Die beste Geschäftsidee der deutschen Kulturindustrie kommt ins Kino. Warum können Marc-Uwe Klings Chroniken eines kommunistischen Kängurus nicht einfach nur Lese- und Hörbücher bleiben? Kapitalismus, Alter!
Die „Cahiers du cinéma“ sind eine der kulturell einflussreichsten Zeitschriften der vergangenen 100 Jahre. Nun hat die komplette Redaktion gekündigt, weil neue Investoren das Heft auf eine regierungs- und konsumfreundliche Linie bringen wollen.
Nach 18 Kosslick-Jahren hat Carlo Chatrian das Festival übernommen. Das Todesstrafen-Drama „Es gibt kein Böses“ aus Iran ist ein würdiger Goldener Bär. Aber was ist wirklich besser geworden?
Die Berlinale hat vom Menschenexperiment bis zum Schweine-Triptychon alles zu bieten. Doch wirklich geglückt ist leider wenig. Eine Woche zwischen Veganismus und Pornografie.
Mit „Es gibt kein Böses“, einem Film über die Todesstrafe, geht der Goldene Bär zum dritten Mal in zehn Jahren in den Iran. „Berlin Alexanderplatz“ erhält keinen Preis – aber Paula Beer wird beste Darstellerin.
Die französische Filmakademie bricht auseinander, ihr wird Sexismus, mangelnde Diversität und Intransparenz vorgeworfen. Und dann wird ausgerechnet Roman Polanski mit dem wichtigsten Filmpreis ausgezeichnet.
Der junge Goldmund wird von seinem Vater zum Studium ins Kloster Mariabronn geschickt und trifft dort auf den frommen Klosterschüler Narziss. Nach der gleichnamigen Erzählung von Hermann Hesse.
Ein vorlautes Känguru und der Berliner Kleinkünstler Marc-Uwe legen sich mit einem rechtspopulistischen Immobilienhai an, der den malerischen Nachbarschaftskiez verschandeln will. Doch vorher lernen die beiden sich erst mal kennen.
Nach der Verleihung des Filmpreises César als besten Regisseur an Roman Polanski kam es zu lauten Protesten. Denn 2019 hatte eine Schauspielerin ihn beschuldigt, sie 1975 im Alter von 18 Jahren vergewaltigt zu haben.
Zwei Jahre begleitete die Regisseurin Sandra Kaudelka die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, bei ihre Arbeit. So zeigt Kaudelka, welchem Druck und Anfeindungen, aber auch Zuspruch Wagenknecht ausgesetzt ist.
Ein Harvard-Absolvent zieht 1988 in den US-Bundesstaat Alabama. Er kämpft für Menschen, die im rassistischen Justiz-System der USA keine Chance haben. „Just Mercy“ erzählt die wahre Geschichte von Bryan Stevenson.
Ein von Rassismus geprägtes Justizsystem, zu Unrecht zum Tode verurteilte Afroamerikaner: „Just Mercy“ mit Michael B. Jordan und Jamie Foxx erzählt die wahre Geschichte eines Anwalts und Bürgerrechtlers.
Sich der Politikerin Sahra Wagenknecht zu nähern, ist eigentlich unmöglich. Eine Regisseurin hat es trotzdem versucht. Mit Blasmusik im Dreivierteltakt. Kommen wir so dem Menschen hinter der politischen Figur nahe?
Rüssel, Schlangen, Unterwelten: Alexander Kluge und der philippinische Allround-Künstler Khavn besingen „Orphea“ – mit einer umwerfenden Lilith Stangenberg. Der Film läuft zu Recht in der Berlinale-Reihe für Durchgeknalltes.
Der kontroverse Film „DAU. Natasha“, der eine sexualisierte Folterszene zeigt, spaltet die Berlinale. In Russland wurde der Film bereits verboten. Hat Regisseur Ilja Chrschanowski mit seinem Filmprojekt die Grenzen des moralisch Erträglichen überschritten?
Döblins Roman ist Weltliteratur, Fassbinders Version ein Klassiker. Nun zeigt Burhan Qurbani seine Neuverfilmung von „Berlin Alexanderplatz“ auf der Berlinale – und gewinnt auf ganzer Linie.
Der Leiter der Berliner Filmhochschule entblößt sich vor Studentinnen – und wird beurlaubt. Es ist das vierte Mal hintereinander, dass ein gegen den Willen der Studenten installierter Rektor scheitert.
Niemand kannte Welket Bungué. Nun spielt er in der Neuverfilmung von „Berlin Alexanderplatz“ den Franz Biberkopf. Ein Gespräch über ein Nomadenleben von Afrika über Brasilien bis Berlin – und warum er sich trotz Rassismus in Deutschland wohlfühlt.
