Diese Woche in der Russischen Revolution

Die Russische Revolution von 1917 war das bedeutendste Ereignis in der modernen Geschichte. Zwischen Februar und Oktober erfolgten in Russland erst der Sturz des Zarismus, dann eine kurze Periode der bürgerlichen Herrschaft und schließlich die Machteroberung der Bolschewistischen Partei und die Errichtung des ersten Arbeiterstaates der Weltgeschichte. Anlässlich des hundertsten Jahrestags der Revolution wird die WSWS ein wöchentliches Feature veröffentlichen, „Diese Woche in der Russischen Revolution“, in dem Entwicklungen der Russischen Revolution und anderer historische Ereignisse auf der Welt im Jahr 1917 wie in einem Kaleidoskop dargestellt werden.

Die Chronologie basiert auf dem gregorianischen Kalender, der heute allgemein verwendet wird und damals in einem Großteil der westlichen Welt galt. In Russland wurde zu der Zeit jedoch noch der julianische Kalender genutzt, der dreizehn Tage hinter dem gregorianischen Kalender zurücklag. In dieser Chronologie der WSWS werden für Ereignisse in Russland zusätzlich auch die julianischen Kalenderdaten genannt. Sie erscheinen in Klammern nach dem gregorianischen Datum.

25.–31. Dezember: Sowjetregierung verstaatlicht die Banken

28. Dezember 2017

Zum Jahresende 1917 ist die Russische Revolution in einer schwierigen Lage. Feindliche Armeen bedrohen die neue Sowjetregierung, und im Innern drohen Hungersnöte, Anarchie und konterrevolutionäre Intrigen. Auf den Schlachtfeldern wütet immer noch der imperialistische Krieg. Weltweit inspiriert die Oktoberrevolution neue revolutionäre Kämpfe.

18.–24. Dezember: Beginn der Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk

20. Dezember 2017

„Historische Umstände hatten es so gefügt, dass die Delegierten des revolutionärsten Regimes, das die Menschheit je gekannt hat, an einem Tisch sitzen mussten mit den diplomatischen Vertretern der allerreaktionärsten Kaste unter allen regierenden Klassen“, – Leo Trotzki, „Mein Leben“.

11.–17. Dezember: Die Weißen nehmen Rostow ein

13. Dezember 2017

Unter General Kaledins Befehl marschieren konterrevolutionäre Truppen in der südrussischen Industriestadt Rostow ein. In der bolschewistischen Führung wird ein Streit über die Frage der Konstituierenden Versammlung ausgefochten.

4.–10. Dezember: An der Ostfront verstummen die Geschütze

6. Dezember 2017

Sowjetrussland und die Mittelmächte beschließen einen zehntägigen Waffenstillstand, der später auf 28 Tage ausgeweitet wird. Am 5. Dezember sagt Lenin in einer Rede: „Gegen den Krieg, den der Zusammenstoß der Räuber wegen der Verteilung der Beute hervorgerufen hat, haben wir einen entschiedenen Kampf aufgenommen.“

27. November – 3. Dezember: Sowjetregierung ruft zur Beendigung des Kriegs auf

29. November 2017

Der Weltkrieg zieht sich weiter hin. Die meisten kriegführenden Regierungen ignorieren die Friedensappelle der Bolschewiki. In ihrem Aufruf, „An die Völker der kriegführenden Länder“, ruft die neue Regierung Sowjetrusslands dazu auf, die imperialistische Schlächterei zu beenden.

Bolschewiki enthüllen imperialistische Zerstückelung des Nahen Ostens

22. November 2017

Mit der Veröffentlichung der Geheimverträge erregen die Bolschewiki den höchsten Zorn der Imperialisten, gewinnen aber gleichzeitig bei den unterdrückten Massen der Welt unermessliches Prestige.

13.–19. November: Die Sowjetmacht dehnt sich auf ganz Russland aus

15. November 2017

Nach der Machtübernahme vom Oktober in Petrograd breitet sich die Sowjetmacht auf das ganze Land aus. Inzwischen spitzt sich der Konflikt mit den „Gemäßigten“ in der bolschewistischen Führung zu, welche die nationalistische Perspektive einer Koalitionsregierung vertreten.

