Damals – Heute – Morgen – Veranstaltungsreihe anlässlich des 25. Todestages von Silvio Meier

Am 21. November 2017 jährt sich der Todestag von Silvio Meier zum 25. Mal. Er war Bürgerrechtler, Aktivist der „Offenen Arbeit“ in der DDR, Hausbesetzer und Antifaschist. Nach einer Auseinandersetzung mit einer Gruppe junger Neonazis wurde er am U-Bahnhof Samariterstraße von dem mutmaßlichen FAP-Mitglied Sandro S. mit mehreren Messerstichen erstochen. „Jetzt haben wir es euch gezeigt, ihr linken Säue!“, sollen die Neonazis bei der Auseinandersetzung gerufen haben.

Die Erinnerung an Silvio wird von Antifaschist*innen, Freund*innen und Wegbegleiter*innen jedes Jahr aufs Neue wach gehalten. Mit einer Plakette im U-Bahnhof Samariterstraße und einer nach ihm benannten Straße in unmittelbarer Nähe wird ihm über das tragische Ende seines Lebens hinaus im öffentlichen Raum gedacht. Und auch die traditionelle Demonstration in Gedenken an ihn konnte in der Vergangenheit alte und neue Kämpfe vereinen und auf die Straße bringen. Zu seinen Ehren verlieh der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg letztes Jahr zudem erstmals den Silvio-Meier-Preis an Menschen, Vereine, Initiativen und Projekte, die sich in herausragender Weise gegen Neonazismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung einsetzen.

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9.11.2017 Schreina47/Berlin: Brandenburg-Abend

„Die braune Saat“: Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus in der DDR – Vortrag mit Dr. Harry Waibel. Auch in der SED-Diktatur bildeten Neonazis sowohl die Speerspitze als auch den Motor für eine sich dynamisch entwickelnde rechte Bewegung, die sich gegen die Existenz der kommunistischen Herrschaft richtete. Nahezu 10.000 antisemitische, rassistischen und neonazistische Propaganda- und Gewaltstraftaten sind belegt, wobei die Angriffe auf Kubaner, Vietnamesen, Afrikaner bzw. Muslime von besonderer Bedeutung sind, da sie das Gros der Opfer darstellen. In seiner Studie belegt Dr. Harry Waibel die Existenz einer Vielzahl verschiedener Neonazi-Gruppen, die von SchülerInnen, jungen ArbeiterInnen oder auch von SoldatInnen oder OffizierInnen der NVA gegründet wurden. Hier werden die Gründe beschrieben, wieso der Antifaschismus der SED die dynamisch sich entwickelnde Neonazi-Bewegung nicht erkennen und stoppen konnte. Der Abend findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Damals – Heute – Morgen“ anlässlich des 25. Todestages von Silvio Meier statt. Weitere Infos hier.

9.11.2017 Buchladen Sputnik/Potsdam: Bernd Langner: Am Anfang war der Widerstand

Und nach dem Gedenken…

Thomas Müntzer 2017 – fünfhundert Jahre Reformation & Bauernkrieg

2017 ist das „Lutherjahr“: Weit über Deutschland hinaus werden „500 Jahre Martin Luther“ breit gefeiert. Auch wenn dabei pflichtbewusst kritische Töne zu Luther nicht fehlen – sein Antisemitismus, seine Hetze gegen die aufständischen Bauern – werden andere religionskritisch-reformatorische und früh-demokratisch revolutionäre Kräfte nicht nur nicht gewürdigt, sie finden erst gar keine Erwähnung.
Luther, so scheint es, war eine isolierte Ausnahmeerscheinung. Dabei war er nur Teil eines gesellschaftlichen Umbruchs in der Renaissance.
Begleitet von wissenschaftlichen Entdeckungen geriet das alte Weltbild ins Wanken. Es gab verschiedene Bewegungen gegen die etablierte christliche Kirche, wie die Täufer und Thomas Müntzer, dem radikalen Gegenspieler von Luther. Getragen wurden die neuen Gedanken von der feudalistisch unterdrückten Bevölkerung. Es kam zu Aufständen, die sich im großen deutschen Bauernkrieg 1523 – 25 zu einer allgemeinen Erhebung steigerten.

ein Multimediavortrag von Bernd Langer

Beginn: 20.00 Uhr

 

28.10.2017 Gera: 210 / Sharp X Cut /Alex/oXo/Todo Para Todos, RSG e.V. Geburtstag

Vormittag 4. Stolpersteinlauf
9.45 Uhr Johannisplatz, www.stolpersteinlauf-gera.de

Ab 18.30 Uhr Vereinsgeburtstag des RSG e.V.

5 bis 9 Euro Spendenempfehlung.

