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  • Wo ist Sergio Rivera Hernández?
    Solidarität gegen Landraub und das Verschwindenlassen in Mexiko



    Etwas über ein Jahr ist es her, dass Trinidad Ramírez und Omar Esparza an den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg teilgenommen haben. Omar Esparza von der sozialen Bewegung Movimento Agrario Indegina Zapatista (MAIZ) hat in Interviews, Diskussionsveranstaltungen, beim alternativen Medienzentrum im Millerntor und der Auftaktkundgebung „Welcome to hell“ vom Landraub bei indigenen Gemeinden, von politischen Repressionen und der massenhaften Dimension des Verschwindenlassens in Mexiko berichtet. Seit dem 23. August ist nun der Compa Sergio Rivera Hernández von MAIZ verschwunden und Omar Esparza mit ernstzunehmenden Morddrohungen konfrontiert.

    Nach Aussagen von Augenzeugen ist Sergio Rivera Hernández von "Agentes Municipales" verschleppt worden. Diese sind Verwaltungs- und Polizeivertreter des Stadtrates eines Dorfes oder einer Gemeinde in Mexiko. Im diesen Fall von der Gemeinde Zoquitlán, in Puebla, Mexiko.

    Sergio Rivera Hernández und weitere Aktivist*innen haben lokale Proteste und Widerstand in den umliegenden Gemeinden gegen ein großes Wasserkraftwerk in der Sierra Negra, Puebla organisiert. Das Kraftwerk soll das Bergbau-Unternehmen „Minera Autlán" mit Strom versorgen und so weiteren Landraub befördern. Der anschließend gewonnene Strom ist nicht für die Gemeinden in der Region, sondern ausschließlich für den Konzern bestimmt, der unter anderem das Metall Mangan zur Stahlhärtung fördert. Dieser findet in der umliegenden Autoindustrie Verwendung. In Puebla sind mit Volkswagen und Audi wichtige Werke der deutschen Autoindustrie angesiedelt.

    Minera Autlán: „We have to put our house in order“

    „Zunächst einmal glaube ich, dass wir ein Land haben, das reich an natürlichen Ressourcen ist, und wir müssen diese Ressourcen in finale Produkte und Dienstleistungen für die Welt verwandeln. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir in Mexiko das Talent und die Leute haben. Wir müssen unser Haus in Ordnung bringen, aber ich glaube, dass, wenn der private Sektor und die Regierung zusammenarbeiten, wir eine sehr wichtige Nation für die Welt werden können.“
    * José Antonio Rivero Larrea, Chairman and CEO of Minera Autlan, Juni 2000 (1)


    Die Aktiengesellschaft „Minera Autlán" wird mehrheitlich kontrolliert von José Antonio Rivero Larrea, einem einflussreichen Industriellen, der Vorsitzender des Internationalen Mangan Institutes und Präsident der Mexikanischen Bergbaukammer war. Er ist zudem verwandt mit German Larrea, einem der reichsten Investoren in Mexiko mit engen Kontakten zur Regierung. José Antonio Rivero Larrea spricht sich für stärkere Privatisierungen aus und setzt sich für die Ausbeutung natürlicher Ressourcen ein. Vor dem Hintergrund der Verwicklung von organisierter Kriminalität und Politik in politische Morde bei der Bekämpfung von Protesten gegen klimaschädliche Bergbauprojekte und Landraub kann die „We have to put our house in order“ Programmatik als eine zynische Umschreibung für die Kultur des verschwindenlassens in Mexiko betrachtet werden. 15 Klima- und Umweltaktivist*innen wurden allein im Jahr 2017 in Mexiko ermordet.

