Uns erreichte der folgende Bericht zu einer Aktion, bei der an den Mord an Maria B. gedacht wurde. Uns freut es sehr zu hören, dass Maria nicht vergessen ist.
„Am 23.05. versammelten sich ca. 20 Menschen am Boxhagener Platz, um an den Mord an Maria B. vor genau vier Monaten zu gedenken. Maria wurde in ihrer eigenen Wohnung in der Grünberger Str. in Friedrichshain von 4 Bullen erschossen. Während einige Leute Flyer verteilten (den Text mit mehr Informationen findet ihr unten) wurde über eine kleine mobile Anlage Musik und verschiedene Redebeiträge abgespielt. Anschließend versammelten sich noch einmal alle vor der Grünberger Str. 46 um an Maria zu gedenken. Hier wurden Blumen abgelegt, Kerzen angezündet und nochmal Flyer an vorbeikommende Passant*innen verteilt. Auf dem Rückweg kam es, zu einer Festnahme durch die Bullen. Wegen fadenscheinigen Gründen (fahren mit einem Fahrrad auf dem Gehweg), wurde eine Person mit auf die Wache genommen, kontrolliert mitsammt ganzkörperuntersuchung und ausziehen! Diese Aktion der Bullen ist nur als eins zu verstehen: eine absolute Provokation. Vor allem, weil es eine Aktion zum Gedenken an eine Person(Maria) war, die von eben diesen Bullen erschossen wurde. Anscheinend werden die Mörder nicht gern mit ihren Taten konfrontiert. Wir hoffen, dass die Aktion andere Menschen inspiriert, auch in diesen Zeiten Gedenken und Aktionen aufrecht zu erhalten.
***Flyertext***Maria B. – Von Polizisten ermordetAm
24. Januar diesen Jahres drangen vier bewaffnete Männer in eine Wohnung
in der Grünberger Str. in Friedrichshain ein. Sie brachen die Tür, des
in der Wohnung befindlichen Zimmers auf. Dahinter fanden sie, wie
erwartet, Maria B., die sich mit einem Messer in der Hand am Ende des
Zimmers befand. Aus 6 Metern Entfernung schossen die Polizisten der
jungen Frau in die Brust. Diese starb an den Folgen der Attacke.Danach
folgte die Tirade der Täter, was sie alles richtig gemacht hätten und
was aller, außer ihrem Verhalten falsch gewesen sei. Sie hätten ruhig
auf Maria eingeredet, gleichzeitig war die Situation unübersichtlich.
Sie hätten sich bedroht gefühlt, von einer verschlossenen Zimmertür,
welche sie kurz darauf aufbrachen. Sie kamen nicht auf die Idee, das
Zimmer wieder zu verlassen. Vier ausgebildete „Professionelle“ und eine
„psychisch Kranke“. Und trotzdem hat die Ausbildung nicht dafür
gereicht, dass alle Menschen in dem Raum überleben.Es
gibt sehr viele Berufsgruppen, die regelmäßig mit Messern konfrontiert
sind: Sozialarbeiter*innen, Pfleger*innen, Türsteher*innen u.v.m. Sie
haben nicht die Möglichkeit und höchstwahrscheinlich auch nicht den
Willen ihr Gegenüber zu erschießen. Und trotzdem, oder gerade deswegen,
sind sie in der Lage, solche Situationen zu regeln, ohne dass Menschen
dabei sterben. Genauso gibt es in Berlin den Sozial Psychologischen
Dienst, der u.a. dafür da ist mit Menschen in Krisen zu sprechen und
Situationen zu entschärfen. Und selbst der Polizei stehen eigentlich
Psycholog*innen zur Verfügung, die mit dazu gerufen werden können.Da stellt sich die Frage: warum morden Polizist*innen?Wahrscheinlich,
weil sie keine Strafen befürchten müssen. In gerade einmal 6% aller
Fälle in denen wegen unrechtmäßiger Gewaltanwendung gegen Poizist*innen
ermittelt wird, kommt es zur Anklage. Polizist*innen sind häufig so von
sich selbst und dem Recht ihrer Tat überzeugt, dass sie dafür sogar über
Leichen gehen.Gedenken an Maria im Kiez verankern!Wie
zu erwarten war, hat die Staatsanwaltschaft die „Ermittlungen“ gegen
den Todesschützen sang- und klanglos eingestellt. Es gab weder eine
anschließende Stellungnahme, noch eine Randnotiz in irgendeiner Zeitung.
Weiterhin wurde eine Gedenktafel für Maria nun schon zum vierten mal
entferntDer Mord an Maria muss öffentlich sichtbar bleiben!Sorgen wir gemeinsam dafür.Mehr Infos: https://de.indymedia.org/node/73539