Weekend of Action am 6. und 7. April in Köln: Let’s fight for a different future!

Streiks, Sabotage und Revolte statt Verdrängung, Nationalismus und Patriarchat

Mit den weltweiten Streiks und Demonstrationen am diesjährigen Frauen*kampftag und der Schüler*innenbewegung Fridays For Future sind mitten im Rechtsruck wieder linke Antworten und Alternativen zur bestehenden Misere auf die Tagesordnung getreten. Das Wochenende 6. und 7. April bietet die perfekte Gelegenheit an die Erfolge der letzten Monate anzuknüpfen: bei der #Mietenwahnsinn Demo am Samstag und dem geplanten AfD-Bürgerdialog in Kalk geht es weiter mit Aktionen für eine Zukunft abseits von Nationalismus, Verdrängung und Patriarchat.

#ENTEIGNEN

Unter dem Motto “Gemeinsam gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung” sind europaweit am 6.4 Demonstrationen geplant. Die unbezahlbaren Mieten in deutschen Großstädten sind das Ergebnis einer neoliberalen Stadtentwicklung, die durch die Profite für die Kapitaleigner bestimmt wird. Ergebnis ist die Verdrängung all jener, die im kapitalistischen Hauen und Stechen verlieren. Zugleich haben eben auch nicht alle die gleichen Chancen sich im Kapitalismus zu vergesellschaften. Vonovia, Deutsche Wohnen, Stadt und Politik haben hingegen ein gemeinsames Interesse am Schutz des Privateigentum im bürgerlich-kapitalistischen Staat – Die Stadt wird zum Panoptikum der Klassengesellschaft. Verlierer*innen der Stadt von oben sind die Menschen, die nachts vor den prall gefüllten Schaufenstern schlafen müssen, die alleinerziehenden Mütter auf aussichtsloser Wohnungssuche und all jene, die seit Jahren auf den Listen der GAG (größte Wohnungsunternehmen im Raum Köln) stehen und auf eine Wohnung warten, oder sonstwie vom Amt agefuckt werden.

“Warum soll ich Eigentum respektieren wenn mir nichts gehört? Da wird ein Auto angezündet und ein Viertel zerstört.” (KIZ)

Wenn am 6.4 bundesweit gegen Mietwahnsinnn und Verdrängung demonstriert wird fordern wir die Enteignung derer, die Profite mit Wohn- und Lebensraum machen. Statt Mietpreisbremse und sozialer Wende in der Stadtentwicklung fordern wir die Vergesellschaftung von Wohnraum. Öffentlicher Raum wird zunehmend privatisiert und überwacht. An Kalk Post wurden die Bänke abgebaut, die “Junkies” vertrieben und die Kameras installiert – in Zollstock wurden sie aufgebaut, um dem kleinbürgerlichen Familienglück eine bequeme Sitzmöglichkeit zu liefern. Die Viertel sollen denen gehören, die drin leben. Die Plätze sollen öffentlich für alle sein, die sie brauchen. Dafür müssen wir Orte erhalten und schaffen, an denen wir uns treffen, Pläne schmieden und austauschen könnnen.

#SABOTIEREN

Am 7.4 hat die AfD in Köln-Kalk zum Bürgerdialog geladen. Sie will hier ihren Auftakt zur Europawahlkampagne abhalten. Gewählt werden soll bei der kommenden Europawahl im Mai im Übrigen zwischen neoliberaler Verteidigung des Status Quo und einer Verschärfung der autoritären Zuspitzungen.

“Ihr wollt Kapitalismus mit Herz?” (KIZ)

Wenn die AfD meint ihren Bürgerdialog im Bürgerhaus Kalk abzuhalten rufen wir zur Sabotage der Veranstaltung auf. Möglichkeiten dazu gibt es genug, das Viertel bietet eine gute Basis für die antifaschistische Intervention. Wir werden das Wochenende nutzen um Staat und Gesellschaft mit den Folgen ihrer Politik zu konfrontieren. Dabei müssen klare Linien gezogen werden: die EU war und ist nicht das humanistische Friedensprojekt, als dass sie sich versucht zu verkaufen. Das zeigen nicht zu guter letzt die Ertrunkenen im Mittelmeer als Resultat einer menschenverachtenden Abschottungspolitik.