    Der Widerstand in den Gemeinden ist gegen die Interessen der Regierenden PRI-Partei, anderer lokaler Parteien und großer Konzerne in der Region. Nach Informationen von MAIZ wendet Autlán dabei in Komplizenschaft von Regierung und dem organisiertem Verbrechen gewaltsame Methoden an, um den Widerstand zu brechen. So wurde im Februar 2018 ein leerer Bus, den Mitglieder von MAIZ für eine Demonstration benutzten, auf der Rückreise angezündet. Sergio Rivera Hernández wurde bereits am 28. Juni mit zwei weiteren Aktivisten von MAIZ von Mitgliedern der Parteien PRD und PAN festgehalten und bereits mit Mord bedroht.

    Indigene Gemeinden gegen Landraub, Klimawandel und kapitalistische Ausbeutung

    Omar Esparza erklärte auf einer Pressekonferenz zum Verschwinden von Sergio, dass das Wasserkraftwerkprojekt von der Regierung und „Minera Autlán" elf Jahre lang entwickelt wurde, ohne die Betroffenen indigenen Gemeinden der Region zu informieren. „Minera Autlan“ und Bundesbehörden haben Zersetzungstechniken in den Gemeinden angewendet und Dorfbewohner*innen bedroht und versucht mit Geld zu kaufen. Omar Esparza hat darauf hingewiesen, dass Aktivist*innen in den Gemeinden das Projekt weiterhin entschieden ablehnten. Vor diesem Hintergrund sind die Morddrohungen gegen Omar und weiterer Mitglieder von Movimento Agrario Indegina Zapatista als neuer Versuch der Zerschlagung des Widerstandes vor Ort zu betrachten.



    Die Compas von MAIZ protestieren und fordern Aufklärung über den Verbleib von Sergio und die Verantwortlichen in der Regierung. Je länger Sergio verschwunden bleibt, desto wahrscheinlicher muss davon ausgegangen werden, dass er ermordet wurde. Lassen wir nicht zu, dass Sergio Rivera Hernández verschwunden bleibt. Es braucht unsere Solidarität und transnationale Aufmerksamkeit, damit keine weiteren Aktivist*innen verschwinden, getötet werden oder flüchten müssen.

    Was sie planen: Friedhofsruhe! Was sie fürchten: Unsere Solidarität!

    Repressive Gewalt und Angriffe auf Aktivist*innen und indigene Gemeinden werden nicht zur gewünschten Friedhofsruhe führen. Mit jedem Tag, den Sergio verschwunden bleibt, mit jeder Morddrohung und jedem Mord, wächst unsere Verpflichtung die Machenschaften von „Minera Autlan“, die Verfilzung mit der mexikanischen Regierung und organisierten Kriminalität, die Profiteure und Verantwortlichen des Verschwindenlassens und der Morde öffentlich zu machen und politisch anzugreifen, um das Leben selbst zu verteidigen.

    Alle sind aufgerufen, die Proteste und den Kampf um die Freilassung von Sergio und sein Leben zu unterstützen, indem sie über die Vorgänge informieren und politischen Druck erzeugen. So wie Movimento Agrario Indegina Zapatista während des G20 in Hamburg an unserer Seite stand und gemeinsam mit uns und vielen anderen gegen den Gipfel demonstriert hat, um die globale Gewalt zu demaskieren, so stehen wir auf der Seite des indigenen Protestes und Widerstandes gegen „Minera Autlan“ und der sozialen Bewegung gegen politischen Morde in Mexiko.

    Schluss mit der Komplizenschaft von Regierung, organisiertem Verbrechen und Konzernen gegen soziale Bewegungen!

    Vivo se lo llevaron, vivo lo queremos!*

    * Lebend habt ihr ihn genommen, lebend wollen wir ihn zurück!



    Café Libertad Kollektiv

    Mehr Informationen:

    https://www.npla.de/poonal/indigener-menschenrechtsverteidiger-gewaltsam-verschwunden/

    https://amerika21.de/2018/08/210880/mexiko-verschwindenlassen

    http://www.congresonacionalindigena.org/2018/08/24/el-movimiento-agrario-indigena-zapatista-maiz-exige-de-manera-inmediata-la-presentacion-con-vida-del-companero-sergio-rivera-hernandez/

    https://pueblossinfronteras.wordpress.com/2018/08/30/acusan-a-minera-autlan-de-desaparicion-forzada-de-sergio-rivera-lider-indigena-en-puebla-opositor-a-hidroelectrica/

    1.) Quelle: http://www.winne.com/mexico2/cr05interv1.html mehr...

