Ausland

Philippinen: Heftige Gefechte mit Islamisten in Marawi

Bei heftigen Kämpfen mit islamistischen Rebellen um die Stadt Marawi sind nach Regierungsangaben 13 philippinische Soldaten getötet worden. 40 weitere wurden in dem 14-stündigen Gefecht gestern verwundet, wie Armeesprecher Oberst Edgard Arevalo heute mitteilte.

Die Truppen rückten in drei Stadtteile vor, wo sich mehr als 200 Rebellen verschanzt hielten. Diese haben nach Regierungsangaben etwa 100 Geiseln in ihrer Gewalt, die sie als menschliche Schutzschilde benutzten.

Unterstützung aus USA

Die USA unterstützen die philippinischen Truppen in Marawi mit Spezialkräften. Das teilte die US-Botschaft in Manila in einem Kommunique mit, ohne Details bekanntzugeben. Journalisten sahen ein US-Aufklärungsflugzeug über Marawi kreisen. Der philippinische Armeesprecher Oberst Jo-Ar Herrera sagte, die US-Militärs nähmen nicht an den Gefechten teil. „Ihre Beteiligung ist auf den Austausch von Geheimdienstinformationen beschränkt“, sagte er.

Die Kämpfe in der rund 800 Kilometer südlich von Manila gelegenen Stadt hatten am 23. Mai begonnen. Die auf der Insel Mindanao seit Langem aktiven Muslimrebellen haben der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen.

Katar-Krise: Russland will vermitteln

Russland hat sich in der Katar-Krise als Vermittler angeboten und das Golfemirat und seine Nachbarländer zum Dialog aufgerufen. Die russische Regierung habe die Eskalation des Konflikts mit Sorge verfolgt, sagte Außenminister Sergej Lawrow heute bei einem Treffen mit seinem katarischen Kollegen Scheich Mohammed al-Thani in Moskau. Russland sei dafür, Meinungsverschiedenheiten durch Dialog zu klären.

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten Anfang der Woche die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und den Flugverkehr eingestellt. Außerdem schloss Saudi-Arabien die einzige Landgrenze zu dem Nachbarstaat. Die drastischen Maßnahmen wurden von Riad und seinen Verbündeten damit begründet, dass Katar extremistische Gruppen finanziere. Eine Rolle spielt allerdings wohl auch das relativ gute Verhältnis Katars zum Iran.

Lawrow sagte, Russland sei bereit, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um bei der Beilegung des Konflikts zu helfen. Er rief zudem zu einer Zusammenarbeit bei der Terrorbekämpfung auf. Um dabei eine „größtmögliche Wirkung“ zu erzielen, sei „Einigkeit“ unbedingt erforderlich. Katar hat die Vorwürfe seiner Nachbarländer strikt zurückgewiesen. Bei dem Treffen mit Lawrow bezeichnete Thani die gegen sein Land verhängte Blockade als illegal.

Saudis zurückhaltend auf Tillerson-Forderung

Im Konflikt um Katar haben zuletzt neben den arabischen Staaten auch die USA den Druck auf das kleine Golfemirat erhöht. „Katar ist leider seit Jahren ein Finanzier von Terrorismus, und das auf sehr hohem Niveau“, sagte US-Präsident Donald Trump gestern in Washington: Damit müsse Trump zufolge Schluss sein.

Deutlich gemäßigter hatte sich kurz zuvor noch US-Außenminister Rex Tillerson geäußert, als er Saudi-Arabien und andere arabische Staaten aufforderte, die Isolation Katars zu beenden. Das Emirat selbst zeigte sich indessen zu Gesprächen mit seinen Widersachern bereit.

