Hoyerswerda – 26 Jahre danach?
Antifa-Tresen, Vortrag, Film & Diskussion:
Do, 16.11.2017 | 20:00 Uhr | Bandito Rosso (Lottumstraße 10A / Prenzlauer Berg)
Veranstalter*innen: North-East Antifascists [NEA]
Refrent*innen: »Pogrom 91« & out of focus
Material: [NEA-Tresen Programmheft / Herbst 2017]
Im sächsischen Hoyerswerda vor 26 Jahren: Über mehrere Tage griffen Neonazis gemeinsam mit Bürger*innen die Wohnheime von DDR-Vertragsarbeiter*innen und Geflüchteten an. Bis zu 500 Menschen beteiligten sich an dem rassistischen Pogrom, warfen Steine, Flaschen und Molotow-Cocktails, applaudierten den Angreifenden und riefen rechte Parolen. Die Polizei sah sich nicht in der Lage, die Angegriffenen ausreichend zu schützen, so dass die Bewohner*innen der Unterkünfte schließlich aus der Stadt evakuiert wurden. Bis zu 1.000 Schaulustige verfolgten und bejubelten den Abtransport der Geflüchteten in Bussen. Bundesweit berichteten zahlreiche Medien über die tagelangen Attacken. Nur vereinzelt gab es Versuche, die Angegriffenen zu unterstützen. Auf die Biographien vieler der von dem rassistischen Pogrom Betroffenen hatten die damaligen Geschehnisse dramatische Auswirkungen. Die Ereignisse im September 1991 gelten als wichtiges Sozialisationsmoment vieler Neonazis im Deutschland der Nachwendezeit. Deshalb werden heute die Protagonist*innen des NSU auch als »Generation Hoyerswerda« bezeichnet.