aktivist*innen den Dannenröder Wald. Dort soll demnächst eine Autobahn von Hessen nach Gießen verlaufen. Blöd nur, dass da ein 300 Jahre alter Wald genau auf der Strecke liegt.
Freitag, 28. August 2020 17 Uhr im Malobeo, Kamenzerstr. 38
Vom 23. – 30. August findet seit nun mehr 8 Jahren die Internationale Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen statt. Aus diesem Anlass wollen wir euch zum Solidaritea ins Malobeo einladen gemeinsam Briefe an Menschen im Knast zu schreiben.
Karikatur von Gunther Finneisen
Knäste sind Orte der Dunkelheit, der Finsternis, wirkliches Leben kann dort nicht gedeihen. Denn was ist das „wirkliches Leben“!? Es ist eines in Freiheit, eingebunden in freundschaftliche Beziehungen, sich selbst als Individuum erlebend. Weil wir selbst leben- und nicht gelebt werden.
übernommen vom ABC Wien
Wir dokumentieren hier einen Brief von Andreas Krebs aus dem Gefängnis in Neapel. Er lässt alle lieb grüssen und dankt für die Post, die finanzielle Unterstützung und die momentan von ihm als stark erlebte Solidarität. Es geht ihm sehr schlecht und er muss täglich Morhin nehmen.
Nach wie vor braucht Andreas auch viel Kohle für Medikamente und Nahrungsmittel. Er kann nur mehr Babynahrung zu sich nehmen, die eigens vom Gefängnis für ihn gekauft wird. Dann verkauft der Knast ihm zum dreifachen Preis die dringend benötigten Lebensmittel. Hätte Andreas keine finanziellen Mittel dafür, würde ihn die italienische Justiz schlicht verhungern lassen. Auch eine Form der Todesstrafe gegen eine nach wie vor nicht rechtskräftig verurteilte Person, die schwer krank ist. Wir haben es so satt diese zum Himmel stinkenden Zustände in den italienischen Knästen anzuprangern. Es ist eine Schande, wie Andreas jeden Tag misshandelt wird, und wir sind fucking wütend.
Anja ist 19 Jahre alt. Als sie ihre Mutter unter den Wartenden sieht, rennt sie in deren Arme und steht da lange Zeit schweigend mit Tränen in den Augen. Die Frau wurde am 12. August, im shopping center „Riga“, Nahe ihres Zuhauses verhaftet. Ein Bereitschaftspolizist (OMON) packte Anja, als sie gerade auf dem Heimweg war. Sie sah eine Kolonne von Lastwagen vor sich und beschloss noch, auf ihre Vorbeifahrt zu warten.
Seit fünf Tagen kämpfen die Menschen in Belarus gegen die 26 Jahre andauernde Diktatur in Belarus. Das Lukaschenkoregime hat ausgedient, die Menschen lassen sich ihre Unterdrückung und Ausbeutung nicht länger gefallen. Diesem Aufstand begegnet das Regime mit massiver Polizeigewalt, brutalen Übergriffen und Folter auf der Strasse und in den Knästen. Die Menschen lassen sich nicht einschüchtern, aber sie brauchen auch Solidarität.
Zum ersten Mal in der Geschichte von Belarus rebellieren Menschen im ganzen Land gegen die Diktatur. Viele Tausende von Demonstrationen finden nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch in Kleinstädten statt. Die Menschen gehen auf die Straßen und protestieren nicht nur friedlich gegen die Autorität, sondern kämpfen gegen den Staatsapparat – sie helfen Freund:innen und Mitstreiter:innen und gehen in den Konflikt mit der Polizei.
Folgenden Text haben wir vom anarchistischen Newsportal pramen.io übersetzt.
Wenn du Leute Anfang 2020 in Belarus gefragt hättest, wie lange die Diktatur von Lukaschenko noch besteht, dann hätten sie dich wie einen Narren angeschaut. In einer respektierten Diktatur werden solche Fragen nicht gestellt, denn alle wissen, was passieren kann. Prinzipiell ist es so, dass die Herrschaft großer Führer eher zeitlos ist. Aber die Situation hat sich in den letzten 8 Monaten so radikal verändert, dass Menschen in Belarus auf die Straße gehen. Zum ersten Mal in der neuen Geschichte Belarus haben die Menschen in mindestens 33 verschiedenen Städten des Landes die Polizei zurückgeschlagen.
Menschen in Belarus sind heute in einem neuen Land aufgewacht. Darin wird offen über den Hass auf die Regierung gesprochen und die Menschen bereiten sich auf gewalttätige Konfrontationen mit der Polizei und dem Staat vor. Sie diskutieren online und praktizieren wirksame Methoden des Widerstandes. Mehrere Fabriken streikten am Tag nach den Wahlen.
All around the world people are getting locked up because of their political or social struggles. Those people in many cases are left alone inside of the prison system that tries to crash them with all the power it has. However writing letters to the prisoners might be one of those small straws that will be able to pull the person out of repressive apparatus of the state.
Gefangene zahlen immens hohe Telefonkosten: 0 cent/Minute ins Festnetz und 12 cent/Minute aufs Handy. Sie dürfen nur 10 Nummern speichern und anrufen, nicht angerufen werden. Bei täglichem telefonischen Kontakt belaufen sich die monatlichen Kosten auf bis zu 200 Euro. Unvorstellbar bei den sonst so günstigen Flatrates herkömmlicher Anbieter:innen und der Armut, die Menschen im Knast erwartet. Gerade in Zeiten der verstärkten Isolation durch die Pandemie sind sie auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Durch eine monatliche Spende von 5 Euro aufwärts kann die soziale Isolation bereits verringert werden.
Wie das geht?