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  • Zwangsvertreibungen und Solidarität mit indigenen und zapatistischen Gemeinden
    Im Oktober 2017 wurden mehr als 5.000 Menschen aus der Gemeinde Chalchihuitlán gewaltsam vertrieben; Bis heute leben diese Familien unter Plastikplanen im Busch; Kinder sind an Erkältung und mangelnder medizinischer Versorgung gestorben.

    Zwischen dem 24. und 26. März 2018 wiederholten sich die Angriffe gegen die Bevölkerung der Gemeinde Aldama. Diesmal wurden 747 Menschen vertrieben. Es gab bereits drei Tote (2 Kinder und ein erwachsener Mann), die erschossen wurden wurden, als sie Mais anpflanzen wollten.

    Diese beiden Fälle von Zwangsvertreibung wurden von den Paramilitärs der Region provoziert die unter dem Schutz der mexikanischen Regierung agieren. Wir fordern mit anderen Solidaritätsgruppen den sofortigen Stopp staatlicher Gewalt gegen indigene Bevölkerungsgruppen, zapatistische Unterstützungsbasen und soziale Bewegungen. mehr...

  • Für Privat-Kund*innen aus Österreich gelten neue Rechnungskonditionen
    Wir weisen ab sofort die österreichische Umsatzsteuer aus. Dies bedeutet, dass die nach Österreich verkauften Waren nun eine Umsatzsteuer von 10% bzw. 20% enthalten.

    Für alle privaten Kund*innen aus anderen EU-Ländern oder nicht Mitgliedsländern der EU, gilt weiterhin die deutsche Umsatz-und Kaffeesteuer.

    Für gewerbliche Kund*innen mit Umsatzsteueridentifikationsnumer ändert sich nichts und bleiben innergemeinschaftliche Lieferung zu den bisherigen Konditionen bestehen. mehr...

  • Proteste und Ausnahmezustand in Honduras
    Sieben Tote und viele Verletze bei Unruhen im ganzen Land aufgrund eines drohenden Putsch der Regierung. Nach den Präsidentschaftswahlen und inmitten der noch laufenden Stimmenauszählung hat der Ministerrat von Honduras den Ausnahmezustand im gesamten Land verhängt. Das schließt eine Ausgangssperre ein. Partnerkooperativen von Café Libertad berichten von Verzögerungen bei der Ernte aufgrund der Lage vor Ort. Lieferungen können sich daher verzögern.

    In Sozialen Netzwerken und auf amerika21 wird über schwere Verletzungen der Menschenrechte berichtet. Im ganzen Land wird gegen die Verzögerung der Bekanntgabe des Wahlergebnisses und den befürchteten Wahlbetrug des amtierenden Präsidenten Juan Orlando Hernández demonstriert. Straßen und Brücken werden blockiert. Die Mautstationen im Norden des Landes, die seit 2016 in der Bevölkerung heftigen Widerstand provoziert haben, sind am Freitag in Flammen aufgegangen. In den großen Städten des Landes wurden Geschäfte geplündert und verwüstet.

    Bei den ersten Veröffentlichungen der vorläufigen Wahlergebnisse hatte die Opposition einen Vorsprung von fünf Prozent. Die Wahlbehörde erklärte, dass die Tendenz des Vorsprungs nach Auszählung von 71 Prozent der Wahldokumente nicht mehr umkehrbar sei. In den Tagen danach verringerte sich der Vorsprung in Veröffentlichungen. Letztlich verzeichnete Hernández einen Vorsprung von etwas mehr als einem Prozent der Stimmen. Eine Bekanntgabe des endgültigen Wahlergebnisses hat bis heute nicht stattgefunden.

