Nach dem konservativen Parteitag: Heilung der Fronten des Landes und Torysieg in den Sternen.

Nach dem konservativen Parteitag: Heilung der Fronten des Landes und Torysieg in den Sternen.

Mit dem Angebot eines neuen Brexitauszugdeals von der Regierung Boris Johnsons, unmittelbar nach dem Ende der konservativen Parteitages, ging leider ein Teil meiner Reportage in der taz unter, nämlich was sich nach der Konferenz vor dem Konferenzzentrum noch ereignete.

Bericht aus Manchester.

Wer den Menschenmengen vor dem Konferenzzentrum glaubt, dann endet die Fähigkeit Boris Johnsons das Land für sich gewinnen und zu vereinen, bereits 100 Meter außerhalb des Konferenzzentrums in Manchester.

Vor dem Kongresszentrum und der Sicherheitszone werden die den Parteitag verlassenden Delegierten von einer lauten und kleinen Demonstration von einigen 100 Frauen empfangen, die der Vereinigung Waspi (Women against state pension inequality). Ella Bennett einer der Sprecherinnen erzählt, dass sie hier sind, weil ihr Rentenalter, ihrer Meinung nach ungerecht, erhöht wurde. „Wir waren auch bei den Parteitagen der Liberaldemokraten in Bournemouth und der Labourpartei in Brighton, konnten da aber umsonst oder billigst Infostände innerhalb deren Konferenzzentrums führen. Hier bei den Konservativen wäre die Gebühr dafür zu hoch gewesen, behauptet sie. Von den vorbeigehenden Delegierten, hätten die meisten die Gruppe ignoriert, statt auf sie zu zugehen, hätten ihnen manche sogar Toryplakate entgegengehalten um sie zu  hänseln, schildert sie. 

Gleich daneben hält Dave, 67, eine Ein-Mann Kampagne für Brexit aus seinem Rollstuhl heraus und trägt ein Schild, dass ihn jemand aus dem Konferenzzentrum gebracht hat, dass „Get Brexit done“ fordert. Er hat Fahnen aufgehängt, darunter die englische und die britische. „Alles was ich will, ist dass Boris uns Brexit gibt, damit wir nicht mehr eine Milliarde Pfund pro Monat an die EU zahlen müssen, und ich will, dass nur noch Migranten mit bestimmten Fähigkeiten.  „Wir brauchen Einwanderer. Sie helfen unserem Land, aber nicht Leute ohne Ausbildung.“

Neben ihm steht eine kleine Gruppe mit gegenteiliger Meinung, Es sind Remainer*Innen – EU-Unterstützer*Innen, ausgestattet mit EU-Fahnen, EU-Kappen und Ansteckern. In dem konservativen ehemaliger Stadtrad, Ian Proud, 75, aus Westlondon, der gerade vom Parteitag kommt, haben sie einen Diskussionspartner für ein Wortgefecht gefunden.  Proud spricht vom „demokratischen Entschluss des Landes im Jahr 2016“ und den seiner Meinung nach fürchterlichen Plänen der EU für eine Armee, die konträr “britischen Interessen” stünden. „Das ist eine Lüge!“ giftet Adam Purkins, 32, zurück, in der linken Hand eine Europafahne. „Als ehemals konservativer Wähler, habe ich das Vertrauen zu Euch verloren. Das Referendum glich doch einer Meinungsumfrage, und Großbritannien hat außerdem ein Veto bezüglich den Plänen einer EU-Armee.“ Außerdem verhandelte David Cameron weitere Konzessionen bezüglich der immer enger angebundenen Union ausgehandelt.“

Ein älterer Mann, Jeffrey, 74, er will seinen Nachnamen nicht nennen, gesellt sich plötzlich hinzu. Auch er will Proud, der für ihn hier repräsentativ für “die Tories” steht, seine Meinung sagen. „Ich bin ein ehemaliger Grubenarbeiter aus Manchester. Was ihr Konservativen wollt ist nicht das, für was ich beim Referendum gewählt habe“, schimpft er. „Ich wählte Brexit für unsere Fischereirechte, um eine 1-A Insel zu schaffen,  und um Kontrolle über unsere Grenzen wiederzuerlangen. Und jetzt bekamen wir diesen Boris, für den niemand gewählt hat, der jeder Frau hinterher läuft und macht und obendrauf eine Grenze zu Nordirland aufbauen will,, obwohl ihr versprochen hattet, dass ihr das nicht tun würdet.“ Eine junge Frau, die sich nun auch mit einmischt, betont, sie stimme mit Jeffrey überhaupt nicht überein. Ihr Argument ist dass jeglicher Brexit alles das was bereits jetzt nicht richtig funktioniere, noch schlechter machen würde.

  Von einer Heilung der sich verhärteten Fronten durch die Beschlüsse der Konservativen, gibt es jedenfalls hier vor dem Konferenzzentrum in Manchester noch keine Spur, und das leichtes Gewinnen etwaiger nächster Wahlen, welches sich die Konservativen mit ihrem Program versprechen, steht somit auch noch in den Sternen, etwa hinter dem Orbit in den Boris Johnson bei seiner Ansprache am Abend mit der DUP den Labourführer Jeremy Corbyn wegschießen wollte.

Anthony Webber, ein britischer Kolumnist, und ehemaliger Abgeordneter Guernseys, der auf alle Parteitage geht und sich die Rede Johnsons ansah, glaubt beim Verlassen des Konferenzzentrums, dass der wahre Test Johnsons Fähigkeit sein wird, seinen Brexit überhaupt zu liefern. “Wenn er das nicht schafft, sind im Grunde die Reformen der Labourpartei viel großzügiger für ärmere Menschen, als die der Konservativen”, glaubt er. Er wittert Gefahr für die Tories.

Will all become brothers and sisters, still?

I met an ex-miner in Nottinghamshire who confided to me he never travelled out of Britain in his entire life (60 years old he was). He voted Brexit against the political elite, he said. I met a Punk singer in London who uttered “Fuck to Brexit!”, however, admitted, she never spoke to a leaver discussing points of opinion.

Will the people of this country please start speaking to each other? Pretending it is enough if one deal or the other gets voted through, even by a cliff hanger – that it would be sufficient – was never going to do the trick of calming this country (of Great Britain). For Brexit, you have heard this before, is not just about the EU. Behind the smokescreen lie crass, no, shocking levels of inequality and education, and the sell out of small communities in a changing world.

Brexit will sadly not heal these fissures of the divide, between those who have vast amounts of privileges and resources and those kept behind for generations, if not centuries, indirectly or more precisely, through indirect but deliberate oversight.

Some of the Brexit Gods are the same people who sold such people out, speak major investors , property and fund zars, like Rees Mogg or Richard Tice, or a Wetherspoon chain Tycon, or the vacuum-cleaner emperor Dyson, not that some of the top Remainers have any much more pity on the impoverished, say major multinational groups, more interested in profits than people having meaningful lives where at least some of their infrastructures and traditions are protected from the destructive interference of the likes of Amazon, Starbucks, Lidl, BMW, Tesco, Walmart and Co (note the Americans in the list, for those who worshipped Brexit, for less trade with the EU and more with the U.S. have it coming for them all the same).

Whatever form of Brexit parliament decides upon, if it can decide at all, the real issue is not Brexit. The real problem in Great Britain is the lack of social mobility and the lack of a more evened out society. My biggest fear is that the aim to tackle this will get forgotten in the process of any decision under the banner of Brexit, while the true status quo remains to be tackled.

