„Haupt- und Nebenwiderspruch revisited“ (Audiomitschnitt)

Mitschnitt eines Vortrags im Rahmen des Veranstaltungswochenendes „20 Jahre TREND Onlinezeitung“:

Die meisten K-Gruppen der 1970er Jahre übertrugen Maos dialektische Kategorien von Grund-, Haupt- und Nebenwiderspruch in ihre Politik. Bis heute werden in linken Spektren diese Kategorien als böse Menetekel aufgerufen, um vor einer angeblich drohenden ‚Hierarchisierung der Kämpfe‘ zu warnen. Dem halten die Kritiker*innen eine Gleichordnung der Kategorien entgegen, die den für die Produktionsweise konstitutiven Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit über den Begriff des ‚Klassismus‘ in eines von vielen unterschiedlichen Diskriminierungsverhältnissen umdeutet. Die im Neoliberalismus auf die Spitze getriebene Dialektik zwischen kulturellen Kämpfen und dem hinter dieser Fassade betriebenen stummen Umbau der ökonomischen Herrschafts- und Ausbeutungsordnung kann damit aber nicht einmal im Ansatz mehr erfasst und analysiert werden.

Haupt- und Nebenwiderspruch revisited

Audiomitschnitt: „Homophobie und Psychoanalyse im Werk von Theodor W. Adorno“

Zur Veranstaltung im Amerlinghaus in Wien im Rahmen des grundrisse jour fixe am 29. Juni 2015 gibt es jetzt auch einen Audiomitschnitt:

Die Seele als Gefängnis des Körpers? Homophobie und Psychoanalyse im Werk von Theodor W. Adorno

Wien, 29. Juni: Homophobie und Psychoanalyse im Werk von Theodor W. Adorno

„Die Seele als Gefängnis des Körpers“

Homophobie und Psychoanalyse im Werk von Theodor W. Adorno

Theodor W. AdornoNach 1989 erfuhr die kritische Theorie aufgrund der Krise des Marxismus unter Linken eine ungeahnte Renaissance und mit ihr Adornos Versuch, Freud für eine kritische Gesellschaftstheorie in Beschlag zu nehmen. Die Psychoanalyse erscheint ihren Liebhabern vielfach als letzte und höchste Stufe der Aufklärung, indem sie dem Bewusstsein entzogene Bereiche des eigenen Selbst dem Bewussten zugänglich macht und es so als Herrn im eigenen Haus einsetzt. Doch wenn irgendwo die Rede von der „Dialektik der Aufklärung“ am Platz wäre, dann hier. (Click here to continue...)

Mitschnitt der Veranstaltung mit Karl Reitter: Vortrag und Diskussion

Aufnahme im Rahmen der Buchvorstellung „Karl Marx – Philosoph der Befreiung oder Theoretiker des Kapitals? Zur Kritik der neuen Marx-Lektüre“ in Berlin am 19. Mai 2015. Veranstalterin: Redaktion trend. Ort: K9 (Friedrichshain).

Vortrag
Diskussion

Buch und Verlagsseite…

Buchvorstellung in Berlin: Karl Marx – Philosoph der Befreiung oder Theoretiker des Kapitals?

cover_reitter_marx1 Herausgeber Karl Reitter stellt seinen vor wenigen Wochen erschienenen Sammelband zur Kritik der neuen Marx-Lektüre vor und referiert die wesentlichen Kritikpunkte an dieser Strömung. Nicht nur soll gezeigt werden, dass ihre „monetäre Werttheorie“ sachlich und philologisch unhaltbar ist, sondern auch was mit dem Vorwurf des Naturalismus an die Adresse von Marx eigentlich gemeint ist. Durch die Weigerung, zwischen den historisch übergreifenden Bestimmungen der Arbeit und ihren je spezifischen gesellschaftlichen Formen zu unterscheiden, wird Marx um sein ureigenstes Anliegen gebracht: in der Gesellschaft, wie sie ist, nach den materiellen Bedingungen einer neuen, klassenlosen Gesellschaft zu suchen. So wird Marx von einem Philosophen der Emanzipation auf einen Theoretiker reduziert, der bloß unrichtigen ökonomischen Aussagen seine eigenen korrekten gegenüberstellte.

Veranstalterin: Redaktion trend
Ort: Berlin-Friedrichshain, Cafe Größenwahn, Kinzigstraße 9
Zeit: Dienstag, den 19. Mai 2015, 19:00 Uhr

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Fragwürdige Rekontextualisierung: Der Westen und der Völkermord an den Armeniern

In der westlichen Forschung zum Genozid an den Armeniern wird fast durchgehend von jedem historischen Kontext abstrahiert, so vor allem von der Tatsache, dass sich jener nicht nur im Rahmen eines Weltkriegs, sondern auch eines jahrzehntelangen Bürgerkriegs ereignete. Die ‚Sozialdemokratische Huntschak-Partei‘ (SDHP) und die drei Jahre nach ihr gegründete „Armenische Revolutionäre Föderation“ (ARF) strebten seit den späten 1880er Jahren ein Großarmenien in Russland und den sechs nordöstlichen Provinzen Anatoliens an, obwohl die Armenier in letzteren gerade einmal ein Viertel der tatsächlichen Bevölkerung stellten. Ihr nationales Projekt war daher von Anfang nur durch den Gebrauch extremer Mittel zu erreichen. Der armenische Patriarch Aschikyan, der in einer Predigt davor gewarnt hatte, dass die Provokationen der Nationalisten auf endloses Blutvergießen und das Verderben der Armenier hinauslaufen würden, wurde kurzerhand erschossen. (Click here to continue...)