Frankreichs Parlamentswahl in Übersee begonnen

Mit einem Tag Vorsprung hat im Überseegebiet Saint-Pierre und Miquelon vor der kanadischen Ostküste die französische Parlamentswahl begonnen. Die Wähler auf der Inselgruppe konnten seit heute Mittag (MESZ) ihre Stimme abgeben, wie das Rathaus von Miquelon bestätigte. Wegen der Zeitverschiebung sollten die Wahllokale auch in mehreren anderen französischen Überseegebieten schon heute öffnen, etwa auf den Karibik-Inseln Guadeloupe und Martinique.

Die Wahl entscheidet, ob der neue Präsident Emmanuel Macron in der Nationalversammlung eine Mehrheit für sein Reformprogramm bekommt. In letzten Umfragen hatte die Partei des sozialliberalen Staatschefs klar vorn gelegen.

Als Erste hatten bereits die im Ausland lebenden Franzosen ihre Stimme abgeben, in den elf Auslandswahlkreisen wurde schon am vergangenen Wochenende gewählt. Für den Großteil der Franzosen öffnen die Wahllokale morgen um 8.00 Uhr. So wie bei der Präsidentschaftswahl gibt es auch diesmal zwei Wahltermine: In den meisten Wahlkreisen dürfte die Entscheidung erst in einer Stichwahl in einer Woche fallen.

Weitere Festnahmen nach Teheran-Doppelanschlag

Die iranische Justiz hat im Zusammenhang mit den Anschlägen von Teheran sieben weitere Festnahmen bekanntgegeben. Die in der Stadt Fardis westlich der Hauptstadt gefassten Personen stünden im Verdacht, die Attentäter unterstützt zu haben, wie gestern einem iranischen Medienbericht zufolge mitgeteilt wurde.

Die iranischen Behörden hatten am Freitag die Zahl der Festnahmen in der vergangenen Woche auf 41 beziffert.

Zu dem Bomben- und Schusswaffenangriff auf das Parlament und das Grabmal von Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini hatte sich die Terrormilizmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Dabei waren nach offiziellen Angaben 17 Menschen getötet worden.

Torys verlieren noch ein Mandat an Labour

Bei der Parlamentswahl in Großbritannien ist in der Nacht auch der letzte Wahlbezirk ausgezählt worden - und äußerst knapp an die Labour-Partei gegangen. Sie holte sich Kensington im Westen Londons mit einem Vorsprung von 20 Stimmen. Zuletzt hatten die Konservativen von Regierungschefin Theresa May dort noch mit mehr als 7.000 Stimmen Vorsprung obsiegt. Für die Torys bleibt es damit bei 318 der 650 Sitze im neuen Parlament, Labour kommt auf 262.

Vor heiklem Pakt mit Unionisten

Für May ist der Wahlausgang eine herbe Schlappe. Ungeachtet des Verlusts der absoluten Mehrheit bei der britischen Parlamentswahl strebt May aber eine rasche Regierungsbildung an. Bevorzugtes Modell ist eine Minderheitsregierung, für Mehrheiten im Unterhaus soll die nordirische Unionspartei (DUP) sorgen. Ein Pakt mit der erzkonservativen Kleinpartei wäre für May heikel, könnte er doch die fragile politische Balance in Nordirland gefährden. May gab unterdessen bekannt, keine größere Kabinettsänderung zu planen. Einer ihrer größten Kritiker behält damit seinen Ministerposten.

Mehr dazu in Kritik von schottischen Torys

Türkischer Amnesty-Chef bleibt in Haft

Der am Dienstag festgenommene Leiter von Amnesty International in der Türkei, Taner Kilic, bleibt in Justizgewahrsam. Ein Gericht in der westlichen Küstenstadt Izmir habe ihn nach einer Anhörung gestern in Untersuchungshaft genommen, teilte die Menschenrechtsorganisation heute mit. Ihm werde vorgeworfen, Mitglied der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen zu sein.

Für NGO eine „Justizfarce“

Amnesty sprach von einer „Justizfarce“ und forderte die unverzügliche Freilassung. Kilic, der Menschenrechtsanwalt ist, war nach Angaben von Amnesty zusammen mit 22 weiteren Anwälten in Izmir festgenommen worden.