And, second to that, is the crisis of identity of both Britain and Europe that is still resting on an unchallenged historical footing. Not just Britain’s self-understanding is ruled by empirical aftershocks. You can find echoes of that in Belgium, Spain, Italy, Portugal and Holland amongst others – and the overall assumption of the supremacy of the Christian civilisation -supposedly. Count (if you dare to) the human toll it caused and you know the price thereof.

For inequality and privilege is not just an internal national problem. Once you look globally, Europe becomes Small England. Europe too refuses to acknowledge that taking a stance for and foremost against all forms of exploitation is an absolute priority, with people around the globe as equal agents. It would reduce migration, reduce our global environmental challenges and would ensure the paying of fair wages by trading with poorer nations on an equal footing, and making health care standards and access to education for all an absolute.

In the end, You may say, Britain is selfish for trying to unlink itself from the EU, Trump-America for building a wall, but what is the EU or the US to the world, if not a self-centred border guarding place? And, it does not end there. Other supernations, China, India, America likewise want it all for themselves. This can not be the way forward.

In the spirit that was supposed to unite divided Europe, a violinist, member of an volunteers orchestra that performs in a “Concert for Europe” Beethoven’s 9th Symphony on the 28th of March (they thought this would have been the last day of the British membership of the EU), reminded me of the words of Schiller and perhaps we should take his invitation global.

“Joy, beautiful spark of divinity, Daughter from Elysium We enter, burning with fervour, heavenly being, your sanctuary! Your magic brings together what custom has sternly divided. All (wo*)men shall become brothers (and sisters), wherever your gentle wings hover.”

That is our only rescue, and we must act accordingly, beyond Britain, beyond Europe, all sisters, all brothers and all in between. One world to share for all on equal and fair terms.

Fotos zum Bericht aus Carlisle

Hier sind weitere Fotos des Berichts aus Carlisle, Nordwest-England der heute in der taz steht, siehe

HERE ARE THE PICTURES COMPLEMENTING MY REPORT ABOUT CARLISLE AND THE WIDER THEME OF BREXIT IN THE GERMAN  INDEPENDENT LEFT OF CENTRE TAZ, DIE TAGESZEITUNG. THE LINK  TO THE ARTICLE IS BELOW. YOU WILL NEED GOOGLE TRANSLATE FOR AN ENGLISH VERSION:

LINK TEXT IN TAZ DIE TAGESZEITING (German) https://taz.de/Brexit-Hochburg-Carlisle/!5554438/

Der Berticht bezieht sich auf Recherchen in der Brexit wählenden Region des tiefen Nordens Englands an der Grenze zu Schottland

Globalverantwortung und Klimaschutz als Gegenpol zu Wirtschaftsblöcken und Segregationspolitik.

Globalverantwortung und Klimaschutz als Gegenpol zu Wirtschaftsblöcken und Segregationspolitik.

Ich habe lange von der Seite zugeschaut. Am Anfang erschien es so, als ob ich als Deutscher in London selbstverständlich zur Remain Seite gravieren sollte.

Doch das wäre nicht dem wahrhaft gewesen, was ich von Seiten der EU und seinen Mitgliedsstaaten seit Jahren beobachtet hatte: Die Politik, die manche als „Fortress Europe“ Europafestung, beschrieben hatten.

Auch wenn die Bundesrepublik viele Flüchtlinge bei sich aufgenommen hat, andere EU Staaten taten es nicht, oder sie tolerierten diese Menschen, ohne ihnen menschenwürdige Zukunftschancen zu geben. Zehntausende liegen auf dem Boden des Mittelmeers, dafür, dass Flugzeuglinien, die in EU-Länder fliegen, dazu verordnet sind, unter Drohung hoher Bußgelder, keine illegalen Migranten mitzunehmen. Stattdessen wurde so von der EU indirekt der illegale Menschenhandel angetrieben.

Dass es Flüchtlinge in den Ausmaßen gibt, wie wir es miterleben, hat viel mit wirtschaftlicher Blockpolitik zu tun und der Art und Weise, wie Kriege in den letzten 20 Jahren gekämpft oder nicht gekämpft wurden.

Der Norden, dies ist schon ein uraltes Argument, stütz sich gerne auf den Süden, den dieser weiterhin wirtschaftlich unterdrückt und ausbeutet. Die westliche Moderne begann mit der Zerstörung von Zivilisationen in Amerika, Afrika und Asien. Zuerst vor allen durch Europa und später die Vereinigten Staaten mitbetrieben, gesellen sich zum Norden heute auch China, Indien und einige kleinere Länder hinzu, die wiederum die Ressourcen und Energien anderer ausbeuten. Die marktwirtschaftliche Kurbel dreht sich weite. Jene die davon profitieren stehen größtenteils auf der einen Seite, die anderen im Süden, mit der Ausnahme von örtlichen Handlanger*Innen, die als Agenten des Nordens operieren, teilweise Mitglieder korrupter Regierungen, die mit dem Norden eine Sache machen, zum Nachteil der eigenen Bevölkerung. Indirect Rule, nannten die Briten im imperialen kolonialen Zeitalter das.  Die Mehrheit der Weltbevölkerung bleibt mit diesem System in tiefer Armut, ein schandhafter Befund für die Gegenwart.

In Großbritannien wollten manche das Diktat aus Brüssel nicht mehr hinnehmen, und als eigenes Land mit der Welt agieren können, ohne Umweg über die EU, so der Wortlaut. Es ging um Souveränität und ein limitiertes Geschichtsverständnis, welches immer wieder von Großbritannien als große weltorientierte Handelsnation sprach und das Blutvergießen und die Ausbeutung des eigenen Imperialismus und Kolonialismus, einer der brutalsten in der Menschengeschichte, einfach mal so zur Seite schob. Dieses absichtliche Ignorieren hatte große Potenz, so wie jeder Nationalismus, der sich auf die Vereinfachungen viel komplexerer Gegebenheiten stellt. So wie die Idee des Europas, das größtenteils bis heute glaubt, dass der Islam und der afrikanische Kontinent nicht gravierend zu seiner eigenen Entwicklung beigetragen hätte. Dabei gibt es kaum eine Architektur, die nicht indirekt auch auf die arabische Dominanz des frühen Mittelalters zurückgeht, und weder Holland, Portugal, Belgien, Deutschland, noch Italien oder Dänemark sind neben Großbritannien ohne ehemals koloniale Ausbeutung zu verstehen – im Fall Italiens, lässt sich das noch weiter in die millenare geschichtliche Vergangenheit dehnen.  Auch kein anderes Land ist einfach nur so groß oder wunderbar, der Erfolg Chinas beispielsweise ruht genauso auf der Ausbeutung anderer zum eigenen Profit, wie der der Vereinigten Staaten.

Und dann gibt es die Realität der Gegenwart und Zukunft. Globale Herausforderungen wie Umweltverseuchung, Artenschutz, die Erwärmung der Welt, Plastik in den Meeren, Trinkwasserverseuchung, Epidemien, Naturkatastrophen, Hunger, Waffen der Massenvernichtung, und Waffen allgemein, oft genug in den Händen menschenverachtender Gruppen, nukleare Gefahren, Abholzung und Luftverschmutzung.

