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Donnerstag, 26. September 2013

INTROducing im Gebäude 9 mit CHARITY CHILDREN, den RUEN BROTHERS und JOY WELLBOY


24.09.2013 Soeben lese ich im Kölner Stadt-Anzeiger, dass unsere Bundesregierung auch sinnvoll Gelder ausgeben kann! Zum ersten Mal wurden nämlich, wie der Stadt-Anzeiger so schön formuliert, "popkulturelle Überzeugungstäter" sprich die besten Clubs einer Stadt ausgezeichnet. Nicht verwunderlich, dass in Köln der Stadtgarten, das King Georg und das verehrte Gebäude 9 für Köln die (Geld-)Preise einheimsten. Glückwunsch!

Zwei Tage vorher war ich wieder einmal im G9. Das INTRO-Magazin hatte zum dritten Mal in diesem Jahr zur Introducing-Tour eingeladen, einem kleinen aber feinem "Festival", bei dem drei noch relativ unbekannte Bands jeweils ca. 45 Minuten ihr Können präsentieren dürfen. Und das alles für umsonst!

Dieses Mal standen als Acts Charity Children, die Ruen Brothers und die Temples auf dem Programm,. Aus nicht genannten Gründen sagten die Temples leider kurzfristig ab und wurden durch das belgische Duo Joy Wellboy ersetzt. Schade, am meisten hatte ich mich auf die Newcomer aus England gefreut, aber mit den Ruen Brothers war immer noch eine Band am Start, die ich unbedingt live sehen wollte.

Leider, leider hat es die Millionenstadt Köln wieder einmal nicht geschafft, ein kulturelles Ereignis, welches es verdient hätte ausverkauft zu sein - und das, obwohl wie gesagt die Introducing-Tour ein kostenloses Event ist! Aber mein treuer Konzertbegleiter C. (obwohl der FC ein Pokalspiel in Mainz hatte) und ich waren trotz typischer KVB-Blockade (der Bus kam einfach nicht!) rechtzeitig vor Ort, um gegen 20 Uhr den Konzertbeginn mit den Charity Children aus Berlin zu erleben.


Sechs Mann und Sängerin Chloë Lewer füllten die Bühne im G9 bis auf den letzten Platz und versprühten vom ersten Takt an ihren charmanten folkigen IndiePop, der sich ähnlich wie bei Of Monster and Men, sehr beschwingt und gut gelaunt gibt. Die Band lebt zwar in Berlin, aber das Ensemble setzt sich aus Mitglieder vieler Nationen zusammen. Den Gesang teilen sich z. B. Chloë Lewer (Vocals, Ukulele and Percussion) und Elliott McKee (Vocals, Ukulele, Guitar, Harmonica and Melodeon) aus Neuseeland und die Perkussions liegen in den Händen des gebürtigen Iraners Shooresh Fezoni.

Da die Band auf einen Schlagzeuger verzichtet, unterliegt es Fezoni mit allerlei Trommelwerk die Songs rhythmisch zu unterfüttern und dem vielstimmigen kleinen Orchester (Bass, Cello und Trompete kommen neben den bereits genannten Instrumenten auch zum Zuge) Groove zu verleihen. Das gelingt im Prinzip auch prima, trotzdem sollte die Band vielleicht darüber nachdenken ,zumindest live einen "echten" Schlagzeuger einzubinden, denn stellenweise fehlte es etwas an Druck, um die schnelleren Songs ("Killing Time") nach vorne zu bringen.



Bei den leisen Tönen zeigen sich aber am besten die Stärken der Band. Die leicht kratzige Stimme der stets im Rhythmus zappelnden Chloë ist bezaubernd und die Duette mit Elliott McKee sind ein Ohrenschmaus. Ein Highlight des Konzertes war natürlich der in Berlin als "Best Song at the Berlin Music Video Awards" ausgezeichnete Song "Elizabeth", aber auch "Empty Vicious Nights", wo Chloë fast wie PJ Harvey klingt, gefiel mir sehr gut.

Was ich mit mehr "Druck" meine, zeigten dann die Ruen Brothers. Das Geschwister-Duo Henry und Rupert stammt aus der englischen Kleinstadt Scunthorpe und erregte meine Aufmerksamkeit vor einigen Wochen durch die Veröffentlichung des Songs "Walk like a man". Die Brüder, live verstärkt mit Bassist Gary Cleaver und Schlagzeuger Charlie Hart, legen los als gäbe es kein Morgen. Der Sound ist fett, sehr fett! Der Bass lässt mir die Hosen schlackern und was Charlie Hart da am Schlagzeug treibt, lässt vermuten, dass sein Nachname nicht von ungefähr kommt.

Die Brüder +2 machen das, was man in der Musikgeschichte als Beat-Musik deklariert hat. Ähnlich wie Willy Moon bedienen sie sich reichlich aus dem großen Fundus des Swinging Sixties.  Die Brüder sind gerade mal Anfang 20, aber wie sie da in ihren coolen schwarzen Klamotten rocken und wie Henry die Elvis-Posen andeutet, ist feinste Unterhaltung. Henrys volle Stimme zieht die Töne wie Roy Orbsion und die Songs sind griffig wie es die Beatles in ihren Anfangsjahren praktizierten.


Ruen Brothers - Aces from Fred Perry on Vimeo.

Bei den ersten drei Songs (inkl. "Walk like a man") bin ich Feuer und Flamme, und obwohl Henry eindeutig über massive Bühnenpräsenz verfügt, muss ich immer wieder zu Schlagzeuger Hart schauen, der mit brachialer Gewalt und animalischer Mimik seine Bude malträtiert. Danach muss die Band dem furiosen Einstieg leider etwas Tribut zollen, ich weiß nicht, ob es am schwer in die Gänge kommenden Publikum liegt oder weil die nachfolgenden Songs über weniger Breaks verfügen und dadurch der Spannungsbogen leidet, auf jeden Fall wird, was als ein sehr sehr guter Gig anfing, dann jedenfalls "nur" noch zu einem guten. Trotzdem sind die Ruen Brother eindeutig die Abräumer des Abends!