19 Uhr Vortrag
„(Über-)Leben im Konzentrationslager Majdanek“

20 Uhr Konzert
Alex – Liedermacher*, Kleinkunstpunk

Overthrow X Oppression – Anarchist Hardcore aus Leipzig und Gera
https://www.facebook.com/OverthrowXOppression/

Sharp X Cut – xVx RASH aus Leipzig
https://www.facebook.com/Sharp-X-Cut-147297669142658/
https://sharpxcut.bandcamp.com/

Todo Para Todos – Indie, Punk, Screamo aus überall
https://www.facebook.com/todoparatodosdl/
https://todoparatodos.bandcamp.com/

210 – Hardcore aus Moskau
https://www.facebook.com/210hxc/
https://210hxc.bandcamp.com/

FB-Event

26.8.2017 Sputnik/Potsdam: Poesie und Gewalt . Das Leben der Gudrun Ensslin

Ingeborg Gleichauf: Poesie und Gewalt . Das Leben der Gudrun Ensslin

Gudrun Ensslin gehörte zur Führungsspitze der RAF und war zugleich weit mehr: eine literarisch hochgebildete Person.

Im Mittelpunkt dieser Biographie steht eine extreme Person und ihr extremer Lebensweg. Ingeborg Gleichauf räumt mit den gängigen Klischees und Vorurteilen auf, die Gudrun Ensslin als Produkt eines provinziellen Pastorenhaushalts sehen. Sichtbar wird vielmehr eine vielseitig begabte Persönlichkeit der Zeitgeschichte.

Ensslins Lebensweg prägten nicht sie allein. Ihre intensive Schreibtätigkeit und die Literaturbegeisterung waren zentral für ihre Weltanschauung. Die Autorin zeichnet alle Lebensstationen nach und widmet sich ausführlich den bisher vernachlässigten Kindheits- und Jugendjahren Ensslins. Eindringlich schildert sie Ensslins Beziehungen. In einer besonderen Verbindung von Erzählung und Analyse gelingt es ihr, uns eine ebenso schwierige wie vielschichtige Person nahezubringen, die unsere Gesellschaft radikal verändern wollte.

Beginn: 20.00 Uhr

Ta­gung „30 Jahre An­tifa in Ost­deutsch­land“

Hervorgehoben

Vor nun­mehr drei Jahr­zehn­ten grün­de­ten sich die ers­ten un­ab­hän­gi­gen An­tifa-Grup­pen in der DDR. Nach dem An­griff von Neo­na­zis auf ein Punk-Kon­zert in der Ber­li­ner Zi­ons­kir­che und an­ge­sichts ei­nes zu­neh­men­den Ras­sis­mus war ihr er­klär­tes Ziel, die Ge­sell­schaft wach­zu­rüt­teln und Selbst­ver­tei­di­gung zu or­ga­ni­sie­ren. So­mit ent­stand in der aus­ge­hen­den DDR eine ei­gen­stän­dige an­ti­fa­schis­ti­sche Be­we­gung, de­ren spe­zi­fi­sches Pro­fil al­ler­dings nach 1989/90 schritt­weise ver­blasste. Die per­sön­li­chen Er­fah­run­gen so­wie po­li­ti­schen Denk- und Hand­lungs­wei­sen der da­ma­li­gen Aktivist*innen ge­rie­ten an­ge­sichts von Ge­ne­ra­ti­ons­brü­chen und wech­seln­den Strö­mun­gen in­ner­halb der Be­we­gung in Ver­ges­sen­heit. Da­mit ver­bun­den war und ist ei­ner­seits eine ste­tige Ent­wick­lungs­schleife der Her­aus­bil­dung und Auf­lö­sung an­ti­fa­schis­ti­scher Zu­sam­men­hänge in Ost­deutsch­land.

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13./14.10. Zionskirche/Berlin: Remember 1987

Remember 1987

Eine Veranstaltung zur Erinnerung an den Neonaziüberfall auf das Punkkonzert in der Zionskirche vor 30 Jahren

Am 17. Oktober 1987 fand in der, damals weitgehend ungenutzten, Zionskirche ein Punkkonzert mit der Ostberliner Band „Die Firma“ und der Westberliner Band „Element of Crime“ statt.Organisiert wurde es von einigen Leuten aus dem Kreis der Umweltbibliothek (ansässig im alten Gemeindehaus der Zionskirche) und der KvU (Kirche von Unten – damals noch obdachlos, später Villa Elisabeth).
Überregionale Bekanntheit erlangte es allerdings durch einen Überfall von Neonazis auf die Besucher gegen Ende des Konzertes. Da es damals schon gute Kontakte nach Westberlin gab, wurde in den dortigen Medien darüber berichtet und die DDR konnte das Ereignis nicht mehr stillschweigend übergehen. Zum ersten Mal musste die DDR zugeben eine neonazistische Subkultur zu haben.

Zur Erinnerung an dieses Ereignis und zur Bewusstmachung, dass das Problem Neonazis (wieder) sehr aktuell ist, haben sich die KvU und der Schokoladen Mitte in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Zionskirche entschlossen, diese Veranstaltung zu organisieren. An 2 Tagen (13./14.10.) werden Dokumentationen, Diskussionen und musikalische Beiträge das Thema aufgreifen.