Die Politik, die uns derzeit formt, ist deshalb als  reaktionäre Politik der Alten Welt zu verstehen. Sie will, so lange es eben geht, noch ein bisschen länger um sich werfen, noch ein bisschen länger so tun als gäbe es die neue Realität nicht, so wie die Autoindustrie, die noch ein bisschenlänger die dreckigen Modelle von Gestern verkaufen möchte, und Politiker die um der Industrie nicht zu schaden keine schnellen Veränderungen fordern. Noch ein bisschen länger Profit aus der alten Weltordnung machen können, den Klimawandel und anderes deshalb ignorieren, das ist es, doch was Menschen wie Trump in einem Satz zusammenfasst. Noch ein bisschen länger blind verschwenden und zerstören können solange der Rubel, Peso, Dollar, Euro oder Pfund eben noch rollt.

Was bei alle dem, dem Brexit, oder keinem Brexit, AfD oder America oder China First, dem Ruhm der EU fehlt, ist Globalverantwortung. Einfach gesagt, die Verantwortung für die Welt und Menschheit als Ganzes. Wem jedoch das Lokale, Örtliche  teuer ist – und dafür gibt es viele derzeit, nicht nur in Großbritannien wo Theresa May behauptete,  dass Weltbürger Bürger von Niergendwo sind – sollte lernen und bereit sein global besser umzuverteilen. Menschen, die Zugang zu Grundbedürfnissen haben, von Arbeit, Erziehung, gesicherter Wohnung, zu medizinischer Versorgung, sind weniger im Bedürfnis zu migrieren, ich spreche von den sogenannten Wirtschaftsmigranten genauso, wie den echten Flüchtlingen.

EU allein, Großbritannien allein, Russland allein, Amerika allein, China oder Indien allein, Brasilien gegen alle, all das löst keine der zukünftigen Herausforderungen in einer immer enger zusammengewachsenen Welt. Statt über die Geschichte der Menschheit zu sprechen, wird in den meisten Schulen der Welt trotzdem noch immer Nationalismus gepredigt, der die eigene Existenz und das eigene Wohl, den Wert der eigenen Geschichte, über die aller anderen schiebt. Wir kennen das in Deutschland, hatten es probiert.  America First übersetzt sich passend mit der Floskel Deutschland über alles. Es führte zu einer Katastrophe, die das Deutschland dieser Zeit zerstörte. Doch das Wasser steigt nicht, und die Wüste vertrocknet nicht, die Eisberge versinken nicht, noch schmelzen die Gletscher oder hungern die Menschen in einem bestimmten Land nur aufgrund eines Landes, sondern weil wir als Menschen keine gemeinsame globale Verantwortung nehmen wollen und weiterhin nur mit Konzepten der Abgrenzung und des Eigenvorteils denken,

Diese Art des Denkens ist somit die größte Herausforderung der nächsten Generation. Es geht weder um Brexit, noch um eine Armee für Europa, oder scharfe Worte gegen alles Neue in Brasilien, sondern der Armee der Menschheit, welche sich diesen globalen Herausforderungen stellt, in dem sie die Welt überall, und alles, was darauf ist,  besser schützt, und gerechter macht.

Unterschiede und Diversität machen das Leben interessanter, bringen neue Ideen auf, sie dürfen aber keine Berechtigung der Ausgrenzung, Ungleichheit oder Ignoranz sein. Die alte Art des ausgrenzenden eigenbezogenen nationalistischen Denkens ist nicht mehr akzeptierbar. Wenn aus einer Fabrik in einem verborgenen Teil der Welt Dreck ins Meer fliest, beispielsweise nuklearer Abfall, dann ist das ein Problem für alle, und Mensch und Tier.  Wenn in einem Land Menschen leben, die Millionen auf ihren Konten haben, und in einem anderen Land oder bloß in einer Unterergion Menschen, die von ein paar Cents pro Tag überleben müssen, ist das ebenfalls ein Problem für alle. Wenn ein paar Länder die Meere überfischen, und weiter Regenwälder abholzen und Plastik unsere Meere kaputt macht, ist das genauso ein Problem, der Ausbruch einer Epidemie in einem Teil der Welt, einen Teil den manche Menschen nicht mal kennen mögen ebenfalls.

Brexit Befürworter argumentierten, dass sie sich der Welt und nicht nur Europa stellen wollten, doch sie die meisten wollen es nur aus der Sicht des eigenen nur britischen Profits. Der gravierende Fehler sowohl der EU, als auch Großbritanniens, ist das Fehlen der Einsicht dass in der Welt von Morgen es nur den Profit der einen Menschheit oder den Verfall aller gibt. Doch momentan geht es eben gerade noch, noch ein bisschen weiter Alte Welt, ja teilweise ihre Re-etablierung, trotz aller bekannter Risikos und Warnungen. Das ist im Grunde auch menschlich und doch der weitere Abstieg in eine globale Katastrophe. Junge Menschen, die sogenannten Millenials verstehen das zunehmend. In Großbritannien finden Umweltschutz Aktivismus Gruppen wie Exctintion Rebellion immer mehr Anhänger*Innen. Sie sind der Gegenpol zu Alledem, sehen eine kollektive Verantwortung als Fundament, anders als die meisten heutigen Politiker.

Es ist also weder Remain, noch Brexit, weder die EU, noch America First, oder das große Russland, noch irgendein anderer Block, um den es wirklich geht. Angesteuert werden muss eine globale und gemeinsame Verantwortung der einen Welt, des einen Planeten Erde.

Daniel Zylbersztajn, 2017 Selektion

Dieses Jahr war als Journalist in Großbritannien ein non-Stop Erlebnis. Es ging vorallen um Terror, Brexit, Grenfell, und Gewalt. Nicht alles worüber ich im letzen Jahr schrieb findet sich hier wieder. Eher die wichtigsten nach meiner Meinung!  Damit das Jahr dennoch Süß endet kommt vor meiner Anreihung der besten Berichte des allgemeinen Jahres das Bild des Bäckers Sruli Ginsberg, über dessen Sufganiot ich schrieb.

This year was for me as London correspondent a non-stop event. The topics were above all terror, Brexit, Grenfell and violence. Not all articles I wrote are listed up here, rather those I felt were important for one reason or another. In order that the common year ends still sweet, I like to start with a picture of Sruli Ginsberg, a baker about whose Hanukkah Sufganiot I wrote. 

Most texts are in German, but there are some in English: 

Sruli Ginsberg vor seiner Baeckerei So Real in STamford Hill Lon don
All Rights reserved

Story: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/30302

Messerverbrechen in London – Knife Crime in London

Alltagsgewalt in London: Tausende Messerangriffe pro-Jahr – taz.de

Dies war eines der wichtigsten Themen für mich, mindestens ein halbes Jahr in Planung, bis ich die Redaktion dazu bewegte es in die deutsche Zeitug zu stetzen. Es kam auch dann verspätet, wegen den Wahlen, und den Terroranschlägen.

Everyday violence in London: Thousands of knife attacks per year.

This was a piece I had wanted to write for quite a while and had to wait until the editors approved it. But even after I had researched and written it was delayed, due to the terror attacks in London and Manchester, and the surprise elections. 
http://www.taz.de/!5422090/

Literatur – Literature:

Besuch bei der nigerianischen Verlegerin Bibi Bakare Yusuf

Visiting the Nigerian publisher Bibi Bakare Jusuf

Für eine Sonderausgabe in Sachen afrikanischer Literatur besuchte ich Bibi Bakare Yusef.