Ruen Brothers - Walk Like a Man from Fred Perry on Vimeo.


Als letzter Act kommt, nachdem sich das G9 leider schon etwas geleert hat, das Duo Joy Wellboy aus Brüssel auf die Bühne. Hinter dem etwas albernem Namen, der wie aus einer Porno-Produktion entliehen klingt, stecken Sängerin Joy Adegoke und Gitarrist Wim Janssens.

Die beiden, die übrigens wie auch das Gesangsduo der Charity Childrens im privaten Leben ein Paar sind, machen im weitesten Sinne Elektro-Pop. Meist klingt er düster und sucht die Nähe zur Klangwelt von The XX, aber auch Soul und RNB fließen in den Sound von Joy Wellboy. Freunde handegemachter Mucke sind hier also an der falschen Stelle, denn die Beats kommen natürlich alle vom Band à la Sampler, und das ist leider ein Faktor, der mich bei einem Live-Konzert immer ziemlich abtörnt - vorallem, wenn ich gerade einer Band zuhören durfte, die ordentlich abgerockt hat.


JOY WELLBOY : THE MOVEMENT SONG live at BADWATER, DEATH VALLEY. from JOY WELLBOY on Vimeo.

Kurzum so richtig warm werde ich mit den beiden nicht. Die Stimme von Joy ist gut, aber wenig facettenreich und setzt viel zu wenig Akzente, nur als Wim ein paar Vocals bei einem Song zusteuert, wird die Monotonie durchbrochen. Die Beats sind nicht neu, aber in Ordnung, was bleibt ist das Gitarrenspiel von Wim. Das ist in meinen Ohren gute Musik für Zuhause (aus der Konserve), aber leider kein adäquater Ersatz für die Temples, die live sicher mehr Spass gemacht hätten.

Und bitte liebe Joy denk mal über deine Bühnengarderobe nach! Ein derartiges Outfit gestehe ich der militant radikalen M.I.A. zu, aber ...

BILL CALLAHAN / Dream River

Wäre Callahan ein Maler mit Pinsel und Leinwand, so würde man ihn ganz sicher der Künstlergruppierung Hudson River School zuordnen. Callahan ist aber Musiker, er malt Landschaften mit Musik und sein prägendes Instrument ist seine Stimme.

Seit 23 Jahren ist der Songwriter auf seiner musikalischen Reise. Es begann unter dem Pseudonym Smog mit dem Debüt "Forgotten Fundation" im Jahre 1992, noch ganz Lo-Fi auf einem Vier-Spur-Rekorder. Callahan wusste schon damals, dass er Geschichten erzählen wollte, aber die Farben mit denen er malte, waren noch diffus.

Wie Künstler der malenden Zunft durchstreifte er verschiedene Phasen und experimentierte - aber durchaus in seinem Gerne (Folk / Country / American / Singer/Songwriter) verhaftet - um für seine Botschaften und seine Musik einen eigenen Weg zu finden. Es entstanden im Lauf seiner Zeit als Smog großartige Lieder wie "Blood Red Bird" (1997), "Bloodflow" (2000)  oder "In the Pines" (2005). Im Jahre 2007 sah Callahan sich jedoch veranlasst, einen Schnitt zu wagen. Er lies Smog sterben und wählte von da an seinen bürgerlichen Namen für seine Publikationen. Die Phase des Suchens war beendet, die Nennung des eigenen Namens ein Statement, einer Offenbarung gleich.



Von da an malte Callahan nur noch Landschaften. Er setzte seine immer tiefer werdende, senore Stimme ins Zentrum seiner Klanglandschaften und umgab sie mit schwebenden Melodien. Die Auswahl der eingesetzten Instrumente dehnte sich aus und die Kompositionen wurden orchestraler. Zu seinen Meisterwerken in dieser Anfangsphase zählt das bereits als Smog veröffentlichte "Diamond Dancer" (2007), welches nun mit Streichern in neuem Gewand strahlte, aber als für die Zukunft wegweisender Song muss im nachhinein "Too Many Birds" (2009) angesehen werden.



Den nächsten Level erreichte Callahan mit dem 2011 erschienenen Alum "Apocalypse". Die Landschaften wurden weiter und weiter, und um dies auch visuell zu unterstreichen, wählte Callahan einen Ausschnitt des Gemäldes „Apocalypse at Mule Ears Peak, Big Bend National Park in West Texas“ von Paul Ryan als Cover. Musikalisch experimentiert Callahan nun erstmals mit Jazzeinflüßen ("Free's"), lässt aber gleichzeitig wieder etwas von der Üppigkeit des vorherigen Albums fallen und gibt den Kompostionen dadurch mehr Raum zur Entfaltung.





2013 ist Callahan scheinbar am Ziel. "Dream River" ist die Essenz seiner Suche und seines bisherigen musikalischen Schaffens:  Ein weites Gemälde voller hypnotischer Kraft, der man sich nicht entziehen kann. Der schmeichelnde Bariton umhüllt, Streicher und Flöten malen den Himmel und ermöglichen dem Zuhörer die Reise durch Callahans naturalistische und poetische Sicht auf unsere Welt. Großartig! "Beer. Thank You. Beer. Thank you. Beer."

