Dezimeterwelle
Als Dezimeterwellen, auch dm-Wellenbereich, UHF-Frequenzbereich, UHF-Frequenzband oder UHF-Band (englisch Ultra High Frequency - UHF), bezeichnet man elektromagnetische Wellen in einem Frequenzband von 300 MHz bis 3000 MHz, die den Wellenlängen zwischen zehn Dezimeter und einem Dezimeter (daher der Name dm-Wellenbereich) entsprechen. Sie liegen somit zwischen den Ultrakurzwellen (die länger sind als Dezimeterwellen) und den Zentimeterwellen (die kürzer sind).
Gemäß „Frequenzbereichszuweisungsplan“ der Internationalen Fernmeldeunion (VO Funk[1]) sowie „Frequenznutzungsplanverordnung der Bundesrepublik Deutschland“[2] bestehen bezüglich diesem Frequenzband umfangreiche öffentlich-rechtliche, industrielle, kommerzielle, private und gemeinnützige Nutzungsforderungen. Darüber hinaus wird der Frequenzbereich vom Militär und von BOS-Diensten genutzt.
Um den Bedarf an Einzelfrequenzzuteilungen decken zu können, ist dieses Frequenzband in mehr als 80 Frequenzbereiche unterteilt, deren Nutzung explizit Funkdiensten zugewiesen ist. Dazu gehören – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – beispielsweise:
- Amateurfunkdienst:
- Fester Funkdienst: Richtfunkanwendungen
- Flugnavigationsfunkdienst: Gleitwegsender (ILS) der Flugsicherung
- Mobiler Landfunkdienst: Betriebsfunk, Bündelfunk, Datenfunk, Fernwirkanlagen, Funktelefonnetze, Funkanwendungen der Eisenbahn, Funkrufdienste, ISM-Anwendungen, Funkbewegungsmelder, schnurlose Telekommunikationsanlagen, Personenrufanlagen, WLAN
- Mobiler Flugfunkdienst: Flugfunk militärisch
- Mobiler Seefunkdienst über Satelliten: Inmarsat, weltweites maritimes Not- und Sicherheitssystem (GMDSS), Satellitenbojen zur Kennzeichnung der Notposition
- Radioastronomiefunkdienst:
- Rundfunkdienst: DVB-T, Fernsehrundfunkband IV und V, Reportagefunk, drahtlose Mikrofone, drahtlose TV-Kameras,
- Navigationsfunkdienst: Flugsicherungsanlagen TACAN, DME, SSR, ACAS
- Ortungsfunkdienst: Radaranlagen der Flugsicherung
- Nichtnavigatorischer Ortungsfunkdienst: militärische Radarsensoren
- Navigationsfunkdienst über Satelliten: Satellitennavigationssysteme GPS, Galileo, GLONASS
- Weltraumforschungsfunkdienst, Weltraumfernwirkfunkdienst, Erderkundungsfunkdienst über Satelliten: Bahnvermessung sowie Fernmessung und Fernsteuerung von Satelliten
- Wetterhilfenfunkdienst: Wettersonden
- Wetterfunkdienst über Satelliten: Wettersatelliten
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Radio Regulations, Edition of 2012
- ↑ Verordnung über das Verfahren zur Aufstellung des Frequenznutzungsplanes (Frequenznutzungsplan- aufstellungsverordnung - FreqNPAV)