For a special feature on African Literature, I visited Bibi Bakare Yusuf.

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GRENFELL

Dies sind noch nicht mal alle Berichte, die ich hierüber schrieb.

These are not even all the Texts I wrote about Grenfell. They include translations into English.

14-6-2017 Das Inferno von Grenfell Tower – The Inferno of Grenfell Tower

http://www.taz.de/!5420761/

 

Flugblatter mit Namen vermisster Vermisste PersonenIMG_0131links Sarah Abdullah, 39 mit Tochter und Dermot zweiter von Rec hts kamen um Hilfe zu bringen, sie haben Wasser und Kleidung

06-2017 Nach dem Inferno, viele Frage bleiben offen – After the inferno, many questions remain unanswered

http://www.taz.de/!5418584/

Justice for Grenfell vor einem Mosaik zur Erinnerung an die Opfer Frankos

06-2017 Es schwefelt weiter – The sulphur continues to fall

http://www.taz.de/!5418736/

07-2017 Die Wut der Überlebenden – The anger of the Survivors

http://www.taz.de/!5428612/

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08- 2017 Zwischen den Welten – Memorial to Human Dignity (FEATURE)

German: https://www.taz.de/!5436291/ 

English: https://dzx2.net/2017/08/26/memorial-to-human-dignity/

09-2017 Tränen löschen kein Feuer – Tears don’t extinguish fire https://www.taz.de/!5444821/

12- 2017 Grenfell sechs Monate Später – Grenfell, six months later

Deutsch:  https://www.taz.de/!5467719/

English: https://dzx2.net/2017/12/14/grenfell-six-months-later/

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Terror in Manchester

05-2016 IS bekennt sich zum Anschlag – IS claims attack

http://www.taz.de/!5412304/

Salam! Arabische Botschaft im St Ann's Square Schrift aus Kreide
(C) ALL RIGHTS ARE RESERVED

05-2017 Höchste Warnstufe – Highest Alarm Level

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(C) ALL RIGHTS ARE RESERVED

http://www.taz.de/!5412550/

05-2017 Manchester United?

Nach dem Attentat fuhr ich nach Mancheste und sprach mit den Leuten vor Ort.

Following the attack I travelled to Manchester and spoke with people there. 

http://www.taz.de/!5409852/

Union Jack als Hijab, es drückt aus wie ich mich fühle sagt Manchesterin Gulnar Bano Khan Qadri, 48
All Rights Reserved Daniel Zylbersztajn (c) 2017

Brexit

Elke will Britin werden – Elke wants to become British

Ich habe Elke über vier Monate verfolgt. Ihre Bewerbung war übrigens erfolgreich.

I followed Elke for four months. Her application has been approved by the way.

http://www.taz.de/!5430297/

Elke am Wohnzimmertisch zu Hause
Elke at home in Hackney Photo Daniel Zylbersztajn

04-2017 Unter Europafreunden – Amongst Europe’s Friends

Southwark, der EU begeisterteste Wahlkreis in Großbritannien  hatte die Wahl zwischen einem pro EU Kandidat der Liberal Demokraten und der anti-EU Labour Veteranin Kate Hoey. I ch machte mich vor Ort schlau.

Elections in Southwark, the most EU enthusiastic area in Great Britain had the choice between a pro EU Lib Dem candidate and the anti-EU Labour veteran Kate Hoey MP. I spent several days on the ground.

http://www.taz.de/!5411289/

01-17 Das Publikum vor dem Supreme Court

The spectators in front of the Supreme Court

Gerichtsentscheidung zum Brexit: Das Publikum vor dem Supreme Court
http://www.taz.de/!5374542/

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All Rights Reserved, Daniel Zylbersztajn (c) 2017

London Terror

Hier gab es drei Attentate, nicht alle Berichte von mir sind hier aufgelistet.

There were three attacks in London. Not all reports, I wrote are included here.

3-2017 Get up and Carry On

http://www.taz.de/!5395219/

06-2017 Attack(e) in London

http://www.taz.de/!5417661/

06-2017 Nicht Nachgeben, – Don’t Give Up

http://www.taz.de/!5417678/

19-6-2017 Attacke bei Londoner Moschee. Jetzt könnt ihr mich umbringen.
http://www.taz.de/!5418939/

DISKRIMINIERUNG – DISCRIMINATION

Gleichberechtigung an britischen Unis: Die einzige schwarze Direktorin

Equality in British Higher Education: The only black director.

Dies war ein wichtiger Bericht über Gleichberchtigungshürden an britischen Universitäten. ch Sprach nicht nur mit Baronin Amos, sondern auch anderen bekannten akademischen Personal.

This was another important report about the glass ceilings at UK universities. I did not only interview Valerie Amos but also several other senior UK academic lecturers, including Robert Beckford and Paul Gilroy.

03-2017 http://www.taz.de/!5384497/

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Picture https://www.soas.ac.uk/staffimg/admin/dir/img103371.jpg

Atomkraft im Nordwesten Englands: Im Schatten der Strahlen

Nuclear Energy in the North West of England. In the Shadow of the rays

In Nordkumbria gab es Nachwahlen. Labour verlor hier de Sitz, wegen der Atomkraft. Ich recherchierte hier einige Tage mit Atomkraftgegnern und Opfern. Die Politiker bis auf einen, wollten sich nicht der Presse stellen.

In North Cumbria Labour lost their seat due to nuclear power. I conducted several dazs research amonst anti nuclear actvists and victims. The politicians were not available to be interviewed, bar one, one the Green Party.
http://www.taz.de/!5382462/

Wolle über den Augen, Sellafield.JPG

 

 

Shoah Survivor – Holocaust

Dies war eines der letzen Interviews die Sam Pivnic, Überlebender zahlreicher KZs und Arbeitslager, daruter Auschwitz, bevor er im August verstarb.

This was one of the last interviews of Sam Pivinic, survivor of multiple concentration and work camps, a.o. Auschwitz,  before he passed away in August.

Einer der Letzten http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/29528

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Berlin Terror

1-17 Spendenappell für polnischen Lkw-Fahrer: „Einer wie ich“ –

Mitten im Januar begab ich mich auf kalte und dunkele Lasterparkplätze um mit Brummifahrern zu reden,

Collecting Money for the victim of  Berlin terror. One like myself

In the midst of January, I travelled to dark and cold HGV parking lots next to the motorway to discuss the terror attack in Berlin with the drivers.
http://www.taz.de/!5366413/

UK POLITICS

Labour? No thanks!

Britische Juden geben Labour auf –

British Jews are giving up on Labour

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/28751

4-2012 Gelbe Karte für den roten Ken

Yellow card for red Ken

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/28333

UKIP gegen Labour. UKIP against Labour

http://www.taz.de/!5382334/

Paul Nuttall Herausvorderer gegen Labour fuer Ukip in Stoke on Trenty bei Debatte an der Staffordshire Uni
Photo Daniel Zylberszajn (c) 2017

 

Antisemitismus – Antisemitism

Kommentar: Großbritannien: Was tun gegen Judenhass?

Commentary: What is there to do against hatred of Jews?

