Wilhelm Oltmanns – eine Schreibtischtäterkarriere

Ein neues Forschungsergebnis des Oldenburger Historikers Dr. Ingo Harms wurde am 28. Januar 2014 in der Nordwestzeitung (NWZ) veröffentlicht.
Wilhelm Oltmanns,  Ehrenbürger der Stadt Varel, gehörte 1941 dem Vorstand des Landesfürsorgeverbandes an, dem Vorgänger des Bezirksverbandes Oldenburg. Damit war er einer der Verantwortlichen für den Hungertod von mindestens 1500 Patienten  in der früheren Heil- und Pflegeanstalt Wehnen, heute Karl-Jaspers-Klinik.
W. Oltmanns war 67jährig, als er die leitende Tätigkeit im Landesfürsorgeverband übernahm, also in einem Alter, in dem ihm die Folgen seiner Anordnung  -Nahrungsreduzierung der Patienten in Wehnen-  bekannt sein mussten. Hat er sich im Laufe seines Lebens damit auseinander gesetzt? Hat er jemals einen der leidenden Patienten gesehen? Wohl kaum. Er starb 1964, versorgt mit sicher ausreichendem Ruhestandsgeld. Wilhelm Oltmanns war einer von vielen Schreibtischtätern, die sich nie schuldig bekannten und in unserem Land unbehelligt von Strafverfolgung als unbescholtene Bürger lebten. Weiterlesen

Erinnerungskultur in Deutschland

Es scheint, dass die neue CDU/SPD Regierung die Erinnerungskultur zu Lasten der Verbrechen des NS-Regimes verändern will. So wird inzwischen von zwei Diktaturen in Deutschland geredet. Hier wird vermischt, was zu trennen ist. Bei allen individuellem Leid mancher Bürger in der früheren DDR ist zu den Verbrechen des NS-Regimes keine Parallele zu ziehen.                                                                                                             Lesen Sie dazu den Artikel  von Dr. Habbo Knoch,  Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, in der Jüdischen Allgemeine.

27. Januar – internationaler Holocaust Gedenktag

Am 27 Januar 2014 jährt sich zum 68. Mal die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee. Seit 1996 beinhaltet dieses Datum den „Internationalen Gedenktag des Holocaust“ und ist damit Anlass für die so wichtige Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus geworden. Neben dem Gedenken beinhaltet der 27. Januar die Gelegenheit, aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Art von Diskriminierung aufzurufen.
>Durch die Forschungen der Oldenburger Historiker Dr. Ingo Harms und Dr. Alfred Fleßner wurden die Verbrechen der NS-Zeit in dem früheren Landeskrankenhaus Wehnen der breiten Öffentlichkeit bekannt. Mitarbeiter der Verwaltung, Ärzte und Pflegepersonal haben von 1937 bis 1945 bei den Krankenmorden aktiv mitgewirkt.
Der UWG Edewecht hat sich ganz bewusst diesen Tag für einen Besuch in der Gedenkstätte Wehnen ausgesucht. Die Begleitung durch die Ausstellung und über das Klinikgelände mit Besuch der Euthanasie-Erinnerungsstätte auf dem benachbarten Friedhof der Ofener Krichengemeinde übernimmt Dr. Ingo Harms. Die Veranstaltung ist öffentlich.
Der Gedenkkreis Wehnen bietet qualifizierte Begleitungen für Besuchergruppen aller Art an. Zur Anmeldung wenden Sie sich bitte an info(at)gedenkkreis.de.

Gedankenlos!?

Die Gemeinde Ovelgönne im Nordwesten in der Wesermarsch feiert in diesem Jahr ihr 500jähriges Bestehen.  In diesem Zusammenhang wurde u. a. eine  Chronik aus der NS-Zeit mit unzureichenden zeitgemäßen Erklärungen erstellt und veröffentlicht. Lesen Sie dazu diesen Artikel der Oldenburger Online Zeitung und die Pressemitteilung (PDF) des Fördervereins internationales Fluchtmuseum e.V.
Ob es einen solchen Vorfall auch in anderen Ortschaften gibt? Wäre eine Aufgabe für HistorikerInnen und interessierten Menschen in dem eigenen Umfeld  genauer hinzusehen.