»Muslime sind die neuen Katholiken«

Ein neuer Beitrag im ak widmet sich dem Verhältnis von »Religionskritik, Marxismus und der Geschichte des antiklerikalen Kulturkampfs in Deutschland«:

Wenn die maßlose Hetze gegen Muslime heute mit Religionskritik gerechtfertigt wird, dann ruft das keine marxistischen Traditionen wach, sondern die schlimmsten Exzesse des deutschen Liberalismus im Umgang mit seinen selbstgeschaffenen »Anderen«. Es ist genau jene Linke, die die Klassenfrage preisgegeben hat, welche sich jetzt ohne Umschweife daran beteiligt, die Folgen sozialer Desintegration durch Hartz IV in einen Ausdruck zivilisierungsbedürftiger Fremdheit, Rückständigkeit und mangelnder Anpassungsbereitschaft umzudeuten. Dafür steht ihr Projekt der »Islamkritik«, das mit dem Bedürfnis nach Kriegslegitimation begann und in einem disziplinären Projekt für die Unterschichten endet.

On Charlie Hebdo and „Friends“

1. Charlie Hebdo and the hypocrisy of pencils
pencils

To the victims of military occupation; to the people in the houses that bore the brunt of ’shock and awe‘ bombing in Iraq; to those whose bodies were disfigured by white phosphorous and depleted uranium […] — what but cruel mockery is the contention that Western ‚civilisation‘ fights its wars with the pen and not the sword? […] Of course the pen has played its role as well. The pens that signed the endless Patriot Acts, anti-terror laws and other bills that entrenched police harassment and curtailed civil rights. The pens of the newspaper editorialists who whip up round after round of hysteria, entrenching anti-Muslim prejudice and making people foreigners in their own country. But the pens of newspaper editors were strong not by virtue of their wit or reason, but insofar as they were servants of the powerful and their guns.

2. Understanding Charlie Hebdo cartoons

The French satirical magazine Charlie Hebdo has received a lot of attention after the recent attacks at their office. Some of the criticism directed at Charlie Hebdo is uncalled for and inaccurate. This website tries to explain the cartoons within the context they were published so that they may be better understood.

3. Je suis hypocrite: These ’staunch defenders‘ of the free press rallied in solidarity with Charlie Hebdo in Paris

4. The Charlie Hebdo cartoons no one is showing you

Karl Marx. Philosoph der Befreiung oder Theoretiker des Kapitals?

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Voraussichtlich im Frühjahr 2015 wird ein Sammelband „zur Kritik der neuen Marx-Lektüre“ (und darüber hinaus) erscheinen:

Der Ausdruck neue Marx-Lektüre wird von ihren ProtagonistInnen als positive Selbstbezeichnung verwendet. Vorgeblich soll es sich dabei um jene Marx Rezeption handeln, die vorhergehende Irrtümer und Unzulänglichkeiten überwindet und den heutigen Standard einer niveauvollen Beschäftigung mit Marx darstellt. In Beträgen wird dieser Anspruch aus den verschiedensten Perspektiven methodisch und inhaltlich in Frage gestellt. Weiterlesen…

Darin wird sich neben Beiträgen von John Holloway, Karl Reitter und vielen anderen auch die Ausarbeitung des hier in der Vergangenheit beworbenen Vortrags „Von der Arbeiterbewegung zur Kritischen Theorie“ finden, einer exemplarisch an Horkheimer und Adorno entwickelten Kritik des „Marxismus ohne Klassen“.

Homophobe Verfolgung unter der As-Sisi-Diktatur

Paper Bird berichtet über die Rolle der ägyptischen Fernsehjournalistin Mona Iraqi, die mit den Sicherheitskräften zusammenarbeitet, um die staatliche Repression auf die schwule Subkultur in Kairo zu lenken. Zu diesem Zweck versuchen der Diktatur nahestehende Medien, eine mit Verschwörungstheorien garnierte „Landkarte der Anormalen“ in Ägypten zu zeichnen:

The source also added that sexual perverts live in Egypt hidden and discreet from all sides, like night bats, and they appear under the name ‚gay‘ [transliterated in Arabic]. You will find that each and every one has a name different from his original name, by which they call each other. There are nicknames like Oum el Ali, Oum el Farouk, Oum El Susu, Oum el Fadi [nicknames for mothers in Arabic]. …. That helps them forget their masculinity and appear feminine and arouses the instinct that they have.


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Keine Einträge vom 28. Oktober 2016 bis zum 28. November 2016.

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