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/27767

Flüchtlinge – Refugees

Project Abrahams Zelt. Eine Synagoge baut für Flüchtlinge um

A London synagogue restores its caretaker flat to accommodate refugees – Project Abraham’s Tent

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/27943

 

London

 In London machte in Herbst ein U-Bahn Tunnel der Royal Mail seine Pforten als Museum auf. Ich fand das skandalös. Der Bericht  ist in Englisch.
In London, the postal rail network opened as a museum. I strongly objected and called it scandalous. Must read for Londoners and Tourists.

Gleichberechtigung Fußball – Equality Football

Lewes FC ohne Gender Pay Gap: Gleiches Geld für gleiches Training –

Lewes FC without Gender Pay Gap: Same money for same training!
http://www.taz.de/!5429959/

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Photo: With kind permission by Lewis FC

Unite Europe Demo 25th March 2017

Unite Europe Demo  25th March 2017

Mein Bericht ist hier in der taz.  My report is here in the German taz

https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5395409

 

Photos from Monday’s protests in London #1daywithoutus #stoptrump

These photos compliment my article in taz of Wedesday 22-02-2017

Diese Fotos untermalen meinen Bericht in der taz vom 22 Feb  -2017

Link to full report (German)  / Link zum Bericht  http://www.taz.de/!5382662/

 

 

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Stop Trump Demonstration (c) Daniel Zylbersztajn

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recent immigrants / refugees choir at Wiener Library London. Flüchtlinge und Immigranten aus den letzten Jahren bilden einen Chor in der Wiener Library in London c) Daniel Zylbersztajn

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SOAS Students preparing to go to Stop Trump Demonstration – SOAS Studenten vor den Marsch zur Stop Trump Demo (c) Daniel Zylbersztajn

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SOAS Students preparing to go to Stop Trump Demonstration – SOAS Studenten vor den Marsch zur Stop Trump Demo (c) Daniel Zylbersztajn

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Stop Trump Demonstration (c) Daniel Zylbersztajn

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Stop Trump Demonstration (c) Daniel Zylbersztajn

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Ex Nürnbergerin und Hebamme Elke Heckel, 53, seit 30 Jahren in England beim Lobbying für ihre EU Rechte. / Midwife Elke Heckel, 53, since 30 years in England (from Germany) lobbying parliament for her rights c) Daniel Zylbersztajn

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SOAS hat Bücher über und von I mmigranten. SOAS has books about or from Immigrants on display (c) Daniel Zylbersztajn

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SOAS students are getting ready to go to #stoptrumpdemo – Studenten in Vorbereitung zur Demo Stop Trump (c) Daniel Zylbersztajn

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Stop Trump Demonstration (c) Daniel Zylbersztajn

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Parliament Lobying by / von EU Nationals / Bürgern (c) Daniel Zylbersztajn

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SOAS students are getting readz to go to #stoptrumpdemo – Studenten in Vorbereitung zur Demo Stop Trump (c) Daniel Zylbersztajn

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World Harmony Orchestra @Wiener Library can you live one day without us (c) Daniel Zylbersztajn

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Parliament Lobbying by / von EU Nationals / Bürgern (c) Daniel Zylbersztajn

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Parliament Lobbying by / von EU Nationals / Bürgern (c) Daniel Zylbersztajn

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Psychology Students / Studenten Lucille Chetty, 20 / Nicole Jennings, 20 @ Stop Trump Demonstration (c) Daniel Zylbersztajn

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Recent EU Migrant Workers on paid leave from their British owned cleaning company  to show in front of parliament that nothing gets cleaned when they are not there  (c) Daniel Zylbersztajn

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Stop Trump Demonstration (c) Daniel Zylbersztajn

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Stop Trump Demonstration (c) Daniel Zylbersztajn

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Stop Trump Demonstration (c) Daniel Zylbersztajn

Berichte Sommer 2016

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Plakat in Dudley, erzählt stolz von dem was hier geschah, auch Wochen nach dem Referendum, der Zeitunkt als dieses Foto gemacht wurde. Foto (c) Daniel Zylbersztajn, Ale Rechte vorbehalten!

Dieser Sommer war einer der vollsten, journalistisch gesehen,  seit Jahren, verantwortlich dafür war das Brexit Referendum. Bei alledem ist es vielleicht überraschend, dass manches von aus meiner Feder nicht einmal veröffentlicht wurde.  Doch soviel verlangten Redaktionen von mir, dass zwei meiner Berichte im August, beide bestellt und befürwortet, es handelt sich um ein Interview und einen aufwendigen Bericht, nicht veröffentlicht wurden. Die Zeitung hatte mit dem Aufruhr in Großbritannien einfach zu viel bestellt. Im Grunde ist das immer ärgerlich, da gerade einer der Berichte in denen ich sechs Geschäftsführer interviewte, darunter auch große Namen, sehr zeitaufwendig war, sowohl für mich, als auch für die Geschäftsführer, die mir ihre Zeit zur Verfügung stellten.  Das Interview war ebenfalls aufwendig, verhandelt und arrangiert mit Damien Chalmers, einen Professor der LSE aus seinem Urlaub in Südost Asien.

Solche Dinge passieren leider im Zeitungsgeschäft und leider sind beide Berichte inzwischen nicht mehr so aktuell wie sie im August waren.

Neben dem Brexitreferendum lief der Arbeiterpartei Wahlkampf, wo sich Jeremy Corbyn ein zweites Mal einer Wahl unter den GenossInnen stellen musste, siehe Der Kampf um den Kopf Corbyns.

In “Dem Alten immer noch treu” besuchte ich die zwei Bezirke Islingtons in London, von Jeremy Corbyn und seiner Parteivertrauten Emily Thornberry, sowie eine Veranstaltung des Herausforderers Corbyns, Owen Smith. Die guten Worte zu Corbyns kamen in seinem Bezirk von allen, so sehr schwärmten die Bewohner dort von seinem Einsatz als Abgeordneter, ganz im Gegensatz was parlamentarische Mitglieder der Partei von ihm dachten. Dennoch gewann Corbyn im September mit großer Mehrheit die Wahl zum Parteivorsitz.

Doch mein Einsatz für die Jüdische Allgemeine bedeutete auch, dass ich die Anklage des Antisemitismus in Labour untersuchen musste. In Labour und der Judenhass wurde diese Problematik deutschen Lesern vorgestellt.

In der Zwischenzeit gab es auch Anderes: Am 25. August erschien von mir ein Beitrag zu Prinzessin Alice, der verstorbenen Mutter von Prinz Philip. Die Zeitung nannte es “Die vergessene Helferin”.  Im Grunde gab es hier nichts Neues, meine Recherchen folgten stark Hugo Vickers, ihrem Biographen. Doch ist ihre Geschichte weder in Großbritannien, und noch weniger in Deutschland bekannt. Alice hatte auf der einen Seite viele Menschenleben gerettet, dabei eine jüdische Familie,  und kämpfte andererseits nach schweren Erlebnissen mit ihrer eigenen mentalen Gesundheit. Es führte zu einer bedauernswerten Beziehung zwischen Philip und seiner Mutter, der seine Mutter kaum sah.