Tracklist:

01 The Sing
02 Javelin Unlanding

03 Small Plane

04 Spring

05 Ride My Arrow
06 Summer Painter
07 Seagull
08 Winter Road

Montag, 23. September 2013

NEW SONGS Vol. 25: WOLF ALICE ... THE JUNGLE GIANTS ... KING KHAN & THE SHRINES ... TEMPLES










WOLF ALICE / Fluffy + She + Blush ... THE JUNGLE GIANTS / Domesticated Man + Skin to Bone ... KING KHAN & THE SHRINES  / Darkness ... TEMPLES / Keep in the Dark

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WOLF ALICE / Fluffy + She + Blush

Am  7. Oktober erscheint die zweite EP "Blush" des Quartetts Wolf Alice aus London. Darauf zu finden sind u. a. die Songs "She" und "Blush". Die Single "Fluffy" veröffentlichte die Band bereits im Februar diesen Jahres. Die Band wurde 2010 ursprünglich als Solo-Act von Ellie Roswell gegründet und mauserte sich erst mit der Zeit zu einer ausgewachsenen vierköpfigen Band. Nichtsdestotrotz ist Ellie Roswell wohl dienjenige, welche die Band führt und bestimmt, in welche Richtung es geht.

Die musikalische Richtung ist festgelegt, aber das Wie ist höchst variabel! Das merkt man, wenn man das laute und rockende "She" hört, wo die Gitarren wunderbar sägen und Miss Roswell nicht nur lieblich, sondern durchaus mal agressiv klingt, und dann anschließend dem verhangenen sanften atmosphärischen "Blush" lauscht, dass er spät in Fahrt kommt und schließlich bombastische Sounderuption ausstößt. Definitiv, der Wolf Alice kann laut und leise!

Mein Favorit aber aus dem bisherigen Portfolio der Band ist "Fluffy". Hören und verlieben! Und jetzt schon darauf freuen, wenn die Londoner ihren ersten Longplayer veröffentlichen!








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THE JUNGLE GIANTS / Domesticated Man + Skin to Bone

Der domestizierte Mann, das ist doch mal ein Songtitel, der Assoziationen weckt ;-)! Und woher kommt eine Band, die einen Songtitel herausbringt, auf den die Welt gewartet hat? Richtig, natürlich schon wieder aus Australien!

Die The Jungle Giants gründeten sich 2011 in Brisbane, machen Indie an der Schnittstelle zwischen Rock und Pop und legen nun das Debüt-Album "Learn to Exist" vor. Die Band selbst bezeichnet ihr Debüt als eine autobiographische Kollektion von Liedern und da stellt sich die Frage, wer von den drei Herren des Quartetts die widerspenstige Zähmung erfahren musste. Egal, feiner Song mit ordentlich Twang und ab jetzt gibt es für Jungesellenabschiede den passenden Soundtrack.

"Skin to Bone" ist dagegen was für die Indie-Disco, weil die Beinchen gar nicht aufhören wollen zu wippen. Klingt mit seinem einfachen Beat etwas nach The Drums - aber die Band aus Australien hat auf ihrem Debüt definitiv mehr zu bieten, also nicht den Griff zum Album scheuen!





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KING KHAN & THE SHRINES / Darkness

Garage-Soul mit psychedelischen Anklängen ist eine ungewöhnliche Kombination, aber King Khan & the Shrines sind ja auch eine ungewöhnliche Band! Die für ihre Live-Shows legendäre Freak-Band residiert in Berlin und speist sich aus Mitliedern aus Kanada (King Khan) und Deutschland. Schon seit über 10 Jahren ist der König mit seinen Heiligtümern unterwegs, um auf seinen Konzerten Bewohner für sein "Land of the Freaks" zu sammeln. Mit dem neuen Song "Darkness", der den Kampf gegen die eigene dunkle Seite thematisiert, dürfte die Freak-Gemeinde weiter wachsen.  Und kann der Khan das Erbe von Nina Simone antrteten ;-) ?????

Für den feinen Stop-Motion-Clip zum Song zeichnet sich das fünfköpfige Animationsteam Hylas verantwortlich.



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TEMPLES / Keep in the Dark

Wenn eine Band von den Ikonen des BritPop Johnny Marr und Noel Gallagher als beste neue Band in Großbritannien bezeichnet wird, dürfte das auf der einen Seite den Musikern einen gewaltigen Schub geben, andererseits dürfte sich die Band auch mit einer immensen Erwartungshaltung konfrontiert sehen.

Sänger und Gitarrist James Edward Bagshaw und Bassist Thomas Edison Warmsley, die 2012 die Band gründeten, hatten sicher nicht damit gerechnet, dass dem Quartett aus Kettering, einem knapp 80.000 Einwohner großem Ort in Northamptonshire, fast aus dem Stand soviel Aufmerksamkeit entgegen schlug. Aber wenn man den Clip zu "Keep in the Dark" sieht, die Professionalität, das Styling und den Sound, dann wird klar, dass die Temples mit ihrem hochmelödiösen psychedelischen Songs wie dafür gemacht sind, Pop-Helden zu werden.


Temples 'Keep In The Dark' from Temples Official on Vimeo.

Samstag, 21. September 2013

PORTUGAL.THE MAN live im Stollwerck in Cologne


18.09.2013. Wenn Helden in die Stadt kommen, muss man schon mal in den sauren Apfel beißen. Zwar sind meine Königsblauen durchaus auch (manchmal) in der Lage wie Helden zu agieren, aber für Portugal. The Man verzichtete ich dann doch "gerne" auf einen Champions League-Abend und mache mich frühzeitig auf den Weg in den Kölner Süden ins Bürgerzentrum Stollwerck.

Um kurz vor neun betritt die Band Okta Logue aus Frankfurt / Darmstadt die Bühne. Von den Hessen hatte ich bisher nichts gehört und mich erst kurz vor dem Konzert im Netz informiert. Die Clips zu "Let Go", "Transit", "Judith" und "Bright Lights" auf der Homepage machten durchaus Lust auf mehr.

Allerdings zeigte sich Live on Stage dann, dass die Band doch deutlich mehr in der glorreichen Vergangenheit des Rock weilt, als es die Musikvideos erahnen liesen. Wer auf Krautrock à la Grobschnitt oder auf Pink Floyd anno '70 steht, kam voll auf seine Kosten. Ausufernde Instrumentalparts mit jeder Menge Gitarrensoli und auch visuell sah die Band aus, als hätte sie sich klamottentechnisch aus einem seit mehr als vierzig Jahre verschollenen Kleiderschrank bedient.



