Buchrezensionen/

Ben-Yehoyada, Naor: Mediterranean Incarnate, Chicago 2017
Rez. von Ulrich van Loyen, Medienwissenschaftliches Seminar, Universität Siegen,

Um trennen zu können, muss man vermischen, um nationale Souveränität zu erhalten, muss man transnational kooperieren – diese Erkenntnis begleitet selbst die Praxis der jüngsten Versuche, das „Mare nostrum“, einen der größten Friedhöfe der Welt, in Einflusssphären mit ihren jeweiligen Verantwortlichkeiten aufzuteilen, die beispielsweise den Transfer von Flüchtlingen verunmöglichen sollen.

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Lauer, Josh: Creditworthy, New York 2017
Rez. von Jan Logemann, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Georg-August-Universität Göttingen

Kredite und Kreditvergabe sind ein Kernbestandteil kapitalistischen Wirtschaftens in der Neuzeit und implizieren aus unternehmerische Sicht immer das Abwägen von Profiterwartungen und Verlustrisiken. Dies gilt auch für Verbraucherkredite, die wie Louis Hyman verdeutlicht hat, seit dem 19. Jahrhundert zu einer zentralen Triebkraft besonders der U.S.-amerikanischen Konsumgesellschaft wurden.[1] Die Kehrseite dieser Kreditexpansion, eine zunehmend systematische Überprüfung und Kategorisierung von Kreditkunden, steht im Mittelpunkt von Josh Lauers Studie Creditworthy, die jetzt in der neuen Reihe zur Geschichte des Kapitalismus bei der Columbia University Press erschienen ist.

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Hallett, Christine E.: Edith Cavell and her Legend, London 2019
Rez. von Annett Büttner, Geschichtsagentur Kaiserswerth

Um die britische Krankenschwester Edith Cavell (1865–1915) ranken sich zahlreiche Mythen, in Deutschland ist sie dennoch weitgehend unbekannt. Daher zunächst einige Fakten zu ihrem Lebensweg. Ausgebildet nach dem Nightingale-System an einer weltlichen Krankenpflegeschule in England, leitete sie ab 1907 in Brüssel ein ebensolches Institut.

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Heyn, Susanne: Kolonial bewegte Jugend, Bielefeld 2018
Rez. von Annika Dörner, Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt

Mit dem deutschen Kolonialismus setzt sich die historische Forschung seit einiger Zeit sehr intensiv auseinander.[1] Längst wird der deutsche Kolonialismus nicht mehr nur als ein Projekt des männlichen Bürgertums untersucht, auch Frauen und lange ignorierte Interessensgruppen wie Missionare bilden nun einen nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil des Forschungsfeldes, das Kolonie und Metropole als miteinander verflochtenes Beziehungsgeflecht betrachtet.

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Termine/

Call for Papers
13.05.2020 - 15.05.2020 Fakultät Bauen und Erhalten und Hornemann Institut (HAWK); in Kooperation mit ICOMOS AG Konservierung-Restaurierung; Verband der Restauratoren e. V.

Kunstwerke sind meist fragmentarisch überliefert. Der Umgang mit dem Fragment, seine Erforschung, Erhaltung und Vermittlung gehören damit zu den zentralen Aufgaben von Restaurator/inn/en, die in der Denkmalpflege, in Museen und Bibliotheken tätig sind.

Die Behandlung des Fragments war schon immer vom jeweiligen gesellschaftlichen Kontext und dem Zeitgeschmack abhängig – das gilt bis heute: Zwischen den beiden Polen der vollständigen Wiederherstellung einerseits und der Beibehaltung des fragmentarischen Zustandes andererseits reihen sich die verschiedensten Möglichkeiten realer oder virtueller Ergänzung, basierend auf unterschiedlichen theoretischen Grundsätzen.

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Call for Papers
04.12.2019 - 07.12.2019 Ukrainian Institute, Kyiv; Institute for Human Sciences / Institut für die Wissenschaften vom Menschen, Vienna; Center for Urban History, Lviv; in partnership with: the Jerzy Giedroyc Centre for Polish and European Studies at Kyiv-Mohyla Academy, Kyiv; Department of History of Central European University, Budapest

This multidisciplinary conference, which concludes the "Cultural Year Austria-Ukraine 2019", seeks to explore the contemporary and historical dynamics that have shaped Austria, Ukraine, and the space between and around them, through the lens of circulation and motion.

Ukraine has been described as a “laboratory of transnational history,” widening our perspectives on Ukrainian history by embedding Ukraine within a broader European space.

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Summerschools, Kurse u.ä.
09.09.2019 - 13.09.2019 Europäisches Romanik Zentrum

Die Vorhalle an mittelalterlichen Kirchenbauten. Form – Funktion – Bildort
Summer School des Europäischen Romanik Zentrums
Merseburg, 9. bis 13. September 2019

Bereits in der frühchristlichen Tradition war der Narthex ein architektonisch gefasster, überdachter Ort, der dem eigentlichen Kirchengebäude vorgelagert war, in dem die Taufanwärter den Ablauf der Messe verfolgen konnten und in dem auch weltliche Angelegenheiten verhandelt wurden.

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Call for Papers
18.03.2020 - 19.03.2020 Universität Leipzig, Institut für Kulturwissenschaften

[English text below]

Der Zusammenbruch der staatssozialistischen Staaten 1989/90 mündete in eine Transformation der Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa. Im Bereich der Kultur prägten Privatisierungstendenzen, ein neues Aushandeln des politischen Auftrags von staatlich geförderten Kultureinrichtungen und eine Neuordnung ihrer Finanzierung unter neoliberalen Vorzeichen den Umbau der Kulturlandschaft das Bild.