Drei Tage vor dem Erscheinen dieses Berichtes, konnte man einen kurzen Kommentar von mir lesen, als in München ein Amokläufer um sich geschossen hatte, und die Stadt zum Stillstand brachte. Doch schon einige Wochen später würde ich bei einem ähnlichen Angriff (Zylbersztajn: Londons diffuse Terrorangst) eines mental instabilen Mannes in London. Ich bat sofort um die Erlaubnis, hierzu einen Kommentar verfassen zu dürfen, und so schrieb ich darüber, was wirklich Menschen in London terrorisiert.  Die eigene Jugend mit gewetzten Messern. Das Problem heißt nicht Terror. Interessanterweise lebte ich eich einst 15 Minuten vom ersten und heute 15 Minuten vom zweiten Tatort entfernt.

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Roboter auf sechs Rädern…  zukünftiger Postbote?  Foto (c) Daniel Zylbersztajn

Neben einem Rendezvous mit einem Roboter, kümmerte ich mich weiter um Großbritannien nach dem Referendum.

So fuhr ich für die Wochenendtaz in verschiedene Regionen Englands. Zuerst ging es nach Ost-und Nordlondon, wo ich der Antipathie gegen Osteuropäer nach dem Referendum nachspürte, und wie die davon betroffenen Menschen aus Polen, Litauen und Rumänien darauf reagieren. Daraufhin reiste ich  nach Dudley, in den britischen Midlands, eine verarmte Gegend zwischen Birmingham und Wolverhampton, wo keine Gelegenheit fehlte ganz verschiedene andere  (Im Land der Schuldzuweisung) zu beschuldigen.

2016-10-08-00-24-01-2Auch nach Batley, den Bezirk in Westyorkshire wo die Labourabgeordnete Jo Cox umgebracht wurde, wurde ich geschickt um die Atmosphäre in England nach dem Referendum aufzunehmen.

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Larry Sanders konfrontiert englische Separatisten in Witney. Foto (c) 2016, Daniel Zylbersztajn

Ein anderer Besuch galt Witney in Oxfordshire, wo ich Larry Sanders, den Bruder Bernie Sanders im Wahlkampf für die englischen Grünen begleitete.

Auch die nächsten Monate versprechen interessant und voll zu werden, von politischer Ruhe kann hier, wie anderswo keine Rede sein. Bis März 2017 soll der Artikel 50 verabschiedet sein.

2016-10-22-13-55-21Währenddessen endeten auch meine acht Monate mit dem deutschen ADAC Reisemagazin, für welches ich an der Südengland Ausgabe aus London zentral mitarbeitete und fast unmögliche Anfragen herbei zauberte, wie eine Frau, die Butlerin ist, sowie eine andere Frau an der Spitze von McLaren. Für die Menschenprofile und den Hauptbericht für die Kulinarik reiste ich durch ganz Südengland, und traf speziell ausgesuchte Interviewpartner, und musste danach einstündige Interviews in wenigen Zeilen wiedergeben. Die Redaktion pries meinen Einsatz öffentlich in der Ausgabe, mit den Worten “Best Boy, der einfach alles mitmachte”, doch die Wahrheit ist, dass es im Grunde auch Spaß machte. Anders als in politischen oder sozialkritischen Berichten, ging es hier auch um das seltene Betreten exklusiver oder versteckter Welten. So sah ich was in einigen prunkvollen privaten Gutsbesitzen passiert, sprach mit verschiedenen Pfarrern über den Sonntagsbraten, oder observierte eine der wenigen Perückenmacherinen, die Perücken nach alter Tradition für Anwälte, Richter und Bischöfe herstellt. Nebenbei schwammen einer der Fotografen und ich nach der Arbeit bei rarer Gelegenheit in der Themse. Wahrscheinlich war es die schwimmende Kanalüberquererin, die ich ebenfalls für das Magazin interviewte, die uns dazu animiert hatte.

Racism after Brexit – Rassismus nach Brexit

Laut Statistik der Zeitung der viert meist gelesesne Bericht in der wochenend taz diese Woche. Was in die Zeitung kam war nur eine ganz kleine Selektion der Besten oder der repraesentativsten Reaktionen. Ich bin den Leuten, die mit mir sprachen, fuer ihr Vertrauen dankbar und hoffe es war mir moeglich einen Teil ihrer Menschlichkeit preiszugeben. Ich moechte allen KollegInnen danken, die bei dieser Reportage mithalfen, sowie fuer die Gelegenheit selber |

 

Apparently the fourth most read article in the weekend taz this weekend was my report on racism after Brexit. What made it into the piece was just a small selection of the sum of people I spoke to or the most representative. It was my pleasure to forward the opinions on both sides, and I am always grateful for their trust. I hope I managed to show some of their human faces.

Link

http://www.taz.de/Rassismus-nach-dem-Brexit-Refer…/!5315114/

 

Brexit Comment: The people on Tyburn

The English translation of my Brexit comment

I am personally quite depressed about the results of the referendum.

 

It were not the positive reasons against an EU with “business as usual,” perhaps with an eye to the way the EU handled Greece or how they reacted to the crisis in Ukraine, nor – more importantly – how they managed the refugee issue, or their largely held assumption as Christian and the source of all civilisation, nor the agricultural regulations ( I am old enough to remember the mountain of butter wasted in the 1980s).   I don’t throw any of these arguments out, they are mostly valid.  Now that Britain is on its own however, it can negotiate its own TTIP agreement, but rather than with a critical and careful evaluation as is the case in the EU, given all the protests, with the renewed neo-liberal elan and anglo-centric power of the Tory Party.

 

For over three months I was on the roads of England and Wales, precisely those areas that voted largely against the EU for the German independent left of center newspaper taz, die Tageszeitung (see here). What depresses me actually is that the arguments of many who voted for Brexit had actually little in common with all of the above, but much more with the frequently argument put forward to me of  “too many immigrants” and “we need our country back!.”

Oftentimes a mixture of sentimental versions of a long gone imperial Great Britain and an undercurrent of nationalism, that frequently contained a dose of unashamed racism was presented to me..

Yes UKIP supporters argued in deed they desired to internationalise immigration. But when darker pigmented people had arrived in Britain in the 1950s, 60s and 70s from India, Pakistan, West and East Africa and the Caribbean many Brits complained ferociously. They welcomed Europeans gladly, “as people who are more like us”. But when they came they hurried to deny them their humanity likewise.

 

Many of the younger Brits voted for Remain. Hence it were especially the older ones fed and loaded with emotional, nationalist and populist propaganda from yesteryear, often against any real logic, such as in Wales, an impoverished region, that has been one of the largest beneficiaries of EU funding, who carry the responsibility of Brexit. Simple solutions for complex issues.

 

If you believe that this was a victory for left and justified critique of the EU, you are well advised to be more careful before you pass judgement. This was the glorious victory run of a raw, never critically examined, and once again forthcoming nationalism, which explicitly understands John Bull and Britannia to be atop the rest of the world.

 

Here in Great Britain, one looks rarely critically into ones own past. They celebrate the end of slavery, but refuse to take responsibility for the hundreds of years the practice went on to enrich the nation, and they likewise deny the truth, that it were slaves themselves who sabotaged the institution of slavery, before parliament abolished it, as the losses became too costly.  So now a sovereign Great Britain, can once again engage in pretentious and loud politics, but just like English football hooligans in France, it is more noise than content. The up until this day largely spread feudal estate owners, the monarchy are all in a better place once again. And cheap items produced with no or little labour rights can once again flood the market. Maybe there will soon be even a labour factory  under the personal supervision of the crown producing cheap royal souvenirs somewhere in Bangladesh.