„Taner Kilic ist weder ein Unterstützer noch ein Anhänger der Fethullah-Gülen-Bewegung, und tatsächlich hat er deren Rolle in der Türkei kritisiert“, sagte Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty. Als einziges Beweismittel gegen ihn werde die Nutzung einer verschlüsselten Kommunikationsplattform angeführt. Selbst wenn das zuträfe, wäre das keine Straftat, so Shetty. Kilics Festnahme war auch in der EU und den USA kritisiert worden.

Im Zusammenhang mit dem Putschversuch in der Türkei sitzen inzwischen mehr als 50.000 Verdächtige wegen angeblicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung in Untersuchungshaft. Die türkische Regierung macht die Bewegung des in den USA lebenden Predigers für den Putschversuch vom Juli vergangenen Jahres verantwortlich.

Urteil in Brasilia: Temer vorerst gerettet

Brasiliens Staatschef Michel Temer bleibt trotz Unregelmäßigkeiten bei seiner letzten Wahlkampagne vorerst im Amt. Der Wahlgerichtshof lehnte gestern (Ortszeit) mit 4:3 Richterstimmen eine Verurteilung wegen illegaler Finanzierung des Wahlkampfes 2014 knapp ab. Ein Schuldspruch hätte den Präsidenten das Amt gekostet.

Der konservative Politiker von der Partei der Demokratischen Bewegung (PMDB) kandidierte 2014 als Stellvertreter der Präsidentschaftsbewerberin und Präsidentin Dilma Rousseff von der Arbeiterpartei. Temer löste dann 2016 in einem umstrittenen Verfahren die wegen Haushaltstricksereien des Amtes enthobene Staatschefin Rousseff ab.

Seit Wochen stark unter Druck

Vier der sieben Richter sprachen sich nun für den Freispruch aus, drei sahen das Fehlverhalten als erwiesen an. Laut Anklage hatten der Baukonzern Odebrecht und andere illegale Geldgeber über Jahre Politiker bestochen und dabei auch die Wahlkampagne finanziert. Hätte das Gericht in Brasilia die Vorwürfe für bewiesen gehalten, wäre die gesamte Wahl annulliert worden. Die Richter erkannten aber Aussagen von Odebrecht-Managern nicht als Beweise an.

Temer steht seit drei Wochen unter starkem Druck. Unabhängig von dem nun erfolgten Urteil droht dem 76-Jährigen durch eine andere Affäre der Amtsverlust. Der Unternehmer Joesley Batista hat ihn durch einen der Justiz übergebenen Mitschnitt eines Gesprächs belastet, das den Verdacht von Schweigegeldabsprachen nährt, damit ein Mitwisser bei Korruptionsgeschäften nicht auspackt.

Inland

E-Card: Hauptverband will Foto auf freiwilliger Basis

Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger unternimmt einen weiteren Anlauf, die E-Cards mit Fotos der Versicherten zu versehen. Laut einer Vorabmeldung des Magazins „profil“ will der Chef des Sozialversicherungsdachverbands, Alexander Biach, ein solches Bild auf freiwilliger Basis einführen. Eine „Fotopflicht“ auf der Sozialversicherungskarte wäre laut Biach zu teuer.

„Nachlaufen“ zu teuer

Ob und wie die E-Card mit einem Foto des Versicherten versehen werden könnte, wird seit Jahren diskutiert. Damit soll verhindert werden, dass andere - nicht versicherte - Personen mit einer fremden Sozialversicherungskarte zum Arzt gehen. Laut Biach drohen aber Kosten bis zu 18 Mio. Euro, würde man allen Versicherten um ein Foto „nachlaufen“.

