Deutche
| „Wenn wir streiken, steht die Welt still“ – wie der spanische Frauenstreik zum Erfolg wurde
[Original in English here.]
Von Julian Coppens und Dick Nichols
Juni 2018 — Zeitschrift LuXemburg — Am diesjährigen Internationalen Frauenkampftag fanden in beachtlichen 177 Ländern Demonstrationen statt. Dabei stach der spanische Staat mit einen Generalstreik für die Gleichberechtigung von Frauen besonders hervor. Mindestens fünf Millionen Menschen waren beteiligt. Es war die größte Mobilisierung von Frauen in der Geschichte Spaniens.
Es gibt viele Gründe für diesen Erfolg. Die #MeToo Kampagne von Schauspielerinnen und prominenten Frauen gegen sexuelle Belästigung durch Männer in Machtpositionen hat gerade in Spanien, wo der Machismo allgegenwärtig ist, hohe Wellen geschlagen. Allerdings hätte dies allein wohl kaum zu einer solchen Explosion des Protests von Frauen aller Altersklassen geführt, wie sie sich am 8. März in 120 Städten und Gemeinden auf der iberischen Halbinsel ereignete.
Lateinamerika: Ende der 'Rosa Welle' vorschnell prognostiziert
Dilma Rousseff.
[English at http://links.org.au/node/4184.]
Von Federico Fuentes; Übersetzung: Christian Klar
01.12.2014 -- amerika21.de -- Seit Anfang des Jahres haben zahlreiche Zeitungen vorhergesagt, dass sich ein Niedergang der sogenannten "Pink Tide" abzeichnet. Der Begriff "Pink Tide" wird verwendet, um die Welle von Regierungen links der Mitte in Lateinamerika zu bezeichnen, die in den vergangenen Jahren durch Wahlen an die Regierung kamen. Eine Reihe von ihnen waren bereits wiedergewählt worden und Meinungsforscher und Kommentatoren gleichermaßen erörterten, dass für viele nun ihre Zeit an der Regierung um sei.
Stattdessen sahen die Brasilianer am Sonntag, den 26. Oktober, Dilma Rousseff als wiedergewählte Präsidentin eine vierte Amtszeit in Folge für die Arbeiterpartei beginnen. Noch am selben Tag gaben die Wähler im benachbarten Uruguay der amtierenden Frente Amplio (FA) eine Mehrheit in beiden Kammern des Parlaments, und FA-Kandidat Tabaré Vasquez geht als heißer Favorit in die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen, nachdem er 49,5 Prozent der Stimmen in der ersten Runde gewann – im Vergleich zu 32 Prozent für seinen zweitstärksten Rivalen.
Der sieg von Evo Morales zeigt, wie sehr sich Bolivien verändert hat
[English at http://links.org.au/node/4111.]
Von Federico Fuentes
Oktober 20, 2014 -- Einartysken -- Die Vorhersagen der Umfragen und Kommentatoren, dass Evo Morales die Präsidentenwahl am 12.Oktober lässig gewinnen wird, bestätigten sich, als er 60 % der Stimmen erhielt.
Die meisten Leute sind jedoch verschiedener Meinung, warum die 'Bewegung Richtung Sozialismus (MAS)' von Morales nach fast 10 Jahren an der Macht immer noch so hohe Unterstützung genießt.
Ihre Erklärungen neigen dazu, sich auf spezifische oder politische Faktoren zu konzentrieren, wie die gestiegenen Rohstoffpreise oder die Fähigkeit der MAS, die sozialen Bewegungen des Landes zu kontrollieren oder zu kooptieren.
Um jedoch zu verstehen, warum Morales bald der am längsten an der Macht stehende Präsident in einem Land ist, das für seine Staatsstreiche und Rebellionen berühmt ist, ist es notwendig, die tiefgreifenden Veränderungen unter seiner Präsidentschaft zur Kenntnis zu nehmen.
Ökonomische Umwandlung
Neue Befreiungskräfte debattieren die Zukunft eines post-Apartheid-Südafrika
[English at http://links.org.au/node/4015.]
Federico Fuentes
27. August 2014 -- Einartysken -- Etwa 30 Gäste aus der ganzen Welt und 120 Ordnungskräfte der Nationalen Gewerkschaft der Metallarbeiter Südafrikas (NUMSA) trafen vom 7. - 10. August in Johannisburg zusammen, um die Aussichten und Herausforderungen des Aufbaus einer neuen linken politischen Alternative zur Herrschft des African National Congress (ANC), die Partei des verstorbenen Nationalhelden Nelson Mandela zu diskutieren.
Dieser Aufruf der größten Gewerkschaft des Landes mit über 400 000 Mitgliedern hat Widerhall in der gesamten Arbeiterklasse gefunden und manche in den Medien zur Aussage veranlasst, diesen Prozess als Möglichkeit zu sehen, "die Geburt einer Arbeiterpartei hervorzurufen, die am Ende [die ANC] herausfordern könnte".
NUMSAs Herausforderung des etablierten status quo hat auch die vielen Gefahren beleuchtet, die ihr bevorstehen, was drastisch durch den Mord an drei Ordnungskräften am Vorabend des Symposiums illustriert wurde.
Post-Apartheid Südafrika
Dass der Aufruf der NUMSA so viel Aufmerksamkeit erhalten hat, kann durch die Realität der südafrikanischen Gesellschaft zwanzig Jahre nach dem Fall der Apartheid erklärt werden.