 

Everything is like before the end of the colonial era. The servants of this vision are, as was the case historically, the ordinary people, who allow themselves to be exploited, the descendants pf those who in large numbers were sent into often senseless battles under the banner of manipulated patriotism, and the descendants of those workers slaving themselves  in industrial scale mills in the Manchester region, or in coal mines,  about whom Marx  once so eloquently wrote, or of those who being hungry and poor, were sent to Australia, after stealing a loaf of bread, or worse were hung on Tyburn. It’s all for the Queen and her country. And the country made a public spectacle of it, with alcohol and laughter and made sure the poor individuals, not the ruling elite and the inequality of the country  were to blame. Now it is the EU and its European immigrants!

Brexit Kommentar: Das Volk an den Galgen!

Persönlich bin ich ziemlich niedergeschlagen vom Ergebnis des Referndums. Es waren nicht die positiven Gründe gegen die EU mit “Business as Usual”, beispielsweise Griechenland oder die Art und Weise wie die EU auf die Ukraine reagierte, oder noch wichtiger, wie sie mit der Flüchtlingskrise umgeht, oder gar ihr weit verbreitetes Selbstverständnis als christlich und “Quelle der Zivilisation”, oder die Landwirtschaftsregelungen, ich bin Alt genug für Erinnerungen an den Butterberg. Keins dieser Argumente verwerfe ich. Alleine kann jetyt Großbritannien seinen eigenen TTIP mit den USA schließen, unter den Tories mit neoliberaler anglozentrischer Wucht, statt unter der EU mit kritischen und vorsichtigen Stimmen.

 

Ich war über etwa drei Monate für die deutsche taz, die Tageszeitung auf den Straßen in hauptsächlich England und Wales, genau jenen Orten  die gegen die EU stimmten. Was mich niederschlägt, ist, daß die Argumentation vieler die Brexit wählten, meines Erachtens nichts mit all dem zu tun hat, sondern dem mir immer wieder breit geschlagenen Argument, “too many immigrants” und “we need our country back!.”

 

Oft mischten sich darunter sentimentale Visionen eines imperialen Großbritanniens, und ein unterschwelliger Nationalismus, oft durchaus mit Rassismus verbunden.

 

Da argumentierten Ukiper sie wollten Einwanderung internationaliseren. Doch als es dunkelhäutige Menschen aus Inden, Pakistan, Westaftika und den Karibikstaaten waren, da beschwerten sich die Briten der 60ger und 70ger Jahre. Man freute sich auf Europäer, “die mehr wie wir sind”. Doch als sie kamen, wurde ihnen ihre Menschlichkeit wieder entzogen. Viele der jungen Briten wählten für den Verbleib. Es sind also die Älteren mit emotional national populistischen Ideen von Yesteryear, entgegen jeglicher Logig, wie beispielsweise in Wales, eines der am meisten EU subventionierten Orte Europas,  die Brexit zu verbuchen haben. Einfache Lösungen gegen komplexe Argumente.

 

Wer glaubt, daß dies ein Sieg für die linke Kritik der EU ist, sollte vorsichtig sein. Es war der glohreiche Siegeszug eines rohen, nie kritisch betrachteten und wieder zum Vorschein gekommener Nationalismus, der Briten oben und den Rest der Welt darunter sieht.

 Man schaut hier selten kritisch in die Vergangenheit, feiert das Ende der Sklaverei, aber schaut sich nie genau den Bezug zur Sklaverei selber an, und die Tatsache, dass Sklaven selber die Institution sabotierten, bevor das Parlament dies abschaffte (auf Grund der Verluste). Nun kann also ein souvereignes unabhäniges Großbritannien wieder großprotzig Politik machen. So wie englischen Fußballfans in Frankreich, ist es mehr Geschrei als Inhalt. Die bis heute weit ausgebreiteten feudalen Landeigentuemer, die Monarchie, sind also wieder besser plaziert, und billig ohne Arbeitsrechte hergestellte Gegenstände können wieder importiert werden. Ja vielleicht werden sie sogar unter Schirmherrschaft der Krone hergestellt, irgendwo in einer Billigfabrik in Bangladesch.

Alles genau wie vor dem Ende der kolonialen Zeit. Und das Laufvolk dieser Vision ist wie in der Geschichte das sich ausbeuten lassende untertänige Volk, die Nachfahren jener, die oft in großen Mengen mit manipulierten Patrotismus in sinnlose Schlachten geschickt wurden, über welche Marx in den Textilfabrikhallen  Manchesters schrieb,   oder die in Australien oder gar am Galgen Tyburn landeten, weil sie aus Hunger ein Brotlaib gestohlen hatten. Alles für’s Land und die Königin!

Grossbritannien: Menschen und das EU Referendum – People in Britain and the EU Referendum

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Foto (c) Reinhard Hunger, 2016, All Rights Reserved

In den letzten zwei Monaten berichtete ich im Namen der taz  aus verschiedenen Gegenden in Grossbritannien und besprach mit Menschen das EU Referendum.  Hier meine Berichte.

In the last three months I travelled to about a dozen regions of the UK for the  German taz to speak with people about the impending EU Referendum, here the sum of my reports:

Aberysthwyth, Mid Wales: Nur die Alten sind pro Brexit : Only the old are for Brexit

Aberysthwyth, Blick ueber die alte Burg. Alles geschichtlich mit Europa verbunden (1)
Aberysthwyth, Blick auf die Burg, (c) 2016 Daniel Zylbersztajn, All Rights Reserved

Bristol. Egal, Egaler Bristol :  Doesn’t matter, don’t care!

Chichester: Kathedrale, Uni, Wohlstand.  : Cathedral, University, Well Off

Chichester Katherdrale Blick von Sueden nach Norden
Beten zur besseren Entscheidung, Chichester Kathedrale. (c) 2016 Daniel Zylbersztajn, All Rights Reserved

Dover: Ein Besuch im Hotspot.  Visit at the hotspot!

Europafaehnchen ueber der Fussgaengerzone Dover
|Dover: Noch sind alle Europafahnen da…  (c) 2016 Daniel Zylbersztajn, All Rights Reserved

Leicester. Die EU ist wie Star Trek.  : The EU is like Star Trek

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Leicester: In Sachen Fussball geht Europa noch. (c) 2016 Daniel Zylbersztajn, All Rights Reserved

 

Newquay, Cornwall: EU Skeptiker im Westen Cornwalls. : EU Sceptics in the West of Cornwall

Newquay, Kornwall
Newquay, Cornwall, trotz der Touristen gegen Einwanderer! (c) 2016 Daniel Zylbersztajn, All Rights Reserved

Kingham, (West) Oxfordshire: Am Ende gewinnen die Brexiter.  At the end Brexit has it!

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Daniel Zylbersztajn, interviewing a participant during the  Kingham EU Referendum Debate (c) 2016 Reinhard Hunger, All Rights Reserved

Portsmouth.  Fischer in Portsmouth wollen raus! : Fishermen in Portsmouth want Out

Dean Ryan und Sohn Dino wolen Brexit, denn die Franzosen fangen Jungfische in unseren Gewaessern
Fischer Dean Ryan und Sohn Dino in Portsmouth, (c) 2016 Daniel Zylbersztajn, All Rights Reserved

Woking: Viel Angst ums eigene Land :Lots of fear about ones country.