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Ausstellungsrezensionen/

01.11.2018 - 17.05.2020 Haus der Geschichte Österreich (hdgö)
Rez. von Andrea Brait, Institut für Zeitgeschichte / Institut für Fachdidaktik, Universität Innsbruck

Nach langen Debatten, die sich bis ans Ende des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lassen, wurde Anfang November 2018 eine neue museale Einrichtung zur österreichischen Geschichte eröffnet.[1] Das „Haus der Geschichte Österreich“ (HdGÖ) – so der umstrittene Titel der neuen Einrichtung – wurde 2016 als Abteilung der Österreichischen Nationalbibliothek gegründet.

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04.04.2019 - 22.09.2019 Deutsches Historisches Museum
Rez. von Michael Grisko, Erfurt

Schon bei der Einfahrt mit dem ICE nach Berlin-Südkreuz sieht man großflächig die Plakate, die für die beiden Ausstellungen „Weimar: Vom Wesen und Wert der Demokratie“ und das „Demokratie Labor“ im Deutschen Historischen Museum werben. Namensgeber für den historischen Teil ist das 1920 von Hans Kelsen publizierte gleichnamige Buch.

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Tagungsberichte/

07.03.2019 Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e. V.
Von Helena Knuf, Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V.

Die traditionsreiche, jährlich im Frühjahr abgehaltene öffentliche Vortragsveranstaltung der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V. gastierte dieses Jahr bei der SAP AG in Walldorf und war der nach wie vor allerorten prognostizierten „Industrie 4.0“ gewidmet. Wie SAP-Vorstandsmitglied LUKE MUCIC (Walldorf) als auch die neue GUG-Vorstandsvorsitzende SABINE FALKE-IBACH (Düsseldorf) in ihren einleitenden Vorträgen betonten, birgt diese sowohl Chancen als auch Herausforderungen – und zwar sowohl für die betroffenen Industrien selbst als Akteure im Feld, als auch für die wirtschaftsgeschichtliche Forschung als externe Beobachterin.

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15.11.2018 - 17.11.2018 Susanne Friede / Ursula Renz / Reinhard Stauber, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Von Namita Herzl / Elisabeth Lobenwein / Aina Sandrini / Oliver Istvan Toth, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Die interdisziplinäre Fachtagung fand m Rahmen der Forschungsplattform „Judgment“ statt. Die an internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen verankerten Wissenschaftler/innen beleuchteten den Begriff des Urteilens, Praktiken des Urteilens sowie deren Inszenierung in der Frühen Neuzeit unter historischer, philosophischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive.

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25.04.2019 - 26.04.2019 Barbara Emma Hof / Lukas Höhener / Susanne Ender, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Zürich
Von Daniel Deplazes / Caroline Suter, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Zürich

In seiner bereits zum Klassiker geronnenen Studie „Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache“ (1935) konstatierte Ludwik Fleck, dass das wissenschaftliche Denken nicht „innerhalb der Grenzen des Individuums“ stattfinden könne, sondern vielmehr an eine „Denkgemeinschaft gebunden“ sei.

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28.01.2019 - 29.01.2019 Rachel Carson Center, Ludwigs-Maximilians-Universität München
Von Theresa Leisgang, Heidelberg

For the first time in years, discussions about climate change dominate the headlines in German media more than issues of migration. Every friday, thousands of school kids on strike point to important questions that had been silenced for too long. No matter how long their protests will last, these children have facilitated a revival of environmental journalism.

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Zeitschriften/

Liebe Leserinnen und Leser,

parallel zur Publikation unserer aktuellen Ausgabe (1/2019, https://zeithistorische-forschungen.de/1-2019) sind jetzt die Beiträge des Hefts 1/2018 als pdf-Dateien im Layout der Druckausgabe auf der Website frei verfügbar (https://zeithistorische-forschungen.de/1-2018).

Besonders hinweisen möchten wir diesmal auf den Debattenteil zum Thema »Geschichtspolitik im Museum«, organisiert von den Redaktionsmitgliedern Daniel Morat und Irmgard Zündorf (https://zeithistorische-forschungen.de/1-2019/id=5682).

Ebenfalls nicht nur für Zeithistoriker/innen von Interesse: Krijn Thijs zieht eine Zwischenbilanz zur Kontroverse um die Resolution vom Deutschen Historikertag im September 2018 (https://zeithistorische-forschungen.de/1-2019/id=5691).

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

der 62. Band der „Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde“ ist kürzlich erschienen und kann beim Aschendorff-Verlag (https://www.aschendorff-buchverlag.de/detailview?no=15721) bestellt werden.
Auf unserer Homepage (www.historischer-verein-ermland.de) finden Sie Informationen zu den jüngsten Ausgaben, die Bände der Jahrgänge 1858 bis 2002 stehen zum Download zur Verfügung.

Dear readers,

Volume 62 of „Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde“ is already available and can be ordered from the Aschendorff publishing house (Aschendorff-Verlag) (https://www.aschendorff-buchverlag.de/detailview?

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As the Cold War ended in the early 1990s, scholars of contemporary international affairs started taking a new look at the basic conflicts that had dominated the latter part of the twentieth century. A plentiful new historical literature on the Cold War era has come into being, greatly helped by the increase in access to archives and other source materials in most countries of the world, from the former Communist states in Europe, to China, to South Africa and elsewhere.

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Heft 60.1 des Jahrbuchs für Wirtschaftsgeschichte ist kürzlich erschienen - wir wünschen anregende Lektüre!

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