Am Wochenende des 6./7.4 in Köln erteilen wir den Feinden des Fortschritts von AfD und Co. eine klare Absage und setzen auf eine Alternative zu Elendsverwaltung mit Konjunkturschwankung. Mit Fridays for Future und dem Frauen*streik ist das Klima des Aufbruchs spührbar. Wir wollen unsere Zukunft – die Sphären der Reproduktion und die Verteilung von Wohn- und Lebensraum – gemeinsam mit allen verhandeln, die kein Bock auf ein Europa der Vaterländer und Repräsenation durch “Schwein X oder Schwein Y” (Herbert Marcuse) haben. Die aktuellen Bewegungen und sozialen Kämpfe bieten den Ausgangspunkt für “die Übersetzung des Potentiellen ins Aktuelle” (ebenfalls Marcuse). Obendrein bietet sich hier die perfekte Gelegenheit die Debattenbeiträge um “neue” Klassenpolitik ernst zu nehmen.

Wir sehen uns im Handgemenge: auf der #Mietenwahnsin Demo, bei den Aktionen gegen den Bürgerdialog der AfD in Kalk, oder den Klima- und Frauen*streiks!

  • Antikapitalistischer Block bei #Mietenwahnnsinn:
    Samstag, 6. April 16 Uhr Heumarkt (Vorher gibt es eine Kundgebung von DGB und Mieterschutzbund)
  • Aktionen gegen die AfD-Veranstaltung im Bürgerhaus Kalk
    Sonntag, 7 April Ab. 15 Uhr Kalk-Kapelle

Antikapitalistischer Block auf der #Mietenwahnsinn-Großdemo

Gemeinsamer Aufruf von Gruppen aus NRW

Vonovia, Deutsche Wohnen, LEG & co. #ENTEIGNEN!

Mehr Infos auf antikapmiete.noblogs.org

Während die Wohnungskrise in NRW sich verschärft leiden viele Menschen in Rhein- und Ruhrgebiet sowie dem Sauerland unter dem absichtlichen Kaputtsparen von Wohnhäusern durch die Vermieter*innen. So wird z.B. Schimmelbefall nicht beseitigt, Heizungen nicht repariert und andere dringend notwendige Renovierungen nicht durchgeführt. Gleichzeitig explodieren vor allem in den Großstädten die Mietpreise. Der durchschnittliche Mietpreis in Köln liegt bei 12,37 €/m² kalt! Die Kosten für Einzimmerappartements liegen nicht selten über 20 €/m² Kaltmiete. Das Vorantreiben der Mietpreise wird besonders von Immobilienunternehmen wie Vonovia, Deutsche Wohnen, Global-Act, WVN und LEG betrieben. Die Folge ist, dass immer mehr Menschen aus ihren Vierteln verdrängt werden, weil sie die hohen Mietkosten nicht mehr tragen können. 2018 gab es allein in Köln 1700 Zwangsräumungen. Der Staat unterstützt diese Immobilienverwertung zudem auch noch, indem seine Polizei die Kapitalinteressen durchsetzt. Menschen werden auf die Straße gezerrt, während leerstehender Wohnraum als Anlagemöglichkeit genutzt wird. Hier offenbart sich ein zentraler Widerspruch des Kapitalismus. Mietpreisbremse, Sozialwohnungsquote sind keine wirksamen Maßnahmen gegen die Wohnungsnot. Sie täuschen politische Handlungsmacht vor, tasten aber die Grundlagen des auf Profit abzielenden Wohnungsmarkt-Prinzips nicht an. Weiterlesen

