+++ Aufruf zur antifaschistischen Demonstration am 20. Januar 2018 #md20jan +++
BLAU IST DAS NEUE BRAUN
Wir haben keinen Bock mehr auf das Versteckspiel im gesellschaftlichen Umgang mit neurechten Bewegungen. Wir sehen nicht ein, dass eine offen rassistische und völkische Partei immer mehr als legitime Akteurin in dieser Demokratie gilt. Wir wollen nicht zulassen, dass sich der gesellschaftliche Diskurs hin zu den menschenfeindlichen Ideologien von alten und neuen Nazis verschiebt. Diese Normalisierung von Neofaschismus kotzt uns an.
Wir haben Bock auf eine solidarische, offene und vielfältige Gesellschaft, in der Menschenverachtung und Hass keinen Platz haben und als das bekämpft werden, was sie sind, nämlich als Gefahren für das friedliche Zusammenleben. Wir haben Bock, so leben, lieben und feiern zu können, wie wir wollen. Wir haben Bock, mit euch am 20. Januar zu demonstrieren, zu tanzen und genau das auf die Straße zu bringen.
Für Neofaschisten war es noch vor wenigen Jahren üblich, sich, ihre Szene und Gedanken hinter einer Vielzahl von Codes und Chiffren zu verstecken. Braun war braun und gehörte dahin. Heute können neurechte Demagogen offen rassistischen, geschichtsrevisionistischen und völkischen Patrioten-Unfug vom „afrikanischen Ausbreitungstyp“, „Geschwür am Volkskörper“ und einer „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“ erzählen und dennoch als akzeptable Vertreter der Demokratie auftreten. Anscheinend versteckt sich heute lieber ein Teil der Gesellschaft hinter der blauen Farbe und einem „man muss doch die Sorgen ernst nehmen“ und „man muss doch miteinander reden“ anstatt klare Kante zu bekennen und braun weiterhin als das zu benennen.
Immer dreister werden reaktionäre Kräfte auch bei ihrer Demagogie. Sie spielen sich als Anwalt der „kleinen Leute“ auf und nutzen die Armut in Deutschland aus, um geflüchtete Menschen dafür verantwortlich zu machen. Dabei waren und sind es nicht Geflüchtete, die Arbeitsplätze abbauen, Löhne kürzen oder Job-Center-Schikanen beschließen. Die verantwortlichen Strukturen und Akteur*innen aus Politik und Wirtschaft werden von rechts aus dem Fokus genommen, um Belegschaften zu spalten und die Ausbeutung zu verfestigen.
Wir wollen am 20. Januar für eine solidarische, demokratische Gesellschaft auf die Straße gehen. Wir wollen klar sagen, dass eine Gesellschaft auf Basis der allgemeinen Menschenrechte keinen Platz für Faschisten bieten darf. Auch 73 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus muss klar sein: Wehret den Anfängen. Lasst uns den gesellschaftlichen Diskurs aus der Deckung holen. Lasst uns zusammen und mit vielen klar sagen: mit neurechten Nazis wird nicht diskutiert, mit ihnen wird keine Demokratie und Politik gemacht.
Wir freuen uns auf euch, eure Freund*innen, gute Stimmung, politische Plakate, bunte Transpis und gute Musik.
Beginn: 11:30 Uhr
Ort: Domplatz
Route: folgt
Hashtag: #md20jan
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