Briefing am Samstagmorgen

Schutzmasken in der Schweiz, Lockerungen in Österreich und Dänemark und unsere Empfehlungen: Das Wichtigste für den Start ins Wochenende

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Das Wichtigste am Wochenende: Ausreichend Schutzmasken in der Schweiz und die Lockerungen in Österreich und Dänemark

Und das lesen Sie nur in der NZZ: Schon zu Beginn der Corona-Krise haben Wissenschafter in der Schweiz vor einer Katastrophe gewarnt. «Diese Sache wird heavy», dachte einer von ihnen Ende Januar. Für manche waren diese Forscher Alarmisten, für andere Propheten. Sicher ist, dass die Pandemie die Beziehung von Wissenschaft und Politik fundamental verändert hat. Eine Rekonstruktion der Ereignisse. Zur Reportage

Das Wichtigste am Wochenende

Die Schweiz verfügt über genug Schutzmasken für die Bevölkerung

Das ist passiert: Die Schweiz verfügt laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) über genug Schutzmasken. Derzeit liege der Bestand bei 20 Millionen, bis Ende April sollen es gar 100 Millionen sein. Die Kurve der Ansteckungen sei abgeflacht, die Schweiz aber trotzdem noch nicht aus der Gefahrenzone. Aktuell würden noch etwa 300 Patienten künstlich beatmet. Bisher wurden 27 010 Infizierte und 1328 Todesfälle registriert. Der Kanton Zürich erlässt Gewerbetreibenden, die in der Corona-Krise finanzielle Probleme haben, gegebenenfalls einen Teil der Miete. Zu den neusten Entwicklungen

Das sagt Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga: Der Bundesrat bleibt seinem Prinzip treu, auf radikale Massnahmen zu verzichten. Stattdessen wähle man einen Mittelweg, wie jetzt auch beim stufenweisen Ausstieg, sagt Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. Man lockere nur dort, wo Schutz möglich ist. So müssen erst Schutzkonzepte erarbeitet werden, bevor am 11. Mai die Schulen und Läden wieder öffnen können. Rückfälle könne es trotz aller Vorsicht geben. Zum Interview 

Das müssen Eltern jetzt wissen: Im Mai sollen die Schulen wieder geöffnet werden. Experten sind sich weiterhin nicht einig darüber, ob und wie viel Schulschliessungen überhaupt zur Eindämmung der Pandemie beitragen und ob Kinder generell weniger infiziert werden als Erwachsene. Einig ist man sich jedoch, dass Besuche der Enkel bei den Grosseltern vorerst vermieden werden sollen. Zum Bericht

Das müssen Freizeitsportler jetzt wissen: Wie sicher ist man beim Radfahren oder beim Joggen? Studien belegen, dass sich Coronaviren über die Atemluft weit über die empfohlenen zwei Meter Distanz hinaus verbreiten können. Für Velofahrer empfehlen Experten deshalb Abstände von 20 Metern beim Windschattenfahren. Läuft oder fährt man nebeneinander oder versetzt hintereinander, können die Abstände geringer sein. Welche Einflüsse Winde auf die Verbreitung der Viren haben, ist derzeit jedoch noch offen. Zum Bericht 

Alles zum Coronavirus: Zur Übersichtsseite

Österreich und Dänemark lockern als Erste

So ist die Lage in Österreich: Bei der schrittweisen Lockerung ist Österreich ein Vorreiter. Kleine Läden haben bereits wieder geöffnet, die Innenstädte füllen sich langsam mit Leben. Noch hält man sich aber beim Einkauf zurück, die Umsätze liegen 50 Prozent unter normal. Denn noch mangelt es an der Laufkundschaft und an Touristen. Die Lockerungen kamen für viele Unternehmen gerade noch rechtzeitig - nach Schätzungen hätte 40% des Kleinhandels nochmals zwei Wochen ohne Umsätze nicht überlebt. Zum Bericht

Das sagt unser Korrespondent: Was kann die Schweiz vom Vorreiter Österreich lernen? Im achten NZZ Corona-Podcast spricht Nadine Landert mit unserem Wirtschaftskorrespondenten Matthias Benz über die Stimmung in Wien, welche Sicherheitsmassnahmen die Händler einhalten müssen und was der Lockdown für die Wirtschaft bedeutet. Zum Podcast

So ist die Lage in Dänemark: Dänemark ist das Versuchslabor bei Lockerungen für Bereiche, die Kinder betreffen. Dabei müssen Kindergärten und Primarschulen erst zahlreiche Richtlinien umsetzen, bevor sie öffnen können. Aus diesem Grund machen viele Einrichtungen statt bereits diese Woche erst nächste Woche wieder auf. Unklar ist, wie Kinder mit den Distanzregeln umgehen können, die essenziell für eine gelungene Rückkehr in den Alltag sind. Deshalb schauen andere Länder interessiert auf Dänemarks Erfahrungen. Zum Bericht  