Selbst das Bahnhofscafe ist ein Starbucks in Woking
Woking, selbst das Bahnhofscafe ist ein Multinationales. (c) 2016 Daniel Zylbersztajn, All Rights Reserved

Andere Berichte:  Other reports:

 

EXTRA!  Nicht veroeffentlicht : Not Published

Maidenhead: 

EU Ja, EMRK Nein!

All Rights Reserved (c) 2016

Das Dorf Cookham. Trotz der Fahnen EU naeher als im Rest des Bezirks.  1

Aus Maidenhead, England, Daniel Zylbersztajn

50 Kilometer westlich von London, vorbei am Flughafen Heathrow liegt der königliche Bezirk von Maidenhead und Windsor, mit Rund 144560 tausend Einwohnern. Hier liegt die Wiege des englischen Establishment, mit dem das Windsor Castle, Eton College und der Aston Pferderennbahn. Obwohl das Taxigeschäft in pakistanischen Händen ist, ist der Großteil der Anwohner hier, um genau zu sein 79.3 Prozent, nach britischen Kategorien “weiß Englisch”, ein starker Kontrast zur traditionellen Einwandererstadt Slough am Rande Londons, dessen 34.52 prozentiger „weiß englischer“ Anteil der dortigen Einwohner der niedrigste Großbritannien außerhalb Londons ist.
Nicht wenige hier in Maidenhead wappnen sich gegen die Entwickelungen bei den Nachbarn, darunter auch die konservative Innenministerin Theresa May, die hier Parlamentsabgeordnete ist. Nicht selten gab sie sich für eine härtere Politik gegen Immigranten.

Mit solchen Sprüchen dürfte sie bei ihrer Wahlgemeinschaft gut ankommen. Auf der Fußgängerzone Maidenheads, gleich neben dem spanischen Paellastand versichert Lokaljournalist Terry Patterson, 73, er sei kein Rassenhasser, Immigration hätte viele gute Seiten, aber Tatsache sei, dass das Gesundheitssystem Schulen, Arbeitsplätze überfordert seien. Die Lösung sei einfach. Mit einem Raus aus der EU, wird wieder für ordentliche Grenzkontrollen gesorgt. Der pensionierte Ingenieur John Hatley, zarte 87 Jahre alt, findet ebenfalls, dass zu viele Immigranten in den Wartezimmern seines Hausarztes und des Krankenhauses sind. Statt die sechs Jahre anhaltende konservative Austeritätsregierung zu beschuldigen, dessen Kürzungen, einer ansteigenden Bevölkerung nicht nachkommen, tragen seiner Meinung nach nur die Immigranten Schuld an allem. Die seien sowieso Terroristen und Frauenschänder. Out of Europe sei seine Antwort darauf.

Dave, 49, mit fetten Koteletten an den Wangen, seinen Nachnamen will er nicht nennen, hat Angst vor den Leuten aus Calais. Er will nicht, dass sie nach England kommen, und dann „mit einer Axt auf ihn einschlagen könnten“, eine Anspielung auf den vor drei Jahren in Woolwich von radikalisierten jungen Männern mit einer Axt und Messern ermordeten Soldaten Lee Rigby. Ganz richtig ist seine Anspielung aber nicht, denn die Attentäter wuchsen beide in London auf, und wurden teilweise hier von anderen Briten radikalisiert. Was ist mit der Tatsache, dass viele der Flüchtlinge vor genau solchen Terror auf der Flucht sind? Dave trägt ein Poppy, die rote Mohnblume, die hier als Symbol des Gedenken der Gefallenen gilt, auf seiner Grünen Jacke. Er antwortet, dass er selber Soldat war. „Die Syrer sollten statt nach Europa zu kommen, für ihre Sache kämpfen“, findet er, statt es „unsere Aufgabe zu machen“. Doch nach weiterem Fragen, gesteht er: „Wissen Sie, ich bin zwar für den Brexit, aber am Ende glaube ich den Politikern nicht, denn sie tun kaum was für mich und meine Familie“. Er erzählt wie er in zwei Jobs arbeitet,, um seine Familie zu unterhalten.

Alan Cassedey, 67, gerade auf seinen Knien am Bepflanzen in seinem Vorgarten hat andere Gründe für seine Brexit Stimme: „Er arbeite in der Flugsicherung und die europäischen Regulierungen zur Flugsicherung sind ein undurchsichtiges, schlecht verfasstes Desaster“. „Bei einem EU Austritt wird es wieder wie früher, wo es relativ leicht war, die Regeln zu verstehen“, prophezeit er.

Erst weiter draußen im idyllischen auf Besucher gedrillten Dorf Cookham löst sich diese Meinung ein wenig auf. In der Hauptstraße mit ihren vielen einladenden kleinen Geschäfte für Wohlbegüterte hängen auf beiden Seiten große britische Unionjacks und englische Saint Georgenflaggen. Die Besitzerin einer Modeboutique und ihre Angestellten sind sich bezüglich der EU uneinig. Während eine der Angestellten eine Brexitbefürworterin ist und ihr Land zurück haben möchte, meint ihre Kollegin Alison Hatcher, 53, dass die Auswirkungen eines Brexit zu ungewiss seien. Inhaberin Vicky Bond, ist sich aber noch nicht sicher, sie hält die Argumente auf beiden Seiten für übertrieben, und glaubt sich leicht auf der Brexitseite zu stehen.

Etwas weiter in der gleichen Geschäftstrasse ist der Galeriebesitzer Kevin B. Beteye, 59, nicht nur permanenter Labourwähler wie er sagt, sondern auch EU Enthusiast. Er spricht vom vereinten Europa, wo alle einander helfen. Seine Stimme beim Referendum ist klar.

Trotz der insgesamt wenigen Stimmen für den Verbleib in der EU im Bezirk, und entgegen Erwartungen vieler, plädierte Theresa May dafür. In einer langen Rede dazu, stellte sie sich überraschend hinter David Cameron, nicht die Union zu verlassen. Oft persönlich als Innenministern im Kampf mit Abschiebungen verwickelt, sollte Großbritannien stattdessen seine Unterschrift auf der Europäischen Menschenrechtekonvention streichen.

(END)

 

 

London Underground / Brexit Dover

Dover Westhafen mit Sicht auf weisse Klippen, Rennovierung gesponsert mit Europahilfe
Revival of Dover Port with EU Money Photo: (c) Daniel Zylbersztajn (2016)

In the last few weeks I was busy researching  for German a magazine that comes out in August. But I also had two texts published in taz, which were however not put online.

  1. On the vulnerability of the London Underground to terror (contribution in a text of many authors) Read here in German
  2. On Europe, and Immigration fear in Dover (original report)  Read here in German Dover1

 

Deutsch

In den letzten Wochen arbeitete ich vor allen an Beiträgen für die Sommer Ausgabe eines deutschen Magazin. Zwei Texte kamen aber auch in der taz heraus. Sie wurden jedoch nicht online veröffentlicht.

  1. Über die Terrorgefahr in der Londoner U-Bahn (Hier Lesen)
  2. Über Europa, Immigranten und die Stadt Dover (Hier lesen Dover1)

 

 

Brexit Berichte – Brexit Reports

Diese Woche gab es zwei Berichte von mir zum Thema.

1.) Das Brexit Lager

2.)Wirtschaftliche und Sozialwissenschaftliche Konsequenzen des #Brexit

ENGLISH

This week I reported twice about the topic.

1.) About the Brexit Camp

2.) About the economic and socio economic consequences!