Fazit: Die Jungs können ihr Handwerk und es hat auch gut gerockt, aber zumindest meinereiner hätte auch gerne mal etwas Überraschendes, und das war bei Okta Logue nur selten der Fall. Am 4.12. sind die Hessen übrigens erneut in der Domstadt. Wer also mal gerne eine kleine Zeitreise unternehmen möchte, oder zu besagter Zeit noch nicht musikalisch auf der Höhe war, der sollte an diesem Tag im Luxor vorbeischauen ;-).

Da sind die Jungs aus Alaska, John Gourley (Gitarre, Gesang) und Zach Carothers (Bass, Gesang), von einem ganz anderen Kaliber, denn kaum eine andere Band versteht es, Mitsing-Refrains und wunderbare Hooks so zu verpacken, dass es so frisch und ungehört klingt wie bei  Portugal. The Man.

Kurz vor Zehn, nachdem das Publikum mit der hochschmalzigen Kultnummer "Unchained Melodie" in Stimmung gebracht wurde, betritt die Band die Bühne und beginnt den Abend mit "Purple Yellow Red and Blue" vom hervorragenden von Danger Mouse produzierten Album "Evil Friends".

Schon beim ersten Takt wippt die Menge und beim Chorus "All I wanna do is live in ectascy" singt so gut wie jeder im Saal mit. Wie ich schon bei vergangenen Konzerten der Band erfahren durfte, fährt die Band live eine etwas härtere Gangart. Ich war gespannt, ob die Band auch live dem Schliff von Danger Mouse Tribute zollen und etwas poppiger klingen würde, aber alle derartigen Gedankenspiele werden mit dem ersten Song hinfortgespült.

Die Bühne ist spärlich beleuchtet, nur durch wenige Spots und eine Videoprojektion mit fließenden Strukturen innerhalb dreieckiger Berge, fällt Licht auf die Band - die Musik steht ganz klar im Fokus.

Natürlich liegt an diesem Abend der Schwerpunkt auf den viel umjubelten Songs des neuen Albums, aber auch einige ältere Songs wie "All your Lights" oder "So American" spielt die Band in einem Set, welches nur ganz wenige Unterbrechungen aufweist. Sänger John Gourley gibt wie immer den Schweigsamen und überlässt Zach die Kommunikation mit dem Publikum. So zollt Zach dem deutschen Publikum Tribut und bedankt sich dafür, dass die Band als erstes in Deutschland Erfolge aufweisen konnte, noch bevor die Amerikaner endlich einsahen, welch genialen Köpfe da am Rande ihrer vereinigten Staaten Hits schreiben, die man wegen ihrer eingenwilligen Songführung erst spät als solche erkennt.

Und Hits gibt es an diesem Abend wirklich zu Hauffe! Der Song "Evil Friends" ist schon jetzt ein Klassiker und die Band wird nicht umhin kommen, das Ding auf zukünftigen Touren immer als Zugabe im Gepäck zu haben - obwohl, wenn sich eine Band nicht darum schert, was andere erwarten, dann Portugal. The Man, also abwarten.

Nach dem druckvollen "Evil Friends" folgen weitere großartige Nummern wie "Atomic Man", "Modern Jesus" und "Hip Hop Kids". Bei "Modern Jesus" fällt mir auf, dass das auf Platte ziemlich clean klingende Schlagzeug live mehr Schmackes hat und bei den "Hip Hop Kids" staune ich immer wieder, wie großartig die Band den Nirvana-Sound mit beatlesquen Harmonien kombiniert. Dass das ausverkaufte Stollwerck aus dem Häuschen ist, brauche ich glaube ich eigentlich nicht extra zu erwähnen, oder?

Bei "Creep in a T-Shirt" gegen Ende des ersten Blocks bin ich nur noch erstaunt, wie viele Hits diese Band mittlerweile im Programm hat und wie viele Refrains diese wunderbar verschrobenen Jungs aus Alaska mir schon ins Hirn gepflanzt haben. Der Gewinner des nächsten Morgens ist übrigens "Sea of Air", welches ich posttraumatisch den ganzen Tag vor mich hersinge "We've got the whole world hanging there in our little sea of air, We've got the whole world hanging ther in our little sea of air ..."


Portugal. The Man - Purple Yellow Red and Blue [Official Music Video] from Portugal The Man on Vimeo.

Den knapp 75 minütigen Hauptblock beendet Portugal. The Man mit dem gleichen Song, mit dem sie das Konzert eröffneten, allerdings spielen sie dieses Mal "Purple Yellow Red and Blue" etwas rockiger, schließlich ist das Publikum jetzt ja auch warm getanzt. Als Nachschlag gibt es für die schon längst zufriedene Hörerschaft noch drei weitere Songs, darunter eine feine psychedelisch vernuschelte Version von "Helter Skelter" von den Beatles. Großartig!

Ich bin mit dem Verlauf des Abends jedenfalls absolut zufrieden, ein großartiges Konzert, die Königsblauen haben 3:0 gewonnen und die Zecken in Neapel eine bittere Niederlage erfahren müssen. Jetzt nur noch mein Auto in Europas mutmaßlich längstem Parkhaus wiederfinden und dann vier Stündchen pennen, bevor der Alltag wieder erbarmunglos zuschlägt.

@Yps: Gepfiffen wird bei "Smile", aber wie gesagt, um Songs in denen live gepfiffen werden soll, macht jede Band gerne einen Bogen.

@ Alle mit Zeit und Lust: Komplettes Set (46 Min) in guter Soundqualität:




Dienstag, 17. September 2013

RUN DAMMIT RUN! Vol. II *** PLAYLIST ***

RUN DAMMIT RUN! Vol. II /
LAUF, VERDAMMT NOCH MAL LAUF!
Vol. II
106 Songs, Total RUNning time:
06:23:32

The ultimate alternative playlist to run with
Die ultimative Playlist zum Laufen





Foldable COVER for PRINT
Cover-Design: Ö
Playlist: Ö



Also enjoy: RUN DAMMIT RUN Vol. I !