Er schlägt daher eine Lösung auf freiwilliger Basis vor: „So bekommen die Bürger nach Verlust oder Diebstahl einer Karte die Sicherheit, dass niemand sie missbräuchlich verwendet.“

Ärztekammer will Prüfpflicht loswerden

Gefordert wird das Foto auf der E-Card seit Jahren von der Ärztekammer. Seit 2015 müssen nämlich die Ärzte überprüfen, ob die Versicherungskarten von ihren tatsächlichen Besitzern verwendet werden. Die Ärztekammer lehnt das allerdings ab: „Mediziner haben Kranke zu behandeln und nicht Ausweiskontrollen abzuwickeln“, wird Präsident Artur Wechselberger im „profil“ zitiert.

Frauenquote im Aufsichtsrat soll kommen

SPÖ und ÖVP haben vor wenigen Tagen einen Initiativantrag für die Frauenquote in Aufsichtsräten in den Nationalrat eingebracht. Die Vorgabe soll per 1. Jänner 2018 in Kraft treten. Wird die Quote nicht erfüllt, bleibt das Mandat frei. Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) sieht in der Maßnahme einen weiteren Schritt zur Förderung der Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt.

200 Unternehmen betroffen

Die Regierungsparteien haben in ihrem Arbeitsprogramm im Jänner vereinbart, dass nach dem Vorbild der deutschen Rechtslage in Aufsichtsräten von börsennotierten Unternehmen sowie Firmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern eine Frauenquote von 30 Prozent festgelegt wird, die bei Neubestellungen verpflichtend einzuhalten ist.

Betroffen davon sind laut Angaben des Frauenressorts rund 200 Betriebe. Gelten sollen die Vorgaben bei Wahlen und Entsendungen ab dem 1. Jänner 2018. Bei Nichterfüllen der Quote ist die Wahl nichtig, und das Mandat bleibt - wie in Deutschland - unbesetzt.

Derzeit nur 18 Prozent

In der Privatwirtschaft beträgt der Frauenanteil in Aufsichtsräten aktuell nur 18 Prozent, in der Geschäftsführung sieben Prozent. „Wir wissen, dass die Quote wirkt. In staatsnahen Betrieben hat der Bund bereits 40,3 Prozent Frauen in den Aufsichtsräten“, sagte Rendi-Wagner. Sie sieht in der Quote daher einen wichtigen Schritt, um mehr Frauen in Führungspositionen zu holen: „Es braucht aber darüber hinaus weitere Maßnahmen, um die Gleichstellung am Arbeitsmarkt auf allen Ebenen zu fördern“, sagte sie und verwies etwa auf mehr Lohntransparenz sowie den Ausbau der Kinderbetreuung.

Sport

French Open: Niederlage gibt Thiem Rätsel auf

Dominic Thiem hat ausgerechnet im Halbfinale gegen Rafael Nadal nicht an seine zuvor so starken Leistungen bei den French Open in Paris anschließen können. Der Niederösterreicher unterlag dem spanischen Sandplatzkönig gestern glatt in drei Sätzen und rätselte danach über die Ursache für seine schwache Performance. „Der Anfang war ganz gut, je länger das Match gedauert hat, umso schwächer ist meine Vorstellung geworden, warum auch immer“, sagte ein enttäuschter Thiem.

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Formel 1: Für Vettel zählt nur der WM-Titel

Ob und wie lange es mit Sebastian Vettel bei Ferrari nach dieser WM-Saison weitergeht, schiebt der Deutsche weit von sich. Für den vierfachen Champion mit Red Bull zählt nur die Jagd nach seinem ersten Titel mit der „Scuderia“.

Alles andere sei nebensächlich, sagte Vettel vor dem morgigen Grand Prix von Montreal (20.00 Uhr MESZ, live in ORF eins). Das Duell des Ferrari-Stars mit Lewis Hamilton (Mercedes) geht dort in die nächste Runde.

