Friday, March 20, 2015

Raul Zelik, review for raulzelik.net - (German-language) reviews NO. 3 of German translation ("Schwarze Flamme. Revolutionäre Klassenpolitik des Anarchismus und Syndikalismus")

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"Syndikalistische Klassenpolitik? - Schmidts / van der Walts Buch 'Schwarze Flamme'" (Rezension WDR 3 / WOZ November 2013)

schwarze flammeBeitrag für die Sendung "Klasse Kommunisten" von Ulrich Hufen (Gutenbergs Welt, WDR 3) (zum Nachhören der ganzen Sendung)
Seit dem Ende des Staatssozialismus wird von kritischen Beobachtern immer mal wieder eine Renaissance des Anarchismus prognostiziert – so zuletzt etwa bei dem Hype um den US-Ethnologen David Graeber. Schließlich, so heißt es, hätten anarchistische DenkerInnen die Staats- und Herrschaftsorientierung des Mainstream-Marxismus schon im 19. Jahrhundert kritisiert und auf den Widerspruch zwischen politischer Machtergreifung und sozialer Emanzipation verwiesen.

Auch Lucien van der Walts und Michael Schmidts Buch „Schwarze Flamme“ argumentiert in diese Richtung. Den südafrikanischen Akademikern geht es darum, die radikaldemokratische und sozialistische Essenz des Anarchismus herauszuarbeiten und dieser Geltung zu verschaffen. Ihre Ausgangsthese lautet dabei, dass der Anarchismus-Begriff in der Regel viel zu diffus verwendet wird. Staatskritik, wie sie etwa von den rechten US-amerikanischen Libertarians geübt wird, habe – so Van der Walt und Schmidt – mit Anarchismus wenig zu tun. Erst aus der Verbindung antikapitalistischer und antistaatlicher Positionen ergebe sich die spezifische Emanzipationsperspektive des Anarchismus.

In diesem Sinne handelt es sich bei der broad anarchist tradition, wie sie die plurale anarchistische Theorie bezeichnen, um eine Strömung der Arbeiterbewegung,

Philipp Schnee, review for Deutschlandradio Kultur - (German-language) reviews NO. 2 of German translation ("Schwarze Flamme. Revolutionäre Klassenpolitik des Anarchismus und Syndikalismus")

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Buchkritik / Archiv | Beitrag vom 23.10.2013

Ohne Klassenkampf zählt es nicht

Lucien van der Walt/Michael Schmidt: "Schwarze Flamme", Editon Nautilus, Hamburg 2013, 560 Seiten
Tief in der sozialistischen Tradition möchten die Autoren Lucien van der Walt und Michael Schmidt den Anarchismus verankern. Ihr Versuch, damit ein neues Standardwerk zur Geschichte des Anarchismus zu schreiben, scheitert allerdings an einseitigen und oberflächlichen Analysen.

Dass Anarchismus kein Synonym für Chaos ist, muss heute zum Glück nur noch selten erklärt werden. Lucien van der Walt und Michael Schmidt gehen aber noch viel weiter: Auch "Keine Macht für Niemand" ist in ihren Augen kein hinreichender Slogan für das, was sie unter Anarchismus verstehen. Ihr Buch "Schwarze Flamme" wurde vom Verlag vollmundig als "Standardwerk anarchistischer Geschichtsschreibung" angekündigt. Das legt die Latte hoch.

Zumindest in puncto

Dieter Nelles, review for H-Soz-Kult - (German-language) reviews NO. 1 of German translation ("Schwarze Flamme. Revolutionäre Klassenpolitik des Anarchismus und Syndikalismus")

Dieter Nelles, review for H-Soz-Kult 
(HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE / H-SOZ-U-KULT@H-NET.MSU.EDU
(http://www.hsozkult.de)
 
Date: Thu, 19 Mar 2015 21:05:00 +0100
From: "HSK (Michael Wildt)" <...>

From:    Dieter Nelles <...>
Date:    20.03.2015
Subject: Rez. NS: M. Schmidt u. a.: Schwarze Flamme
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Schmidt, Michael; van der Walt, Lucien: Schwarze Flamme. Revolutionäre
Klassenpolitik des Anarchismus und Syndikalismus [Aus dem Englischen
übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Andreas Förster und Holger
Marcks]. Hamburg: Edition Nautilus / Verlag Lutz Schulenburg 2013. ISBN
978-3-89401-783-5; Broschur; 557 S.; EUR 39,90.

Rezensiert für H-Soz-Kult von:
Dieter Nelles, Fakultät für Sozialwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum
E-Mail: <...>

In einem Artikel über Pierre-Joseph Proudhon schrieb der Journalist
Jakob Schulz kürzlich in der Süddeutschen Zeitung: "Proudhons
Überzeugungen haben letztlich keinen bleibenden Einfluss auf den
Sozialismus. Anfang des 20. Jahrhunderts finden anarchistische Ideen
fast nur noch in intellektuellen Kreisen statt."[1] Es sind solche
Fehlurteile, die den Anarchismus fälschlicherweise als gesellschaftliche
Randerscheinung abqualifizieren oder ihn "mit Chaos, Desorganisation und
Zerstörung" (S. 14) gleichsetzen, gegen die sich der Soziologe Lucien
van der Walt und der Journalist Michael Schmidt richten. Das 2009 auf
Englisch erschienene Werk wird sowohl in politischen als auch in
wissenschaftlichen Kreisen kontrovers diskutiert, wobei die Debatte
insgesamt, schreiben die Übersetzer im Nachwort, "vor allem kraft
politischer Überzeugungen geführt" werde "und kaum als wissenschaftliche
Auseinandersetzung" (S. 431).

Das dem so ist, hat aber auch damit zu tun, dass es sich bei Schwarze
Flamme, so die Autoren, "nicht bloß um die archäologische Studie einer
altertümlichen, heute begrabenen Bewegung" handele, sondern um eine
Bewegung, die "inmitten der globalisierungskritischen und