1. Brand New Start / Concrete Knives

2. Start to move / Wire
3. Fight the Start / The Kilians
4. Fantastic Day / haircut 100
5. Are you gonna go my way / Lenny Kravitz
6. Baby Elephant Walk / Mardi Gras.BB


7. Run With The Wolves / The Prodigy
8. A Higher Place / Tom Petty
9. The step and the walk / The Duke Spirit
10. Two Steps, Twice / Foals
11. Walk like a man / Ruen Brothers

12. Walking Lightly / Junip
13. Wanderluster / Band Of Skulls
14. Runnin' / Sinkane
15. Speeddance / Reptile Youth

16. Been Too Long On The Road / Mark Lindsay
17. Never Going Back / Samantha Crain

18. Going Up The Country / Canned Heat

19. Walking / The Dodos
20. Walking On A Dream / Empire Of The Sun
21. Drummachines / Javelin
22. Bone Machine / Pixies

23. Nobody's Hero / Stiff Little Fingers
24. Everybody's On The Run / Noel Gallagher
25. Let Your Body Decide / The Ark
26. Place To Be / Nick Drake

27. The Race Runs Me / Luka Bloom
28. Race War / Ice-T
29. Long Way To Go / Andrew Stockdale
30. I Like The Way This Is Going / Eels
31. Don't Wanna Go The Other Way / Cody Chesnutt
32. You're A Runner / Me & My Drummer

33. Fuck And Run / Liz Phair
34. Born To Run / Bruce Springsteen
35. On The Run / Fotos
36. Run / Vampire Weekend
37. Heart Skipped A Beat / The XX

38. Broken / Late Of The Pier
39. Ahead Of The Curve / Monsters Of Folk
40. Rolling Down the Hills / Glass Candy

41. Sprawl II (Mountains Beyond Mountains) / Arcade Fire
42. 60 Years / Portugal. The Man
43. Hunted By A Freak / Mogwai
44. Follow the Lines / Blood Red Shoes
45. It Breaks / Tunng
46. How Can You Swallow So Much Sleep / Bombay Bicycle Club

47. Down Without A Fight / Dredg
48. Der blaue Himmel / Erdmöbel
49. Teeth / The Ettes

50. Walk / Foo Fighters
51. Evil Weave / Ganglians
52. Baby Don't Dance / Mother Mother
53. Horizons / Puscifer
54. Sore Thumb / We Were Promised Jetpack

55. L Y F / WU LYF
56. Monsters / Angus Stone
57. Black Holes In My Brain / Barry Adamson
58. Do It Anyway / Ben Folds Five
59. Trick pony / Charlotte Gainsbourg
60. I Can't Go Home Now / Dan Sartain
61. Default / Django Django

62. We And I / Captain Kid
63. King Of The World / First Aid Kit
64. It Gets Better / Fun.
65. Gassenhauer / Messer
66. Circles / Moon Duo
67. Spore / Ramona Falls

68. Life With Grace / Super700
69. Yeah Yeah / Willy Moon
70. Up Out The Way (Feat. E-40) / Xzibit
71. Walk Idiot Walk / The Hives

72. Street Walkin' / Dan Auerbach
73. Street life / Roxy Music
74. Young Blood / The Naked And Famous

75. Follow Follow / Tunng
76. Walking In Your Footsteps / Shout Out Louds
77. She's A Run Around / The Undertones
78. Roadrunner / The Modern Lovers

79. Run for your life / The Beatles
80. Keep On Running / Spencer Davis Group
81. Roll Away Your Stone / Mumford & Sons
82. These Old Shoes / Deer Tick

83. Sport / The Last Poets
84. Breathe / Prodigy
85. Tainted Love / Howlin' Moondoggies
86. Queen Highway / The Doors
87. Fight Them Back / Steve Mason

88. Fuck the pain away / Peaches
89. There's No Other Way / Blur

90. Devil's Resting Place / Laura Marling
91. C'mon everybody / Sex Pistols
92. Soul meets body / Death Cab for Cutie
93. Do it / Beastie Boys
94. Reign / Unkle feat. Ian Brown
95. Kill the director (CSS Remix) / The Wombats


96. Leisure Pony / Pond
97. I'm gonna be (500 miles) / The Proclaimers
98. Lucky man / The Verve
99. Time To Kill Time / The Elwins
100. Take Your Time / Golden Grrrls

101. Mercy / TV On The Radio
102. Kentucky Farm of Chicken / Peter J. Birch
103. The world was a mess but his hair was perfect / The Rakes

104. You're a Fucker! Fucker! / The Dodoz
105. 100 Meter Mind Dash / Darkness Falls
106. Starts With Them, Ends With Us / Dan Mangan

 

Sonntag, 15. September 2013

NEW SONGS Vol. 24: ARCADE FIRE ... THOSE DARLINS ... JULIA AND THE DEEP SEA SIRENS ... BLITZEN TRAPPER




ARCADE FIRE / Reflektor ... THOSE DARLINS / Optimist ... JULIA AND THE DEEP SEA SIRENS / Little Surprises ... BLITZEN TRAPPER / Shine on

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ARCADE FIRE / Reflektor

Am 25. Oktober erscheint endlich die neue Platte "Reflektor", ein Doppel-Album von Arcade Fire, DER Indie-Band, die es bisher geschafft hat, nichts , aber auch gar nichts falsch zu machen. Was ich mir bei einem Kollektiv aus acht Musikern nicht immer einfach vorstelle!