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NBA: Cleveland verhindert „Sweep“ im Finale

Die NBA-Finalserie geht zumindest noch in ein fünftes Spiel. Mit einem 137:116-Heimsieg über die Golden State Warriors verkürzte Titelverteidiger Cleveland Cavaliers gestern (Ortszeit) auf 1:3 im „Best of seven“. Das Team um Superstar LeBron James verhinderte damit den „Sweep“ und beendete außerdem die grandiose Siegesserie der Warriors in den laufenden Play-offs.

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WM-Qualifikation: Glückliche Schweden schlagen Frankreich

Frankreich hat gestern Abend die erste Niederlage in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland kassiert. Der Vizeeuropameister musste sich Schweden in Solna durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 1:2 geschlagen geben und verlor damit auch die Tabellenführung in Gruppe A an die Skandinavier. Die Niederlande feierten einen Kantersieg gegen Luxemburg und wahrten damit ihre Chance auf ein WM-Ticket. Eine Blamage hinnehmen musste hingegen Österreichs EM-Bezwinger Ungarn.

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Wirtschaft

Air Berlin beruhigt Kunden: „Tickets sind sicher“

Obwohl sich Air Berlin um staatliche Bürgschaften bemüht, müssen Passagiere nach Auskunft der Fluggesellschaft nicht um die Gültigkeit ihrer gekauften Tickets bangen. „Die Tickets sind sicher. Die Kunden können beruhigt bei uns buchen“, sagte Vertriebsvorstand Götz Ahmelmann der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstag-Ausgabe). „Die Buchungszahlen sind stabil. Die Flugzeuge sind gut gefüllt. Es hat sich für uns operativ und finanziell nichts geändert.“

Wegen Mängeln bei der Flugplanung und beim Umbau der Flotte fallen bei Air Berlin seit Wochen Flüge aus, und es gibt immer wieder große Verspätungen. Am Donnerstag teilte die Fluggesellschaft mit, bei den Landesregierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Voranfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrags gestellt zu haben. Offen blieb, um welche Summe es dabei gehen könnte.

Eine mögliche Bürgschaft für die finanziell angeschlagene Fluggesellschaft ist hoch umstritten. Ein „tragfähiges Zukunftskonzept“ sei die Mindestvoraussetzung für die Gewährung einer solchen Hilfe, machte das Wirtschaftsministerium gestern klar.

Neuer Mehrheitseigentümer für Wolford gesucht

Die Eigentümer des Vorarlberger Wäsche- und Strumpfherstellers Wolford suchen einen Käufer für ihre Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen. Das Unternehmen hat nach hohen Betriebsverlusten und Abschreibungen Liquiditätsprobleme, der künftige Kernaktionär soll dringend benötigtes Kapital zuschießen. In der Zwischenzeit sollen Banken mit Krediten einspringen, um die Liquidität sicherzustellen.

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Chronik

Welche Rechte Flugpassagiere haben

Wenn das Flugzeug nicht pünktlich startet oder der Flug ausfällt, wissen Konsumenten oft nicht über ihre Rechte Bescheid. Muss man sich selbst um einen Ersatzflug kümmern, wer bezahlt diesen? Gibt es Anspruch auf Entschädigung? Was sind „außergewöhnliche Umstände“, die Fluglinien so gerne anführen, um Forderungen abzuweisen? Help.ORF.at fasst zusammen, wie man zu seinem Recht kommt, wenn es Ärger mit der Fluglinie gibt.

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Italienischer Mafia-Boss auf Flughafen Sao Paulo verhaftet

Nach fast zweijähriger Flucht ist ein italienischer Mafia-Boss in Brasilien verhaftet worden. Vincenzo Macri, Chef eines Clans der kalabrischen ’Ndrangheta, sei im Flughafen von Sao Paulo gefasst worden, teilte die italienische Polizei heute mit. Er wollte von dort nach Venezuela fliegen, wo er unter falscher Identität lebte. Er wurde wegen internationalen Drogenhandels gesucht und soll nun an Italien ausgeliefert werden.

