Aktuell/

Buchrezensionen/

Frühe Neuzeit
Zedelmaier, Helmut: Werkstätten des Wissens zwischen Renaissance und Aufklärung, Tübingen 2015
Rez. von Andreea-Bianca Badea, Deutsches Historisches Institut, Rom

Die Forschung zu Wissensgeschichte ist mittlerweile in einem Maße ausdifferenziert, dass sich ein Bedarf an Büchern einstellt, welche nicht erst bei den aktuellen Forschungsdebatten einsetzen, sondern ein offenes Forschungsfeld einladend gestalten und es einem ermöglichen, sich schnell und einprägsam auch mit den eigentlichen, derzeit stark im Fokus stehenden „Praktiken der Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit“ vertraut zu machen.

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Zeitgeschichte (nach 1945)
Peters, Benjamin: How Not to Network a Nation, Cambridge MA 2016
Rez. von Felix Herrmann, Forschungsstelle Osteuropa, Universität Bremen

Das Internet wie wir es kennen wurde nicht in der Sowjetunion erfunden. Diese korrekte, wenn auch etwas triviale Aussage (S. 2) dient Benjamin Peters als Aufhänger für seine Monographie zur Geschichte von Bemühungen, in der Sowjetunion landesweite Computernetzwerke zu implementieren. Bemühungen, die, wie schon der von ihm gewählte Titel andeutet, scheiterten.

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Zeitgeschichte (nach 1945)
Aronova, Elena; Simone Turchet (Hrsg.): Science Studies during the Cold War and Beyond, Basingstoke 2016
Rez. von Ksenia Tatarchenko, Université de Genève

“Science Studies during the Cold War and Beyond” spells out what every practitioner in the field knows but rarely takes care to ponder: our research agenda is a product of the Cold War, no less so than atomic bombs or interdisciplinary area studies. Today, Science and Technology Studies (STS), is a multidisciplinary field consolidated by a shared goal: to break with a linear understanding of scientific and technological progress and to investigate the “co-production”, or interdependent relationships, structuring social, technological and scientific arenas.

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Osteuropa
Arend, Jan: Russlands Bodenkunde in der Welt, Göttingen 2017
Rez. von Timm Schönfelder, SFB 923: Bedrohte Ordnungen, Eberhard Karls Universität Tübingen

In Deutschland und den USA ist Vasilij Dokučaev (1846–1903) heute fast in Vergessenheit geraten. Ganz anders verhält es sich in Russland, wo seiner noch auf hagiographische Weise gedacht wird.[1] Ende des 19. Jahrhunderts schuf der studierte Geograph und Geologe die neue Disziplin der Bodenkunde, indem er Erkenntnisse aus bereits existierenden Fächern geschickt kombinierte.

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Termine/

Konferenz
17.10.2017 - 18.10.2017 Institute of Jewish Studies, Freie Univerität Berlin; Dahlem Humanities Center, Freie Universität Berlin

An extraordinarily central, even constitutive element of the set of questions concerning Jews has always been the question concerning the image, the idea or the figure of the Jew for non-Jews. In 2013, David Nirenberg showed how in virtually every chapter of the history of Western thought, basic notions of the world and the self, such as the good and the body, the national, the religious and the cultural, were fashioned and transmitted through figures of Jews.

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Konferenz
01.11.2017 - 03.11.2017 DFG- research network »Affect- and Psychotechnology Studies«: Marie-Luise Angerer, Bernd Bösel, Kathrin Friedrich, Mathias Fuchs, Gabriele Gramelsberger, Irina Kaldrack, Andreas Kaminski, Dawid Kasprowicz, Oliver Leistert, Markus Rautzenberg, Sandra Wachter, Jutta Weber, Serjoscha Wiemer

The affective turn has recently come under pressure. The fascination with all things affective that emerged during the 1990s and peaked in the first decade of the 21st century has lost its former innocence and euphoria.