Nun gibt es die erste Single, die sich wie das Album nennt, gleich mit zwei unterschiedlichen Clips zu bewundern. Während der farbige Clip auch als interaktive Version abrufbar ist (mit Google Chrome unter https://www.justareflektor.com/ ; am besten Rechner mit Webcam oder Tablet! ), setzt das von Kult-Fotograf Anton Corbijn gedrehte Musikvideo auf Schwarz und Weiß. Natürlich ist die Version des Meisters, der mit "Control" einen der besten Musikfilme aller Zeiten abgeliefert hat, besser, obwohl auch die interaktive Variante verdammt sehenswert ist!

Zum Song, der klingt eigentlich mehr nach Hot Chip als nach Arcade Fire, also mehr nach Disco als nach Indie. Als Gastsänger konnten die Indie-Könige niemand Geringeren als David Bowie gewinnen und seine markante Stimme fügt sich wirklich formidabel in den hypnotischen Song ein. Man muss sich als alter Arcade Fire-Fan schon etwas in "Reflektor" einhören, bis man sich an den neuen elektronischeren Sound gewöhnt hat, aber dann ist es doch wie immer und die Band hat einen am Haken. Wieder nix falsch gemacht!



Den Clip von Anton Corbijn gibt es zur Zeit nur exklusiv auf  http://www.tape.tv/musikvideos/Arcade-Fire/Reflektor zu sehen.



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THOSE DARLINS / Optimist

Those Darlins ist ein Quartett aus Nashville, das sich 2006 gründete und neben feinem punkigen Garage-Rock auch in Country macht. Der Song "Optimist", der auf dem im Oktober kommenden Album "Blur the Line" zu finden sein wird, ist allerdings ein knackiger Rock 'n' Roll-Song, der mit Country absolut nichts am Hut hat.

Leider ist der sehr süße Clip zu "Optimist" in Deutschland wegen des Gema-Schlamassels wieder nicht abrufbar, aber der Live-Gig bei KDHX ist auch nicht übel.



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JULIA AND THE DEEP SEA SIRENS / Little Surprises

Eigentlich sollten in einer Rubrik mit dem Titel "New Songs" natürlich neue Lieder stecken, aber die australische Band Julia and the deep sea sirens habe ich erst jetzt entdeckt, also sind sie für mich neu ;-).

Das Besondere an der Band aus Canberra ist natürlich die glockenhelle Stimme von Julia Johnson - die Dame weiß wahrhaft virtuos mit ihrer Stimme umzugehen! Zum Probehören, um das Spektrum der Sängerin zu erahnen, eignet sich auf dem Album am besten der Titel "Beware New Lover".

Neben Julia besteht die Band aus drei weiteren festen Mitgliedern (Nicholas Peddle, Rosie Stevens, Eloise Menzies), wobei man bei Gelegenheit auch gerne mal um einige weitere Musiker aufstockt. Julia und ihre Sirenen spielen im weitesten Sinne IndieFolk. Melodiös, melancholisch und unspektakülär, mit Hang zum Kammerpop ("Nicholas told me") - einfach schön!

Das bereits 2010 in Australien erschiene Album "Family Pets" ist auf realen Tonträgern leider nur über Import zu beziehen, aber als digitaler Download steht es mittlerweile auf vielen Plattformen zur Verfügung.

Finde, Schirme sollten viel öfter in Musikvideos vorkommen!



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BLITZEN TRAPPER / Shine on

Seit dem exzellenten 2011 erschienenen Album "American Goldwing" (Anspieltipp "Astronaut") habe ich die Band aus Portland auf meinem Radar. Dabei gibt es die Band schon seit 2006 und mit dem kommenden Album "VII" legen sie, wer hätte es gedacht, ihren siebten Longplayer vor.

Prinzipiell machen Blitzen Trapper  ja CountryPop, aber bei "Shine On" steckt auch jede Menge Soul und Blues drin und der Song wird somit allen gefallen, die "Hold on" von den Alabama Shakes 2012 großartig fanden.






Dienstag, 10. September 2013

ARCTIC MONKEYS / AM

Das Cover zeigt am besten, was einem bei der neuen mittlerweile fünften Platte der Arctic Monkeys erwartet: Reduktion auf das Wesentliche!

Das bedeutet nicht, dass die Vier auf kreative Spielereien verzichten, es bedeutet vielmehr, dass es ihnen gelungen ist, ähnlich wie den Strokes auf ihrem Debüt "Is this it! (2001), Kreativität zu kanalisieren und in einem melodiösen Mantel aus Rock und Groove zu kleiden.

Schon die erste Single mit dem herrlichen Titel "Why'd You Only Call Me When You're High?" und dem groovenden Schlagzeug wies in die Richtung, die nun das ganze Album eingeschlagen hat: Rock und Groove in kongenialer Verbindung.


Arctic Monkeys - Do I Wanna Know? from David Wilson on Vimeo.

Interessanterweise nimmt der Einstiegssong in "AM", "Do I wanna Know?", das Thema  von "Why'd You Only Call Me When You're High?" wieder auf. Der Song verschleppt den Beat allerdings noch mehr, packt dazu ein wiederkehrendes Gitarrenriff, welches letztendlich ganz langsam zu einem vibrierenden Gitarrenbogen mutiert und protzt mit einem mehrstimmigen Refrain, der danach lechzt, zu später Stunde aus vielen Kehlen in der Indie-Disco mitgegrölt zu werden.


ARCTIC MONKEYS [Why'd You Only Call Me When You're High?] from nabil elderkin on Vimeo.

Die Katze aus dem Sack oder besser die Affen aus dem Käfig lassen die Jungs bei "R U Mine?" Die Gitarren führen den Song durch laute und leise Passagen und Breaks, es rockt ordentlich, aber der Groove bleibt latent vorhanden. Hübsches kleines Biest! "One for the Road" erinnert mit dem im Backing agierenden "Uh Uh" und der hohen Kopfstimme verteufelt an "Sympathy for the Devil" von den Stones. Die düstere Grundstimmung in den Strophen wird im Refrain zwar etwas abgemildert, trotzdem bleibt "One for the Road" der ideale Begleiter für den einsamen Spaziergang durch verregnete nächtliche Straßen.