Wegen Drogenhandels hatte Macri von 1989 bis 2002 in den USA im Gefängnis gesessen. Schon sein Vater Antonio war ein führender Mafioso, der die kriminellen Geschäfte seines Clans auf Kanada und die USA ausweitete und 1975 bei einem Bandenkrieg getötet wurde.

„Vincenzo Macris Festnahme ist eine weitere sehr wichtige Operation gegen die ’Ndrangheta“, teilte Italiens Innenminister Marco Minniti mit. Die in der Region Kalabrien an der Fußspitze des italienischen Stiefels beheimatete ’Ndrangheta gilt noch vor der sizilianischen Cosa Nostra als die mächtigste der italienischen Mafia-Organisationen. In Deutschland bekannt wurde sie 2007, als bei einer Mafia-Fehde sechs Männer vor einer Pizzeria in Duisburg erschossen wurden.

Polanski-Opfer fordert vor Gericht Ende der Strafverfolgung

Roman Polanskis Opfer bei einem 1977 begangenen Sexualverbrechen hat sich vor Gericht für den polnisch-französischen Filmemacher („Der Pianist“) eingesetzt. Gestern (Ortszeit) forderte die Amerikanerin Samantha Geimer in Los Angeles die Einstellung des langjährigen Verfahrens gegen ihn. Die 54-Jährige erschien mit Polanskis Anwalt Harland Braun zu der Anhörung. Richter Scott Gordon fällte keine sofortige Entscheidung.

Polanski hatte 1977 den Missbrauch der damals 13-Jährigen in der Villa seines Freundes Jack Nicholson zugegeben und verbrachte 42 Tage in einer Haftanstalt unter psychiatrischer Beobachtung. Im Gegenzug für das Geständnis wollte der damalige Richter von einer langen Haftstrafe absehen. Unmittelbar vor der Urteilsverkündung gab es aber Zweifel an der Zusage, Polanski floh nach Frankreich und betrat die USA seitdem nie wieder.

„Weniger traumatisch“

Sie sei sich sicher, dass Polanski die Tat sofort bereut habe, sagte Geimer am Freitag vor Journalisten. Die Begegnung mit dem Regisseur beschrieb sie als „unangenehm“, aber „weniger traumatisch“, als viele angenommen hätten. „Ich war ein junger, sexuell aktiver Teenager, und es war eine beängstigende, aber keine unübliche Sache“, sagte Geimer nach der Anhörung. Viel schlimmer habe sie damals die Behandlung durch die Behörden empfunden.

Geimer stellt sich hinter einen Antrag von Polanskis Anwälten auf Beendigung der Strafverfolgung. In einem früheren Brief an die Staatsanwaltschaft hatte sie der Anklage das Vertuschen von Prozessfehlern und korrupte Machenschaften vorgeworfen.

Science

USA unterstützen Aufruf zum Schutz der Meere

Die USA haben sich bei der ersten UNO-Meereskonferenz einem globalen Appell zum Schutz der Ozeane angeschlossen. Die US-Regierung unterzeichnete gestern zusammen mit den übrigen 192 UNO-Mitgliedsstaaten das Abschlussdokument, das unter anderem dazu aufruft, den Plastikmüll zu reduzieren und Maßnahmen gegen die Übersäuerung der Meere zu ergreifen.

Auf Distanz zu Verweis auf Paris-Abkommen

Die USA distanzierten sich aber von einer Passage, in der auf die Auswirkungen des Klimawandels und die „besondere Bedeutung“ des Pariser Klimaabkommens hingewiesen wird. US-Vertreter David Balton erinnerte daran, dass US-Präsident Donald Trump Anfang Juni den Ausstieg der USA aus dem Abkommen verkündet hatte.

Regierungsvertreter aus aller Welt, Meeresschützer und einige Staatschefs hatten seit Montag in New York über Wege aus der gigantischen Verschmutzung der Ozeane beraten. Es war die erste UNO-Konferenz, die sich ausschließlich mit dem Schutz der Meere befasst.