6.–12. November: Bolschewiki erobern in Petrograd die Macht

8. November 2017

Zu Beginn des Sowjetkongresses haben die Bolschewiki Petrograd bereits fest in ihrer Hand. Die neue, bolschewistische Regierung verabschiedet zügig weitreichende Dekrete über Frieden, Land, Bildung und den Achtstundentag.

30. Oktober – 5. November: Die Bolschewiki mustern die Truppen für die Revolution

1. November 2017

Entscheidende Arbeiter- und Soldatenschichten zeigen sich kampfbereit, und das Militärische Revolutionskomitee missachtet jetzt offen die Autorität der Provisorischen Regierung. Diese ist isoliert und im Zerfall begriffen.

23.–29. Oktober: Zentralkomitee der Bolschewiki beschließt bewaffneten Aufstand

25. Oktober 2017

Auf einer geheimen Nachtsitzung im Petrograder Arbeiterbezirk Wyborg überzeugt Lenin mit Trotzkis Unterstützung die Mehrheit des Zentralkomitees von der Notwendigkeit einer raschen bewaffneten Erhebung.

16.–22. Oktober: Trotzki führt die Bolschewiki aus dem Vorparlament hinaus

18. Oktober 2017

Lenins Kampf für einen Aufstand erreicht immer breitere Schichten und treibt die Bolschewiki nach links. Unter diesen Bedingungen führt Trotzki die Partei aus dem Vorparlament hinaus – ein Vorgang, den er später als „historischen Bruch des Proletariats mit der Staatsmechanik der Bourgeoisie“ bezeichnen wird.

9.–15. Oktober: Lenin drängt mit verdoppelter Kraft auf Machteroberung

11. Oktober 2017

Trotzki steht an der Spitze des Petrograder Sowjets. Die Bolschewiki, die eine wachsende Mehrheit der Sowjets kontrollieren, sind jetzt die stärkste Partei im Land. Doch ihre Führung ist in strategischen Fragen gespalten.

2.–8. Oktober: Trotzki zum Vorsitzenden des Petrograder Sowjets gewählt

4. Oktober 2017

Die wachsende Stärke der Bolschewiki zeigt sich an der Tatsache, dass Leo Trotzki als Vorsitzender des Petrograder Sowjets jetzt den wichtigsten Posten im revolutionären Russland bekleidet. Die gewaltige Verschiebung zugunsten der Bolschewiki fällt indessen mit einer scharfen Krise in der Parteiführung zusammen.

25. September – 1. Oktober: Lenin drängt auf Vorbereitung der Machtübernahme

27. September 2017

Während die Bolschewiki jetzt die Mehrheit in den Sowjets von Petrograd und Moskau haben, geht Lenin dazu über, die Partei auf einen geplanten Aufstand vorzubereiten.

18.–24. September: Bolschewiki erhalten die Mehrheit im Moskauer und Petrograder Sowjet

20. September 2017

Seit der Kornilow-Affäre wächst die Unterstützung für die Bolschewiki unaufhaltsam. Sie erobern den Moskauer und den Petrograder Sowjet und danach auch viele Provinzsowjets. Währenddessen wütet der Krieg weiter, und Hunger und Not der Massen schüren auf der ganzen Welt die Bereitschaft der Arbeiterklasse zum Aufstand.

11.–17. September: Kerenski unternimmt Diktatur-Versuch. Trotzki aus Gefängnis entlassen

13. September 2017

Nach der Niederlage des Kornilow-Putschs versucht Kerenski, eine diktatorische Regierung zu bilden. Er erklärt sich selbst zum Oberkommandierenden der Armee und gibt die Bildung eines fünfköpfigen „Direktoriums“ bekannt.

4.–10. September: Die Kornilow-Affäre

7. September 2017

Angesichts der drohenden Diktatur und Konterrevolution in der Person des Generals Kornilow rufen die Sowjetführer die Arbeiterklasse gezwungenermaßen zur Verteidigung Petrograds auf.

