Der Hit des Jahres: Am Ende jeder Sendung, die Raiko Thal im rbb-Fernsehen moderiert, macht er Klick. Mit seinem Stift. Immer wieder. Und schon immer. Wir fragen: HOW MUCH IS THE STIFT? Döp döp döp.
Deutschland ist im weltweiten Pressefreiheits-Ranking um zwei Plätze gestiegen. Aber was sagt das aus? Die Rangliste von Reporter ohne Grenzen macht es den Medien leicht, über das Thema zu berichten wie über die Bundesliga. Doch die Präsentation ist problematisch.
Labern statt Schwafeln: In ihrem Klatsch-Podcast „Niemand muss ein Promi sein“ reden Elena Gruschka und Max Richard Leßmann mit wohltuendem Unernst über unwichtige Dinge.
Journalismus sollte nicht Literatur sein wollen. Seit dem Fall Relotius wird das immer wieder beteuert. Die klare Antwort des „Stern“: Dann versuchen wir es mal mit Poesie und lassen Redakteur Uli Hauser die aktuelle Breaking News bedichten: Es wird Frühling! Mitten im Frühling!
Viele Verlage haben den Reiz des gesprochenen Wortes für sich entdeckt und experimentieren mit Podcasts. Sie wollen den Trend nicht verpassen. Doch das Knowhow erfahrener Radio-Kollegen verschmähen die Audio-Anfänger, und nicht jeder schreibende Journalist macht sich gut am Mikrofon. Manche Kollegen stört das.
Die Zeitschrift „Ma Vie“ ist voll mit Kaufempfehlungen, DIY-Gerümpel und Tipps für ein superduper Seelenleben. Unsere Kolumnistin findet: So kommen wir nicht zusammen!
Was muss sich nach dem Relotius-Skandal ändern? Auf ihrer Jahrestagung diskutieren Reporter einigermaßen ratlos über Narrative, Transparenz und Kontrollen – und über die Probleme und Möglichkeiten des Geschichtenerzählens. Der „Spiegel“ will derzeit aber noch keinen Einblick geben, wie sein System versagt hat.
Der frühere „Spiegel“-Chefredakteur fordert mehr und bessere Selbstkritik der Medien – und einen souveränen, transparenten Umgang mit Fehlern: „Echte Fehlleistungen werden bis heute kaum thematisiert.“
Erst muss sich die Prostituierte und „Welt“-Kolumnistin Salomé Balthus im Schweizer Fernsehen fragen lassen, ob sie als Kind missbraucht worden sei. Als sie dann darüber schreibt, wirft sie die „Welt“ ohne Rücksprache raus – weil sie den Moderator falsch zitiert hatte.
Unser multipler Kolumnist über „enorm“, das möglicherweise das Zentralorgan der Friendsforfuture-Gemeinde wird, und „page“, ein Design-Heft mit Texten, die sich lesen, als stammten sie aus einem Fachblatt für Maschinenbau.
Eine Untersuchung über die angeblich gemeinsamen Diskriminierungserfahrungen von Ostdeutschen und Migranten hat vergangene Woche viel Aufmerksamkeit bekommen. Doch die Studie ist problematisch, und die Berichterstattung über sie ist es auch.
Vor zwei Jahren hat die „New York Times“ „The Daily“ gestartet. Die große Aufmerksamkeit, die das damals auslöste, ist verschwunden, aber dieser Podcast setzt immer noch Standards. Er hat das Kunststück geschafft, spannend und innovativ zu bleiben.
Mit einem Rechtsradikalen trinken, lachen, reden und hinterher ein empfindsames Portrait über ihn schreiben? Ein „SZ-Magazin“-Artikel über den AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier hat viel Wut ausgelöst. Autor Raphael Thelen über seinen verhängnisvollen Tweet, den schwierigen journalistischen Umgang mit AfD-Leuten und die „verbale Gewalt“ von Kritikern, die sonst ihren Humanismus vor sich hertragen.
Das „Wellensittich- & Papagei-Magazin gibt es nun seit genau 25 Jahren, und auch wenn leider zu viele handwerkliche Schnitzer drin sind, wünscht unsere Kolumnistin der Zeitschrift noch mehr Verbreitung. Denn sie bietet alles, was Vogelhalter hoch fliegen lässt: Nutzwert, Lesegeschichten – und ein Pin-Up-Vogel-Poster.
April, April! Einmal im Jahr produzieren Journalisten absichtlich Falschmeldungen. Das ist insbesondere angesichts des medialen Teichs, in dem sie die Enten heute ins Wasser lassen, eine schlechte Idee.