IT

Ex-Admin löschst alle Kundendaten bei Provider

Ein ehemaliger Administrator des in den Niederlanden registrierten Hostingproviders Verelox hat, wie das Unternehmen auf seiner Website selber mitteilt, sämtliche Kundendaten gelöscht und einen Großteil der Server lahmgelegt. „Wir haben hart daran gearbeitet, die Daten wiederherzustellen, aber das war nicht für alle Daten möglich, die verloren gegangen sind“, wird Verelox vom IT-Portal Golem zitiert.

Screenshot verelox.com

Screenshot verelox.com

Nach Angaben von Golem seien „zumindest einige Daten der Daten dauerhaft verloren“. Den Angaben zufolge sei zwischenzeitlich das gesamte Verelox-Netzwerk vom Netz genommen und dann in mehreren Stufen wieder aktiviert worden.

Über die Hintergründe gibt es bisher nur Spekulationen. Unklar sei, ob der früher für Verelox arbeitende Administrator aus Frust oder Rachegelüsten gehandelt habe. Verelox wurde 2014 gegründet und bietet seine Dienste neben den Niederlanden auch in Frankreich und Kanada an.

Bericht: Neues iPhone technisch hinter Konkurrenz

Apple könnte mit dem neuen iPhone einem Medienbericht zufolge im Vergleich zu Rivalen technisch ins Hintertreffen geraten. In den Geräten sei ein Modemchip verbaut, der langsamer als manche Smartphones mit dem Konkurrenzbetriebssystem Android sei, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg gestern. Damit blieben Nutzern ultraschnelle Internetverbindungen verwehrt.

Hintergrund der Entscheidung ist dem Bericht zufolge die Strategie von Apple, sich bei Bauteilen nicht auf einen einzigen Zulieferer zu verlassen. Zwar biete der US-Konzern Qualcomm moderne Modems an, die Downloadgeschwindigkeiten von einem Gigabit in der Sekunde zuließen. Die Chips von Konkurrent Intel seien aber noch nicht dazu in der Lage. Deswegen drossle Apple die Geschwindigkeit der iPhones mit Qualcomm-Chips, damit alle Geräte dieselbe Leistung hätten.

Die Neuauflage des iPhones wird für dieses Jahr erwartet. Manche Experten gehen davon aus, dass Apple wegen des zehnjährigen Jubiläums des Smartphones besonders viele Neuerungen plant. Börsianer reagierten auf den Agenturbericht verschreckt: Die Apple-Aktie lag im Nachmittagshandel an der Wall Street um vier Prozent im Minus, während der technologielastige Nasdaq-Index um 1,8 Prozent nachgab.

Religion

350.000 Besucher bei der „Langen Nacht der Kirchen“

Rund 350.000 Menschen haben nach ersten Schätzungen der Veranstalter gestern an der bundesweiten „Langen Nacht der Kirchen“ teilgenommen. In 650 Kirchen, Klöstern und Pfarrzentren in ganz Österreich wurde laut Kathpress bis in die späten Nachtstunden ein vielfältiges Programm aus Kirchenführungen, Lesungen, Tanz und Konzerten geboten.

Diskussionen und Ausstellungen griffen auch sozial-, kirchen- und gesellschaftspolitische Themen auf. Insgesamt konnten die Besucher des ökumenischen Großereignisses bei freiem Eintritt aus mehr als 2.700 Einzelveranstaltungen wählen.

Auch in Tschechien standen rund 180 Kirchen bei der landesweiten „Noc kostelu“ offen. Der Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki kündigte noch in der Nacht die nächste „Lange Nacht der Kirchen“ für den 25. Mai 2018 an.

