Ein Netzwerk von gewerkschaftlichen und studentischen Gruppen ruft zu dem Transcontinental May Day 2017 auf, sich dem Kampf für die Interessen von Arbeiter_innen und Lohnabhängigen anzuschließen und gemeinsam auf globaler Ebene zu agieren. In diesem Rahmen sind auch in Hamburg mehrere Aktionen geplant. Zu den Aktionen rufen die Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union und die IWW Hamburg auf.

Während die gesellschaftliche Produktivität so groß ist wie niemals zuvor, leben überall auf der Welt Menschen in bedrohlichen Verhältnissen. Obwohl die globale Nahrungsmittelproduktion jedem deutlich mehr als das Benötigte zur Verfügung stellen könnte, verhungern Millionen Menschen. Der Zugang zu Nahrung, Trinkwasser, Bildung, Wohnung ist unsicher auch innerhalb Europas.
Das herrschende Wirtschaftssystem ist unfähig, die grundlegenden Bedürfnisse zu befriedigen. Darum geht es auch nicht – sondern um die Profite des Kapitals.

Die vermehrt autoritären und nationalistischen Einstellungen vieler Menschen in den sogenannten Industrienationen sind auch reaktionärer Ausdruck der Angst, bald selbst zu einer ökonomisch abgehängten und verachteten Gruppe zu gehören. Nationalismus fördert weltweit militärische Auseinandersetzungen, Rassismus sowie Antisemitismus und treibt den Konkurrenzkampf unter Lohnabhängigen voran.
Die Sozialpartnerschaft der DGB-Gewerkschaften, die dem „Standort“ nicht schaden will, verschärft die prekären Verhältnisse hier und weltweit. Es braucht kämpferische Gewerkschaften, Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung und Lohnerhöhung, Solidarität mit Geflüchteten und eine stärkere transkontinentale Vernetzung mit (Arbeits-)Kämpfen. Eine solche Praxis kann Vorraussetzungen schaffen, für unsere Emanzipation und gegen die falsche Ordnung – den Kampf Aller gegen Alle. Ausdruck transkontinentaler Solidarität ist es, wenn wir für die Verbesserung der Bedingungen kämpfen – wo immer wir sind.

Die Forderung der ursprünglichen 1. Mai Demo im Jahr 1886 nach dem 8-Stunden Tag erodiert auch dank sozialpartnerschaftlicher Gewerkschaften, die zunehmend flexible Arbeitszeitmodelle, Arbeitszeitkonten, Werkverträge, Befristungen und Leiharbeit mittragen – als Kapitalismus bejahende, nationale Partner der Arbeitgeberseite.

Dagegen setzen wir den gemeinsamen transkontinentalen Kampf für ein gutes Leben für Alle.

Wir als Basisgewerkschaften und Lohnabhängige rufen daher dieses Jahr dazu auf, einen antikapitalistischen, antinationalen, DGB-kritischen Block auf der allgemeinen 1. Mai Demo zu bilden. Im Vorfeld werden wir uns bereits für einen bei Ford in Valencia entlassenen CNT-Genossen einsetzen und uns solidarisch mit den auf der Teeplantage Margaret’s Hope (Darjeeling, Indien) für bessere Arbeitsbedingungen Kämpfenden zeigen.

Für eine kämpferische und transkontinentale Gewerkschaftsbewegung! Organisieren wir uns in Stadtteilen, Lerneinrichtungen und Betrieben!

#1world1struggle | Weiter Informationen auf: https://globalmayday.wordpress.com/tag/deutsch/

Freie Arbeiter_innen-Union (FAU) Hamburg
Industrial Workers of the World (IWW) Hamburg