Direkt nach dem ersten Hören ist "Arabella" einer meiner All-Time-Favoriten der Monkeys. Klar, das Riff ist steinzeitlich (aber das sind die Riffs von Jack White und den Black Keys im Prinzip auch), aber gerade deshalb ist es so erstaunlich wie frisch, knackig und stürmisch der Song einem die Ohren ausspült.

Bei "I want it all" fehlt leider etwas das Überraschende, die E-Gitarren sind scharf und gut, aber irgendwie kommt der Song trotz netter Breaks nicht wirklich in die Puschen - oder stört mich nur das "Showaddiwa"?



Ihren Hang zur Ironie beweisen die arktischen Affen wieder einmal, indem sie einer sanften hochmelodiösen Ballade den Titel "Nr. 1 Party Anthem" geben. Wahrscheinlich freuen sich die Jungs diebisch, wenn der ein oder andere dahinter einen veritablen Indie-Disco-Kracher à la "I Bet You Look Good On The Dancefloor" vermutet. Auch "Mad Sounds" ist eine Brit-Pop-Ballade, die durchaus auch aus der Feder der Gallagher-Brüder stammen könnte, mich aber noch mehr an den großartigen Edwyn Collins und seine Band Orange Juice erinnert - natürlich hätte Collins aber, im Gegensatz zu den Brüdern, auf das "U la la la" verzichtet.



"Fireside" setzt auf dezenten Rhythmus und Keys, die wie ein Spinett klingen, kommt aber ähnlich wie "I want it all" nicht so richtig in die Gänge. Ganz anders bei "Snap out of it", wo sich der stampfende Rythmus, wie man ihn von den White Stripes kennt, mit einer blitzsauberen Hook zu einem echten Hit verbindet.

Etwas verhaltener und deutlich düsterer klingt "Knee Socks", das ab 2:30 mit einem ungewöhnlichen Intermezzo beweist, dass die Monkeys in ihren exzellenten Kompositionen immer wieder gut sind für Überraschungen. Den Abschluss des gelungenen Albums bildet "I wanna be yours". Erneut eine Ballade mit Harmoniegesängen und etwas zu prätentiös aufgetragenem Refrain. Alles in allem aber ein absolut rundes Album, das gerne noch etwas mehr hätte rocken dürfen, aber welches doch zeigt, der Affe ist noch lange nicht tot!

Samstag, 7. September 2013

NEW SONGS Vol. 23: GLASS ANIMALS ... MAGIC ARM ... PIXIES ... SPECTOR









GLASS ANIMALS / Black Mambo ... MAGIC ARM / Warning Sign ... PIXIES / Indie Cindy ... SPECTOR / Decade of Decay


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GLASS ANIMALS / Black Mambo

Normalerweise läuft es ja so, dass die Briten mit dem Next Big Thing um die Ecke kommen und es dann einige deutsche Bands gibt die auf den Zug aufspringen. Es kann aber auch andersrum laufen wie man beim "Black Mambo" der Glass Animals hören kann. Ganz klar ist hier die Band Sizarr aus der pfälzischen Metropole Landau das Vorbild! Die selben reduzierten, gerne stolpernden, HipHop-Beats und ein Sound irgendwo zwischen Wave, Indie und Electronic. Zu allen Parallelitäten zwischen den Landauern und der Band aus Oxford gesellt sich dann noch, dass Sänger Edmund Irwin exakt klingt wie Fabian Altstötter aka Deaf Sty von Sizarr. Aber egal! Die Songs sind fein und es war klar, dass nach dem internationalen Erfolg von Sizarrs "Psycho Happy Boy" weiter Bands sich an dem neuartigen Sound versuchen werden.




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MAGIC ARM / Warning Sign

Fast genauso verhuscht wie die Glass Animals sind auch Magic Arm aus Manchester. Dabei setzt die Band um Mastermind und Multi-Instrumentalist Marc Rigelsford aber deutlicher weniger auf Beats aus dem Rechner als vielmehr auf warme analoge Instrumenten wie Klavier und Trompete.

"Warning Sign" ist schwelgerischaber auch fragil und die wunderbar vernebelten Keys passen vorzüglich zum sich immer mehr ausbreitenden Herbst.


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PIXIES / Indie Cindy (EP1)

Nach "Bagboy" im Juni nun weitere vier neue Songs von den geliebten Indie-Kobolden um Black Francis, deren Line-Up sich nach dem Ausstieg von Kim Deal nun um Jeremy Dubs erweitert hat. Die neuen Stücke befinden sich auf einer EP mit dem schlichten Titel "EP1", was natürlich nach "EP2" riecht und man damit rechnen kann, dass die Pixies auf ihrer anstehenden Tour neben den großen Klassikern auch einiges an neuem Material spielen werden. Und "Indie Cindy" ist natürlich ein lecker Mädchen das sich als sehr poppiger Pixies-Song entpuppt  :-).

Fullstream der "EP1": http://waxramble.com/2013/09/pixies-ep1-2013-full-stream/

1. "Andro Queen":  Sehr untypisch, weil wirklich keinerlei Aggressivität - die Pixies-Songs sonst zumindest unterschwellig anhaftet - vorhanden ist. Nicht schlecht, aber trotzdem irgendwie kraftlos.

2. "Another Toe in the Ocean": Auch hier dasselbe Problem! Es fehlt das was die alten Gassenhauer auszeichnet: Das Energiegeladene, das Unerwartete und der böse Bass von Kim Deal :-(

3. "Indie Cindy": Passt!

4. "What Goes Boom": Passt!



Pixies - Indie Cindy on MUZU.TV.
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SPECTOR / Decade of Decay

Nach den ersten Tönen ist man eigentlich der Überzeugung, dass man den Editors in ihrer dunklen Phase ("In This Light and on This Evening") lauscht, aber hinter "Decade of Decay" steckt Spector, eine britische Band die von der heimischen Presse 2012 mit ihrem Album "Enjoy It While It Lasts" in den Himmel gelobt wurde.

