POLITIK
19/01/2017 09:28 CET | Aktualisiert 19/01/2017 10:45 CET

Nach Skandal-Rede in Dresden: Verfassungsschutz prüft Beobachtung von AfD-Mann Höcke

Nach Skandal-Rede in Dresden: Verfassungsschutz prüft Beobachtung von AfD-Mann Höcke
Wolfgang Rattay / Reuters
Nach Skandal-Rede in Dresden: Verfassungsschutz prüft Beobachtung von AfD-Mann Höcke

  • Höckes Skandal-Rede in Dresden könnte Folgen haben

  • Der Verfassungsschutz in Thüringen prüft eine Beobachtung des AfD-Politikers

Der Thüringer Verfassungsschutz erwägt eine Beobachtung des AfD-Politikers Björn Höcke. "Wir prüfen die Rede und die Reaktionen darauf in der Partei“, sagte der Thüringer Verfassungsschutz-Chef Stephan Kramer am Donnerstag der "Taz".

Höcke hatte mit einer Rede in Dresden für einen Skandal gesorgt. Darin bezeichnete er das Holocaustmahnmal in Berlin als "Denkmal der Schande“. Die Deutschen seien "das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat".

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Die Geschichtsdarstellung mache Deutschland "mies und lächerlich".

Scharfe Kritik an Höcke gab es aus allen Parteien. SPD-Chef Sigmar Gabriel fordert darüber hinaus, dass Höckes Partei vom Verfassungsschutz beobachtet wird. "Die AfD hat die NPD als Sammelbecken für rechtsradikale Hetzer endgültig abgelöst", schrieb der Vizekanzler und Wirtschaftsminister am Donnerstag auf Twitter.

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann bezeichnete Höcke als "Nazi". Charlotte Knobloch, frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, fordert zudem strafrechtliche Konsequenzen nach der Aussage Höckes.

Im Interview mit der "Passauer Neuen Presse“ erklärte Knobloch, Höcke gehöre für seine Aussagen bestraft: "Dieses Pack muss endlich gestoppt werden. Es geht einfach nicht mehr. Wir haben es hier mit hundertprozentigen Antisemiten und Rassisten zu tun. Es ist Volksverhetzung, was hier stattgefunden hat. Deshalb ist es gut und wichtig, dass Anzeige erstattet worden ist."

(Mit Material der dpa)