Erste Male sind immer etwas Besonderes im Leben. Mein "Erstes Mal Botswana" sollte trotzdem ein sehr besonderes erstes Mal werden, das ich nie mehr in meinem Leben vergessen sollte.
Eigentlich sitze ich gewöhnlich um diese Uhrzeit mit meinem Kumpel Ronny an der Bushaltestelle, um Bier zu trinken und über die Ausländer zu schimpfen. Aber ich mache heute einmal eine Ausnahme, denn ich will euch ein paar Worte schreiben. Ihr habt es nach der Bundestagswahl und dem beachtlichen Ergebnis der "Alternative für Deutschland" wirklich wunderbar hinbekommen, aus einer Diskussion über den Rechtspopulismus eine über den rechten Ossi zu machen. Eine eurer Zeitungen verkündete: "Die Mauer ist wieder da!" Sollte damit tatsächlich nur der Schrecken über das gute Abschneiden der AfD im Osten ausgedrückt werden?
Ein älterer Mann war gerade dabei, den Kofferraum zu öffnen. Rechts neben dem Auto stand eine junge Frau, vielleicht seine Tochter, mit einem Kopftuch. Auf beide waren Gewehre gerichtet. Ich war direkt in einen Überfall geraten.
Erste Male sind immer etwas Besonderes im Leben. Mein "Erstes Mal Botswana" sollte trotzdem ein sehr besonderes erstes Mal werden, das ich nie mehr in meinem Leben vergessen sollte.
"Wir schicken Dich nach Auschwitz. Amen! Du Nigger!" Am 30. November 2015 lag eine Postkarte mit diesem Text im Briefkasten des Pfarrhauses in Zorneding. In meinem Briefkasten.
Seit vier Monaten unterrichte ich in Mannheim Deutsch, alle meiner Schüler sind Flüchtlinge.
Obwohl mir das Unterrichten großen Spaß macht, habe ich viele traurige Beobachtungen
gemacht. Asylsuchende werden in zwei Gruppen aufgeteilt: Flüchtlinge mit und Flüchtlinge ohne
Bleibeperspektive.
Als mein Sohn Oscar drei Stunden alt war, begann er zu glucksen. Die Hebamme kam herein, um nachzusehen, wie es uns beiden ging. Da erzählte ich ihr glücklich, dass Oscar bereits lachte. Die Hebamme nahm ihn mir sofort aus dem Arm und drückte den Notfallauslöser.
Unhöflichkeit, Verständnislosigkeit, fehlendes Mitgefühl, und keinerlei Kommunikation auf Augenhöhe: So würde ich die Zusammenarbeit mit den Beamten der deutschen Sozialämter beschreiben. Es vergeht kaum eine Woche, in der ich nicht auf irgendein Amt renne, in Telefon-Warteschleifen hänge oder Emails an Sachbearbeiter verschicke.
Der Doppelpass am Sonntagmorgen auf Sport1 ist eine Kultsendung im deutschen Fernsehen. Ein Fußball-Talk mit Experten: Hier wird nur eingeladen, wer im deutschen Sport was zu sagen hat. Sonntag saß ich in München mittendrin statt nur dabei: Zwischen den ehemaligen Fußballprofis Marcell Jansen und Stefan Reuter redete und diskutierte ich mit Moderator Thomas Helmer und anderen Gästen nicht nur über die Krise beim FC Bayern.
Der Wahlerfolg der rechtsradikalen AfD und die Verluste auch der Union verführen zu dem Kurzschluss, "mit etwas mehr AfD wäre das nicht passiert." Man sagt das so natürlich nicht expressis verbis, aber die Botschaft ist klar.
AfD-Wähler seien ja keine "Dumpfbacken" heißt es jetzt von Experten, wir müssen mit ihnen reden. Aber worüber soll man mit ihnen reden? Etwa darüber, dass es nicht in Ordnung ist, das "deutsche Volk" davor schützen zu wollen, vollends ein "Mischvolk" zu werden?
Mein ganzes Leben lang habe ich gekämpft. Gegen Ämter, gegen Vorschriften, gegen schlechtgelaunte Sachbearbeiter. Dabei habe ich mich immer für meine Mitmenschen eingesetzt. Für Menschen, die alles opfern, um ihre erkrankte Familien zu pflegen; für Menschen, die schon jung schwer erkranken; für Menschen die an den Rollstuhl gebunden sind, aber sich trotzdem nicht aufgeben und gegen Sozialämter die den Schwächsten von uns das Leben zur Hölle machen.
Einigkeit und Recht und Freiheit: Genau diese Zeilen gingen mir durch den Kopf am Abend des Wahlsonntags 2017. Warum? Weil wir längst keine Einheit mehr bilden in Deutschland.
Kurz vor den Wahlen wurde noch einmal deutlich, dass keine Partei bereit ist, mit der AFD zu koalieren. Von der Linken bis zur CDU warnte man vor der AFD mit teils drastischen Worten. Die Haltung demokratischer Parteien ist klar: Jede Verniedlichung der NS-Diktatur wird als Gefahr gesehen.
Herr Gauland, Sie überraschen mich. Alle, die Sie am Sonntag nicht gewählt haben, sind entsetzt über die Äußerungen am Wahlabend und schimpfen Sie einen Nazi. Ich hingegen höre dabei ganz andere Töne.
Ich kann mich noch erinnern, wie aufgeregt ich als kleines Mädchen war, wenn ich mit meinen Großeltern im Taxi anstatt in der Bahn fahren durfte. Es hat sich immer wie eine Belohnung mit einem Hauch Spannung angefühlt, als wäre es ein Urlaubsausflug.
Die Stimmen waren am 24. September kurz nach 18 Uhr noch nicht ausgezählt, da ließ die SPD ihre Wähler und die gesamte Öffentlichkeit wissen: Ihr habt uns ein so schlechtes Ergebnis beschert, dass wir uns für nichts und niemanden mehr verantwortlich fühlen.
Sie wohnte seit ihrem 18. Lebensjahr allein, finanzierte sich während der Schule abwechselnd durch Bafög, Hartz-IV und Kellner-Jobs. Trotzdem machte sie einen Abschluss an einer bilingualen Schule, bekam ein Abi-Zeugnis, von dem ich nur hätte träumen können.
Bundesweit haben immerhin neun Prozent der Frauen die AfD gewählt. Nun frage ich euch Frauen: Wisst ihr eigentlich, welche Konsequenzen die Forderungen der AfD für uns haben könnten, nun, da sie als drittstärkste Partei in den Bundestag eingezogen ist?
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
zutiefst besorgt ist die Kurdische Gemeinde Deutschland über die zunehmend aggressive Haltung der Regierungen des Irak, des Iran und der Türkei gegen das kurdische Volk.