Das poppige Album gespickt mit vielen 80er-Anleihen schaffte Platz 12 der UK-Charts konnte sich aber außerhalb der Insel kaum durchsetzen. Mit "Decade of Decay" traue ich der Band aber zu auch außerhalb der Insel Erfolge zu feiern, denn die gelungene Melange aus dunklem Sound à la Joy Division, gepaart mit dem euphorischen 1A-Refrain, lässt bei mir bei jedem Anhören die Stimmung nach oben schnellen.





Dienstag, 3. September 2013

BAD ***%&**** WORDS! *** PLAYLIST ***

BAD ***%&**** WORDS!
87 Songs, Total Running time:
04:42:56
Current state: 05.09.2013

An exquisitely selected evil Playlist - not only for enemies!
Eine exquisit selektierte Playlist - nicht nur für Feinde!





Sometimes it helps not to beat around the bush. Sometimes you have to choose the words exactly mean what you want to say ... and you also have to send Mixtapes not only to friends.
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Manchmal hilft es nicht um den heißen Brei herumzureden. Manchmal muss man Worte wählen die genau das meinen was man sagen will … und außerdem muss man Mixtapes ja nicht nur an Freunde schicken ;-).


1. You Fuckin' Die ...! / Pixies
2. Skinny Little Bitch / Hole

3. Idiot / Clap Your Hands Say Yeah
4. F.U.C.K. (I'm going to the UK) / Soockoo
5. Fuck Forever / Babyshambles

6. Big Bad Mean Motherfucker / Girls
7. Son of a Bitch / Kyuss
8. Whore / Archive
9. Shake Your Shit Machine / Turbonegro
10. It's A Motherfucker / Eels

11. Dickholder / Fun Lovin Criminals
12. Yes Its Fucking Political / Skunk AnansiOh Shit!+
13. Dickie's such an asshole / Zappa Frank
14. The Stupid Creep / Melvins
15. Fucker / The Brian Jonestown Massacre

16. Oh Shit! / The Buzzcocks

17. Fuck The World Off / The Kooks
18. Fuck me pumps / Amy Winehouse
19. The Shit That They're Feeding You / Julia Stone

20. You fucking love it / Dirty Pretty Things
21. There Ain't Shit On T.V. Tonight / Minutemen
22. Diamond Bollocks / Beck
23. Dickhead / Kate Nash
24. Little Bitch / The Specials

25. Whore / FIDLAR

26. Fuck Friday / Dan Sartain

27. Who The Fuck / PJ Harvey
28. Fuck, I Hate The Cold / Cowboy Junkies
29. Do you wanna fuck (or what)? / DC Basehead
30. Fuck You / Lily Allen


Lily Allen - Fuck you (official) from AB/CD/CD on Vimeo.
31. Fuck And Run / Liz Phair
32. Son Of A Bitch / Eels
33. USB Dick (Pug Me In) / Teenage Bad Girl
34. Fuck Everything / CSS
35. Bitches Leave / Be Your Own Pet
36. Fuck the pain away / Peaches

Peaches - Fuck the Pain Away from The Upthink Lab on Vimeo.
37. Honky Tonk Girl / Johnny Cash
38. Honky Tonk Women / The Rolling Stones
39. Sucker / Peeping Tom feat. Norah Jones
40. Slack Motherfucker / Superchunk

SUPERCHUNK - Slack Motherfucker von PrimaveraTV
41. Dr. Fucker / The Cramps
42. Sexy Asshole / Brazilian Girls
43. Fuck you all / Holy Monday

44. My Favorite Baseball Team Is Fucking Bad / The Bugs
45. Bitch, Please! / The Mescaline Babies
46. GMF / John Grant

47. You're a Fucker! Fucker! / The Dodoz
48. Shit Song / Kate Nash
49. Bloody Mother Fucking Asshole / Martha Wainwright

50. Fuckingsong / Jarvis Cocker
51. This Love is Fucking Right! / The Pains of Being Pure at Heart
52. Stupid Girl / The Rolling Stones
53. How Fucking Romantic / Magnetic Fields
54. Bye Bye Bitch Bye Bye / Motörhead

55. Idiot Child / Madness
56. Picky Bugger / Elbow
57. Fuck you / Archive
58. Walk idiot walk / The Hives
59. Fuck The World / The Vines

60. World of Shit / Eels
61. Who Da Bitch Now/ Eric Red Schwartz
62. Party On Your Pussy / Red Hot Chili Peppers
63. Arma-Goddamn-Motherfuckin-Gedd / Marilyn Manson

64. When The Shit Goes Down / Cypress Hill
65. Basslines for your fucking Grave / The Candies
66. Shitty Day / Soko
67. Too Drunk to Fuck / Dead Kennedys
68. This is the new shit / Marilyn Manson
69. Fuck This World / The Queers

70. Dr. Dick / Happy Mondays
71. Fuck Yeh / The Vines
72. Idiots Rule / Jane's Addiction
73. The Whores Hustle And The Hustlers Whore / PJ Harvey
74. Bad Motherfucker / Biting Elbows

75. You Fucking Motherfucker / Muse
76. I want to fuck you like an Animal / Nine Inch Nails
77. Aloha from Hell / The Cramps

78. I hate you / The Monks

79. Don't mug yourself / The Streets
80. Heartless Bastard Motherfucker / Frank Turner /
81. I've got a dark Alley and a bad idea that say you should shut up your mouth / Fall Out Boy
82. Just a Creep / Dum Dum Girls

Dum Dum Girls // Just A Creep from Kevin Little on Vimeo.
83. Flathead / The Fratellis
84. You silly Git / Dan Mangan
85. Kill your idols / Philip Boa and the Voodoo Club


86. Helge Schneider / We are the Firefuckers
87. Balkan Beat Box / Political Fuck
88. Slime / Don't give a Fuck