Kultur

Gesundheit

Leute

„Vater“ der Pizza Hawaii gestorben

Die einen lieben sie, andere würden sie am liebsten verbieten. Auf den Speisekarten rund um die Welt hat die Pizza Hawaii dennoch ihren festen Platz: Mit Sam Panopoulos ist nun jener Küchenpionier gestorben, der 1962 in einem kanadischen Restaurant eine Pizza mit Dosenananas und gekochtem Schinken belegte und sich selbst aus diesem Grund als „Vater“ der Pizza Hawaii bezeichnete. Wie aus einer Traueranzeige der Familie des 1954 aus Griechenland nach Kanada ausgewanderten Panopoulos hervorgeht, starb dieser am Donnerstag im Alter von 83 Jahren.

Panopoulos feierte noch kürzlich goldene Hochzeit mit seiner Frau Christina. Zum Zeitpunkt der Erfindung seiner später weltberühmt gewordenen Ananas-Schinken-Pizza führte er zusammen mit seinen Brüdern Elias und Nikitas bereits eine erfolgreiche Restaurantkette. Als Geburtsort der Pizza Hawaii gilt Panopoulos’ Restaurant The Satellite in Chatham-Kent (kanadischer Bundesstaat Ontario).

Zuerst habe niemand die neue Pizza gemocht, erinnerte sich Panopoulos einmal in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Sender CBC. „Aber dann wurden alle verrückt danach, denn damals mischte niemand Süß und Sauer.“ Offen bleibt, ob sich Panopoulos vom ersten deutschen Fernsehkoch Clemens Wilmenrod inspirieren ließ: Dieser machte bereits 1955 mit dem Toast Hawaii einen weiteren Küchenklassiker populär, der ähnlich wie die Pizza Hawaii bis heute die Geister scheidet.

Tiger Woods bei Festnahme unter Einfluss von Angstlöser

Der frühere Golfsuperstar Tiger Woods ist bei seiner Festnahme vor knapp zwei Wochen unter dem Einfluss des Angstlösers Xanax gestanden. Wie die Polizei im US-Bundesstaat Florida gestern mitteilte, gab Woods nach der Festnahme an, das Anxiolytikum und andere Medikamente seien ihm verschrieben worden.

Bisher hatte die Polizei keine Einzelheiten zu den Medikamenten genannt. In einer ersten Version des Festnahmeprotokolls waren mehrere Stellen geschwärzt.

Bei Autofahrt gestoppt

Der 41-jährige Woods war am 29. Mai wegen des Verdachts auf Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss von der Polizei festgenommen worden und hatte mehrere Stunden in Gewahrsam verbracht. Nach Polizeiangaben stand sein Auto in der Nähe seiner Heimatstadt Jupiter bei laufendem Motor auf der rechten Fahrspur. Die Beamten fanden Woods darin schlafend mit angelegtem Sicherheitsgurt.

Woods hatte Alkoholmissbrauch bestritten und seinen Zustand auf die Wirkung von Medikamenten zurückgeführt, die ihm verschrieben worden seien. In einer von US-Medien veröffentlichten Erklärung führte er aus, die Arzneimittel hätten bei ihm eine „unerwartete Reaktion“ ausgelöst. Auf Videoaufnahmen von seiner Festnahme wirkte Woods desorientiert und unkonzentriert. Ein Alkoholtest der Polizei verlief negativ.

Mehrmals am Rücken operiert

Woods leidet seit Jahren an Rückenproblemen. Seit 2014 ließ er sich viermal am Rücken operieren, zuletzt Ende April. Bei einem Turnier spielte er zuletzt Anfang Februar. Sein letzter Turniersieg liegt vier Jahre zurück.

Woods’ Anläufe für ein Comeback könnten durch die Festnahme noch weiter erschwert worden sein. Er galt früher auch außerhalb des Golfplatzes als Vorbild - sein Saubermannimage ging aber 2009 dramatisch zu Bruch. Damals kam bei der Aufarbeitung eines Autounfalls heraus, dass der Golfer, der als treuer Ehegatte galt, viele Affären hatte.