Was sonst noch passiert ist

  • Wuhan: Die chinesischen Behörden haben die Zahl der Corona-Toten in Wuhan um 50 Prozent nach oben korrigiert. Unvollständige Statistiken sind angesichts der chaotischen Zustände in den Spitälern zu Beginn der Epidemie verständlich. Doch die Korrekturen werfen generell Fragen zur Verlässlichkeit offizieller Informationen aus China auf. Zum Kommentar
  • Medienabgabe: Im Zuge der Änderung der Radio- und Fernsehabgabe erhält die SRG 50 Millionen Franken mehr jährlich, um die wegbrechenden Werbeeinnahmen zumindest teilweise zu kompensieren. Diese Begründung ist gefährlich, erlaubt sie der SRG doch, auch künftig beim Bund vorstellig zu werden, wenn die Werbeerlöse weiter sinken. Zum Kommentar
  • Zürich: Seit Jahrzehnten gibt es Pläne für ein zentrales Restaurant bei der Schiffstation in Zürich. Zuletzt gab es gar Wettbewerbe um das beste architektonische Projekt. Doch nun wurden die Pläne wieder auf Eis gelegt. Zum Bericht
  • USA: Am 27. Mai will die amerikanische Raumfahrtagentur Nasa erstmals nach fast zehn Jahren wieder Astronauten von amerikanischem Boden aus ins All schiessen. Dabei setzt man auf eine Zusammenarbeit mit SpaceX, dem privaten Raumfahrtunternehmen des Milliardärs und Tesla-CEOs Elon Musk. Zum Bericht
  • Kongo: Schwere Überschwemmungen im Kongo haben mindestens 24 Menschenleben gefordert, Dutzende von weiteren Menschen wurden verletzt. Heftige Regenfälle hatten den Tanganjikasee im Südosten des Landes sowie den Fluss Mulongwe über die Ufer treten lassen. Zum Bericht
  • Migrationskrise: Am Samstagvormittag sollen gut 50 Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland geflogen werden. Insgesamt sollen in den kommenden Wochen 1600 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Griechenland in EU-Staaten gebracht werden. Zu den neusten Entwicklungen

Das empfehlen wir für das Wochenende

Baumeister aus Basel: Jacques Herzog und Pierre de Meuron zählen zu den Weltstars der Architektur. Ihr Büro baute die Tate Modern in London, das als «Vogelnest» bekannt gewordene Nationalstadion von Peking und den Roche-Turm in Basel. Dieser Tage feiern die beiden Architekten ihre 70. Geburtstage. Warum ist ihr Einfluss so gross? Zum Essay

Ausgeruhte Gesellschaft: Da in der Corona-Krise das öffentliche Leben nahezu stillsteht, haben viele Menschen weniger Stress und können länger und auch besser schlafen. Davon profitiert nicht nur unser Biorhythmus, sondern auch unsere Gesundheit, wie der Schlafforscher Christian Baumann erklärt. Zum Interview

Mütter vor dem Burnout: Beim Versuch, Familie und Arbeit zu meistern, plagt viele Eltern ein Gefühl des Ungenügens – vor allem Frauen. Gerade in dieser Zeit gelangen Mütter an ihre Belastungsgrenzen. Wie schafft man es, nicht auszubrennen? Zum Essay

Boom im Beet: Die Schliessungen, die wegen der Corona-Pandemie nötig waren, haben die Gartenbranche schwer getroffen. Unter dem Verlust des Frühlingsgeschäfts dürften vor allem grosse Anbieter noch lange leiden. Profitiert haben dagegen kleine Dorfgärtnereien. Zur Reportage

Bevor Sie weitergehen

🚗 Entdecken: Die wichtigste Schnittstelle zwischen Pilot und Fahrzeug ist das Lenkrad. Bei Porsche hat es seit 1948 eine enorme Entwicklung durchlaufen – vom elegant-schlanken Steuerrad zum Multifunktions-Controller. Zum Bericht

🍴 Kochen: Der Frühling ist Spargelzeit. Bei dieser Vorspeise werden grüne Spargeln mit Jakobsmuscheln und Rucola-Pesto kombiniert. Das Gute ist: Nach nur 30 Minuten ist die Vorspeise fertig. Zum Rezept

Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende.
Thomas Milz und Kathrin Klette

Das Briefing erscheint wochentags um 6 und 17 Uhr. Samstags gibt es eine Wochenendausgabe um 8 Uhr.