Affect Studies and its adjacent disciplines have now to prove that they can cope with the return of the affective real that technology, economy and politics entail.

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Akademische Ankündigungen
17.10.2017 Freie Universität Berlin; Avicenna Studienwerk

Die Gegenwart des deutsch-türkischen Kinos bietet wenig Anlass zu Hoffnung. Während sich in Deutschland der Rassismus immer ungenierter zeigt, werden die Filme des Genres immer unpolitischer – so scheint es. Doch welche Kriterien erlauben überhaupt ein solches Urteil? Wie lässt sich die gesellschaftliche Rolle von Filmen angemessen beschreiben? Diese Frage wird mit den aktuellen politischen Problemen zusehends dringlicher.

Jahrelang wurde das deutsch-türkische Kino nach der Logik der Identitätspolitik definiert.

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Call for Papers
21.09.2018 - 23.09.2018 Heinrich Mann-Gesellschaft und Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft

1918ff.: Politische und ästhetische Spannungsfelder im Werk Heinrich und Thomas Manns

Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft
und der Heinrich Mann-Gesellschaft

Die Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft und die Heinrich Mann-Gesellschaft, beide in Lübeck ansässig, wollen das Jahr 2018 (100 Jahre nach der Novemberrevolution und dem Ende des Ersten Weltkriegs) zum Anlass für ein besonderes gemeinsames Projekt nehmen.

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Ausstellungsrezensionen/

Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.) Geliebt. Gebraucht. Gehasst. Die Deutschen und ihre Autos
10.03.2017 - 21.01.2018 Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Rez. von Rolf Spilker, Museum Industriekultur Osnabrück

Oft liegen in Ausstellungen sogenannte Besucherbücher aus, in denen das Publikum Meinungen und Urteile über das gerade Gesehene zu Papier bringen kann. In der Ausstellung „Geliebt. Gebraucht. Gehasst. Die Deutschen und ihre Autos“, die im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn gezeigt wird, findet sich ein solches Besucherbuch mit einem denkwürdigen Statement.

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17.03.2017 - 15.10.2017 Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Rez. von Nina Leonhard, Institut für Soziologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Am 3. Oktober 1990 hörte die DDR auf zu bestehen. Mit dem Beitritt des ostdeutschen Teilstaats zum Geltungsbereich des Grundgesetzes wurden auch die ostdeutschen Streitkräfte aufgelöst. Das Gros des Personals der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) wurde entlassen; ein kleinerer Teil wurde von der Bundeswehr übernommen und in die eigenen Reihen integriert.

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Tagungsberichte/

29.07.2017 Kristoff Kerl / Florian Schleking, Universität zu Köln
Von Markus Hedrich, Hamburg

Aktuell erlebt die historische Rauschforschung, die Phänomene der Ekstase in einer sich als nüchtern und rational begreifenden Moderne beforscht, eine bedeutende Konjunktur, wie etwa der Sammelband „Rausch – Trance – Ekstase. Zur Kultur psychischer Ausnahmezustände“ oder die jüngst veranstaltete Konferenz „Sucht, Rausch und Genuss“ der Robert-Bosch-Stiftung zeigen.[1]

Diese Forschungskonjunktur noch etwas weiter anzukurbeln war Sinn und Zweck des Workshops an der Universität zu Köln, den die Veranstalter KRISTOFF KERL und FLORIAN SCHLEKING (beide Köln) mit einer kurzen Einleitung eröffneten, in der sie die historische Rauschforschung körpergeschichtlich perspektivierten.

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19.02.2017 - 25.02.2017 Nazi Forced Labour Documentation Centre (DZNSZA) / International Tracing Service (ITS)
Von Niels Hölmer, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Berlin

More than 13,5 million people from all over Europe were forced to work within the German Reich under Nazi rule during World War II. The precise numbers of those forced to work in the occupied territories are still disputed. Resulting from the German warfare, forced labour became an essential part of the National Socialist economy leading into growing work requirements, closely entangled with the economic exploitation of the occupied territories.