Er ist überall. Im Theater, im Fernsehen, im Kino. Auf der Berlinale laufen gleich zwei Filme mit Lars Eidinger an. Er ist Hauptsturmführer und Krebskranker. Und er weint in einer Pressekonferenz. Was treibt diesen Mann an?
„Good Screening“, sagt die Filmvorführerin: Die Berliner Festspiele sind das größte Kulturereignis Deutschlands. Warum traut sich dort keiner mehr, Deutsch zu sprechen? Über eine alarmierende Entwicklung.
Der ARD-Sonntagskrimi aus dem Schwarzwald sorgt für Irritation. „Ich möchte keinen Porno sehen, sondern einen soliden Mordfall“, echauffiert sich eine Zuschauerin. Sogar das Social-Media-Team der ARD reagiert ungläubig.
Ein Film, der im Wilden Westen spielt, muss nicht unbedingt ein Western sein. Aber immerhin machen die beiden Helden in „First Cow“ was mit Kühen. Warum man das gesehen haben muss, erklärt unsere Kritikerin.
Nach den Missbrauchsvorwürfen seiner Ex-Frau und einem Karriereknick zeigte sich Johnny Depp auf der Berlinale. In einem Film über einen Mann, der an einem Karriereknick fast zerbrochen wäre. „Minamata“ ist ein Befreiungsschlag.
Als wär’s ein Erbstück von Dieter Kosslick: Mit Philippe Falardeaus Literaturfilm „My Salinger Year“ wurden die Berliner Filmfestspiele unter der neuen Leitung gestartet. Eine Revolution sieht anders aus.
Die Geschehen in Hanau und Erfurt überschatten die Eröffnungsgala der Berlinale - und die Kulturstaatsministerin und der Regierende Bürgermeister sprechen glasklare Worte.
Das wichtigste deutsche Filmfestival ist so divers wie nie zuvor – und die gutgemeinte Themenauswahl kaum auszuhalten. Unser Autor hat sich durch das gesamte Programmheft gearbeitet – und ist verstört.
Seit 120 Jahren erzählt Jack London die Geschichte des Hundes, der wieder zum Wolf wird. Seither sehnt sich auch der Mensch zurück zu seinen Wurzeln. Über den „Ruf der Wildnis“ als grün-braunes Kinomärchen.
Sie war die lebende Leitkultur: Als „Schwarzwaldmädel“ wurde Sonja Ziemann zum Gesicht des deutschen Nachkriegskinos. Mit preußischer Disziplin spielte sie alles, von der Operette bis zum Antikriegsfilm. Nun ist sie gestorben.
Für den Film hat sich die AfD lange nicht interessiert. Die angekündigte „Entsiffung“ der Kunst wurde zunächst anderswo angestrebt. Dieses Desinteresse ist nun vorbei.
Der erste Schritt zur Revolution gegen eine abgeschottete Elite: Zwölf Nominierungen hat Roman Polanskis Film „Intrige“ für die Césars erhalten. Seitdem laufen Proteste dagegen. Nun kündigt die Filmakademie tiefgehende Reformen an.
In Zeiten von Epidemien wird ein starker Staat gebraucht, schreibt Slavoj Žižek. Weil weitreichende Maßnahmen - etwa Quarantäne - mit militärischer Disziplin durchgeführt werden müssen. Wie passt das mit dem westlichen Bedürfnis nach maximaler Freiheit zusammen?
Ein Jahr vor dem Weinstein-Skandal erschütterten Enthüllungen über den Fox-News-Chef Roger Ailes Amerika. In „Bombshell“ spielen Nicole Kidman, Charlize Theron und Margot Robbie die Frauen, die den Medienmagnaten 2016 zu Fall brachten.
Joseph Vilsmaier brachte 30 Jahre lang deutsche Geschichte ins Kino wie kein anderer. Jetzt ist er gestorben. Nachruf auf einen großen Regisseur, der lebte wie er drehte – aus dem Bauch heraus.
Der koreanische Thriller „Parasite“ hat gerade bei den Oscars abgeräumt. Wir haben uns vor der Verleihung mit dem Regisseur Bong Joon-ho und dem Hauptdarsteller Song Kang-ho über ihren kometenhaften Aufstieg unterhalten.
Die 7000 Mitglieder der Oscar-Academy haben Filme aus der guten alten amerikanischen Männerwelt übergangen und stattdessen einen koreanischen Film mit Preisen überhäuft. Es ist der Anbruch eines neuen Zeitalters.