    In den Tagen nach der Wahlen war mehrmals das Computersystem des TSE abgestürzt, Wahldokumente waren nicht in die Auszählung einbezogen worden. Schließlich mussten internationale Wahlbeobachter und Journalisten das Gebäude verlassen, in dem sich die Dokumente befinden. Daraufhin begann die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern den Platz vor dem Gebäude zu räumen, wo sich zahlreiche Menschen versammelt hatten.

    Die Militärpolizei hat am 1.12. in den Morgenstunden in der Hauptstadt Tegucigalpa eine 19-Jährige erschossen. Damit ist die Zahl der Todesopfer bei den Protesten laut lokalen Medien auf sieben gestiegen. Viele Verletzte mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Am 4.12. wurde bekannt, dass zwei Bataillone der Spezialpolizei COBRA in Tegucigalpa und in San Pedro Sula sich der Befehle verweigern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die anderen bewaffneten Kräfte in den nächsten Tagen verhalten werden. Honduranische Medien berichteten über eine Übernahme der Befehlsgewalt von Teilen der Nationalpolizei durch das Militär.

    Zusammengesfasst von und mehr Informationen auf amerika21: https://amerika21.de/geo/honduras mehr...

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Hintergrund

Bio-Kaffee zapatistischer Kleinbauern im Widerstand aus Chiapas - Mexiko


Informations in english and price list


Café Libertad Die Kaffeekooperativen:
'Yachil Xojoval Chulchan', 'Yochin Tayal Kinal' und 'Ssit Lequil Lum'

Unser Kaffee und Espresse stammt aus der Region Oventic im Hochland von Chiapas. Hier haben sich indigene Gemeinden nach dem Aufstand der zapatistischen Befreiungsbewegung EZLN am 1. Januar 1994 unabhängig organisiert.


Nicht einfach nur "organicó" - sondern mehr als nur "bio"!


Bio-Kaffee von zapatistischen und widerständigen Kooperativen ist nicht einfach "nur" biologisch-zertifizierter Kaffee. Solcher Kaffee wird fast überall angeboten. Fragen Sie nach, woher der Kaffee stammt, wer ihn anbaut und wer an seiner Vermarktung verdient! Wir fördern nur genossenschaftlich organisierte Kleinbauern-Familien, die in traditioneller Weise ihren Kaffee unter Schattenbäumen organisch-pestizidfrei anbauen. In Handarbeit werden die Kaffee-Kirschen vom Fruchtfleisch getrennt und in der Sonne getrocknet, statt ihn - wie beim Plantagen-Kaffee - gleich nach der Ernte industriell zu entkernen und zu trocknen. Diese Verarbeitungsmethoden werden von Konzernen und privaten Großgrundbesitzern ("finqueros") auch in Bio-Kaffee-Anbau angewendet. Überlegen Sie sich, ob Sie diese kapitalistischen Strukturen im Naturkosthandel und im Bio-Segment der Supermarkt-Ketten unterstützen wollen!

Solidarischer Handel von Café Libertad Kollektiv eG


Café Libertad
  • Wir arbeiten kostendeckend und sind als Kollektiv in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft organisiert. Als solidarischer Handel zahlen wir für Rohkaffee mehr als den Weltmarktpreis - mindestens 1,90 US-Dollar pro Pfund Bio-Rohkaffee (454g). Damit zahlen wir mehr, als die "faire" Regelung der TransFair-Siegelung vorschreibt. An TransFair beteiligen wir uns nicht, weil wir nicht in fragwürdige Werbekampagnen und Vertriebsstrukturen wie Supermärkte "investieren" wollen. Wir unterstützen die Widerstandsbewegung in Chiapas lieber direkt mit Fördergeldern.
  • Café Libertad förderte in den letzten 15Jahren mit mehr als 200.000 Euro Projekte in zapatistischen Gemeinden.



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