Mehr als 'Pragmatiker kontra Radikale'
[In English at http://links.org.au/node/3968.]
Von Federico Fuentes, Übersetzung Christian Klar
August 4, 2014 -- Portal Amerika21.de -- Die Veröffentlichung eines gegenüber der Regierung des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro höchst kritischen Dokuments, verfasst von einem der dienstältesten Minister in der Regierung des früheren Präsidenten Hugo Chávez, hat eine beispiellose Debatte unter den venezolanischen Revolutionären ausgelöst.
Jorge Giordani ließ die Bombe am 18. Juni platzen - einen Tag, nachdem er als Planungsminister ersetzt wurde. Dem ging seine Entlassung aus dem Vorstand der venezolanischen Zentralbank und aus der staatlichen Ölgesellschaft PDVSA voraus. Er hatte den Posten fast ununterbrochen inne, seit Chávez erstmals 1999 an die Macht kam.
Viele sahen Giordani als Hauptarchitekten der Wirtschaftspolitik der Chávez-Regierung und als Vertreter einer orthodoxen marxistischen Linie im Kabinett. Seine Absetzung ist als Beweis für eine Vergrößerung der Kluft zwischen "Pragmatikern" und "Radikalen" in der Regierung dargestellt worden.
Giordanis Zeugnis
Klassenapartheid: Die Wirtschaftspolitik der Mandela-Ära war geprägt von Zugeständnissen an das »big business«
[English at http://links.org.au/node/3620.]
Von Patrick Bond
Analyse & Kritik -- Die Welt trauert um Nelson Mandela, der am 5. Dezember 2013 im Alter von 95 Jahren starb. Wie hat Mandela Südafrika verändert? Und wie viel politischen Spielraum hatte er dabei überhaupt? Südafrika taumelt heute von Krise zu Krise, weshalb sich viele nach Mandelas Regierungszeit zurücksehnen. Diese habe sich grundsätzlich unterschieden vom jetzigen kumpel-kapitalistischen, durch und durch korrupten, auf einer brutalen Sicherheitspolitik beruhenden Regime – so lautet der Tenor. Doch vielleicht wurde die Saat des heutigen politischen Übels schon früher gesät?
Venezuela: neue Schritte für den Aufbau der Volksmacht
Federico Fuentes, Green Left Weekly
22.März
2010
„Die freie, souveräne
und unabhängige Heimat unserer Träume
wird nur wahr werden, wenn wir den Prozess radikalisieren und den Übergang zum
Sozialismus beschleunigen“, schrieb der venezolanische Präsident am 14.März in
seiner Kolumne „Las Lineas de Chavez“.
Die venezolanische Regierung
hat in den letzten Wochen mehrere Initiativen gestartet, um Gefährdungen des
revolutionären Prozesses zu bewältigen – einschliesslich solche, die vom
Pro-Chavez Lager ausgehen und versuchen, Pläne zur Vertiefung der Revolution zu
untergraben.
Zentral dabei sind neue
Massnahmen die darauf abzielen, die Übergabe der Macht an organisierte
Comunidades zu beschleunigen.
Venezuela: Revolution steht vor entscheidenden Auseinandersetzungen
von Federico Fuentes, Caracas
23.02.2010 — Green Left Weekly — Am venezolanischen Horizont drohen entscheidende Kämpfe zwischen den Kräften der Revolution und denen der Konterrevolution.
Der Wahlkampf vor den Parlamentswahlen (am 26. September) wird wichtige Entscheidungen zwischen den Anhängern des sozialistischen Präsidenten Hugo Chavez und der rechten, von der Opposition unterstützten Opposition bringen. Diese Kämpfe sind Teil des Klassenkampfes zwischen der armen Mehrheit in Venezuela und der kapitalistischen Elite. Ausgetragen wird der Kampf aber eher auf der Straße als an den Wahlurnen.
In diesem Jahr kam es bislang zu einer Eskalation der faschistischen Demonstrationen gewalttätiger oppositioneller Studentengruppen. Auch kommt es weiter zu Mordanschlägen gegen Gewerkschafter und Bauernführer - durch rechte paramilitärische Gruppierungen. Die Kampagnen in den Privatmedien, die das Bild einer zerfallenden, krisengebeutelten Regierung zeichnen, die bald weichen werde, nehmen zu.
Am 29. Januar warnte Chavez: "Falls sie eine extrem gewaltsame Offensive einleiten werden, die es zu unserer Pflicht macht, harte Maßnahmen zu ergreifen - was ich ihnen nicht raten möchte - wird unsere Reaktion sie auslöschen".
Chavez' historischer Aufruf zur Gründung einer V.Internationale
von Federico Fuentes, Caracas 30.11.2009
An die Delegierten des Internationalen Zusammentreffens
linker Parteien gerichtet, das in Caracas vom 19.-21. November 2009 abgehalten
wurde, erklärte der venezolanische Präsident Hugo Chavez, „für uns ist die Zeit
gekommen, die V. Internationale auszurufen“.
Konfrontiert mit der kapitalistischen Krise und der
Bedrohung durch Krieg, die die Zukunft der Menschheit in Gefahr bringen,
„fordert das Volk lautstark“ nach größerer Einheit der linken und
revolutionären Parteien, die bereit sind, für den Sozialismus zu kämpfen, sagte
er.