Pressespiegel zum Frauen*streik 2019 in Köln

Wir haben uns ein bißchen erholt vom Frauen*kampftag und dem Streik am 8. März. Wir sind immer noch beeindruckt von den Streiks und Protesten, auch international. Wir schmieden weiter Pläne und werden 2019 nutzen, um weiter Streiks und Proteste zu organisieren. Zu tun gibt es genug. Legale Abtreibungen, das gesellschaftliche Verhandeln von Reproduktionsarbeit, die Gewalt an Frauen*, die Kämpfe um Anerkennung von Sexualität und Identität… Die Kämpfe gegen das Patriarchat sind so vielfältig, wie die Frauen*, die am 8. März auf der Straße waren und weltweit sichtbar gemacht haben, was unsichtbar gemacht wird, verschwiegen wird und klein gehalten werden soll. Jetzt haben wir aber erstmal die lokale und internationale Presse final durchkämmt und einen kleinen Pressespiegel erstellt. Wenn ihr noch mehr Presseartikel oder Berichte habt schickt eine Mail an presse_fstreikkoeln@riseup.net – wir vervollständigen dann den Pressespiegel!

Reproduce Solidarity: Pflege und Erziehung im Streik

Podiumsdiskussion | Reproduce Solidarity: Pflege und Erziehung im Streik

27. Februar | 19 Uhr | Alte Feuerwache Großes Forum | Eine Veranstaltung des Kölner Frauen*streikbündnis und des Antifa AK Köln

Was haben ein Frauen*streik, Personalmangel im Krankenhaus und die schlechte Bezahlung von Erziehr*innen miteinander zu tun? Warum sind ausgerechnet in Erziehung und Pflege die Bedingungen so schlecht, obwohl wir alle auf sie angewiesen sind? Warum sind Frauen* in diesen Berufen noch immer deutlich überrepräsentiert? Wie kann eine solidarische Bezugnahme der geführten Kämpfe in Pflege und Erziehung und dem Frauen*streik aussehen?

Diesen Fragen werden wir uns im Rahmen der Podiumsdiskussion “Reproduce Solidarity: Pflege und Erziehung im Streik” stellen. Dazu haben wir uns 3 Vertreter*innen dieser Kämpfe eingeladen:

– Vera Hoffmann arbeitet im städtischen Krankenhaus Köln und ist aktiv im Kölner Bündnis für mehr Personal im Gesundheitswesen

– Angela Banckert arbeitet bei der GEW in Köln. Die GEW organisiert Erzieher*innen in privaten und städtischen Kitas.

– Felix Ahls ist Teil der Kampagne Krankenhaus statt Fabrik! und im Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte

23.2. Einführung in den materialistischen Feminismus

Im Rahmen einer Reihe feministischer Veranstaltung im Frühjahr 2019 in Hinblick auf den Frauen*streik in Köln haben wir diesmal die Basisgruppe Antifaschismus (BA) Bremen eingeladen, um uns eine Einführung in den materialistischen Feminismus zu geben.

Samstag, 23. Februar | 19 Uhr | LC36 (Bahnhof West)

Hat der Kapitalismus ein Geschlecht?
Einführung in den materialistischen Feminismus

Fast alles in dieser Gesellschaft ist irgendwie geschlechtlich sortiert: Von Babykleidung über die Berufswahl bis zur Frage, wer wo welche Haare tragen darf. Die eindeutige Zuordnung zu entweder “Mann” oder “Frau” wird gesellschaftlich eingefordert und Abweichungen sanktioniert. Klar, dass wir keinen Bock mehr darauf haben! Aber lassen sich Geschlechterverhältnisse dekonstruieren? Und könnte der Kapitalismus ohne Geschlechter bzw. Geschlechterhierarchien existieren?

Wir möchten mit euch diskutieren, welche Funktionen die Geschlechterrollen aktuell im Kapitalismus haben. Dabei wollen wir auch darauf zu sprechen kommen, was für eine feministische, antikapitalistische Praxis es geben könnte.