28. August – 3. September: Bolschewiki erhalten großen Zulauf

30. August 2017

Während die Unterstützung für die Bolschewiki wächst, wendet sich die herrschende Klasse immer stärker von Kerenski ab und stattdessen Kornilow zu. Der zaristische General schmiedet Pläne, durch einen Militärputsch eine konterrevolutionäre Diktatur zu errichten.

21.–27. August: Kerenski bereitet Konterrevolution vor

23. August 2017

Mit General Kornilows Ernennung zum Oberbefehlshaber der Armee hat sich Kerenski scharf nach rechts gewandt. Unterstützt von Menschewiki und Sozialrevolutionären versammelt er an der Moskauer Staatsberatung alle konterrevolutionären Kräfte Russlands um sich.

14.–20. August: Die Kornilow-Bedrohung

16. August 2017

Großgrundbesitzer, Kapitalisten und die alten zaristischen Militärs betrachten Kerenski zunehmend als schwankend und ineffektiv. In ihren Augen ist ein Militärdiktator nötig, um die Macht der Sowjets zu zerschlagen.

7.–13. August: Trotzkis Meschrayonzy schließen sich den Bolschewiki an

9. August 2017

Am Sechsten Parteitag der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei nehmen außer den Bolschewiki erstmals auch die Meschrayonzy teil. Die von Trotzki und Lunatscharski geführte „Zwischenbezirksorganisation“ hat 4.000 Mitglieder, während Lenins Bolschewiki 240.000 Mitglieder zählen.

31. Juli – 6. August: Albtraum in Flandern

2. August 2017

Die Dritte Ypernschlacht wird auf Generationen hinaus zum Symbol für die Sinnlosigkeit und Barbarei des Kriegs. Während der Widerstand gegen den Krieg nicht verstummt, ist in Russland die Konterrevolution in vollem Gang.

24.–30. Juli: Die Konterrevolution erhebt das Haupt

26. Juli 2017

Nach der Unterdrückung des Juli-Aufstands wird in Petrograd eine „Regierung der nationalen Sicherheit“ ausgerufen. Sie erhält unbegrenzte repressive Vollmachten und wird nicht nur vom Bürgertum, sondern auch von den opportunistischen Parteien im Petrograder Sowjet unterstützt.

17.-23. Juli: Die „Julitage“: Aufstand und Konterrevolution in Petrograd

20. Juli 2017

Die „Julitage“, wie die Erhebung der Arbeiter in Petrograd genannt wird, erreichen ihren Höhepunkt und werden durch das gemeinsame Vorgehen der Provisorischen Regierung und der Parteien beendet, die im Sowjet zu diesem Zeitpunkt die führende Rolle spielen.

10–16. Juli: Beginn der „Julitage“ in Petrograd

13. Juli 2017

Ungeachtet der Warnungen bolschewistischer Führer, ein verfrühter Aufstand würde isoliert und in einer Niederlage enden, gehen Hunderttausende Arbeiter auf die Straße. So beginnen die „Julitage“.

3.–9. Juli: Lenin warnt vor verfrühtem Aufstand

5. Juli 2017

Kerenskis Militäroffensive mündet in ein schreckliches Massaker an russischen Soldaten. In der alten zaristischen Hauptstadt gärt es unter Arbeitern und Soldaten. In der bolschewistischen Partei, vor allem in ihrer Militärorganisation, fordern viele den unverzüglichen Aufstand.

26. Juni – 2. Juli: Auf Großdemonstration in Petrograd dominieren Parolen der Bolschewiki

28. Juni 2017

Die Provisorische Regierung beginnt eine große Militäroffensive. Die Menschewiki und Sozialrevolutionäre im Petrograder Sowjet versuchen vergeblich, das Ausbreiten der bolschewistischen Parolen zu verhindern.