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14.07.2017 Christian Schölzel, Culture and more, Berlin; Sanela Schmid, Humboldt-Universität zu Berlin
Von Christian Schölzel, Berlin

Im Rahmen des DFG-Netzwerk-Projekts "Raub jüdischen Eigentums in Jugoslawien 1940-1945" konnte am 14. Juli 2017 der zweite von drei Workshops mit Teilnehmern/innen aus dem In- und Ausland am Institut für Zeitgeschichte, München abgehalten werden. Die erste Zusammenkunft diente einer Sammlung von Fragen und Antworten zu Quellenlage und Forschungsstand über den Raub jüdischen Eigentums im jugoslawischen Raum während des Zweiten Weltkriegs.

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29.06.2017 Bildungsverein zur jüdischen Geschichte und Kultur HATIKVA e.V.
Von Marie Ch. Behrendt, Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft / Historisches Institut, Universität Potsdam

Am 29. Juni 2017 lud der Bildungsverein zur jüdischen Geschichte und Kultur HATIKVA e.V. anlässlich des 10-jährigen Bestehens seiner wissenschaftlichen Online-Zeitschrift Medaon zum Workshop „Zeitschriften zur Geschichte der Juden: Trends, Herausforderungen und Perspektiven“ nach Dresden ein. VertreterInnen von fünf Fachzeitschriften aus den Jüdischen Studien diskutierten in den Räumlichkeiten der Evangelischen Hochschule über die gesellschaftliche und wissenschaftliche Bedeutung ihrer Periodika vor dem Hintergrund neuer inhaltlicher, struktureller und technischer Anforderungen im Wissenschaftsbetrieb.

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Miszellen/

Web-News

Neu auf visual-history.de – eine Auswahl

Gerhard Paul: G20-Treffen als Bilderkrieg? Ein „Offener Brief“ von Gerhard Paul – und die Stellungnahme des NDR
<http://www.visual-history.de/2017/09/12/g20-treffen-als-bilderkrieg/>

Christine Bartlitz: Der Kameramann von Leni Riefenstahl. Ein Urheberrechts-Urteil des Landgerichts Köln
<http://www.visual-history.de/2017/08/31/der-kameramann-von-leni-riefenstahl/>

Annette Vowinckel: John Morris.

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Nachrichten

Claus Leggewie verlässt das KWI
Ute Schneider übernimmt die kommissarische Leitung des Instituts

Nach zehn erfolgreichen Jahren der Forschung in Essen endete zum 31.07.2017 die Amtszeit von Claus Leggewie als Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI). Von 2007 bis 2017 widmete sich der Politikwissenschaftler am KWI verstärkt den Themen KlimaKultur, ErinnerungsKultur und InterKultur.

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Nachrichten

Become a Member of the Memory Studies Association!
https://www.memorystudiesassociation.org/membership-levels/

Why should you become a paying member of the Memory Studies Association? There are several tangible benefits to membership already available as well as in the works. These include:
-discounted registration fees for the annual meeting
-access to members-only materials, including job listings, discussion forums, career advice, teaching resources, reading recommendations and more!
-potential future discounted subscription to Memory Studies (under review).

But, as enticing as these tangible benefits are, the real reason to become a paying member of the Association is that you want it to exist.

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Forschungsprojekte

Gründung der German Labour History Assiciation (GLHA)

Labour History is back!

Nachdem es in den 1990er- und 2000er-Jahren weitgehend still geworden war um den einstigen Motor der Sozialgeschichte kann man nun vielerorts ein neu erwachtes Interesse an Fragen der Arbeiterinnen- und Arbeitergeschichte, an Untersuchungen zur Geschichte der Arbeit und Gewerkschaften erkennen.

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Zeitschriften/