Am Freitag,13.10., öffnet die Zionskirche ihre Türen um 18 Uhr. Ab 18.30 Uhr die Dokumentation „Nazis in der DDR: Der Fall Zionskirche“ gezeigt. Um 20 Uhr beginnt dann eine Gesprächsrunde mit den damaligen Organisatoren des Konzertes und Vertretern der Zionskirchgemeinde. Zum Abschluss des Abends wird „Geigerzähler“ ein unplugged Konzert geben. Der Eintritt ist frei, um eine Kollekte wird gebeten.

Samstag:

PUNKKONZERT: THE MOVEMENT, HANS AM FELSEN, MAX.ANTIKRIST

Eine Veranstaltung zur Erinnerung an den Neonaziüberfall auf das Punkkonzert in der Zionskirche vor 30 Jahren

Punkkonzert mit den Bands „THE MOVEMENT“, „HANS AM FELSEN“ und „MAX.ANTIKRIST“

Einlass ist ab 18 Uhr | Beginn 19 Uhr.

Eintritt: 10 €. VVK

Tickets bei VOPO Rec., KoKa36, sowie in der KvU, dem Schokoladen Mitte, der BAIZ und im Gemeindebüro der Zionskirche

28.9.2017 RASH Zürich präsentieren: Action Sédition & Rektalrausch

Am 28. September spielen Action Sédition (AFA Oi!) aus Montreal in Zürich, als Vorband tretten Rektalrausch (Punkrock) auf.

Ausserdem wird es vor dem Konzert noch eine vegane VoKü und eine Diskussionsrunde mit Aktivistinnen von Montreal Sisterhood geben.

VoKü: 18.00

Diskussion über Sexismus in der linken Szene: 19.00

Konzertbeginn um 20.30

Eintritt: 5.- (gilt nur fürs Konzert!)

27.9.2017 Baiz/Berlin: They call it 'Soccer' – Fußball und Fankultur in den USA.

Wer an die beim Publikum favorisierten Sportarten in den USA denkt, wird für gewöhnlich bei American Football, Baseball, Basketball und Eishockey landen. Erst im letzten Jahrzehnt hat der Fußballsport einen deutlichen Popularitätsschub nach vorn gemacht. Wir möchten wissen, wo sich der „Soccer“ heute in diesem Konkurrenzkampf befindet. Und handelt es sich überhaupt um Konkurrenzkampf, d. h. verdrängt der Fußball und seine Fans, andere Sportarten von ihren Plätzen? Wie sieht die amerikanische Ausprägung von Fußballfankultur konkret aus? Gibt es organisierte Unterstützung, werden Auswärtsfahrten geplant, sind subkulturelle Einflüsse erkennbar? Für uns aber auch von Interesse, ob bzw. wie gesellschaftspolitische Beurteilungen aus den Fankurven heraus, artikuliert werden. Wie wird sich zu Eventisierung/Kommerzialisierung positioniert, welche Selbstorganisierungsgrade gibt es? Wie sehen die südamerikanischen und europäischen Einflüsse auf die Fankultur aus? Welche Rolle spielt möglicherweise Gewalt?
Diese und noch viele weitere Fragen wollen wir mit unseren beiden Experten besprechen.

Markus Gerke: Markus Sportsoziologe an der Universität Gießen und Doktorand an der State University of New York in Stony Brook. Dort schreibt er an einer Doktorarbeit über (Fan-)Politiken in organisierten Fußball-Fanszenen in New York, für die er mehrere Fangruppen über zwei Jahre in der Kurve, auf Auswärtsfahrten und zu Gruppentreffen begleitet hat.

Dave Braneck: Kommt aus New Jersey, und ist seit 2006 Mitglied der ‚Empire Supporters Club‘, einer Fan-Gruppe eines ,Major League Soccer‘-Fußball-Klubs in New York. Vor drei Jahren ist er nach Berlin gekommen, um mehr Fußball zu schauen (und weiterzustudieren). Er schreibt zu Fußball (auf Englisch) und nennt es ,soccer‘.

Moderiert wird die multimediale Veranstaltung von Rico Noack (Gesellschaftsspiele).

An diesem Abend werden Spenden für das Flutlichtfestival in Jena gesammelt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist wie immer frei, freiwillige Spenden werden nicht abgelehnt.

21.9.2017 Bandito Rosso/Berlin: Linkes Kneipen-Quiz: Nazis, Wahlen und anderer Blödsinn

Do, 21.09. 2017 | 20.00 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10A (P-Berg)
In welcher Straße hielten Berliner Nazis ein Haus besetzt? Für welche Modefirma wirbt Christian Lindner? Wie heißt die Katze der Simpsons? Testet euer Wissen rund um die Berliner Naziszene, die Wahlen, sowie euer Allgemeinwissen. Kommt vorbei und bildet Teams.