19.–25. Juni: Sowjetkongress verbietet bolschewistische Antikriegsdemonstration

21. Juni 2017

Unterstützt von Menschewiki und Volkstümlern bereitet die Provisorische Regierung eine große Militäroffensive vor. Die allermeisten Arbeiter, Bauern und Soldaten lehnen die Offensive jedoch ab und fordern Frieden.

12.–18. Juni: Kongress der Betriebskomitees in Petrograd stimmt für Resolutionen der Bolschewiki

14. Juni 2017

Arbeiterdelegierte, die direkt von der Werkbank kommen, stimmen mit großer Mehrheit für die Resolutionen der Bolschewiki. Die Arbeiter erklären, dass sie bereit sind, ohne die „Hilfe“ der Kapitalisten und Grundbesitzer zu regieren.

5.–11. Juni: Horror an der Westfront

7. Juni 2017

Der große Krieg, der die russische Revolution ausgelöst hat, wütet weiter. Bei einer einzelnen Aktion werden 10.000 Männer und Jungen getötet bzw. lebendig begraben begraben, als die Briten im belgischen Messines unter den deutschen Schützengräben Sprengstoff zur Explosion bringen.

29. Mai – 4. Juni: Lenin und Trotzki verbünden sich. Der Ruf: „Alle Macht den Sowjets“ wird lauter

31. Mai 2017

Der imperialistische Weltkrieg und die Revolution in Russland haben Lenin und Trotzki zusammengebracht. Beide fordern die Übertragung der ganzen Macht auf die Sowjets und einen entschiedenen Bruch mit den Nationalisten und Opportunisten.

22.–28. Mai: Weltweite Klassenkämpfe

24. Mai 2017

Die Revolution in Russland ist für Arbeiter in aller Welt das Zeichen zum Aufbruch. Überall kommt es zu Unruhen, Streiks und Meutereien. Sie werden jedoch unterdrückt, teils durch den kapitalistischen Staat, teils durch den Verrat der so genannten „Arbeiter“-Parteien.

15.–21. Mai: Trotzki trifft in Petrograd ein

17. Mai 2017

Trotzkis Ankunft verleiht dem Kampf Lenins und der Bolschewiki gegen die Sowjetmehrheit der Kollaborateure, Vaterlandsverteidiger und Opportunisten einen starken neuen Impuls.

8.–14. Mai: Bolschewiki berufen Gesamtrussische Konferenz ein. Regierung in der Krise

10. Mai 2017

Während der Gesamtrussischen Parteikonferenz der Bolschewiki hält die Krise der Provisorischen Regierung an. Auslöser war ein durchgesickertes Telegramm an die alliierten Imperialisten. Die Provisorische Regierung appelliert an Menschewiki und Sozialrevolutionäre, eine Koalitionsregierung zu bilden.

1.–7. Mai: Ausbruch der Aprilkrise in Petrograd

3. Mai 2017

In Petrograd veröffentlichen die Zeitungen ein Telegramm des Außenministers der Provisorischen Regierung, worin Russland verspricht, die Geheimverträge des Zaren einzuhalten und „den Weltkrieg bis zum endgültigen Sieg weiterzuführen“. Arbeiter und Soldaten reagieren darauf mit riesigen regierungsfeindlichen Demonstrationen.

24.–30. April: Trotzki wird aus britischem Gefangenenlager befreit

26. April 2017

Trotzki kommt aus einem britischen Lager in Kanada frei, und in Petrograd findet in der Bolschewistischen Partei eine heftige Auseinandersetzung statt, nachdem Lenin seine „Aprilthesen“ veröffentlicht hat. Auf der Petrograder Stadtkonferenz der Bolschewiki gewinnt Lenin entscheidende Unterstützung.

17. – 23. April: Lenins Aprilthesen

19. April 2017

In ganz Europa breitet sich beispiellose Verelendung aus, während die Unruhe in der Arbeiterklasse wächst. Lenin eröffnet unmittelbar nach seiner Ankunft in Petrograd überraschend den Kampf gegen einen Teil der Führung seiner eigenen Partei, die in den Sowjets noch in der Minderheit ist. Trotzki wird diese Kriegserklärung Lenins an seine eigene Partei, die mit den Aprilthesen beginnt, später als „Kampf für die Umbewaffnung der Bolschewiki“ bezeichnen.

