Bundestagswahlen 2013

98 BiesenthalerInnen haben bei der vergangenen Bundestagswahl Nazi-Parteien gewählt. Das ist erschreckend. Zumal die Nazis im Wahlkampf in Biesenthal kaum Präsenz gezeigt hatten.
Bei der Erststimmen bekam die NPD-Kandidatin Lore Liese 97 Stimmen, das entspricht 3,9% der abgegebenen Stimmen. Bei den Zweistimmen gingen 80 Stimmen an die NPD (3,2%), an die Republikaner 4 Stimmen (0,2%) und an die PRO Deutschland 14 Stimmen (0,6%). Für die nach rechts sehr weit offene stehende AFD stimmten gar 160 BiesenthalerInnen.
Im Wahlkampf blieb Biesenthal lange von Naziplakaten verschont. Das zeigt wohl vor allem die Organisierungsschwäche der regionalen Naziszene. Erst am Freitag vor der Wahl tauchten vereinzelte NPD-Plakate auf, die aber noch am Wahlwochenende Stück für Stück von den BiesenthalerInnen wieder entfernt wurden. Allerdings gab es zwei Wahlauftritte der NPD am Biesenthaler Marktplatz. Diese waren zwar nervig, aber WählerInnen wurden so wohl eher nicht erreicht. Siehe dazu: NPD-Stand = totale Pleite und NPD war schon wieder auf dem Marktplatz

NPD war schon wieder auf dem Marktplatz

Zum zweiten mal innerhalb nur weniger Wochen tauchte die NPD auf dem Biesenthaler Marktplatz auf. Am 24. August fanden sich 15 Nazis zu einer kurzen Kundgebung zusammen. Wobei ein grosser Teil aus Nachbarlandkreisen zusammengeholt werden mussten, denn im Barnim lassen sich so viele Nazis durch die NPD nicht mobilisieren. Doch auch 15 wirken etwas verloren auf dem Biesenthaler Marktplatz. Deswegen stellten sich die Nazis in einer Reihe mit grossem Abstand zwischeneinander auf, um einfach nach mehr auszusehen. Bei ihrem Redebeitrag beschwerten sie sich darüber, dass sie am 20. Juli mit ihrem Infostand von einer grossen Gruppe AntifaschistInnen empfangen wurden. Wirklich skandalös so etwas!
Diesmal wurde im Vorfeld niemand über die Kundgebungsanmeldung der Nazis informiert. Die Polizei wollte so wohl Gegenproteste vermeiden. So dauerte es einige Zeit bis die Nazis bemerkt wurden und die BiesenthalerInnen sich per Telefon über die Kundgebung informierten. So fanden sich erst nur wenige AntifaschistInnen ein. Ausser der Polizei und einer zufällig vorbeikommender Familie, die auf die Nazis schimpfte, interessierte sich aber auch niemand für die Nazis. Erst nach deren schneller Abreise, tauchten dann noch etwa 20 AntifaschistInnen auf.
Diesmal gab es also nur wenig Protest gegen die Nazis, aber auch diesmal lief ihre Propaganda wohl eher ins Leere.

NPD-Stand = totale Pleite


Nur 5 Nazis konnte die NPD zu ihrem Infostand am 20. Juli auf den Biesenthaler Marktplatz mobilisieren. Das von denen keiner aus Biesenthal kam, konnte mensch schon an Ort und Uhrzeit erkennen. Am Samstag zwischen 10 und 12 Uhr ist der Biesenthaler Marktplatz einfach total leer. Und auch die wenigen Passanten, die dann doch vorbei kamen, liessen sich nicht an den Stand mit Bonbons und bunten Flyern locken. Nur einer der Nazis schaffte es, sich vom Infostand wegzubewegen um den vorbeigehenden Passanten ein NPD-Blättchen in die Hand zu drücken. Das tat er dann so unmotiviert, dass er in 2 Stunden etwa 10 Menschen mit seiner Propaganda beglückte. Diese entsorgten die Blättchen ungelesen sofort wieder in die Müllsäcke, die ihnen freundliche Antifas hinhielten.


Einer der Nazis fiel durch seinen menschenverachtenden Spruch auf seinem T-Shirt auf. Das machte allen GegendemonstrantInnen noch mal deutlich, wie wichtig es ist, sich den Nazis entgegenzustellen.


Trotz Ferienzeit und nur eintägiger Mobilisierungszeit, kamen etwa 40 Menschen auf dem Biesenthaler Marktplatz zusammen, um gegen die Nazis zu demonstrieren. Unter ihnen viele BiesenthalerInnen, der Bürgermeister, die örtliche Landtagsabgeordnete, aber auch UnterstützerInnen aus Bernau, Strausberg und Berlin. Spontan solidarisierten sich viele AutofahrerInnen mit einem Hupkonzert und vorbeifahrende AusflugsradlerInnen schlossen sich der Gegendemonstration an. Die Soundanlage mit Musik aus aller Welt, sorgte für gute Stimmung bei den GegendemonstratInnen und ärgerte die Nazis so sehr, dass sie versuchten mit einer nervigen Megafonsirene dagegen zu halten.


Wer von den fünf Nazis alles für den Verfassungsschutz arbeitet, ist leider nicht bekannt. Dabei war die Kreisvorsitzende des Npd-Kreisverbandes Barnim-Uckermark Aileen Rokohl und ihr Mann Andreas Rokohl aus Bernau. Die Eberswalder NPD war durch Jörg Schröder vertreten, der dort einen eigenen Naziblog betreibt.

Sa: Protest gegen NPD-Stand auf Biesenthaler Marktplatz

Die NPD steckt mitten im Wahlkampf. Am morgigen Samstag hat sie von 10-12 Uhr einen Infostand auf dem Biesenthaler Marktplatz angemeldet. Die dort auf buntem Papier verteilte menschenverachtende Propaganda soll nicht unwidersprochen bleiben. Kommt daher zahlreich zum Biesenthaler Marktplatz und bringt Plakate und Transparente mit.

Geheimer Konzertkeller auf dem Biesenthaler Nazigelände entdeckt

Vor wenigen Wochen entdeckten BehördenvertreterInnen auf dem Biesenthaler Nazigelände einen zum Konzertort ausgebauten Keller. Die Wände waren schallisoliert, so dass auch laute Musik draussen nicht mehr zu hören war. Auch eine feste Bühne war in den Keller gebaut worden. Seit wann es diese Einbauten gab und wie oft der Keller genutzt wurde ist unbekannt. Die Betreiber haben die Auflage bekommen, alles wieder aus- und abzubauen. Auch ein empfindliches Bußgeld soll verhängt worden sein. Denn die Einbauten und die Nutzung des Geländes für Konzerte widersprechen den amtlichen Auflagen.
Es gibt auch Gerüchte, dass am 29. Juni ein Nazi-Konzert in Biesenthal geplant ist. Allerdings findet am selben Tag in Finowfurt das Sommerfest von der Nazipartei „Die Rechte“ statt.
Am letzten Sonntag (16. Juni) wurden mehrere Menschen auf dem Nazigelände von SpaziergängerInnen entdeckt.