10.–16. April: Lenin kommt am Finnländischen Bahnhof an

12. April 2017

Lenins Ankunft am Finnländischen Bahnhof in Petrograd im April 1917 – diese Woche vor genau hundert Jahren – ist ein besonders dramatischer Moment der Weltgeschichte. Inmitten des bis dahin beispiellosen Blutbads und menschlichen Leids des Ersten Weltkriegs trifft Lenin in Petrograd ein, und er ist entschlossen, die bolschewistische Partei auf die Perspektive der internationalen sozialistischen Revolution auszurichten.

3.–9. April: Die USA erklären Deutschland den Krieg

5. April 2017

Die Arbeiterbewegung in aller Welt fordert ein Ende des imperialistischen Blutvergießens in Europa, aber den kapitalistischen Eliten genügt es noch nicht. Die Vereinigten Staaten erklären Deutschland den Krieg und mobilisieren Hunderttausende junge Männer, um sie als Kanonenfutter ins Gefecht zu werfen.

27. März – 2. April: Trotzki bricht nach Petrograd auf

29. März 2017

Mit dem festen Vorsatz, die Provisorische Regierung zu stürzen und den Krieg zu beenden, bricht Trotzki nach Russland auf und sticht an Bord eines norwegischen Linienschiffs in Richtung Oslo in See. Lenin sitzt immer noch in der Schweiz fest, wo er aus der Ferne fieberhaft die bolschewistische Politik in Petrograd ausarbeitet.

20.–26. März: Doppelherrschaft in Russland

22. März 2017

Die Doppelherrschaft entstand in Petrograd, als der „Karren der blut- und schmutzbesudelten Romanowschen Monarchie“ (um Lenins Worte zu benutzen) in der schroffen Wendung des Februaraufstands umstürzte.

13.–19. März: Zar Nikolaus II. dankt ab

15. März 2017

Die Revolution, die in Petrograd ausbricht, fegt die Romanow-Dynastie hinweg, die in Russland seit 1613 herrschte. Eine Zeit der „Doppelherrschaft“ bricht an, in der Duma und Sojwets nebeneinander bestehen.

6. – 12. März: in Petrograd bricht die Februarrevolution aus

8. März 2017

Als die Februarrevolution in Petrograd ausbricht, befinden sich die beiden größten Repräsentanten des russischen Marxismus, Wladimir Lenin und Leo Trotzki, im Exil. Sie verfolgen die Ereignisse in Russland genau und warten auf eine Möglichkeit zurückzukehren.

27. Februar – 5. März: Der amerikanische Imperialismus bereitet sich auf den Kriegseintritt vor

1. März 2017

Seit dem Ausbruch des Kriegs 1914 nahmen die Vereinigten Staaten eine Position der formellen Neutralität ein, die zum Teil durch die unter amerikanischen Arbeitern und Bauern tief verankerte Anti-Kriegsstimmung bedingt war. Aber je länger sich der Krieg hinzog, desto fiktiver wurde die Neutralität.

20.–26. Februar: Der Krieg vertieft die Krise des zaristischen Regimes

22. Februar 2017

Das Regime von Zar Nikolaus II. befand sich im Winter 1916-1917 nach drei Jahren Krieg an der Ostfront am Rande des Zusammenbruchs. Die Opferzahlen des russischen Reiches waren horrend: Sechs Millionen Soldaten waren tot, verwundet, vermisst oder gefangen genommen worden. Die Armee litt an krasser Unterversorgung. Aufstände gegen das Offizierskorps häuften sich; es stand dem Leiden der hauptsächlich aus Bauern rekrutierten Armee gleichgültig gegenüber und war allgemein inkompetent. Ebenso wie in Deutschland und selbst den Vereinigten Staaten stiegen in Russland die Preise für Nahrungsmittel dramatisch an und wurden zu einem Hauptgrund für wachsende soziale Unruhen.